hielt er eine zweite Medaille. Wie wenn er damit aus einem schirmenden Halbdunkel in eine gefährlichere Zone gehoben worden wäre, hatte er nun von Jury, Hängekommission und Kritik mancherlei Unfreundlichkeit zu erdulden. Käufer zeigten sich nicht. Erst 1839 erwarb der Herzog von Orleans zwei kleine Bilder. Anfangs der 1840er Jahre, eben als seine Einsendungen vom Aufnahmekomite am stärksten beschnitten wurden, folgten vereinzelte staatliche Ankäufe und 1846, da die Jury nur ein einziges Bild von ihm angenommen hatte, der erste Grad der Ehrenlegion, zum grössten Befremden des mistrauischen Vaters; er konnte nicht verstehen, dass ein Maler, der mit 50 Jahren noch nicht einmal seine Farben verdiene, einer solchen Auszeichnung würdig sel. Die Aufnahmeschwierigkeiten nahmen ein Ende als 1848 ein juryfreier Salon stattfand und in der Folge die Aussteller die Jury wählten und Corot ihr lange Jahre selber angehörte. 1848 und 1855 erhielt er Medaillen erster Klasse, die grosse Medaille d’Honneur fiel aber jedesmal, wenn er in Frage stand, an Parteigänger der Akademie. Nach einem ersten Vorschlag von 1855 wurde 1865 achtzehnmal abgestimmt, und schliesslich erhielt Cabanel mit einem Bildnis Napoleon III den Vorrang. Napoleon kaufte im nächsten Salon die „Solitude“ von Corot für die Privatsammlung der Kaiserin. An der Weltausstellung von 1867, als Corot mit älteren und neuen Hauptwerken sehr schön vertreten war, wurden ihm eine Reihe weniger ernsthafter Maler vorgezogen und er mit einer Medaille zweiter Klasse abgespiesen. Napoleon IH erhob ihn im gleichen Jahr zum Offizier der Ehrenlegion. Und 1874, nachdem die Künstlerschaft den achtundsiebzigjährigen Greis wie einen 16