mühungen, die bei allem Anschein grösster Durchsichtigkeit
für uns doch irgendwie entrückte und nicht leicht fassbare
Gestalt von aussen und von innen her zu durchdringen und
zu umspannen, hat es seither nicht gefehlt. Alle Verfasser von
Aufsätzen oder Büchern über den Meister sind dabei, offen
oder verhüllt, dankbar oder rücksichtslos, gern möchte man
beifügen: bewusst oder unbewusst, für alles, was nicht unmittel-
bar aus den Bildern abzulesen ist, sondern als Voraussetzung
und Hintergrund eben gewusst werden muss, Hörige eines ein-
zigen Buches, das in seiner Art mit ähnlicher Vielfältigkeit
und Fülle sich darbietet, wie die Persönlichkeit und das Werk
von Corot.
N
Zwei Männer teilen sich in die Arbeit der Zusammen-
stellung und Durcharbeitung des gewaltigen Materials und
in die Herstellung des Textes. Alfred Ernest Robaut, geboren
1830, ist Sohn eines Lithographen und selber Lithograph in
Douai; 1853 heiratet er die Tochter des Malers Constant
Dutilleux in Arras, der damals schon mit Delacroix und Corot
freundschaftlich verbunden war, und, wie er Corot auf man-
chen Malerfahrten begleitete und neben ihm vor der Natur
arbeitete, so Delacroix bei der Ausführung der Wandgemälde
in Saint-Sulpice beistand und sein Testamentsvollstrecker
wurde. Robaut lebt wie sein Schwiegervater in der Verehrung
für die beiden Meister und tritt bei Corot nach dem Tod von
Dutilleux an dessen Stelle. Neben einander bearbeitet er die
Oeuvre-Kataloge von Delacroix und Corot. „L’Oeuvre complet
d’Eugene Delacroix, catalogue et reproduit par Alfred Robaut,
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