RODO VON NIEDERHÄUSERN, der Genfer Bildhauer von bernischer Abstammung und französischer Schule, hat in dem Neujahrsblatt 1918 der Zürcher Kunstgesellschaft durch Daniel Baud-Bovy eine Monographie erhalten, die liebevoll und anschaulich seinen nicht unbewegten Lebenslauf, seine persönliche Erscheinung und die Entfaltung seines ansehnlichen künstlerischen Werkes nachzeichnet. Die gegenwärtige Ausstellung im Kunsthaus vereinigt aus Familienbesitz dreissig Bronzen, zum Teil Güsse nach in Stein ange- legten und ausgeführten Arbeiten. Die Beziehung zur Gedächtnisausstellung Abraham Hermanjat ergibt sich aus der Schicksalsgemeinschaft der beiden Meister inner- halb der jungen schweizerischen Kunst von der Jahr- hundertwende, die auch in enger persönlicher Freund- schaft zwischen dem Maler und dem Bildhauer sich aussprach. 1933 ist für uns das siebzigste Gedächtnis- jahr seiner Geburt und das zwanzigste seines Todes. JACQUES ELIE ABRAHAM HERMANJAT wurde am 29. September 1862 in Genf als Sohn eines waadtländischen Bauern aus Commugny, oberhalb Coppet am Genfersee, und einer französischen Jurassierin ge- boren. Nach dem frühen Tode des Vaters 1870 über- siedelte die Mutter mit dem Kinde nach Coppet. Sie 8