5 PIERRE BONNARD, geboren am 30. Oktober 1867 in Fontenay*aux*Roses unweit Paris, und EDOUARD VUILLARD, geboren am 11, November 1868 in Cuiseaux im Departement Saône et Loire, haben ihre entscheidenden Jahre als Altersgenossen von Toulouse-Lautrec erlebt. Die großen Impressionisten, die auf die Generation von Corot, Delacroix, Daumier, Courbet folgten, die Manet, Degas, Monet, Renoir, aber auch Cézanne und Gauguin, sind eine Generation älter. Vom Glanz der älteren überstrahlt, von der geräuschvolleren Aktivität der jüngeren, der Kubisten und sonstigen Abstra* hierenden und Abstrakten übertönt, sind sie nie Modegrößen geworden und haben auch von sich aus die Berührung mit dem großen Markt gemieden. Von BONNARD, der seit Jahrzehnten im Winter in einer kleinen Besitzung am Rand der Einsamkeit weit oberhalb Cannes, im Sommer in einem ebenso bescheidenen Haus und Garten in Vernon an der Seine zwischen Paris und Rouen arbeitet, weiß man immerhin, daß er in Paris nach erfolgreichem Studiengang durch Mittelschule und Universität aus einer Juristenlaufbahn zur Malerei abgebogen ist und um 1890 Plakate, Umschlagblätter für Musikhefte, Menus, Reklameblätter ge* zeichnet hat,- für seinen Freund Terrasse illustrierte er eine Musiktheorie für Kinder, für das « Théâtre d'Art » malte er 1890/92 mit Vuillard, Gauguin, Sérusier und Ranson die De* korationen und zeichnete Programme, ebenso mit diesen Freunden und Vallotton zusammen für das «Théâtre des Pantins», für das er auch die Marionetten, gegen dreihundert, geschaffen haben soll. Von 1890 an veröffentlichte er, neben Toulouse* Lautrec, auch selbständige farbige Lithographien, etwa eine Folge «Quelques aspects de la vie de Paris», Für die Zeitschriften