10 die Farbe liegt. Bonnard setzt sie auch in einer Reihe von Stil leben in diesen Jahren so leicht und überlegen auf die Leinwand, daß sie zu Bildern werden, die so gesund und einfach wirken, als ob sie aus sich selbst entstanden wären. Im großen Saal gleitet die Ausstellung nun aber ohne Zwischenglieder zu Werken, die von der südländischen Lichtflut aufgelockert sind ; Eine Gartenterrasse in Grasse mit fast zur Schärfe gesteigertem Grün, die Schlagschatten rotviolett durch leuchtet, blau, violett, blaugrün überhauchte Hügelzüge und Wolken, die Körper von drei spielenden Katzen und eine menschliche Gestalt vom Licht fast aufgezehrt,- eine reiche wand= bildartige Komposition «Paysage de Banlieue», die zwar der Stadt Paris huldigt, aber in südlich aufgehellten Tönen strahlt,- und zwei Meerbilder von der Côte d'Azur. Im ersten dringt die Sonne ins Wasser ein und färbt es leuchtend blau, sie wirft lichtblaue Schatten vom Mast und einer sitzenden blauweiß ge kleideten Figur auf das gelbweiße Segel, übergießt die zwei im Vordergrund gelagerten Gestalten mit grünem und braunem Gold und säumt die hellgrüne Küste mit phosphoreszierenden Rändern wie ein Land der Verheißung, Das zweite, ähnliche Bild ist in der Farbe noch einige Grade tiefer, und einige Grade ernster, und größer. Das Meer erscheint dick tintenblau mit leuchtendblauen Wellenkämmen gegen die weißen Matrosen^ kleider von Steuermann und Segelführer, einen tief braunroten Passagier und eine wieder weiße Dame,- zum leuchtend braun roten Bord und Mast stehen die Verdeckplanken grünlichweiß, ein Liegestuhl und das Beiboot bläulichweiß und rosa, das Kajütendach bunt wie ein orientalischer Teppich, mit hell blau= grüner Umsäumung und rotgoldener Fläche, Über dem blau dunkeln Wasser und lilaweißen Segel leuchtet ein Waldhügel, näher und höher als im ersten Bild, im gleichen gluthellen blaugrün unter dem schweren rötlich und grünlich blauen Himmel, Zu diesem Wasser und diesem Himmel gehört das Stil leben der «Cruche provençale», eines der jüngsten Bilder der Ausstellung, es ist von gleicher mürber Dichte wie die Meer^ bildet oder der späte große Akt, Ein Goldregen fällt auf das