violettem Überwurf im schwarzen Lehnstuhl, das als Ganzes den Zweiklang der dunkeln Brille im blassen Antlitz aufnimmt, und ins Große steigert,- und das fast überreiche, in Goldlicht, warmem weiß und allen Farben blühende Portrait Madame J, H. von 1924, In solchen Bildnissen, wo der Künstler das Modell in seinen eigenen vier Wänden, in seine eigene Atmosphäre eingehüllt, darstellt, hat dieses eigentlich nichts anderes zu tun als still zu sitzen, so wie es leibt und lebt. Anders stellt sich für ihn und das Modell die Aufgabe, wo Anpassung an fremde Räumlichkeit und Luft zu suchen ist. So werden die beiden an^ scheinend in der Wohnung des Künstlers in Paris gemalten Bild^ nisse eines schweizerischen Ehepaares etwas kühler, etwas mehr nur «Portrait» als Portrait und Bild in einem. Vuillard malt in seinen Bildern auch den Glanz der Farbe, er will ihn nicht bei Öl und Firnis für sie erborgen. Sie haben eine matte Oberflädie. Damit werden in ihrem reichen Geflecht auch die feinsten Töne, die überall zum Füllen und Tragen in großer Zahl dicht eingewoben sind, nicht überstrahlt, die Bilder leuchten. Seine Landschaften findet er in der milden Luft der Stadt Paris, vor seiner Türe, Er liebt die Pflanzen wie das Licht, die Häuser sind ihm von außen ebenso vertraut wie innen, ein Stüde Stadtgarten wird ihm zum lichtdurchströmten Raum unter dem Dach des Himmels, W. WARTMANN.