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Als Salomon Geßner zum ersten Male eine seiner Schöpfungen
drudcen ließ, geschah es unter dem Schutze doppelter Anonymität.
Nicht bloß Unterzeichnete er wie die anderen Mitarbeiter des «Crito»
seinen Beitrag nidht mit seinem Namen, sondern die Einleitung zu
dem Gedichte, das später «Lied eines Schweizers an sein bewaffnetes
Mädchen» betitelt wurde, versicherte, es sei in einer alten Handschrift
gefunden und in die moderne Sprache nur übersetzt worden. Kühner
trat schon «Die Nacht» an die Öffentlichkeit. Zwar nannte auch sie
keinen Verfasser, aber schon die äußere Gestalt des kleinen Werkes
bezeugte den Wert, den der Dichter ihm beimaß. Im nächsten Jahre
<1754) ließ er ihm sein erstes Buch, den «Daphnis», folgen, und
zwar als richtiges, buchhändlerisch vertriebenes Verlagswerk, das nun
in weitere Kreise dringen konnte. Es ist denn auch das erste Geßner^
sehe Werk, das <zwei Jahre später) in Deutschland nachgedrudct und
dort erstmals ins Französische übersetzt wurde.
Den Ruhm Geßners haben aber erst die «Idyllen» <1756) und
vollends «Der Tod Abels» begründet. Mit ihnen beginnt die Aus^
breitung der Geßnerschen Werke über die Welt und zwar hat der
«Tod Abels» daran den größten Anteil. Er ist, auf 1760 vordatiert,
erstmals Ende 1759 in der französischen Übersetzung von Michael
Huber in Paris erschienen. In vierzehn Tagen war das Buch vergriffen,
wurde 1760 zweimal wieder aufgelegt und im selben Jahre in
Amsterdam nachgedruckt. 1761 folgte eine englische und eine auf
der französischen Übersetzung Hubers beruhende holländische Über
tragung. Eine dänische Übersetzung des «Daphnis» erschien 1763,
eine solche von «Der Tod Abels» 1764. Um dieselbe Zeit ver
öffentlichten auch schon schwedische Zeitschriften einzelne Idyllen.
Das Jahr 1762 brachte Geßners «Gedichte», welche neben älteren
Stüdcen wie «Die Nacht» Idyllen in dramatischer Form enthielten,
und die erste Gesamtausgabe der «Schriften», die außer «Inkel und
Yariko» alle seine Werke umfaßte. Sie ersetzen, häufig neu aufgelegt,
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