Das Zürcher Kunsthaus erinnert in diesem Sommer mit einer Ausstellung neuer schweizerischer Malerei vorerst an £in zwanzigj]ähriges Bestehen und an die Situation der schweizerischen Kunst in den Jahren vor dem Weltkrieg. Im Frühling 1910 erschloss es seine Säle mit einer Fest- und Eröffnungsausstellung den zürcherischen und einem halben Hundert schwei- zerischer Künstler, und mit einer unmittelbar fol- genden Nationalen Kunstausstellung einem noch grös- seren schweizerischen Künstlerkreis. Die schweize- rische Malerei war damals daran, die Aufmerksamkeit und Anteilnahme Europas zu gewinnen. Über ein- zelnen Bildnismalern von gepflegter ‚akademischer Tradition, zahlreichen Anhängern einer vornehmlich münchnerisch gerichteten Ateliermalerei und einigen eigensinnigen Einzelgängern wie Kreidolf, Walser, Welti stand zuversichtlich und siegreich eine neue schweizerische „Hellmalerei“, geführt und getragen von Hodler und seinen Freunden, Amiet, Vallet, Trachsel, Buri, Boss, Hermanjat, Giacometti.