Heute sind die Begründer der licht- und farben- frohen Schweizer Malerei von 1910, die um die Festigung ihrer Lehre, die Einsetzung einer Schule nie sich sorgten, in der Mehrzahl noch am Werk. Sie arbeiten, wie sie es von jeher getan, mit der Frische und Spannkraft von Jünglingen. Ihre Nach- folger blicken auseinanderstrebend nach neuen Hori- zonten oder nur in die Stille des eigenen Innern. In der Erscheinung der Werke ist weniger Aehnlichkeit als früher, gemeinsam aber der Drang nach Freiheit in Weg und Ziel und eine vielleicht am ehesten schweizerische Unverhohlenheit des Ausdrucks, Die Ausstellung im Zürcher Kunsthaus vermeidet, nochmals weitläufig auszubreiten, was während zwei Jahrzehnten durch ein reich ausgebildetes und ver- zweigtes informatorisches Ausstellungswesen in seinem ganzen Umfang bis in den letzten Winkel schon beleuchtet worden ist. Sie ist mit ausgewählten Werken von dreissig Künstlern, von denen jeder ins Antlitz der schweizerischen Malerei der letzten zwanzig Jahre oder der Gegenwart einen Zug ein- gegraben hat, Zusammenfassung, nicht Ausbreitung. Sie zeigt auch weniger in historisierender Auf- reihung, wie die schweizerische Malerei seit 1910 geworden ist, als was geworden ist und heute lebt.