8 von Freundlich, Brancusi, Lipschitz strahlen aus, was ihre Urheber an Glanz und Leben in sie gelegt haben. Auch da wo das Ergebnis äusserlich ähnlich sich zeigt, sind bei näherem Zusehen die grundsätzliche Ein stellung und die Blickrichtung, die Absicht, von einem Künstler zum andern oft ganz verschieden; viel breiter klaffen die Gräben als in der grössten Ausstellung gegen ständlicher Gemälde und Skulpturen. Ebensowenig wie dort ist aber hier der Weg vom Leben zur Kunst unter bunden. Er ist vielleicht weniger kurz, führt aber in Bezirke und zu Horizonten, die bisher gewiss auch als vorhanden empfunden, in neuerer Zeit aber selten in so hellem Licht gesehen worden sind. Und schon wird diese Kunst, kaum aus dem Leben entsprungen, dem Leben wieder fruchtbar. Ihre Auswirkungen auf die Bauweise im Grossen und Kleinen, die Wohnungsanlage und -ein- richtung, das Theater, die Formen der kaufmännischen und politischen Propaganda und die buntesten Fragen des Alltags, liegen vor aller Augen. Ihre Auswirkungen sind eine Form unserer Zeit. So ist die Ungegenständ liche Kunst wohl auch eine zeitliche Form des un erschöpflichen Lebens. W. Wartmann.