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ITALIENISCHE
BUCHILLUSTRATION
XV.- XIX. JAHRHUNDERT
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a.3/Z SO: SS 2806
KUNSTHAUS ZÜRICH
JUNI-JULI MCMXXVIII
ITALIENISCHE
BUCHILLUSTRATION
XV.- XIX. JAHRHUNDERT
AUSSTELLUNG VON WERKEN AUS DEM BESITZ
VON
ULRICO HOEPLI MAILAND
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WENN die Annahme, dass die Technik des Holzschnittes den ersten
Anstoss zur Erfindung des Buchdruckes gegeben habe, als sehr
glaubwürdig zu betrachten ist !), so steht auf jeden Fall die Tat-
sache fest, dass die Kunst des Holzschnittes dem Buchdruck, besonders in seinen
Anfängen, die grössten Dienste geleistet hat. Nur der Holzschnitt ermöglichte
eine Ornamentik, dank welcher die ersten gedruckten Bücher den Wettkampf
mit den prächtigen, mit Miniaturen geschmückten Handschriften aufnehmen
konnten.
Die Abneigung des Publikums gegen die ersten gedruckten Bücher war in Eu-
ropa allgemein, besonders aber in Italien, wo die Kunst der Kalligraphen und
Miniaturmaler ungewöhnlich hoch entwickelt war 2). Die verächtlichen Worte
des Buchhändlers Vespasiano da Bisticci *) in seiner Beschreibung der Bibliothek
Friedrichs von Montefeltro: «In quella libraria i libri tutti sono belli in super-
lativo grado, tutti iscritti a penna, e non v’£ ignuno a stampa, che se ne sareb-
be vergognato», die bekannte Bittschrift von 1472 «pro parte Consulum et to-
tius artis scriptorum librorum », gerichtet an die Ältesten der Stadt Genua, gegen
die deutschen Drucker 4), die politischen und religiösen Bedenken, die ihren Aus-
druck in der öffentlichen Zensur fanden, zeigen klar, welch riesiger Komplex
von Gewohnheiten und von materiellen und moralischen Interessen sich der
wunderbaren Erfindung Gutenbergs in den Weg stellte.
Wenn nun auch der Politik und der Kirche einige einschränkende Gesetze ge-
nügen mochten, und wenn es in gewissen Fällen zu vernünftigen und prakti-
schen Übereinkommen zwischen Druckern und Kopisten kam, (die letztem wur-
den oft Buchdrucker), so brauchte es doch bedeutend mehr, um dem raffinierten
Geschmack des damaligen italienischen Publikums gerecht zu werden. Diesem
genügten die oft anmassenden Lobgedichte der Kolophone nicht, die in hohen
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Tönen den Sieg des gedruckten Buches über die Handschrift verkündeten; es
brauchte grosse Anstrengung und viel Erfindungsgabe, um das gedruckte Buch
einer aristokratischen Kundschaft genehm zu machen, welche an die Schönheit
und den Reichtum der farbenprächtigen Manuskripte gewöhnt war. Galt es
doch zuerst, diese Gesellschaft fürstlicher Mäzene zu erobern, bis das gedruckte
Buch auch weitere Leserkreise erreichen konnte, denen es weniger um Eleganz
und Reichtum der Ausstattung, als um geistige Nahrung zu tun war s).
Die wirklich dürftigen Verhältnisse, in welchen im Jahr 1472 die Drucker Kon-
rad Sweynheym und Arnold Pannartz in Rom lebten, werden uns bekannt in
einer Bittschrift des Humanisten Giovanni Andrea de Bussi, Bischof von Ale-
ria 6), an den Papst Sixtus den IV. Diese Pioniere des Buchdruckes in Italien,
welche mehr als 12000 Bände veröffentlicht und durch ihr Beispiel viele ande-
re Drucker nach Rom angezogen hatten, befanden sich, am Ende ihrer Lauf-
bahn, mit Lagern voll von unverkauften Büchern und hatten kaum genug zum
Leben. Bekannt ist auch das traurige Ende des Druckers des Dante von Jesi,
Federico dei Conti, welcher verschuldet im Gefängnis endete 7). Aber auch anders-
wo scheinen die Verhältnisse, in den ersten Dezennien des Buchdruckes, nicht
blühender gewesen zu sein, dafür zeugt das ärmliche, fast zigeunerhafte Leben
damaliger Buchdrucker, die von Ort zu Ort wanderten,um ihr Leben zu fristen 8).
Diese anfängliche Ablehnung des gedruckten Buches, deren verschiedene Ursa-
chen und Folgen wir im Vorhergehenden dargelegt haben, machte die Deko-
ration des Buches zu einer unumgänglichen Bedingung für dessen Absatz; ein
gedrucktes Buch ohne Figuren oder ornamentale Holzschnitte fand keine Käufer.
So kommt es, dass der Holzschnitt ein notwendiger Bestandteil der ersten ge-
druckten Bücher wird, und das bedeutet eine enge Verbindung des Buchdruckes
mit der bildenden Kunst, wie dies schon für die Kalligraphie und die Miniatur-
malerei der Fall war.
Die Absicht, das gedruckte Buch dem Manuskript möglichst ähnlich zu gestal-
ten, durch Einfügen von Holzschnitten, zeigt sich zum ersten Mal im Plinius
von Giovanni de Spira (1469), nur ist es möglich, dass in diesem speziellen Fall
der Buchschmuck sich auf ein einziges Luxusexemplar beschränkte. Erst im
Titus Livius, im Virgil (1470)9), und im Valerius Maximus (1471)'°), alle drei
Ausgaben von Vindelino da Spira, und in andern venezianischen Inkunabeln
der Zeit“), finden wir den Buchschmuck auf mehrere Exemplare angewendet.
Es steht nun allerdings fest, dass auch in diesen Büchern die Ornamente (ein-
fache, schematische Figuren, die mit Farbe und Gold ausgemalt wurden) erst
später mittels Holzblöcken in den Büchern angebracht wurden und daher mit
dem Druck derselben nicht in unmittelbarer Beziehung stehen12). Dieser Um-
stand aber zeugt wiederum dafür, dass den ersten römischen und venezianischen
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Paläotypen ohne Ornament kein Erfolg blühte, und dass in Italien nur dann
ein Buch als wirklich schön galt, wenn es Buchschmuck besass'5). Zu einer tat-
sächlichen Befreiung des Holzschnittes von der Tradition der Miniatur gelangen
wir erst später mit Ratdolt14). Wer aber aufmerksam den langen und mühsamen
Weg des Buchdruckes verfolgt, dem zeigen sich klar die folgenden Richtungen:
der Holzschnitt wird der Miniatur angepasst, d. h. er wird bemalt, oder aber
die Miniatur wird durch den Holzschnitt ersetzt. Neben diesen beiden Haupt-
richtungen macht sich hie und da ein bescheidener Versuch bemerkbar, ein
Buch mit Holzschnitt Bordüren zu schmücken, und darin freien Platz für das
Originalwerk eines Miniaturmalers zu lassen.
Die Sammlung, die wir hier dem schweizerischen Publikum vorführen, kann
nicht darauf Anspruch erheben, eine vollständige Darstellung der Entwicklung
des italienischen Buches als Kunstwerk zu bieten; immerhin stellt sie eine or-
ganische und höchst bedeutsame Auswahl dar. Beginnen wir mit den ersten,
noch unsicheren Schritten des künstlerischen Buchdruckes! Nr. 3, Arte del ben
morire, ist ein typisches Beispiel der Anpassung des Holzschnittes an die Kalli-
graphie, denn tatsächlich ist die Umrahmung des ersten Blattes gedruckt, um
bemalt zu werden. Im Appianus von Ratdolt (Nr. 2) ist das kalligraphische
Ornament endgültig durch den Holzschnitt ersetzt worden. Die kurze, aber hoch-
interessante Übergangsperiode, welche im gedruckten Buch dem Werk des Mi-
niaturmalers einen bestimmten Platz ausspart, ist durch den Petrarca von Po-
gliano (Nr. 1) vertreten. Übrigens scheint uns gerade diese Tendenz, die mehr zur
Illustration als zum Buchornament Bezug hat, noch nicht genügend studiert zu
sein. Ein interessantes Stück ist dieser Petrarca weiterhin, weil jener Mäzen aus
Carrara, der im Jahr 1476 zwei unbekannte Buchdrucker in seinen einsamen
Palast nach Pogliano kommen lässt'5), um ein Buch nach seinen Ideen drucken
zu lassen, das typische Beispiel eines Liebhabers darstellt, welcher, dem Fort-
schritt der Technik trotzend, die alte, glorreiche Tradition der Miniaturmalerei
auch ins gedruckte Buch herüberretten möchte.
Nach diesen ersten, tastenden Versuchen blüht der Holzschnitt - in seiner dop-
pelten Form, als Buchschmuck und als Illustration - in Italien in ungewöhnli-
cher Pracht und Fülle, so dass die Wahl aus diesem Überfluss bedeutender
Werke schwer wird. So weit es in unserem Vermögen stand, haben wir versucht
den einheitlich nationalen Charakter und die regionalen Eigenschaften des ita-
lienischen Holzschnittes zu veranschaulichen.
Bekanntlich ahmt der italienische Holzschnitt nicht, wie der deutsche, die Minia-
tur nach, sondern er inspiriert sich an der Monumentalkunst'6). In der gegen-
wärtigen Sammlung sind davon die besten Beispiele vertreten wie: Petrarca 1488
(Nr. 14), Dante 1491 (Nr. 17), Titus Livius (Nr. 50), Herodotus (Nr. 29), Dot-
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F 1'
trina della vita Monastica (Nr. 31) mit dem Bildnis des hl. Lorenzo Giustiniani,
welches eine getreue Kopie des berühmten Gemäldes von Vincenzo Bellini dar-
stellt; Ketham (Nr. 63), wo ein bestimmender Einfluss Mantegnas zu erkennen
ist; vor allem aber der unerreicht schöne Polifilo (Nr. 36).
Nach einem historisch interessanten Versuch des Druckers Nicolö della Magna,
den Kupferstich als Buchillustration zu verwerten (Nr. 5, Dante 1481), bringt
besonders Florenz eine Reihe prächtiger Bücher hervor, denen allen unverleug-
bare Stilreinheit und Rasse innewohnen. In diesen Holzschnitten finden wir
alle Elemente der Florentiner Malerei wieder: harmonischer Aufbau, Sicherheit
und Eleganz der Linienführung, geschickte Behandlung von Licht und Schatten.
Der Geist Botticellis, der im Quattrocento die Kunst in Florenz beherrschte, lässt
sich auch im Holzschnitt leicht erkennen. (N. 16, 22, 23, 24, 25, 28, usw).
Von den andern italienischen Städten geben wir Werke, welche einen gewissen
regionalen Charakter aufweisen. Neapel ist durch den berühmten Aesop von
Del Tuppo (Nr. 9) vertreten, in welchem die volktümlichen, vielleicht vom
Ausland beeinflussten Figuren von herrlichen Rahmen in Niello-Technik um-
schlossen sind«7). Von Verona zeigen wir den Valturio (Nr. 8); seine Figuren
sind Matteo da Pasti zugeschrieben und können als seltenes italienisches Beispiel
realistischer Darstellungsweise gelten. Nr. 3 5 De Claris Mulieribus stammt aus
Ferrara und ist eines der wenigen Bücher, das fremden Einfluss aufweist. Von
Brescia geben wir den Dante (Nr. 13) und den Aesop (Nr. 12), beides volkstüm-
liche Bücher, was Ausgabe und Illustrationen anbelangt. Nr. 34, 55, Gaffurio
und Nr. 41 Corio sind mailändische Ausgaben, typische Vertreter des lombar-
dischen Stiles, denen allen etwas von der Manier Leonardos eigen ist, so dass
die Figuren des Corio geradezu Leonardo zugeschrieben wurden18); sie stammen
aber, nach neuern Forschungen, wohl eher vom Meister des “Melchiore da
Parma”. Das Büchlein des Miniatore (N. 10) ist bolognesischen Ursprungs, und
wir glauben nicht zu übertreiben, wenn wir dieses Stück als eines der wichtig-
sten Beispiele einer regionalen Kunst anführen, die noch viel eingehender stu-
diert werden sollte.
Diese reiche Blüte der Buchkunst, in den engen Grenzen eines Vierteljahrhun-
derts, kann nicht nur den Buchkenner allein interessieren, sondern sie greift auch
ins Feld der Kunstgeschichte hinüber. Ohne die grossen Namen der italieni-
schen Malerei direkt mit der Geschichte des italienischen Buches verbinden zu
wollen, wäre es doch kaum möglich, Italien den ihm gebührenden Platz in
der Graphik einzuräumen, ohne die Buchholzschnitte in Betracht zu ziehen.
Bekanntlich ist die italienische Produktion der Bildholzschnitte (Einblattdrucke)
bedeutend geringer, im Vergleich zur holländischen und deutschen, und nur die
unvergleichlich schöne Reihe der italienischen Bücher vermag den richtigen
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Eindruck der Vollkommenheit des italienischen Holzschnittes **) zu geben.
Das XVI. Jahrhundert zeitigt eine deutliche Dekadenz der Illustration. Der
Holzschnitt fängt an den Kupferstich nachzuahmen und büsst dadurch an Kraft
und Ursprünglichkeit ein. Das Buch wird in immer grossem Auflagen gedruckt,
dadurch aber verliert es an Sorgfalt der Ausstattung und sinkt zur Dutzendware
hinab. Aus diesem Niedergang retten sich in den ersten Jahren noch einige Bü-
cher, welche direkt Figuren des Quattrocento wiederholen so z. B. Ovid (Nr. 42)
Diogene Laerzio (Nr. 43); einige wenige Werke, welche sich durch Originali-
tät im Ornament auszeichnen, wie Phalaris (Nr. 44) und Sabellico (Nr. 47) und
nicht zuletzt die "Stampe Popolari”, die in ihrer einfachen Art den Stil des
Quattrocento oft bis ins XVII. Jahrhundert beibehalten20). In dieser Dekadenz
sind natürlich die Blockbücher nicht inbegriffen, da sie nicht direkt in die Ge-
schichte des Buchdruckes gehören. Sie sind in Italien sehr selten und kamen re-
lativ spät auf; in der Ausführung zeigen sie eine grosse handwerkliche Voll-
kommenheit (Valvassore Nr. 59), haben aber mit ursprünglicher Kunst wenig
oder nichts gemein.
Zwei neue Feinde bekämpfen nun das Holzschnittbuch: die immer grösser wer-
dende Popularität des Kupferstiches und das Uberhandnehmen der Illustration
gegenüber dem Text. In Büchern wie: Fanti (Nr. 67), Marcolini (Nr. 68), Ma-
rozzo (Nr. 79), Vecellio (Nr. 86) schmilzt der Text auf ein paar Zeilen zusam-
men; Bücher wie Valvassone, Pittoni, Bertelli, (Nr. 87, 75, 76) bestehen nur
noch aus Tafeln.
Im XVII. Jahrhundert geht der Auflösungsprozess immer mehr vor sich. Der
Buchschmuck beschränkt sich auf das Titelblatt oder den Vortitel (Bonarelli
Nr. 101, Strozzi Nr. 103, Pio di Savoia Nr. 105), und die Illustrationen, von ita-
lienischen und ausländischen Künstlern wie Callot und Deila Bella geschaffen,
nehmen das doppelte, oft dreifache Format des Buches ein und werden als Tafeln
zusammengefaltet (Cavalcanti Nr. 107, Carducci Nr. in). Hie und da taucht
freilich eine Luxusausgabe auf, in welcher der Kupferstich oder die Radierung
dekorativ verwendet werden, (Torcigliani Nr. 108) aber es handelt sich um
Einzelfälle.
Eine organische Gestaltung des illustrierten Buches finden wir erst wieder im
XVIII. Jahrhundert. Wie in Frankreich die Kunst der Innendekoration den Buch-
schmuck beeinflusste21), so spiegeln sich die brillanten venezianischen Salons,
die elegant geschwungenen Möbel in den Titelblättern, Bordüren und Vignet-
ten italienischer Bücher wieder. Raffinierter und technisch vollendeter sind frag-
los die französischen Illustrationen, von Zeichnern und Stechern geschaffen,
die in jener Kunst das Höchste leisteten; oft aber lassen Papier und Druck
zu wünschen übrig. Das italienische Buch ist origineller in der Illustration
und ausgeglichener in der Ausstattung. Der Tasso, von Piazzetta illustriert
(Nr. 126), das kleine Offizium des Pasquali, mit gestochenem Text der Baroni
und Figuren des Piazzetta (Nr. 125), sind Bücher, in welchen die Schönheit der
Illustration ein würdiges Gegenstück im Druck findet. Die Figuren des Rutz-
vanscad (Nr. 123) sind interessant, wegen der typisch italienischen Verschmel-
zung realistischer und phantastischer Elemente.
Die wenigen illustrierten Bücher, welche von Bodoni gegen das Ende des XVIII.
Jahrhunderts herausgegeben wurden (Nr. 138, 157, 161, 164) können als Zu-
geständnis des grossen Buchdruckers an den Zeitgeschmack betrachtet werden.
Nach diesen Monumentalwerken kehrt er aber zur Einfachheit der typographi-
schen Inkunabeln zurück, und seinem Beispiel folgen noch einige tüchtige Druk-
ker aus den Anfängen des XIX. Jahrhunderts. Einige illustrierte Ausgaben,
wie der Dante dell’Ancora, lassen einen eher kalt, und erst nachdem ein Tho-
mas Bewick den Holzschnitt wieder zu Ehren gebracht hat, kann von interes-
santen Büchern gesprochen werden. In diese Klasse gehört, als eine der bedeu-
tendsten, die erste romantische Ausgabe der Werke Manzonis (1840).
Mit dieser originellen Ausgabe schliesst die Sammlung, welche nach unserer
Absicht ein kleines «Museum des italienischen Buches» darstellen sollte; eine
Ausstellung, welche dem Besucher einen klaren, zusammenfassenden Eindruck
über die italienische Buchproduktion geben kann. Es will uns scheinen, dass
kein anderes Produkt des menschlichen Geistes so klar eine Epoche wieder-
spiegle, wie das Buch. In keinem andern Kunsterzeugnis, Statue, Gemälde oder
Möbel erscheinen die Unterschiede von einem Jahrhundert zum andern, von
einer Region zur andern so deutlich, wie in einer solchen Bibliothek: Unter-
schiede und Veränderungen in der Entwicklung von Kunst und Kultur und
somit für die Geschichte der Individuen und der Nationen von hoher Bedeutung.
Unsere Ausstellung soll aber nicht allein künstlerische Werte aufweisen. Je-
dermann weiss, wie stark das bewegte politische Leben, zu Anfang der italie-
nischen Literaturgeschichte, die geistigen und künstlerischen Kräfte beschlag-
nahmte, die ersteren auf die Probleme der Staatskultur, die letzteren aufs Feld
des praktischen Lebens leitend. So sind denn die Produkte des italienischen
Geistes keine reinen Abstraktionen, sondern Verwirklichungen. Während bei
andern Völkern Europas der nationale Gedanke die Dichtung ganz erfüllt, tritt
er in Italien vor der nie ganz erloschenen, imperialistischen Tradition und der
Universalidee der katholischen Kirche, etwas in den Hintergrund: die Göttliche
Komödie, der Canzoniere, der Dekameron sind eher christliche, humanistische,
europäische, als nationale Dichtungen22).
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Von diesen Vorbedingungen ausgehend, hielten wir es für möglich, mit Hilfe
des italienischen Buches nicht nur unsere Kultur, sondern im weitern Sinne
auch das europäische Geistesleben in einigen seiner wichtigsten Aspekte zu be-
leuchten.
Der Petrarca von Pogliano stellt nicht nur ein drucktechnisches Denkmal dar,
sondern diese italienische Übertragung der Biographien berühmter Männer
des Altertums zeugt in sprechender Weise von der nie vergehenden Liebe des
italienischen Geistes für die Antike, und vom Bedürfnis, den Kult des Römer-
tums möglichst weit zu verbreiten. Es wäre interessant den Erfolg einiger la-
teinischer Autoren im XV. Jahrhundert zu verzeichnen, welche als markante
Vertreter der römischen Kultur gelten können. Livius und Ovid zählen im
Quattrocento zu den meistgelesenen Klassikern (102 Ausgaben der Werke Ovids,
die italienischen Übersetzungen inbegriffen, & 21 der Geschichten des Livius,
darunter illustrierte Ausgaben, die zu den schönsten italienischen Büchern zäh-
len). Diese zahlreichen Ausgaben sind dem Humanismus zu verdanken, dem,
wie durch Vorsehung, in der Erfindung des Buchdruckes ein mächtiges Propa-
gandamittel geboten wurde, und das Buch, welches nach unserer Ansicht die
Quintessenz der humanistischen Ideologie am besten zusammenfasst, ist fraglos
die Hypnerotomachia (Nr. 3 6)25).
Als Gegenstück zur klassischen Literatur der Humanisten finden wir, die bürger-
liche und in welcher sich folgende Richtungen unterscheiden lassen: die reli-
giöse, die praktisch-philosophische, die wissenschaftliche und die künstlerische.
Stark vertreten ist die religiöse Tendenz, erstens weil sie sprachlich für Italien
von grosser Wichtigkeit ist, stammen doch ihre besten Autoren24) wie Caval-
canti, Cavalca, Passavanti, die hl. Caterina von Siena (Nr. 37) fast alle aus der
Toskana; zweitens aber, weil diese geistlichen Schriftsteller so voruteilslos und
menschlich schreiben und ihre Werke dermassen lebendig und oft von politi-
scher Leidenschaft erfüllt sind, dass sie dadurch ein getreues Bild des Geistes
ihrer Epoche geben können. Wer diese Schriftsteller kennt kann leicht begrei-
fen, warum die Reformation in Italien keinen Fuss fassen konnte und warum
ihre Werke gerade in der Renaissance-Zeit zahlreiche Auflagen erlebten.
Von der praktisch-philosophischen Literatur geben wir als Beispiel den Trak-
tat des Jacopo da Cessole, in seiner italienischen Bearbeitung. Dieses «Buch
des guten Tons», fremden Ursprungs und noch ganz mittelalterlichen Inhalts,
fand in Italien grossen Anklang (Nr. 25). Übrigens schöpft diese Literatur ihren
Stoff noch fast ausschliesslich aus Quellen des Mittelalters. So ist der schon
angeführte Aesop von Francesco dal Tuppo eigentlich ein mittelalterliches Pro-
dukt, das während der Renaissance ans Licht kam, und dem, mittels Anspielun-
gen auf gegenwärtige Persönlichkeiten und Ereignisse, der aktuelle Anstrich ge-
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geben wurde. Auch dieses Buch erfreute sich grosser Popularität - sechs Auf-
lagen folgten derjenigen von 1845 - und diesen Erfolg hat es unbedingt seinen
praktischen, bodenständigen Anschauungen zu verdanken, die zur humanisti-
schen Richtung im Gegensatz stehen.*s)
Gross ist das Feld der wissenschaftlichen Literatur, das Herbarium des Katala-
nen Arnaldo de Villanova, in Vicenza gedruckt (Nr. 18) und der Traktat des
Crescenzio über den Ackerbau (Nr. 56) zeigen, wie aus verschiedenen und oft
entfernten Gegenden die Substanz wieder in unser Land zurückfliesst, woher sie
ursprünglich stammte; sei es indirekt (durch die Zivilisation der Araber) sei es
direkt (durch römische und christliche Überlieferung) aus der unerschöpflichen
Quelle der Antike, geordnet und verschmolzen in den mittelalterlichen Enzy-
klopädien. Ähnlich steht es mit dem «Fascicolo di Medicina» des halb legen-
dären Johannes de Ketham (Johannes Kirchheimer)26), dessen Traktat, obgleich
fremden Ursprungs, zum ersten Mal in Italien gedruckt wurde und hier viele
Auflagen mit Erweiterungen u. Varianten erlebte.
Wenn wir das wirtschaftliche Leben Italiens im XIV. und XV. Jahrhundert be-
rücksichtigen und uns der riesigen Darlehen erinnern, die Florenz an ausländi-
sche Fürsten zu gewähren pflegte; wenn wir uns vergegenwärtigen, dass ums
Jahr 1422 zweiundsiebzig Wechselstuben am «Mercato Nuovo» bestanden, dass
dort ein Umsatz von zwei Millionen Goldflorinen zu stände kam, dann wird es
klar, dass einer der ersten arithmetischen Traktate aus Florenz stammen mus-
ste (Calandri Nr. 15), und dass die «doppelte Buchhaltung» nur aus Italien
kommen konnte2’).
Leicht wird der Übergang von der Wissenschaft zur Kunst, denn wie die gros-
sen Maler des Quattrocento die Probleme der Perspektive gründlich studierten,
und ein hervorragender Mathematiker, wie Luca Pacioli, sein Werk «la Divina
Proportione» von bedeutenden Künstlern illustrieren Hess, so reicht auch die
Musik der Mathematik die Hand, und Francesco Gaffurio (Nr. 34) schreibt seine
« Practica Musicae »,28) worin er - im Gegensatz zu den, ans Absurde grenzen-
den Regeln des Mensuralismus - sein System der Harmonie auf der edlen und
sichern Wissenschaft der Zahlen aufbaut. Sympathische Zeugen der angewandten
Kunst sind die eleganten Bücher über Kalligraphie, Stickerei und Spitzenar-
beiten (Nr. 59,80), und wichtige Seiten des italienischen Lebens beleuchten
Bücher wie Marozzo, Arte dell’Armi (Nr. 79) und die eigentümlichen Werke
eines Marcolini29) und eines Fanti (Nr. 67,68). Bekanntlich waren die italie-
nischen Fechtmeister weltberühmt; aber auch die astrologischen und chiroman-
tischen Abhandlungen sind so frei von allem Spuck und Geisterwesen, so voll
von praktischem Sinn und politischem Takt, dass sie weit über die Grenzen
des Landes hinaus bekannt waren.
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Die Volksdichtung ist durch die «Rappresentazioni sacre» vertreten, (Nr. 93)
welche, nachdem der Humanismus die Schriftsteller von den mittelalterlichen
Quellen abgelenkt hatte, die eigentlichen Bewahrer der alten Legendenstoffe
geblieben sind und dabei die Volksgebräuche der verschiedenen Gegenden in
hervorragender Weise wiederspiegeln. Diese Kirchenspiele wurden organisiert,
um das Volk vom Theater der Kirche zuzuführen30) und deshalb haben sie ge-
wöhnlich drammatische Form; in Italien wurden sie zu grosszügigen Festspie-
len ausgebaut. Die italienische «Rappresentazione sacra» in ihrer endgültigen
Form ist ein Fest, in Florenz erfunden31), mit grossem Aufwand von «trucchi»
und «ingegni», d. h. szenischen Apparaten, welche oft von bedeutenden
Künstlern, wie z. B. Brunelleschi entworfen wurden; die Handlung selber wur-
de bereichert durch Ballette, Turniere, ja sogar Bankette!
Einen andern wichtigen Zweig der Volksliteratur bilden die Novellen, Gedich-
te und Epigramme (Nr. 92). In ihnen werden die mittelalterlichen Ritterepen
von Neuem lebendig, und es ist höchst anziehend, aus ihrem Inhalt auf die Kultur
der verschiedenen Regionen zu schliessen, den Einfluss fremder Legenden zu
beobachten und auch den hie und da groben, immer aber fröhlichen und gut-
mütigen Witz des italienischen Volkes auf sich wirken zu lassen. Um das Gesamt-
bild zu vervollständigen, wollten wir auch die Dichterfehden, die gar oft in
unserm Land entflammten, durch die Sonette von Franco e Pulci (Nr. 39) illu-
strieren. Auch das schwankende Schicksal unseres grössten Dichters, Dante
Alighieris, ist einer näheren Betrachtung wert, kann doch der mehr oder we-
niger grosse Erfolg seiner Ausgaben geradezu als Prüfstein für den Stand der
moralischen Atmosphäre eines Jahrhunderts gelten. Sein Erfolg erhält sich auf-
recht, trotz bitterer Angriffe seiner Gegner (Cecco d’Ascoli Nr. 60), mit 15 Aus-
gaben im XV. Jahrhundert, mit 30 im XVI.; bis im XVII. Jahrhundert nur
3 Ausgaben sich der allgemeinen Dekadenz entziehen können.
Wer die Bücher des XVII. Jahrhunderts betrachtet, bekommt sofort ein genaues
Bild von dem, was das Seicento in Tat und Wahrheit darstellte, ein Jahrhun-
dert politischer Knechtschaft und Vergessenheit, nach einer Glanzperiode,in der
der Humanismus die geistige Welt der Antike wieder belebt, und Italien dem
verwilderten Europa harmonische Kunstformen geschenkt hatte32). Jahrhundert
der Feste, Zeremonien und Ballette, von denen ein blasser Wiederschein sich
in den grossen Kupferstichen findet. Von dieser grauen Eintönigkeit heben sich
die Ideen eines Galileo Galilei, die Beobachtungen eines Redi (Nr. 117) ab, den
Weg zur modernen Wissenschaft eröffnend. Der einzige unbestreitbare Ruhm,
der Italien nach dem XVI. Jahrhundert blieb, ist die Musik.
Wenn in der ersten Hälfte des XVIII. Jahrhunderts diese Zustände sich nicht zu
ändern scheinen, so erneuern sich doch nach 1748 die Kultur und das natio-
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nale Leben. Dem Hang nach Freiheit und politischer Unabhängigkeit entspricht
ein neues Suchen auf dem Gebiet der Wissenschaft und der Kunst. Von der
Schäferdichtung, welche ihren besten Ausdruck in der Ausstattung der vene-
zianischen Bücher findet, gelangen wir zu den Lehrgedichten der «Curiosi della
natura», löbliche Versuche zur Verbreitung der Wissenschaft, und zuletzt zum
Theater Goldonis, als Dichtwerk und als Zeugnis seiner Zeit von höchster
Bedeutung.
Das XIX. Jahrhundert hebt sich, in verschiedenen Aspekten, klar von seinen
Vorgängern ab: Rückkehr zum Kult der Klassiker mit Monumentalausgaben
der grössten Dichter (Dante Nr. 167), Wiederaufleben der Kunstkritik (Bossi
Nr. 166), Beginn des neuen Stiles mit Manzonis Promessi Sposi: alle zusam-
men Wahrzeichen einer wunderbaren nationalen Wiedergeburt, des «Risorgi-
mento». In dieser Bewegung vereinigen sich klassische Tradition und revolu-
tionäre Romantik, um dem neuen Staat Italien seine nationale und künstlerische
Einheit zu verleihen.
Der unmittelbare Eindruck, der aus dieser kurzen Betrachtung hervorgeht, ist
fraglos der einer nieversagenden kuturellen Einheit, eines unbezwingbaren na-
tionalen Geistes, welcher auch unter den schwersten politischen Bedrückungen
sich nie ganz auslöschen Hess. Und während wir unsere kleine Sammlung dem
Schweizer Publikum vorlegen-des Erfolges noch ungewiss-gedenken wir des
ähnlichen Schicksals, das die beiden Länder verbindet. Auch die schweizerische
Literatur, trotz Verschiedenheit der Rassen und Sprachen, stellt von ihren er-
sten Anfängen an eine Einheit dar, die nie verschwindet, wenn sie sich auch
nicht immer auf den ersten Blick zu erkennen gibt: Einheit des Geistes, die ihren
Ursprung im Hang zur Freiheit und in politischen und religiösen Idealen fin-
det35). Und da eine Affinität der völkischen Ereignisse sich auch in den Indi-
viduen wiederspiegelt, so wollen wir daran erinnern, dass unter allen euro-
päischen Druckern und Verlegern Johannes Froben unserm Aldus Manutius am
nächsten steht. Schuf er doch in Basel den wichtigsten Brennpunkt helveti-
scher Kultur und, wie der grosse Venezianer, verstand er es, sich mit einer
Schar hervorragender Humanisten-von Oekolampadius zu Erasmus-zu umge-
ben. Übrigens wurde den humanistischen Studien grosse Hilfe aus der Schweiz
zu teil, als Poggio Fiorentino, in der Klosterbibliothek zu St. Gallen, die einzi-
gen vollständigen Manuskripte der Werke Quintilians, des grössten lateinischen
Stilisten, eigenhändig, mit leidenschaftlicher Aufopferung abschrieb und die
Kopie an Leonardo Bruni sandte.
Juni 1928
BIBLIOGRAPHIE
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(«Centralblatt für Bibliotekswesen», XII, 1895).
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1S) Marsi, Giovanni Gutenberg e VItalia. («Bibliofilia», II, S. 81)
w) Catalogo della mostra storica del libro illustrato. Introduzione di Nello Tarchiani. Firenze.
t7) Lippmann, Der italienische Holzschnitt im XV. Jahrhundert. 1885, S. 9.
18) Catalogo della Mostra storica del libro illustrato. Introduzione di Nello Tarchiani. Firenze.
18) Catalogue d’une Collection d’anciens livres ä figures italiens appartenant d M. T.De Marinis.
Einleitung von Seymour de Ricci. Hoepli, Milano.
*°) Catalogo della Mostra storica del libro illustrato. Loc. cit. Firenze.
*0 Cohen, Guide de Vamateur de livres ä gravures du XVIII siecle. Preface du Baron Portalis. S
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M) Carducci, Discorsi letteran e storici. Dello svolgimento della letteratura italiana S. 3 3 Bologna
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M) D. Gnoli, II Sogno di Polifilo («Bibliofila», I. S. 189)
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**) De Lollis, L’Erodoto di Francesco Del Tuppo. Firenze, 1886.
**) II “Fasciculus Medicinae” di Johannes de Ketham Alemanus, con uno Studio storico di C.
Sudhoff. Milano, 1923
*7) J. Burckhardt, La Civiltä del Rinascimento in Italia. Traduzione italiana di D. Valbusa. Terza
Edizione accresciuta per cura di Giuseppe Zippel. I. 89. Firenze, 1921
S8) G. Cesari, S. 183 des IV. Bandes Malaguzzi-Valeri, La Corte diLodovico il Moro, Milano, 1923
**) Friedländer, Le sorti di Francesco Marcolini. Berlin, 1843.
*°) D’Ancona, Origini del teatro in Italia, I. 4. Firenze, 1877.
81) Ph. Monnier, Le Quattrocento II, 203.
w) Carducci, Op. cit. S. 187.
w) Longchamp, Manuel du Bibliophile Suisse. Avant-propos, p. 23 Paris-Lausanne, 1922.
XV. JAHRHUNDERT
(1476-1500)
1) . PETRARCA, FRANCESCO. Libro degli huomini famosi.^-
Pogliano, F. Feliciano e I. Ziletti, 1476. Fol.; 236 Bl. Rom.; 34
Holzschnitt Umrahmungen. Hain 12808; Proctor 7238.
Die prachtvollen Bordüren, mit zweierlei Bandmotiven in der Manier Leonardo
da Vinci’s, wiederholen sich zu Beginn einer jeden Biographie und sind als Ein-
rahmungen für gemalte Bildnisse gedadht. Bekanntlich Hessen die ersten Druk-
ker statt der Initialen einen Platz ausgespart, der für eine Miniatur bestimmt war.
Im vorliegenden Fall wurde der Raum für ganzseitige Miniaturen freigelassen,
und es wurden nur die Einrahmungen gedruckt. Es ist dies ein eigenartiges
Beispiel, das klar zeigt, welche enge Verbindung anfangs zwischen Manuskript
und gedrucktem Buch bestand, bis dann das Buch allmählich neuen Richtlinien
folgte. Pogliano oder Pojanoistein Dorf in der Nähe von Verona gelegen; die
vorliegende Ausgabe ist die einzige, die im XV Jahrhundert dort gedruckt wur-
de. Uebersetzer des lateinischen Originales ist Donato degli Albanzani (von der
Crusca zitiert). Schönes Exemplar, 4 Bl. mit Einleitung fehlend. (Tafel I).
Pergamentband.
2) . APPIANUS. De bellis civilibus.^> Venetiis, Bernhard Maler, Er-
hard Ratdolt, Peter Löslein, 1477.2 Bände; 40; Bl. 132 u. 212, Rom.;
Mit 2 schönen Umrahmungen und vielen grossen und kleinen Ini-
tialen. Hain *1307; Proctor 4367; Pellechet 915; Voullieme 3769;
Brit. Mus. Cat., V 244. Gesamtkatalog der Wiegendrucke, II 2290;
Essling 1*222.
Lateinische Uebersetzung von Pietro Candido, dem König Alphons II. von Nea-
pel und Sizilien gewidmet. Die schönste Ausgabe dieser Übersetzung. Die ele-
gante, dreiseitige Umrahmung mit weissen Arabesken auf schwarzem Grund,
die sich im ersten Band befindet, wurde eigens für dieses Buch gezeichnet.
Sehr schönes breitrandiges Exemplar, in zwei gelben englischen Kalbslederbänden,
mit Vergoldung, Goldschnitt u. Supraexlibris «Jacobus Elwin Millard S. T. P.»
(Tafel II).
3) . Tractato dell’arte di ben morire.^ Venezia, E. Ratdolt, B. Maler
e P. Löslein. 4°;23 Bl. Rom.; Umrahmungin Holzschnitt, Initialen.
Copinger II, 676. Ein Exemplar in U. S.A.
Traktat des Kardinals Domenico Capranica aus Fermo. Die reiche Umrahmung
auf dem ersten Blatt ist mit einem Rankenmotiv auf schwarzem Grund ge-
schmückt und harmonisiert prächtig mit den Initialen und den Typen. Sehr
gute Erhaltung. Die Umrahmung und die Initialen sind fein getönt, in rot, blau
und grau. Pergament.
4) . BERLINGHIERIF. Geographia.... in terzarima e lingua Toscana
distincta con le sue tavole in varii siti e provincie secondo la Geo-
graphia et distinctione delle tavole di Ptolomeo.^ Firenze, Nicolö
di Lorenzo (1478-1480). Fol.; 128 BL; 31 Landkarten in Kupfer-
stich. Hain 2825; Panzer I, 431 und IV, 316; Graesse 1,341; Brunet
I, 790-91; Pellechet 2078; Proctor 6121; Nordenskiöld, Facsimile
Atlas S. 12-14; Dibdin IV, 64-69.
Der Atlas Berlinghieris ist das erste Buch mit Karten in Kupferstich; er wird
auch als der erste moderne geographische Atlas betrachtet und ist von der gröss-
ten Seltenheit. Gute Erhaltung.
5) . DANTE. Divina Commedia col commento di Criftoforo Lan-
dino.— Firenze, Nicolö di Lorenzo della Magna, 1481. Fol.; 367 Bl.
Rom.; 2 Kupferstiche. Hain *5946; Proctor 6120; Pellechet 4114;
De Batines I, p. 36-47; Lippmann, S. 19-21; Kristeller, Kupferstich,
etc., S. 178; Pollard, Cat. Perrins, 23.
Erste Florentiner Ausgabe; erste Ausgabe mit dem Kommentar von Cristoforo
Landino. Die Figuren werden Sandro Botticelli zugeschrieben; sie sind aber eher
nach seinen Zeichungen von Baccio Baldini gestochen und zählen unter die frü-
hesten Kupferstiche. Der Grossteil der uns bekannten Exemplare enthält nur
eine oder gar keine Figuren. Die damals noch sehr primitive Technik des Kup-
ferstiches hinderte den Verleger an der Herausgabe eines reich illustrierten
Werkes und zwang ihn die dafür bestimmten Raumteile leerzulassen. Schönes
Exemplar; das erste Blatt mit einer Leiste in Miniaturmalerei und einer Initiale
mit dem Wappen der Medici. (Tafel III).
Pergament.
6) . ROLEVINCK, WERNERUS. Fasciculus temporum.— Venetiis,
Erhardt Ratdolt, 1481.Fol.; 72 Bl. Goth.; ca. 60 Holzschnitte. Hain-
Copinger *6928; Proctor 4381; Voullieme 3780; Redgrave no. 21;
Rivoli, S. 492.
Eine Weltchronik, die im XV. Jahrhundert sehr populär war und viele Aufla-
gen erlebte. Unter den italienischen Ausgaben ist die Vorliegende am reichsten
illustriert; alle Figuren, (ausgenommen diejenige welche Gott den Schöpfer dar-
stellt) sind Ansichten von Städten oder Denkmälern wie z. B. der Turm zu Babel,
Salomon’s Tempel, Jerusalem, Byzanz, Rom, Venedig, etc. Breitrandiges, wohl-
erhaltenes Exemplar, einige Wurmlöcher in den letzten Blättern.
Marmoriertes Leder.
7) . EUCLIDES. Elementa geometriae lat. cum Campani annotatio-
nibus. Venetiis, Ratdolt, 1482. Fol. 137 Bl. Goth.; Prachtvolle
dreiseitige Umrahmung in Holzschnitt auf dem zweiten Blatt, Titel
in rot, Initialen auf schwarzem Grund, geometrische Figuren. Hain-
Copinger *6693; Pellechet 4630; Proctor 4383; Voullieme 3781;
H. Walters, Incun. typogr., S. 178; Redgrave 26; Ricciardi, Bibliogr.
Euclidea, S. 12; Essling 282; Br. Mus. Cat., V. S. 285.
Editio Princeps. Unbedingt das schönste wissenschaftliche Buch des XV. Jahrhun-
derts. Schönes Exemplar, der Holzschnitt am obern Rand leicht beschnitten.
Randglossen der Zeit. Kalblederband des XVIII. Jahrh. Rücken mit Bünden und
reicher Vergoldung.
8) . VALTURIO, ROBERTO. Opera dell’arte militare traslata per
Paulo Ramusio de Arimino.^> Verona, Bonino Bonini, 1483. Fol.;
312 Bl. Rom.; 96 Holzschnitte; Hain-Copinger *15849; Proctor
6922.
Erste Ausgabe in italienischer Sprache. Die zahlreichen schönen Figuren, teil-
weise der ersten lateinischen Ausgabe von 1472 entnommen, stellen eine Fülle
von Belagerungsmaschinen und Waffen dar: Türme, Widder, Katapulte, Kano-
nen, Kriegschiffe, nicht zuletzt Krieger und Tiere. Sie sind in meisterhaft kla-
ren Umrissen geschnitten und erinnern an gewisse Skizzen Leonardo*s; sie bilden
eine wirkliche Enzyklopaedie der Kriegskunst des Mittelalters. Autoren der
Holzschnitte waren wahrscheinlich Matteo Pasti und Pisanello, welche beide am
Hof von Sigismondo Pandolfo Malatesta in Rimini arbeiteten; diesem ist auch
dieser prachtvolle Druck gewidmet. Breitrandiges, wohlerhaltenes Exemplar,
handschriftliche Glossen der Zeit. (Tafel IV).
Pergament.
9). AESOPUS. Vita et fabulae, latine et italice per Franc, de Tuppo.
Napoli, 13 Febbraio 1485. Klein Folio; 168 Bl. Rom.; 89 ganzseitige
Holzschnitte; 1 Bordüre, 3 Initialen. Hain-Cop.-Reichl. 353; Pollard,
Cat. Dyson Perrins, S. 3 2; C. De Lollis, L’ Esopo di Fr. del Tuppo, Fi-
renze i886;Dibdin, Bibi. Tour., II, 142 u. Voyage bibliogr. III, 313;
Cassano Library n. 2; Fisher, Introduction to a catal. of the early ital.
prints in the British Museum 1886, S. 311; Hervieux, Les Fabuli-
stesl, 662; Humphrey, History ofthe art of printing, London 1868,
S. 125; Keidel, A manual Aesopic Fable literature, 1896, pp. 17, 40,
41; Lippmann, Der Italienische Holzschnitt im XV. Jahrh, Berlin
1885, S. 9; Lippmann, The art ofWood-Engravingin Italy, London
1888, S. 18; Passano, Novellieri italiani in prosa, Torino 1878,1, SS.
293-294; Fava e Bresciano, La stampa a Napoli nel XV secolo,
Leipzig 1912, II, SS. 54-55; Pollard, Early illustrated Books, S. 83;
De Marinis, Livres ä figures italiens, N. 2.
Das schönste und berühmteste italienische Buch mit Figuren. Kristeller, Kup-
ferstich S. 168 schreibt darüber: «Die kräftige und ausdrucksvolle Zeichnung
voll Leben und Humor zeigt, besonders in den Darstellungen aus dem Leben
Aesops, einen ausgesprochen nordischen Charakter, die originelle, reiche Orna-
mentik der grossen Bordüre des ersten Blattes und der Umrahmungen der ein-
zelnen Holzschnitte erinnert dagegen sehr stark anhispanomaureske Formen....»
Sehr schönes Exemplar. (Tafeln V und VI).
Maroquinband.
10) . MINIATORE B. Formulario deepistole vulgare Missive ere-
sponsive e altri fiori de ornati parlamenti.^ Bologna, Ugo de Ru-
geriis, 20 Aprile 1485. 40; 44 Bl. Goth.; Titel in rot.; Ganzseitiger
Holzschnitt. Hain 11167; Brunet III, col. 1735. Fehlt bei Proctor.
Kein Exemplar in den Vereinigten Staaten.
Erstausgabe, von grösster Seltenheit. Der prächtige Holzschnitt stellt die Bege-
gnung Mariä mit der hl. Elisabeth dar. Die beiden Figuren füllen fast die ganze
Bildfläche aus, ihre Haltung, der Ausdruck der Gesichter sind von primitiver
Frische; schön behandelt ist der Faltenwurf der Gewänder, der in herben aber
sichern Schnitten dargestellt ist. Interessant ist die Landschaft behandelt, die Pflan-
zen stechen weiss vom schwarzen Grund ab, während am Horizont ein dunkel ge-
haltener Baum in scharfer Silhouette sich vom weissen Himmel abhebt. Diese Kon-
traste von Weiss und Schwarz wirken äusserst leblaft und malerisch. Sehr schö-
nes Exemplar, die Lage b. ist nach der Lage d. gebunden. (Tafel VII).
Lederband.
11) . CHIROMANZIA. Ex divina philosophorum achademia secü-
dum nature vires ad extra chyromaticis diligentissime collectum.—
Venezia, Bernardino Benali i486. Quart; 24Bl.; Semigoth.; 21 Holz-
schnitte, die Linien der Hand darstellend, Initialen. Hain-Copinger
4975; Pellechet 3560; Essling 327.
Äusserst seltene Ausgabe; die erste mit diesen Figuren. Hain-Copinger sahen
sie nicht, fehlt bei Proctor; Pellechet zitiert ein unvollständiges Exemplar in Be-
san^on, Essling ein einziges Exemplar in Wien. Der Katalog des British Museum
gibt nur die Ausgabe von 1493. Kein Exemplar in den Vereinigten Staaten.
Gute Erhaltung.
Leder.
12) . AESOPUS. Fabulae, latine e italice___ Brescia, Boninus de Bo-
ninis, 7 Marzo 1487. Quart; 100 Bl. Goth.; 66 ganzseitige Holz-
schnitte. Hain 348; Lechi, Tipografia Bresciana S. 43 beschreibt
nach Panzer; Keidel SS. 18 und 43; Cat. Dyson Perrins; S. 38 gibt
eine Variante ohne Datum. De Marinis, Livres ä figures italiens, n. 3.
Kein Exemplar in den Vereinigten Staaten.
Äusserst wertvolle und seltene Ausgabe; bekannt sind die Exemplare des British
Museum, der Bodleiana und der Colombina in Sevilla. Seit Jahrzehnten nicht
mehr im Handel (Tafeln VIII und IX).
Prachtvolles Exemplar; mit breiten, unbeschnittenen Rändern. Holzdeckel mit
Lederrücken.
13) . DANTE. Divina Commedia col commento di Criftoforo Lan-
dino.— Brescia, Bonino Bonini, 1487. Fol.; 310 BL Rom.; 68 ganz-
seitige Holzschnitte. Hain-Copinger-Reichling 5 948; Pellechet4i 16;
Proctor 6973; De Batines I, S. 49-52; Lechi, S. 43.
Tatsächlich die erste vollständig illustrierte Göttliche Komödie, da die Ausgabe
von 1481 nur zwei oder drei Stiche enthält. Die Holzschnitte wurden einem
Karmeliter aus Brescia, Fra Giovanni Maria, zugeschrieben; sie stammen aber,
aller Wahrscheinlichkeit nach, aus verschiedenen Händen und zeichnen sich
durch einen frischen, volkstümlichen Stil aus. Schönes Exemplar. (Tafel X).
Lederband.
14) . PETRARCA, FRANCESCO. Trionfi col commento di Ber-
nardino Illicino.— Venezia, Bernardino RizzodaNovara, 1488.Fol.;
150 Bl. Rom.; 6 ganzseitige Holzschnitte. Hain-Copinger-Reichling,
12787; Proctor 4948; Hortis 14; Marsand S. 17; Essling-Müntz S.
175; Lippmann S. 79; Essling N. 76.
Erste illustrierte Ausgabe. Die sechs ganzseitigen Holzschnitte sind von grosser
Eleganz und Originalität in Komposition und Ausführung und heben sich von
den landläufigen Illustrationen der Trionfi ab. Bemerkenswert sind auch die
prächtigen Umrahmungen. Sehr schönes Exemplar. (Tafel XI).
Alter Einband, Holzdeckel mit Lederbezug.
15). CALANDRI, PHILIPPUS. Arithmetica.^ Firenze, Lorenzo de
Morgiani e Giovanni da Magonza, 1 Gennaio 1491. Klein Oktav;
104 Bl. Goth.; Zahreiche hübsche Holzschnitte. Hain-Copinger-
Reichling 4234; Pellechet 3156; Proctor 6352; Riccardi, col. 208;
Lippmann, Wood-engraving, S. 28; Kristeller N. 77a; Pollard, Catal.
Perrins, 56.
Erstausgabe, sehr selten. Die ornamentalen Rahmen und die reizenden kleinen
Holzschnitte stellen die verschiedenen Arbeitsgattungen dar und gehören zu den
besten Beispielen der florentinischen Holzschneidekunst. Schönes Exemplar.
16) . S. AGOSTINO. Soliloqui di Sandto Augustino Vulgari_____Fi-
renze, Lorenzo Morgiani e Giovanni di Pietro, 1491.40; 142 Bl. Rom.;
Ganzseitiger Holzschnitt. Hain-Reichling 2018; Proctor 6351; Pel-
lechet 1523; Kristeller N. io*. Ein einziges Exemplar in U.S.A.
Diese Selbstgespräche gehören in die Klasse der rein philosophischen Schriften
und zählen unter die wichtigsten Werke des hl. Augustinus. Diese Ueberset-
zung wird von der Crusca als die beste beurteilt. Der grosse Holzschnitt, unter
dem Titel, stellt den Heiligen in seiner Zelle beim Schreiben dar und ist voller
Leben und Ausdruck. Schönes Exemplar.
Weisser Pergamentband.
17) . DANTE. La Divina Commedia col commento di Cristoforo
Landino.^-Venezia, Bernardino Benali e Mathio (Capcasa) da Parma,
1491, il 3 marzo. Fol.; 302 Bl. Rom.; 3 Umrahmungen; 3 ganzseitige
Figuren u. 97 Vignetten in Holz geschnitten. Hain-Copinger-Reich-
ling 5949; Pellechet 4117; Proctor 4877; Cat. Brit. Mus. V, S. 373;
De Batines I, S. 52-54; Zambrini, col. 317; Brunetll, 500; Essling
no. 531; Lippmann S. 88; Kristeller, Kupferstich, S. 136-37; Pol-
lard, Cat. Perrins, 57.
Erste Ausgabe mit diesen Holzschnitten; an sie lehnen sich fast alle nachfol-
genden illustrierten Ausgaben an, bis zu derjenigen Marcolinis (1544). In ihrer
Frische und ihrem unmittelbaren Ausdruck gemahnen diese reizenden Holz-
schnitte an Miniaturen, und die ersten 21 zeigen einen deutlichen Einfluss der
Zeichnungen Botticellis. Schönes Exemplar. (Tafel XII).
Schöner, alter Einband in gepresstem Leder, Metallecken und Schliessen.
18) . HERBOLARIUM. seu de virtutibus herbarum.— Vincentiae,
Leonardus Achates et Gulielmus de Papia, 1491.40; 170 Bl.Rom.; 151
Holzschnitte. Hain - Copinger 8451; Copinger III, S. 264; Proctor
7131; Choulant, Graphische Inkunabeln, pag. 16,9; Klebs, Herbais of
the XVth Century, pag. 17; Pritzel 10755; Schreiber, Kräuterbücher
pag. IX.
Die älteste Ausgabe der in Italien gedruckten Herbarien. Die schönen Holz-
schnitte sind sämtlich neu gezeichnet und von schärferer Linienführung, als
die Holzschnitte in den deutschen Ausgaben. Gute Erhaltung.
Schöner alter, blindgepresster, brauner Lederband auf Holzdeckeln, mit vier
Schliessen.
19) . OVIDIO. Epiftole de Ovidio in rima Brescia, Battista de Far-
fengo, 1491.40; 50 Bl. Goth.; 1 Holzschnitt. Hain 121185; Reichling
VI, p. 104; Lechi, Tipogr. Bresciana; fehlt bei Proctor. Kein Exem-
plar in U. S. A.
Diese seltene Uebertragung ins Italienische wurde vom Toskaner Domenico da
Monticello in Jahr 1367 ausgeführt. Der hübsche Holzschnitt stellt Penelope dar,
die von einem Boten einen Brief empfängt. (Tafel XIII).
Gute Erhaltung, die ersten drei Blätter sind am obern Rand ausgebessert. Grü-
ner Maroquineinband mit Goldpressung, Goldschnitt.
20) . BERGOMENSIS, IAC. PHIL. (FORESTI). Supplementum
Chronicarum.— Venezia,Bernardino Rizo, 1492.Fol.; 27Bl. Goth.;
eine Umrahmung und 47 Holzschnitte. Hain-Copinger *2809; Pel-
lechet2o68; Proctor 4962; Voullieme 4137; Catalogue J. Pierpont
Morgan n. 352; Lippmann pp. 44-45.
Wegen ihrer zahlreichen und qualitativ hochstehenden Holzschnitte berühmte
Ausgabe. Unter dem 44 Städteansichten ist diejenige Roms (der Ausgabe von
1490 entnommen), die älteste bekannte Ansicht der ewigen Stadt.
Gute Erhaltung. Lederband.
21) . S.BONAVENTURA. Devote meditationi.—Venezia, Capcasa,
1492.40; 34 Bl. Rom.; 15 Holzschnitte und Initialen. Copinger-Rei-
chling 972; Pellechet 2706. Kein Exemplar in U. S. A.
Diese Ausgabe ist nicht nur sehr schön im Druckbild und in der Ausführung
der Figuren, sie ist audh ungewöhnlich selten.
Prachtvolles Exemplar. Grüner Halbmaroquinband.
22) . S. GIROLAMO. Divoto transito di Sancto Hieronimo ridocto
in lingua Fiorentina.— Firenze 1492, adi XIII di febbraio. Ohne
Druckvermerk. (Francesco Buonaccorsi). 40; 116 Bl. Rom.; grosser
Holzschnitt. Hain 8649; Reichling V. S. 142; Fehlt bei Proctor.
Ausserst seltener Druck; die Ausgabe von 1490, ebenfalls von Buonaccorsi ge-
druckt und sonst identisch, entbehrt des hochinteressanten Holzschnittes, den
gekreuzigten Christus darstellend. (Tafel XIV).
Gute Erhaltung, einige Seiten mit leichten Stockflecken. Pergamentband.
23) . PANCIERA, UGO. Trattati spirituali.^ Firenze, Lorenzo de
Morgiani e Giovanni di Pietro 1492. 40; 74Bl. Rom.; 1 Holzschnitt
auf dem Titelblatt. Hain - Copinger-Reichling, 12303; Proctor 6354;
Kristeller 320. Nur zwei Exemplare in den Vereinigten Staaten.
Der Franziskaner Mönch Ugo Vinacessi aus Prato, bekannter unter dem Namen
Ugo Panziera oder Panciera, zählt zu den besten Dichtern der « Laudi» des XIV.
Jahrhunderts. Er schrieb diesen kleinen Traktat im Jahre 1312, als er sich, wäh-
rend einer Missionsreise, bei den Tataren aufhielt. Ein starker Hang zur My-
stik ist diesem Büchlein eigen, und dadurch hebt es sich von den vielen asketi-
schen Traktaten der Zeit stark ab. Drucktechnisch ist das Budh ein Meisterwerk,
und der Holzschnitt, den Dichter beim Studium darstellend, ist von einer seltenen
Reinheit in der Linienführung und packend im Ausdruck. [Tafel XV).
Prachtvolles Exemplar. Roter Lederband.
24) . CAVALCA, DOMENICO. Libro molto deuoto & ^irituale de
fru&i della lingua.^- Firenze, Lorenzo Morgiani e Giovanni di
Piero, 1493. Fol.; 90BI. Rom.; Titelblatt mit prachtvollem ganzseiti-
gem Holzschnitt. Hain-Copinger, Reichling 4779; 2 Exemplare in
den Vereinigten Staaten.
Die wundervolle Figur kommt schon im Monte Santo di Dio (Florenz 1491) vor,
und in Bezug auf sie schreibt Lippmann,Woodengraving in Italy,S. 25: «Although
the copper plates furnished the models from which these woodcuts were executed
they display a freedom and delicacy of treatment peculiar to themselves. The best
qualities of Florentine technique are shown in these woodcuts». Für die Entwick-
lung der italienischen Prosa ist Domenico Cavalca von grösster Bedeutung.
Sehr schönes Exemplar. Halblederband. (Tafel XVI).
25) . DA CESSOLE, IACOPO. Libro di Giuocho di Scacchi intitolato
de costumi degli huomini e degli ofiitii de nobili__Firenze, Antonio
Miscomini, 1493. 40; 68 BL; 14 Holzschnitte. Hain-Copinger4900;
Proctor 6162; Kristeller 101; Lippmannp. 28-30. Fehlt bei Pellechet.
Ein einziges Exemplar in den Vereinigten Staaten.
Jacopo da Cessole, von Geburt Pikarde, aus Tierache stammend, war Mönch in
der Diözese von Reims. Er schrieb im Beginn des XIV. Jahrhunderts einen la-
teinischen Traktat betitelt «Giuocho di Scacchi», eine Art «Buch des guten
Tones», in welchem er dem Adel, dem Bürgertum und dem Volke die Regeln
einer richtigen Lebensweise vorschreibt. Das kleine Werk erfreute sich grosser
Popularität; mehrere Übersetzungen wurden unternommen; am berühmtesten ist
unbedingt die italienische, von welcher hier die erste Ausgabe vorliegt. Wohl
das schönste Produkt des florentinischen Buchdrucks des XV. Jahrh. Höchst
seltenes Buch; seit Jahren findet sich kein Exemplar mehr im Handel. (Tafel XVII).
Sehr gute Erhaltung. Alter Pergamentband.
26) . S. FRANCESCO D’ ASSISI. Fioretti.— Ohne jegliche Angabe.
(Venezia, 11 giugno 1493). 40; 82 Bl. Goth.; 3 ganzseitige Holz-
schnitte, Initialen. Reichling VI, 1740; Essling I, N. 306; Brunet
II, col. 1265.
Wertvolle Ausgabe der Fioretti, von grösster Seltenheit; ausser diesem Exem-
plar ist nur dasjenige der Trivulziana in Mailand bekannt. Das Werk wurde
von Bernardino Benali gedruckt; es enthält die beiden hübschen allegorischen
Holzschnitte mit dem Chrisma, das von Johannes dem Täufer und Petrus ge-
tragen wird (Titel), und dem Namen «Maria», gestützt durch den Evangelisten
Johannes und den hl. Franziskus (Ende). Auf der Rückseite des Titelblattes,
prachtvoller Holzschnitt mit dem hl. Franziskus, der die Stigmata empfängt;
meisterhaft in Zeichnung und Ausführung. Diese Figur befindet sich in der
gegenwärtigen Ausgabe zum ersten Mal, in spätem Drucken begegnet sie einem
hie und da. (Tafel XVIII).
Sehr schönes Exemplar, leicht gebräunt, die letzte Figur ist geschickt aufgezogen.
Brauner Maroquinband, mit goldgepresster Bordüre im Innern, signiert Lortic.
27) . VITA DE SANCTO ANTONIO DE PADOVA. Ohne Druck-
vermerk. ^-»Venezia, Bernardino Benali, circa 1493.40; 45 Bl.Goth.;
3 ganzseitige Holzschnitte. Hain 1275; Reichling I, S. 93; Essling II,
S. 195. Fehlt bei Proctor. Kein Exemplar in den Vereinigten Staaten.
Dieser sehr seltene italienische Druck enthält das Leben des hl. Antonius von
Padua und die Offenbarungen der hl. Elisabeth. Die beiden Holzschnitte am An-
fang und am Ende,mit der symbolischen Darstellung des Chrisma, befinden sich
auch in den Fioretti vom 13. Juni 1493 (s. No. 26) und im Zardin de Oration
Fructuoso (s. No. 32) und sind dem Drucker Bernardino Benali eigen. Auf der
Rückseite des ersten Blattes schöner, ganzseitiger Holzschnitt, das Wunder der
Fische darstellend. (Tafel XIX).
Schönes Exemplar. Blauer Maroquinband mit feiner Goldpressung.
28) . CAVALCA, DOMENICO. Trattato detto Pungilingua.— Fi-
renze, (Bartolomeo de Libris), 1494. 40; 112 BL; 1 vollseitiger Holz-
schnitt. Hain-Copinger-Reichling, 4776; Pellechet 3447; Proctor
6200; Gamba 304; Kristeller 97. 2 Exemplar in U. S. A.
Wohl die bestbekannte Moralschrift des Domenikaners Cavalca. Sie ist eine freie
Uebertragung ins Toskanische des Traktates «Summa de Vitiis» des Ordens-
bruders Fra Guglielmo, hat aber durchaus den Wert eines Originalwerkes und
ist in einem prachtvoll reinen, formvollendeten Stil abgefasst. Die feingeschnittene
Figur, welche von Kristeller als einer der schönsten florentinischen Holzschnitte
bezeichnet wird, stellt zwei Domenikaner Mönche dar, die an der Klosterpforte
eine Gruppe von Nonnen begrüssen.
Gute Erhaltung.
29) . HERODOTUS. Historiarum libri IX latine trad. per Lauren-
tium Vallam.--' Venezia, Johannes et Gregorius de Gregoriis, 8 mar-
ze 1494. Folio; Mit einer prächtigen Bordüre auf schwarzem Grund
und einem schönen Holzschnitt. Hain-Copinger 8472; Proctor 45 3 6;
Catal. Brit. Mus. V. S. 345; Essling N. 735; Lippmann S. 104; Pol-
lard, Catal. Perrins, 77.
Essling N. 735: «Magnifique encadrement ä fond noir, si justement vant£, qu’on
peut consid^rer comme le type le plus parfait de l’art d£coratif appliqu£ a l’orne-
mentation du livre.... Quant ä Pauteur de ce chef-d’oeuvre..., ce pourrait £tre le
m&me artiste qui devait.... fournir les admirables illustrations du Songe de Po-
liphile.» (Tafel XX).
Sehr schönes, gut erhaltenes Exemplar. Grüner Maroquin, innere Goldbordüre,
Goldschnitt (Chambolle Duru).
30) . FRA CHERUBINI DA SPOLETO. Deila Vita spirituale.^ Fi-
renze, 28 Giugno 1494, per ser Lorenzo de Morgiani e Janni da Ma-
gonza. 40; 72Bl.Goth.; Holzschnitt. Hain 4943; Reichling, I. S. 126.
Fehlt bei Proctor und im Census. Kristeller, Early Florentine Wood-
cuts, N. 102.
Die Figur, Franziskanermönche darstellend, die um ein Kreuz knien, ist ein
schönes Beispiel florentinischer Holzschneidekunst. (Tafel XXI).
Gut erhaltenes Exemplar. Kalblederband mit Gold und Blindpressung.
31) . GIUSTINIANI, LORENZO. Doctrina del Beato Laurentio Pa-
triarcha della vita Monastica.— Ohne Ortsangabe, ohne Druckver-
merk. [Venedig, Bernardino Benali] 1494. 40; 114 Bl. Goth.; 3 gros-
se Holzschnitte. Hain-Copinger-Reichling 9477; Copingerll, 3384;
Proctor 5 669; Kristeller, Kupferstich, S. 139; Pollard, Catal. Perrins,
85; Essling N. 757; Lippmann S. 104.
Dieselben allegorischen Holzschnitte, am Anfang und am Ende, wie im S. Fran-
cesco von 1493. Auf der Rückseite des 2. Blattes prächtiger Holzschnitt den se-
ligen Lorenzo Gustiniano mit einem Chorknaben darstellend. Der Schnitt ist die
Kopie eines Gemäldes Gentile Bellini’s aus dem Jahr 1466, das sich im Museum
der Akademie in Venedig befindet. Dies ist einer der seltenen Fälle, in denen
sich eine direkte Beziehung zwischen einem Holzschnitt und einem Gemälde der
gleichen Epoche aufweisen lässt. (Tafel XXII).
Sehr schönes Exemplar. Pergament.
32) .NICCOLÖ DA OSIMO. Zardin de Oration: Fru&uoso.— (am
Ende:) «Impressa questa benedeta opera cötemplatiua a ziachadun
fidel christiano: dhe secödo dio vuol reger la vita sua in allegreza
de spiritu compiacer a Chrifto Saluatore et acquistar da lui salute.
MCCCCLxxxxiii». Ohne Druckort, ohne Namen des Druckers. (Ve-
nedig, Benali, 1494). Klein-Quart; 114 BL; gothische Typen von
Bernardino Benali geschnitten; 3 grosse Holzschnitte; Initialen. Hain
16276; Proctor 5668; Essling II, 802; De Marinis, Catalogue d’une
Collection d’anciens livres ä figures italiens, N. 127. Ein einziges
Exemplar in den Vereinigten Staaten.
Diese «Geistlichen Uebungen», in edler italienische Sprache abgefasst, zählen
unter die packendsten und edelsten religiösen Schriften ihrer Zeit. Die Figuren
sind in linearer Technik meisterhaft geschnitten und stellen dar: die Apostel
Petrus und Iohannes, das Chrisma stützend, den heiligen Franziskus im Gebet,
die Heiligen Franziskus und Iohannes, das Monogramm der Maria tragend.
Tadellose Erhaltung. Halbledereinband. (Tafel XXIII).
33) . PASSAVANTI, IACOPO. Specchio di vera Penitentia.-—Fi-
renze 1495. Ohne Angabe des Druckers (Bartolomeo de Libri) 40; 148
Bl. Rom.; 1 Holzschnitt; Initialen. Hain-Copinger 12435; Proctor
6205; Kristeller 323; Pollard, Catal. Perrins, 87. Kein Exemplar in
den Vereinigten Staaten.
Editio Princeps, selten und sehr geschätzt wegen ihrer guten Lesart. In diesem
«Spiegel» sind alle Predigten gesammelt, die Passavanti in Florenz hielt; er
selber schrieb sie im Jahre 1314 nieder, in lateinischer Sprache für den Klerus,
auf Italienisch für das Volk. Die vorliegende italienische Version ist berühmt,
wegen ihrer klaren und einfachen Auslegung und wegen des schönen Stils, der
von allen Floskeln frei ist. Prachtvoll geschnitten ist die Figur des Erlösers, und
die breite, reich ornamentierte Bordüre ist ein Meisterwerk italienischer Holz-
schneidekunst.
Sehr schönes Exemplar. Brauner Lederband mit Blindpressung.
34) . GAFFURIO, FRANCHINO. Practica musicae.^ Milano, Gu-
glielmo Le Signerre, 1496. Folio; m Bl. Rom.; Holzschnitte; 4 or-
namentale Rahmen; 2 ganzeitige Figuren; Musik und Noten im Text;
grosse Initialen. Hain-Copinger 7407; Proctor 6067; Pellechet 4949;
Eitner, Quellen Lexikon IV, p. 121; Fetis III, p. 377; Kristeller,
Lomb. Graphik, p. 37-38, N. 115; Pollard, Catal. Perrins, 110.
In seinem interessanten Aufsatz über Gaffuris Musiklehre, (Malaguzzi -Valeri,
La Corte di Lodovico il Moro, Mailand, Hoepli 1923, Bd. IV, S. 183. ff.) schreibt
Gaetano Cesari wie folgt: «Von den Abhandlungen über Musik des Gaffuri
bietet die Practica Musicae einen doppelten Vorteil, erstens den einer klaren la-
teinischen Zusammenfassung der zum Verständnis der Musik und der Kompo-
sition notwendigen Kenntnisse, zweitens den eines säubern eleganten Druckes,
der die andern Traktate von damals hoch überragt. Zur Zeit, da die kompli-
zierten Regeln des Mensuralismus ans Absurde grenzten, gelang es Gaffuri den
Stoff zu beherrschen und die damals wichtigen Traktate eines Tinctor in Italien,
eines Ramis in Spanien, eines Adam von Fulde, oder John Hothley in England
in den Schatten zu stellen ». Drucktechnisch und dank der feinausgeführten Holz-
schnitte ist die Practica wohl das eleganteste Produkt mailändischer Buchdru-
ckerkunst. (Tafel XXIV).
Schönes Exemplar. Brauner Lederband.
35) . BERGOMENSIS, JACOBUS PHILIPPUS. De pluris Claris
sceletisque (sic) mulieribus.^ Ferrara, Lorenzo Rossi, 1497. Folio;
176 Bl. goth.; 3 grosse Holzschnitt-Umrahmungen; 173 Figuren und
die Druckermarke, in Holz geschnitten. Hain-Copinger *2813; (Co-
pinger, III p. 245); Pellechet 2069; Proctor 5762; Lippmann, Wood-
engraving in Italy, p. 15 3; De Marinis, Livres ä figures italiens, N. 26.
Dieses interessante Buch, eine Art biographischen Diktionärs berühmter Frauen,
ist mit prächtigen Holzschnitten geschmückt. Diese stammen nicht alle aus
der gleichen Hand, sondern spiegeln die verschiedenen Schulen und Tenden-
zen der italienischen Holzschneidekunst des Quattrocento wieder; man fühlt
deutlich ferraresischen, lombardischen, venezianischen und florentinischen Ein-
fluss. Vom geschichtlichen Standpunkt wichtig sind die Bildnisse der Bianca
Maria Sforza, Eleonora d’Aragona, Bianca d’Esteund der «DamigellaTrivulzio»,
Nichte des grossen Feldmarschalls. (Tafel XXV).
Sehr schönes Exemplar. Roter Maroquinband von Chambolle Duru.
36) . COLONNA, FRANCESCO. HypnerotomachiaPoliphili.^Ve-
nezia, AldoManuzio, 1499. Fol.; 23 4BI. Rom.; 170 Holzschnitte, viele
Initialen. Hain-Copinger *5501; Pellechet 3867; Proctor 5574; Cat.
Brit. Mus. V, p. 561-62; Renouard p. 21-22; EsslingN. 1198; Lipp-
mann, p. 120- 125; Kristeller, Kupferstich, p. 140-42; Pollard, Catal.
Perrins, 139; De Marinis, Livres ä figures italiens, N. 50.
Der «Polifilo» gilt mit Recht als das schönste illustrierte Buch, nicht nur der
italienischen Renaissance, sondern überhaupt aller Länder und Epochen. Nie
wieder sind eine solche Vollkommenheit und Harmonie in der Komposition des
Satzspiegels erzielt worden. Die wundervollen, linear gehaltenen Holzschnitte
sind mit ungewöhnlicher Feinfühligkeit dem Satzbild eingefügt und sind mit
einer Sicherheit und Eleganz gezeichnet, die an Mantegna oder Raphael denken
lassen. Die Zeichnungen wurden zuerst Giovanni Bellini, dann aberjacopo de’
Barbari zugeschrieben, der im Iahr 1499 in Venedig arbeitete. Eine Initiale «b»
befindet sich auf einer der Zeichnungen.
Textlich ist das Werk eines der eigentümlichsten und interessantesten Produkte
des XV. Jahrhunderts, sei es der bizarren Sprache halber, die gespickt ist mit
exotischen und dialektischen Wörtern, sei es was den Inhalt selber anbetrifft.
Autor ist ein gewisser Francesco Colonna; sein Name ergibt sich aus dem Akro-
stichon: «Poliani Frater Franciscus Columna Peramavit» (zusammengesetzt
aus den Initialen der Kapitel); er schrieb das Buch in Jahr 1467. Den realen Kern
bildet die Liebe des Polifilo (Francesco Colonna) zu einer Jungfrau, Lucrezia Lelio
aus Treviso, welche während der Pest von 1462 das Gelübde tat Nonne zu werden,
dann aber mit dem Dichter aus dem Kloster floh. Diese wirkliche Liebesgeschichte
stellt aber nur eine kurze Episode im zweiten Teiles des Buches dar und lässt
sich nur mit einiger Schwierigkeit aus dem umgebenden Text herausschälen. Der
Hauptteil, d. h. das erste Buch, wird von einer grosszügig angelegten Allegorie
gebildet, die mannigfache Erklärungen und Deutungen erfahren hat. Einige
Kommentatoren sehen im «Traumbuch» ein geschichtliches Werk, andere suchen
hinter dem Schleier der Mythologie das Geheimmis des Steins der Weisen zu
entdecken; wieder andere deuten das Werk als eine Satire der christlichen Re-
ligion. Vergleiche mit Salomon’s Hohenlied wurden gezogen und unter sinnlichen
Bildern glaubte man den religiösen Kern zu finden; B6roald de Berville gab im
Jahre 1600 eine kabalistische Deutung des Traumes, und D’Orcet schrieb im Jahr
1881 einen historischen Kommentar, in welchem er sich der verstecktesten heral-
dischen und freimaurerischen Symbole bediente; Popelin und Ephrussi endlich
glauben der Dichter habe eine Art Enzyklopädie des Wissens seiner Zeit schreiben
wollen. Wie dem auch sei, die «Hypnerotomachia» ist das grösste phantastische
Werk des XV. Jahrhunderts, das Buch, welches am besten die philosophischen
Strömungen, den humanistischen Geschmack und den sinnlichen Zug seiner Zeit
zu einem harmonischen Ganzen verschmelzt. Der «Polifilo» ist seit Dante’s Gött
licher Komödie die einzige Dichtung, welche die Philosophie des Universums in
ein System schliesst; sie ist das Dichtwerk des Quattrocento «par excellence».
«Und deshalb war es gut - so schliesst Domenico Gnoli einen Aufsatz im i.
Jahrgang der Bibliofilia - dass Aldus daraus das schönste Buch der Renaissance
schuf!» Prachtvolles Exemplar; die Tafel mit dem Opfer des Priapus ist unver-
sehrt, die oft fehlenden «Errata» sind vorhanden. Eleganter roter Maroquinband
(Leighton Brewer), Vergoldung auf den Deckeln und Rücken. Das Exemplar ge-
hörte Dante Gabriele Rossetti und enthält ein Exlibris mit Autograph. (Ta-
fel XXVI).
37) . S. CATERINA DA SIENA. Epiftole devotissime.— Venezia,
Aldo Manuzio, 1500. Fol.; 422 Bl. Rom.; grosser, vollseitiger Holz-
schnitt. Hain-Copinger 4688; Pellechet 3388; Proctor 5575; Re-
nouardp. 23;Essling N. 1230; Kristeller, Kupferstich, p. 142; Pol-
lard, Catal. Perrins, 145.
Wird von der Crusca als Sprachquelle zitiert. Der Stil dieser Briefe ist von
solcher Einfachheit und Klarheit im Ausdruck, dass ihre Wirkung geradezu hin-
reissend ist. Es wird behauptet einige von ihnen seien in der Ekstase diktiert
worden; auch der Leser von heute kann sich noch leblaft vorstellen, welch
tiefen Eindruck das kleine Werk auf seine Zeitgenossen gemacht haben muss.
Was den Druck anbelangt, so ist das Budh eins der schönsten Denkmäler der
Kunst Aldos des Altern. Die prächtige Figur der Heiligen ist nicht nur interessant
wegen ihrer eleganten Linienführung, sondern auch als Übergangswerk von der
linearen zur schattierten Holzsdhnittmanier. Den «Epistole» folgt ein kurzes
Gedicht in italienischer Sprache, betitelt, «Nastagio» und verfasst von einem ge-
wissen Ser Guido de Monte Alcino, welcher dieses Dankgedicht schrieb, nachdem
er durch die hl. Caterina ein Wunder erlebt hatte. (Tafel XXVII).
Sehr schönes Exemplar. Pergamentband.
38) . TEBALDEO, ANTONIO. Opere.— Venezia, Manfredo da
Monteferrato e Giorgio Rusconi, 1 Agosto 1500. 40; 44 Bl. Rom.;
Titelblatt mit Umrahmung und Holzschnitten. Essling II, 481-82.
Sehr seltene Ausgabe. Tebaldeo war einer der berühmtesten Hofdidhter seiner
Zeit, Lehrer für Poetik Isabella d’Estes, Sekretär Lucrezia Borgias, von Bembo
und Castiglioni hochgeschätzt, ein Freund Raphaels, der sein Bildnis malte.
Der Papst Leo X. zahlte einige seiner Epigramme bis zu 50 Golddukaten. Sehr
gute Erhaltung. Pergamentband.
39) . FRANCO, MATTEO E PULCI, LUIGI. Sonetti di Missere
Mattheo Franco e di Luigi Pulci iocosi et faceti cioe da ridere.—
Ohne jegliche Angabe. 40; 44 BL; Schöner Holzschnitt unter dem
Titel, Druckermarke von Piero Pacini aus Pescia.
Sehr seltene Ausgabe, nicht zitiert von Kristeller. In Tat und Wahrheit sind
diese Sonette mehr als «lustig und witzig », sie sind von heissendem Spott erfüllt
und spiegeln einen Dichterstreit wieder, dem die Eifersucht um die Gunst am
Mediceerhof zu Grunde liegt. (Tafel XXVIII).
Sehr gute Erhaltung. Brauner Maroquinband, in Innern Goldbordüre.
40) . PULCI, LUCA. Driadeo d’amore.— Ohne jegliche Angabe. 40;
28 Bl. Rom.; Titelblatt mit ganzseitigem Holzschnitt in Strichmanier.
Brunet 968; Gamba 1140.
Fraglos ein Florentinerdruck aus dem Ende des Quattrocento; sehr selten. Der
schöne Holzschnitt stellt zwei Mathematiker dar und trägt die Inschrift «Altior
incubuit Animus sub Imagine Mundi». Diese Figur finden wir, mit einigen Va-
rianten, in Granollachs «Summario», Neapel, F. del Tuppo.
Gute Erhaltung. Halbpergament.
41) . CORIO BERNARDINO. Historia cotinente da lorigine di Mi-
lano tutti li gesti, fatti e detti preclari, e le cose memoräde milanesi, in
fino al tempo di esso Autore con somma fede in Idioma Italico com-
posta con il Repertorio prontissimo per ritrouare tutte le cose di me-
moria degne del presente uolume nuouamente ritrouato, e pubbli-
cato con somma cura, e Studio di fratelli da Legnano, che in fin al
presente giorno era stato da Studiosi desiderato.— Milano, Alessan-
droMinuziano, 1503. Gross-Fol.; 440 Bl.; 1 Umrahmung und 3 gros-
se Holzschnitte. Kristeller S. 50-51; u. N. 116. Brunet II, 274.
Editio Princeps; gesucht, nicht nur wegen ihrer Schönheit, sondern auch weil
sie Stellen enthält, die in spätem Ausgaben unterdrückt sind. Einige der präch-
tigen Holzschnitte wurden Leonardo da Vinci zugeschrieben, sicherlich stam-
men sie aus der Hand eines ganz grossen Künstlers (Tafel XXIX).
Schönes Exemplar.
42) . OVIDIUS. Metamorphosis.-— Parma, Francesco Mazali, 1505.
Fol.; 184 BL; 5 9 Figuren und 1 Schema in Holz geschnitten. Essling n.
226; Kristeller,Kupferstich u. Holzschnitt, p. 135; Lippmann,Wood-
engraving, pp. 106 e 135.
Es gibt zwei verschiedene Ausgaben dieses prächtigen Buches; die vorliegende ist
die erste. Den Holzschnitten, welche aus der Venezianer Ausgabe von 1497 stam-
men, sind noch 4 neue angereiht. Der Titel endet mit dem Wort «appositis»,
während in den spätem Ausgaben die Worte folgen: «et ab aliquo calchographo
hactenus non impressis», was sich auf drei andere, neue Holzschnitte bezieht.
Sehr schönes Exemplar, mit frischen Druckproben.
Pergamentband.
43) . DIOGENE, LAERZIO. La vita de’ Filosofi.— Firenze, Pacini da
Pescia, 1505. 40; 52 Bl. Rom.; Titelblatt mit Figur und Umrahmung;
Druckermarke in Holz geschnitten.
Erste illustrierte Florentiner Ausgabe. Die schöne Figur stellt einen Philosophen,
in orientalischem Gewand, beim Studium dar. Reiche Umrahmung, Arabesken
auf schwarzem Grund. Selten. Ordentliche Erhaltung. (Tafel XXX).
Halbpergamentband.
44) . PHALARIS. Epistolae Phalaridis noviter impresse.-— Cremona,
Francesco di Lovere, 1505. 40; 44 BL; schönes Titelblatt in Holz
geschnitten.
Seltener Druck aus Cremona; wichtiges Dokument für die Geschichte der Buch-
druckerkunst, wegen seines originellen Titelblattes in Lapidarstil.
Prächtiges Exemplar. (Tafel XXXI).
Blauer Halbmaroquin.
45) . DANTE. Commedia di Dante con uno dialogo circa el sito,
forma e misura dello inferno.— Firenze, Filippo di Giunta, 1506.
Klein Oktav; 312 Bl.; 8 Holzschnitte.
Erste Ausgabe der Giunta, höchst selten. Die erste Figur, welche das Zusam-
mentreffen Dante’s mit den drei wilden Tieren darstellt, ist ein wahres Meis-
terwerk der Holzschneidekunst. Sehr schönes Exemplar. (Tafel XXXII).
Olivgrüner Maroquinband, Goldschnitt.
46) . MERLINO. La vita de Merlino et de le sue prophetie historia
de che lui fece le quäle tractano de le cose che hano auenire.-— Vene-
zia, 1507. 40; 142 BL Rom.; Grosser Holzschnitt unter dem Titel und
89 Vignetten im Text. Essling n. 830; Melzi, Bibliografia dei Ro-
manzi, N. 734.
Im « Colophon », vor der Druckangabe, liest man: « Tracta e questa opera dal li-
bro autentico del magnifico Pietro Delfino fu del magnifico messer Zorzi trans-
lato de lingua francesse (sic) in lingua italica scritta nel anno del Signore
MCCCLXXIX (1379)-.. Es handelt sich hier um eine italienische Umarbeitung
der Geschichte vom Zauberer Merlin, welcher in der Tradition des Mittelalters
den Typus des Übermenschen darstellt (wie Aristoteles, Virgil, Hypokrat) und
dessen Genie durch die Ränke eines bösen Weibes zu Grund geht. Der venezia-
nische Ueberarbeiter folgt dem Text Robert’s de Borron, flicht aber zahlreiche
interessante Prophezeiungen ein, die auf die Lokalgeschichte Bezug haben. Schö-
nes Exemplar. (Tafel XXXIII).
Roter Maroquinband.
47) . SABELLICO, MARCO ANTONIO. Croniche dell’origine dei
Veneti.— Ohne jegliche Angabe. Fol.; 290 Bl. Rom.; 1 Titelblatt mit
Umrahmung, letztes Blatt mit wiederholtem Titel und Umrahmung;
Druckermarke.
Diese seltene Ausgabe wurde wahrscheinlich ums Jahr 1508 von Gottardo da
Ponte aus Mailand gedruckt (Kristeller, 314). Das letzte Blatt wiederholt genau das
Titelblatt: vollständig in Holz geschnitten, die gothischen Lettern rot, die Ein-
rahmung schwarz gedruckt. Diese Art von « faux-titre » ist wohl einer der gelun-
gensten Einfälle der Buchdekoration. Prächtiges Exemplar mit dem weissen
Blatt. Sehr gute Erhaltung. (Tafel XXXIV).
Kalbslederband mit Wappen: H. E. Bunbury.
48) . S. FRANCESCO. Vita e fioretti.— Milano, I. A. Scinzenze-
ler, 1510.40; 124 Bl. Rom.; Grosser Holzschnitt, Initialen. Kristeller,
Lombard. Graphik, N. 154.
Das schönste, menschlichste und berühmteste der asketischen Bücher. Der schöne
Holzschnitt stellt den hl. Franziskus dar, der die Stigmata von dem rechts oben
schwebenden, geflügelten Kruzifix empfängt. Rechts sitzt ein Mönch, geblendet
die rechte Hand erhebend. Im Hintergrund Kuppelgebäude und Mauer davor,
links Felsen mit Baum, rechts Hügel mit Baum, vorn am Boden Buch und
Pflanze. Prächtiger primitiver Holzschnitt, klar und ausdrucksvoll. Sehr gute
Erhaltung. (Tafel XXXV).
Blauer Maroquinband. Goldpressung und Goldschnitt (Lloyd, Wallis e Lloyd).
49) . Biblia latina cum concordantiis veteri et novi Testamenti et sacro-
rum canonum.—Venetiis,Lucantonio Giunti, 1511.40; 674Bl.goth.;
Titel in Schwarz und Rot; 3 vollseitige Holzschnitte und 113 Vi-
gnetten. Essling N. 142.
Eine der besten Ausgaben der Mallermi Bibel, das heisst der schönsten Bibel,
die von italienischen Künstlern illustriert wurde. Sehr schönes Exemplar.
Blindgepresster alter Lederband.
50) . LIVIVS, TITVS. Deche di Tito Livio vulgare historiate.—Ve-
netia, Bartholomeo de Zanni de Portesio, 1511. Fol.; 482 BL; Titel-
blatt mit Holzschnitt in Schwarz, Titel und Druckermarke in rot; 3
reiche Umrahmungen, je einen Holzschnitt und eine Initiale aut
schwarzem Grund umschliessend, 429 kleine Holzschnitte, viele Ini-
tialen auf schwarzem Grund. Essling N. 38.
Sehr schöne Erhaltung. Pergament. (Tafel XXXVI).
51) . VITRUVIUS M. P. De architectura.-— Venezia, Giovanni Ta-
cuino, 1511. Fol.; 124 Bl.; Titelblatt mit Einrahmung und 136 Holz-
schnitten. Cicognara 128; Graesse, VII 376.
Erste illustrierte Ausgabe. Gutes Exemplar, mit dem Index, der oft fehlt; die
zwei ersten Blätter mit leicht repariertem Rand.
52) . JACOPONE DA TODI. Laude, item alcune laude de San Tho-
maso de aquino e certe altre laude de doctori dignissimi che su le
prime non erano.^-* Venezia, Bernardino Benali, 1514. 40; 136 BL
Goth.; 3 Holzschnitte. Gamba N. 577; Essling N. 1825.
Diese Ausgabe ist nicht ein einfacher Neudruck derjenigen von 1490, sondern
enthält eine andere Sammlung der Laudi, und die Gesänge gegen Bonifazio VIII.
Schönes Exemplar.
Grüner Lederband.
53)- ASSARACUS, ANDREAS. Trivultias: Historiae novae ac vete-
res: ab noviss. Francisci Sfortiae Temporibus: ad Franciscum regem
Francorum: ducemqueMediolani.—Milano, Gottardo da Ponte, 1516.
Fol.; 112 BL; eine Einrahmung mit schwarzem Grund, eine ganzseitige
Figur, Initalien in Holzschnitt. Kristeller, Lombard; Graphik 3 6; Kri-
steller, Kupferstich, p. 151.
Ein Epos zur Verherrlichung der Geschichte Mailands und der Heldentaten des
Feldmarschalls Gian Giacomo Trivulzio des Grossen. Der prächtige Holzschnitt
stellt die Krönung Francesco Sforza’s durch die Glaubensgöttin dar, zur Seite
stehen Juno und Minerva. Prachtvolles Exemplar. (Tafel XXXVII).
Reichgeschmückter Lederband; im Zentrum der Deckel Medaille in Relief mit
dem Bildnis des Feldherrn.
5 4). ALBERTUS, LEANDER. De viris illustribus ordinis Praedicato-
rum.-— Bologna, Gerolamo Platon, 1517. Fol.; 268 Bl. Rom.; 6 voll-
seitige Holzschnitte, ein Rahmen mit Blumenmotiv auf schwarzem
Grund, elf Mal wiederholt. Brunet I, 141.
Dieses Buch, bedeutend wegen seiner ganseitigen Holzschnitte, die an die Au-
sgabe der Trionfi Petrarca’s erinnern, ist auch inhaltlich sehr interessant. Es
enthält die Biographien aller berühmten Mönche,welche dem Predigerorden ange-
hörten; oft befindet sich auch die Bibliographie ihrer Werke angefügt. Wir zi-
tieren die Biographien von Albertus Magnus, Raimondo de Pennaforti, Matteo
Bandello. Schönes Exemplar.
Pergamentband.
55). GAFFURIO, FRANCHINO. De Harmonia Musicorum Istru-
mentorum.--Milano, Gotardo da Ponte, 1518. Fol.; 106 Bl.; 2 grosse
Holzschnitte, 1 Emblem Groliers, viele Initalien und musikalische
Schemata. Brunet II, 1435; Fetis III, p. 378.
Eine der wichtigsten Abhandlungen Gaffuri’s. Erste Ausgabe. Der grosse Holz-
schnitt auf dem letzten Blatt stellt Gaffuri beim Orgelspiel dar, und gibt die De-
monstration des Hexachordes an der Orgel. Prächtiges Exemplar.
Schönes Halbmaroquinband, mit Rückenvergoldung. (Tafel XXXVIII).
56). CRESCENZIO. De Agricoltura Vulgare.^-Venezia, Alessandro
Bindoni, 1519. Quart.; 240 BL Rom.; Titel goth. viele Holzschnitte.
Essling N. 845.
Das Werk «Opus Ruralium Commodorum», welches der Bologneser Pietro de
Crescentiis in der ersten Hälfte des 14. Jahrh. verfasste, nachdem er aus der Stadt-
verbannung zurückgekehrt war, ist fraglos das Resultat seiner Wanderungen
durch Italien, während derer er die verschiedenen Methoden des Ackerbaus und
der Viehzucht studierte. Sein Traktat wurde sofort als praktisch anerkannt, schon
als Manuskript oft kopiert, und in mehreren Ausgaben gedruckt. Dass der Name
des Autors auch später noch berühmt war zeigt die Tatsache, dass der Botaniker
Linne eine amerikanische Pflanzengattung « Crescentia» taufte. Die hübschen
Holzchnitte stellen ländliche Szenen dar.
Pergamentband.
5 7). Officium Beatae Mariae Virginis (Apostolorum Sanctorumque,
de Angelis.Napoli, Antonio de Frizis da Corinaldo, 1519. 40; 12
prel. Bl. (Blatt 2 m. Titel fehlt), und 233 numerierte Bl. Rom. in
Schwarz und Rot; 12 ganzseitige Holzschnitte.
Ausserst seltene Ausgabe, fehlt in der Bibliographie Lacombe’s; das einzige be-
kannte Exemplar ist das unsere; es gehörte Lord Ashburnham und wurde im
Jahr 1867 von C. Clark für 74 Pfund erworben. In «Book-Prices Current» (Band
XII, n. 663) finden wir die folgende Anmerkung, die mit unserm Exemplar übe-
reinstimmt: «A volume of extreme rarity, apparently unknown to bibliogra-
phers. It had 12 preliminary leaves (one blank) unfortunately the title was wan-
ting.... Printed on a narrow form, 53/4 in. by 3 in. and had very wide outside and
low margins, which measure 2 in.; oaken boards, stamped in blind lines and fleurs
de lis, gilt and gauffred edges». Sehr gute Erhaltung.
Einband wie beschrieben.
58). SAN GIOVANNI. Apocalypsis con l’esposizione in volgare di
Filippo Veneto.^ Milano, Scinzenzeler, 1520. Fol.; 123 BL Rom.;
Titelblatt mit Figur und Umrahmung; Druckermarke der Fratelli da
Legnano; Initialen.
Schöne Ausgabe. Diese paraphrasierte Uebersetzung wurde im Iahr 1397 ge-
schrieben und ist eine gute Sprachquelle. Die elegante Einrahmung umschliesst
einen hübschen Holzschnitt, den hl. Johannes auf Patmos darstellend. Schönes
Exemplar. (Tafel XXXIX).
Alter Kalblederband mit Linien auf Deckeln und Rücken.
59). VAVASSORE, G. A. Opera Noua Universal intitulata corona
di ricammi: Doue le venerande donne & fanciulle trouaräno di varie
opere p. fare colari di camisiola: & torniamenti di letti e temelle di
cuscini boccasini: schufioni: cord’lli di piu sorte: Et molte opere p.
reccämatori: e p. dipltore: &p. oreuesi: de le quäle opere o vero esempli
ciascuno le potra pore in opere secödo el suo bisogno. Con gratia:
Nouamente stampata ne la inclita cittä di vineggia per Giouanni Va-
uassore detto guadagnfo (verso il 1520).^ 40; 24 Bl.; Signatur A;
Titelblatt mit oben zitiertem Text, und 47 Holzschnitte. Essling, III
2366; Cat. Cavalieri, N. 1928; De Marinis, Livres ä figures italiens,
N. 209.
Schönes und seltenes Stück. Essling zitiert ein einziges Exemplar der Biblioteca
Angelica,‘dem ein Blatt fehlt. Der lange Titel, wie auch die Signatur, sind voll-
ständig in Holz geschnitten, so dass das wertvolle Büchlein nicht als ein Produkt
der Buchdruckerkunst, sondern als italienisches Blockbuch zu betrachten ist,
und im gleichen Rang wie die Biblia Pauperum desselben Vavassore steht. Schö-
nes Exemplar. (Tafel XL).
Liebhabereinband in amarantfarbigem Maroquin mit feinster Goldpressung;
Vorsatzblätter aus Satin. (Gozzi, Modena).
60). CECCO D’ASCOLI (Francesco Stabili). Acerba.— Milano, J.
A. Scinzenzeler, 1521. 40; 76 Bl. Rom.; Titelblatt mit schöner Um-
rahmung und Druckermarke der Gebrüder Da Legnano; 77 Holz-
schnitte und Initialen. Kristeller p. 99.
Seltene mailändische Ausgabe; Kristeller zitiert ein einziges Exemplar aus dem
Katalog Leighton. Bekanntlich war Francesco Stabili genannt Cecco d’Ascoli,
einer der heftigsten Gegner Dantes; er wurde im Iahr 1327 als Haeretiker lebend
verbrannt .«Acerba » ist ein Kampfgedicht, mit welchem Francesco Stabili den
grossen Dichter in heftigster Weise angreift.
61) . MAZOCHIUS, JACOBUS. Epigrammate antiquae urbis.^Ro-
ma, Mazzocchi, 1521. Folio; 198 Bl.; 24 Holzschnitte, Denkmäler
darstellend, 9 4 ornamentale Einrahmungen, einige mit Figuren belebt,
viele Initialen.
Ein für die Denkmalkunde Roms klassisches Werk; vom drucktechnischen Stand-
punkt aus hochinteressant, wegen des geschickten Einfügens der Figuren in den
Text. Schönes Exemplar.
Marmorierter Lederband.
62) . Officio della Beata Maria Vergine.^» Venezia, Stagnino, 1521.
12°; 204Bl. Rom.; Ganzseitige Holzschnitte, Initialen. Essling 1,455.
Ausserst seltenes Buch, in schwarz und roten Typen auf Blaupapier gedruckt und
reich illustriert. Essling zitiert ein einziges Exemplar des Katalogs Rosenthal,
1899. Sehr schöne Erhaltung. Reizender venezianischer Einband der Zeit; Holz-
deckel mit braunem Maroquinüberzug und reicher Blind-und Goldpressung,
Puttenköpfe und Flammen in den Ecken; in der Mitte das Monogramm «y.h.s.»,
Rücken mit Bünden und «fleurons», Goldschnitt mit Ziselierung.
63) . KETHAM. Fasciculo deMedicina. Collectorio universalissimo
extracto dalla Achademia delli antiqui, & moderni approbati medici,
tractante delle urine, delle egritudine particular, della flebothomia,
delleferite, delli membri genitali.... Azonto el singularissimo conscio
de Maistro Piero de Tausignano, el quäl insegna inauditi rimedii con-
tro peste. Azonto anchora la stupenda anathomia de Maistro Mon-
dino.^ Venezia, Cesare Arrivabene, 7 gennaio 15 22.Fol.; 63 Bl.Rom.;
10 ganzseitige Holzschnitte und Druckermarke. Essling N. 5 92; Chou-
lant S. 22; Cabinet de F Amateur, Nouv. Serie, 1861; S. 354 u. ffi
Wie Piot im Cabinet de l’Amateur mit Recht schreibt, zählen die Figuren des
Ketham «parmi les plus belles qu’on puisse rencontrer dans les livres ä figures
du premier si<bcle de letypographie». Die Holzschnitte stellen dar: Pietro da Mon-
tagnana an seinem Lehrpult; ein Jüngling und ein Knabe, welche einem von
Schülern umgebenen Arzt zwei Uringefässe zur Untersuchung bringen; Dia-
gramm der einundzwanzig Urinrezipienten; die Anatomie des Mannes mit Anga-
ben für den Aderlass; der zodiakalische Mensch; anatomische Figur mit dem Sitz
der verschiedenen Krankheiten; anatomische Figur zum Studium der Wunden;
Figur der Frau mit geöffnetem Unterleib; der Besuch beim Pestkranken; die
anatomische Lektion. Neben ihrem grossen künstlerischen Wert stellen diese
Figuren wertvolle Dokumente zur Geschichte der Medizin dar; besonders inte-
ressant ist der Besuch beim Pestkranken mit seinen Details, wie z. B. der mit
Essenz getränkte Schwamm und das Rauchgefäss; auch die « Anatomische Lek-
tion » ist bemerkenswert. Schönes Exemplar. (Tafel XLI).
Roter Maroquinband.
64) . DE BURGO, LUCAS (LUCA PACIOLI). Summa de Arithme-
tica geometria. Proportioni et Proportionalität Tusculano, 1523,
Paganino dePaganini. Folio; I.Teil232 BL; II. Teil 76 Bl.; Ein Holz-
schnittrahmen auf schwarzem Grund, wiederholt; sehr viele schema-
tische Figuren, eine Initiale mit dem Bildnis des Autors, viele andere
Initialen auf schwarzem Grund; Titel in rot und schwarz; eine volle
Seite mit den Zeichen der Hand, eine andere mit den Proportionen.
Riccardi II, col 227; Brunet I, 1116; Essling N. 779.
Die «Summa» Luca Pacioli’s ist wichtig für die Geschichte der Mathematik und
der Buchhaltung. Diesem fleissigen Franziskanermönch wird die Erfindung der
doppelten Buchhaltung zugeschrieben. Schönes Exemplar. (Tafel XLII).
Pergamentband.
65) . BOCCACCIO GIOVANNI. II Decamerone di Messer Gio-
vanni Boccaccio novamente stampato con tre novelle aggiunte.— Ve-
nezia, Bernardino de Viano, 1525. Fol.; 13 2 Bl. Rom.; eine Holzschnitt-
bordüre den Titel umgebend, 10 zweiteilige Figuren, 82 Vignetten.
Die illustrierten Ausgaben des Decamerone, aus der ersten Hälfte des XV. Jahr-
hunderts, sind sehr selten, und diese Ausgabe von 1525 ist die schönste, was
Druck und Figuren anbetrifft. Schönes Exemplar, leicht fleckig.
Roter Maroquinband.
66). HOMERUS. Ilias (neograece).^Venezia, Stefano da Sabio, 15 26.
40; 163 unnum Bl.; Griechisch Cursiv. in zwei Kolonnen; gothisch
für das Kolophon; Titel in rot und schwarz; 137 Holzschnitte, wovon
3 ganzseitig. Brunet III, 282; Legrand, Bibliographie hellenique I,
188 u. ff.
Erstausgabe; Legrand hebt ihre grosse Seltenheit hervor. Olschki beurteilt das
Buch als «un des volumes les plus remarquables et les plus rares de l’art ty-
pographique venitien». Er erinnert, dass der Prince d’Essling während 40 Jahren
kein Exemplar finden konnte und bemerkt dass die Übersetzung von Nicolas
Lucanio eines der ersten neugriechischen Werke darstellt. Gutes Exemplar; die
letzten elf Blätter sind am Rand sorfältig ausgebessert.
Roter Maroquinband. (Lortic).
67) . FANTI, SIGISMONDO.Triompho di fortuna.—Venezia, Ago-
stino da Portese, 1526. Fol.; 148 Bl.; Titel in rot; allegorisches Titel-
blatt, sehr viele grosse und kleine Holzschnitte. CicognaraN. 1645;
Essling III, 652; Jackson, Treatise on woodengraving; Nagler III,
2809; Brunet II, 1178; Graesse II, 550-551.
Den Hauptreiz dieses höchst originellen Buches bilden die herrlichen, von Figu-
ren und Tieren belebten Holzschnitte; der Text beträgt nur wenige Seiten.Von
diesem phantasiereichen und ausdrucksvollen Künstler sind uns nur die Initia-
len T. M. bekannt. Zwei Auflagen kamen kurz nach einander, in den Jahren
1526 und 1527, heraus; die erste ist bei weitem die schönere, was Frische und
Klarheit der Holzschnitte anbetrifft. Inhaltlich handelt es sich um einen okkul-
tistischen Traktat, der auf astrologischen Gesetzen aufgebaut ist. Der Autor will
dem Leser beweisen, wie er sein Schicksal mittels dieses Traktates voraus be-
stimmen könne. Es versteht sich, dass ein solches Buch zur damaligen Zeit sehr
populär war, viel benutzt wurde und daher sehr selten wurde. Perfektes Exem-
plar. [Tafel XLIII).
Weicher Pergamentband.
68) . MARCOLINI, FRANCESCO. Le Sorti di Francesco Marcolino
da Forli intitolate Giardino di Pensieri allo illuftrissimo Signore
Hercole Estense Duca di Ferrara. ^-Venezia, Marcolini, 15 40. Fol.; 107
und 55 Bl.; prächtiges Titelblatt, Bildnis des Autors; hundert schöne
Holzschnitte, viele Abbildungen von Spielkarten, Druckermarke in
schöner Umrahmung. Cicognara, 1701; Brunet III, 1407-1408;
Graesse IV, 386-387.
Erstausgabe dieses seltenen Buches. Ein Traktat für Kartenschlägerei, welcher
die unglaublichsten Fragen mit den Karten beantwortet. Der Text in Terzinen
ist von Lodovico Dolce geschrieben, die schönen Figuren wurden von Giu-
seppe Porta Garfagnino gezeichnet.Vollständiges, wohlerhaltenes Exemplar.
Lederband. (Tafel XLIV).
69) . DANTE. La Comedia di Dante Alighieri con la nuova e£J)osi-
tione di Alessandro Vellutello. Venezia, Marcolini, 1544. 40; 442 un-
num. BL; Cursiv. 87 Holzschnitte, wovon 3 ganzseitig. De Batines
I. SS. 82-84; Gamba N. 387; Brunet II, 503; Essling N. 545; Kri-
steller, Kupferstich s. 284; Volkmann-Locella SS. 72-73; Casali, An-
nali della tipografia di Marcolini, SS. 157-166.
Erste Ausgabe mit dem Kommentar des Vellutello. Marcolini, der grosse Buch-
drucker, wollte seinem Jahrhundert eine Danteausgabe schenken, die sich von
denjenigen des Quattrocento klar unterscheide. Ein neuer Geist belebt den Kom-
mentar und auch die Illustrationen, und die neu geschnittenen und gegossenen
Lettern verleihen dem Buch eine ganz besondere Schönheit. Es ist der eigen-
tliche «Dante des Cinquecento». Schönes, breitrandiges Exemplar.
Halbpergamentband.
70) . COLONNA, FRANCESCO. La Hypnerotomachia di Poli-
filo.^ Venezia, figliuoli d’Aldo, 1545. Fol.; 234 Bl. Rom.
Neudruck der Ausgabe von 1499. Schönes Exemplar.
Venezianer Einband des XVII. Jahrhunderts.
71) . BIRINGUCCIO. Pirotedhnia. Li diece libri della Pirotechnia,
nelli quali si tratta non solo la diversitä delle minere, ma anche
quanto si ricerca alla prattica di esse: e di quanto s’appartiene all’arte
della fusione over getto de metalli, e d’ogni altra cosa a questa somi-
gliante.— Venezia, Giovanni Padoano, 1550. Oktav, mit vielen Figu-
ren. Gamba N. 1261.
Dieses Werk, das man die praktische Enzyklopädie des Cinquecento nennen
könnte, ist besonders reich an Rezepten und Formeln zur Gewinnung reiner und
zusammengesetzter Metalle. Es erteilt Aufschluss über die richtige Art des
Schmelzens, die Befreiung von den Schlacken, die Verarbeitung der Metalle. Auf
Blatt i (verso) und 2 (recto) beschreibt der Autor die Länder und Regionen, wel-
che Goldminen besitzen und macht bei dieser Gelegenheit auch eine Anspielung
auf die Entdeckung Amerikas. An einer andern Stelle spricht er vom Sand des
Tessin und hält sich hier und dort bei alchemistischen Rezeptenzur Goldge-
winnung auf.
Moderner Einband in mittelalterlichem Stil.
72) . ALBERTI, LEONBATTISTA. L’architettura. Tradotta in lin-
gua Fiorentina da Cosimo Bartoli.-— Firenze, L. Torrentino, 1550.
Fol.; 404 S. 12 BL; Titelblatt, viele Holzschnitte, ganzseitig und im
Text.
Erstausgabe dieser Übertragung ins Italienische, von der Crusca als Quellentext
zitiert. Sehr schönes Exemplar.
Lederband.
73) . TARTAGLIA, NICOLÖ. Quesiti etinventioni diverse—Ve-
netia,Nicolö de Bascarini, 1554. Folgt: La Noua Scientia—Venetia,
Nicolö Bascarini, 1550; Folgend: Ragionamenti diNicolö Tartaglia
sopra lasuatravagliatainventioneu. s.w—Venetia per Nicolö Basca-
rini, 1551; Folgend: Supplemento de la travagliata inventione.-— Fol-
gend: Regola generale da sulevare con ragione e misura non solamente
ogni affondata nave: ma una torre solida di mettallo. Venetia, 1551. 4
Bände in Quart; sehr viele Holzschnitte.
Nicolö Fontana, genanntTartaglia,war der berühmteste Mathematiker seiner Zeit.
Diese Ausgaben seiner Werke sind selten und gesucht. Sehr interessant sind die
Figuren von Unterseebooten in der «Regola generale». Gut erhaltenes Exemplar.
Pergamentband.
74) . PETRARCA. Canzoniere con Fesposizione di Giovanni Andrea
Gesualdo— Venezia, Gabriel Giolito, 1553. 40; Reich dekoriertes
Titelblatt, eine topogr. Karte von Vaucluse; Darstellungen der Trium-
phe, Initialen in Holz geschnitten.
Marsand sagt von dieser Ausgabe: «Veramente bella e degna di lode. Ne fu posta
in dubbio l’esistenza per alcun tempo, ed infatti ö assai rara». Unser Exemplar
ist auf blauem Papier gedruckt und ist wahrscheinlich, in diesem Zustand, das
einzig bekannte. Jedenfalls kennen weder Marsand noch Bongi Exemplare auf
farbigem Papier. Sehr gute Erhaltung.
Pergamentband.
75) . PITTONI, BATTISTA. Imprese di diversi Prencipi, Duchi,
Signori e d’altri Personaggi et Huomini Letterati et Illustri. Con
priuilegio di Venetia per Anni XV. Con alcune stanze del Dolce che
dichiarano i motti di esse imprese.^-Venezia, 1562, ohne Angabe des
Druckers. 40; 106 BL; ein Titelblatt und 52 ganzseitige Kupferstiche.
Brunet II, 792; Guillmard, SS. 291-92.
Seltene und gesuchte Ausgabe. Gute Erhaltung, frische und klare Abzüge.
Alter Pergamentband.
76) . BERTELLI, FERDINANDO. Omnium fere gentium nostrae
aetatis habitus, numquam ante hac aediti____ Venezia, 1563. 40; Ein
Vortitel mitBildnis desBenavides; einTitelblatt und63 Radierungen.
Dies ist die älteste und seltenste italienische Kostümsammlung, reich und klar
in den Details und besonders interessant wegen ihrer originellen Kostüme. Die
Radierungen sind vollkommen in Zeichnung und Ausführung; unserem Exem-
plar sind noch 3 Radierungen « avant la lettre » beigegeben. Prächtige Erhaltung.
Roter Maroquineinband.
77) . BARTOLI, COSIMO. Del modo di misurare le distantie,le su-
perficie, i corpi, le piante, le prouincie, le prospettiue, & tutte le altre
cose terrene, che possono occorrere a gli uomini, etc.^-» Venetia,
Francesco Franceschi, 1564. 40; Geschmücktes Titelblatt; ein Bildnis
des Autors, viele erklärende Holzschnitte im Text, zwei gefaltete
Tafeln. Riccardi I, col. 90; Gamba N. 1248.
Erstausgabe, selten.
Gutes Exemplar, Halbpergament.
78) . ALBERTI, L. B. L’Architettura tradotta in lingua fiorentina
da Cosimo Bartoli gentilhuomo et academico fiorentino.^- Vene-
zia, Francesco Franceschi, 1565. Klein Folio, Holzschnitte; Gamba
N. 1186.
Schöne, seltene Ausgabe, die prächtigen Figuren stellen Denkmäler und Statuen
dar, im 8. Buch wird die Theaterkonstruktion behandelt. Schönes Exemplar
in Grossformat.
Venezianischer Einband der Zeit in olivgrünem Maroquin, mit reicher Goldpres-
sung auf Deckeln und Rücken; Goldschnitt.
79) . MAROZZO, ACHILLE. Arte deU’armi.^ Venezia, Ant. Pi-
nargenti, 1568.40; 211 Bl.; 26 Kupferstiche (taille douce). Gelli, Bibi,
della scherma, SS. 137-138; Vigeant, S. 91.
Erstausgabe mit Figuren von Giulio Fontana. Prächtige Ausgabe, berühmt wegen
ihrer Stiche und der Güte des Textes. Schönes Exemplar.
Roter Maroquinband.
80) . CRESCI, GIOVANNI FRANCESCO. II Perfetto Scrittore.^
Roma, 1570. Längliches Fol.; 2 Teile in Band; Teil I, 52 BL; Teil
II, 42 Bl.
Die prachtvollen kalligraphischen Modelle sind von Antonio da Crema und An-
drea Marelli in Holz geschnitten und auf Kupfer gestochen. Sehr schönes Exem-
plar, mit dem doppelten römischen Alphabet, auf schwarzem und grauem Grund.
Sehr schöne Erhaltung.
Pergamentband.
81) . ZARLINO, GIUSEPPE. Dimostrazioni armoniche____________«Venezia,
Francesco deiFranceschi Senese, 1571 .Folgend: IstitutioniHarmoni-
che di nuovo in molti luoghi migliorate et di molti belli secreti nelle
cose della Prattica ampliate.^- Venezia, Francesco dei Franceschi Se-
nese, 1573. Grossquart, 2 Bände mit Figuren. Eitner, X. S. 3 31 -3 3 2;
Fetis, XIII 510.
Giuseppe Zarlino, der schon von Francesco Sansovino « nella teoria e nella com-
posizione, maestro senza pari» genannt wurde, ist fraglos der grösste italienische
Musiktheoretiker des Cinquecento. Besonders seine «Istitutioni harmoniche» sind
ein tiefgründiges Werk, das während den zwei folgenden Jahrhunderten als Basis
für alle musiktheoretischen Studien diente. Die «Dimostrazioni harmoniche»,
in Dialogform geschrieben, geben ein fiktives Gespräch zwischen einigen be-
kannten Musikern, dem Organisten Claudio Merulo, Francesco Viola, Kapell-
meister des Herzogs von Ferrara, Adriano Villaert, Lehrer des Zarlino und Zar-
lino selber wieder und sind besonders interessant wegen der Polemik, die von
einem andern berühmten Musiker, Vincenzo Galilei, Vater des grossen Astro-
nomen, hervorgerufen wurde.
Roter Maroquinband, nach der Art Padeloups, mit reicher Goldpressung. Hand-
geschriebene Randbemerkungen. Eine handschriftliche Bemerkung aus dem
XVIII. Jahrh., die im Innern des ersten Bandes eingeklebt ist, hebt die Wichtig-
keit dieser Marginalien hervor und schreibt sie sogar der Hand Zarlinos zu.
82) . PORCACCHI, TOMASO. L’isola piti grande del mondo....^
Venezia, Simone Galignani e Giovanni Porro, 1572. Fol.; 242 SS.;
30 Karten und Ansichten auf Kupfer gestochen. Cicognara N. 2084.
Erstausgabe mit Widmung an «Don Giovanni d’Austria, general della Santiss.
Lega». Schönes Exemplar.
Halbpergament.
83) . PORCACCHI, TOMASO. Funerali antichi di diversi popoli et
nationi: forma ordine et pompa di sepolture, di essequie, di conse-
crationi antiche et d’altro_»Venezia, Simon Galignani, 1574. Fol.;
114 Bl.; 23 Kupferstiche. Brunet IV, 820. Cicognara N. 1766.
Die schönen Figuren von Girolamo Porro, welche die Todtengebräuche des Al-
tertums illustrieren, sind in dieser Erstausgabe besonders klar und frisch. Schö-
nes Exemplar.
Halbpergament.
84) . VIGGIANI, ANGELO. Lo schermo.^ Venezia, G. Angelieri,
1575. 40; mit neun Kupferstichen im Text.
Wichtiger Fechttraktat, im Cinquecento sehr populär. Die Kupferstiche sind
schön ausgeführt. Gute Erhaltung.
Weicher Pergamentband.
85) . PICCOLOMINI, ALESSANDRO. La sfera del mondo. Di
nuouo da lui ripolita, accresciuta, & fino a sei Libri, di Quattro che
erano, ampliata & quasi per ogni parte rinouata, & riformata.-^Vene-
zia, Giovanni Varisco & Compagni, 1579. Folgend: De le stelle fisse.
Libro uno. Doue di tutte le xlvii Imagin celesti minutissimamente si
tratta etc.— 8°; 2 Bände zusammen.
Gute Erhaltung, Pappband.
86) . VECELLIO, CESARE. Degli habiti antichi et moderni di di-
uerse parti del mondo.—Venezia, Damian Lazzaro, 1590. 8°; 524 S.;
420 ganzseitige Figuren. Brunet, Vi 104; Lipperheide, 21; Vinet, 2093;
Passavant I, 151; C. Lozzi in der Zeitschrift «La Bibliofilia», I,
SS. 3-11.
Originalausgabe, nicht nur seltener, aber auch viel schöner als die Ausgabe von
1598. Die prächtigen Figuren stammen von verschiedenen Künstlern, von denen
Vecellio selber einige Namen aulfuhrt, so: Cristoforo Guerra (Kristof Krieg), An-
tonio Zappello und Cristoforo di Magonza. Sehr wahrscheinlich hatte aber auch
Tizian, Onkel des Vecellio, einen bestimmenden Einfluss bei der Zusammen-
stellung des Werkes. Prächtiges Exemplar. (Tafel XLV).
Kalblederband des XVIII. Jahrh.
87) . ERASMO DI VALVASONE. La caccia.— Ricorretta e di mol-
te stanze ampliata, con le annotazioni di M. Olimpo Marcucci. In
Bergamo, per Comin Ventura, 1593. 8°; 5 ganzseitige Holzschnitte,
grosse Initialen. Kopfleisten und Vignetten.
Valvasone war einer der populärsten Gelegenheitsdichter seiner Zeit, und wenn
auch heute die Mehrzahl seiner Sonette und Oden vergessen ist, so sind seine
fünf Gesänge über die Jagd immer noch bekannt. Es ist ein Lehrgedicht nach
der Art der «Nautica» von Baldi und ist ein interessantes Zeitdokument.
Schönes Exemplar.
Halbpergament.
88) . CAMPI, ANTONIO. Cremona fedelissima cittä. Et nobilissi-
ma Colonia de Romani rappresentata in disegno, col suo contado et
illustrata d’una breve historia delle cose piü notabili appartenenti ad
essa e de i ritratti naturali de Duchi et Duchesse di Milano, e com-
pendio delle lor vite.... Al Potentissimo e felicissimo Re di Spagna
Filippo II d’Austria.— Cremona, 1595. Fol.; 112 Bl.; Allegorisches
Titelblatt, grosses Bildnis Philipps des Zweiten, Bildnis des Antonio
Campi, eine Figur des Carroccio, 3 4 Bildnisse; ornamentale Rahmen
auf jeder Seite in Kupferstich, grosse Initialen; 5 gefaltete Tafeln.
Originalausgabe, die Tafeln wurden teilweise von Agostins Carracci gestochen.
Eins der reichsten Bücher des XVI. Jahrhunderts. Besonders interessant für die
Kostümkunde sind die Bildnisse einiger Grafen und Gräfinnen Mailands.
Schönes Exemplar.
89) . GALLO, A. Le vinti giornate deH’AgricoItura et de piaceri della
villa di M. Agostino Gallo.... con le figure de gli istrumenti, che s’ap-
partengono all’essercitio d’un vero, e perfetto agricoltore. Etc.^- Vene-
zia, Bartolameo Carampello, 1596. 8°; 8 unnum BL; 434 SS.; 10 Ta-
feln am Ende des Textes. Brunet II, 1467.
Erweiterte Ausgabe, die erste enthält nur 10 «giornate». Ein wegen seines
praktischen Wertes vielgelesenes und geschätztes Werk, das auch ins Franzö-
sische übersetzt wurde. Gutes Exemplar.
Einband im Klosterstil.
90) . SIRIGATTI, L. La pratica di Prospettiva. — Venezia, Girolamo
Franceschi, 1596. Fol.; Band I. Titelblatt und 43 Kupferstiche, nu-
meriert 1 --43; Band II, Titelblatt und 21 Kupferstiche, numeriert
43-65. Cicognara N. 860.
Das schönste und eleganteste Buch über Perspektive, was Figuren, Druck und
Papier anbelangt. Sehr gute Erhaltung.
Halbleder.
91) . BENACCI, VITTORIO. Descrizione degli apparati fatti a Bo-
logna per la venuta di N. S. Papa Clemente VIII.— Bologna, Benacci,
1599. 40; 18 Bl.; 9 Radierungen.
Seltenes Büchlein, besonders wertvoll wegen der Radierungen Guido Renis.
Sehr schönes Exemplar, mit handschriftl. Zusätzen und einer Anweisung durch
welche Strassen die Prozession gehen müsse.
Pergament.
92). STAMPE POPOLARI 1566-1623: I. Indovinelli, Riboboli,
Passerotti e Farfalloni.— Firenze, 1566. Quart; 4 Holzschnitte. II.
Opera piacevole da ridere di un villano lavoratore nominato Grillo:
il quäle volse diventar medico.— Siena, 1582. Oktav; 1 Holzschnitt.
III. Historia della Regina Oliva.— Venezia, 1586. Quart; 2 Holz-
schnitte mit Umrahmung. IV. Historia del Re Ve£pasiano come fece
crudel vendetta della morte di Giesü Christo.—Venezia, 1588. Quart;
2 Holzschnitte. V. La sferza dei villani.— Firenze, 1588. Quart; 2
Holzschnitte. VI. La Compagnia del Mantellaccio.— Firenze, 1597.
Quart; 1 Holzschnitt. VII. Historia di Florindo e Chiarastella.— Fi-
renze, 1607. Quart; 3 Holzschnitte. VIII. La piacevole et bella storia
della Nencia da Barberino et della Beca da Dicomano.— Firenze, 1615.
Quart; 1 Holzschnitt. IX. Le buffonerie del Gonnella.... et di nuovo
aggiunta una burla dhe egli fece alla Duchessa di Ferrara.— Firenze,
1615. Quart; 1 Holzschnitt. X. Lucretia Romana, Historia Essem-
plare.—Macerata, 1615. Quart, 1 Holzschnitt. XI. Historia di Ipo-
lito Buondelmonti e Dianora de Bardi Cittadini Fiorentini.,— Firen-
ze, 1618. Quart; 1 Holzschnitt. XII. Corpo Sodo e Bernardo fattori
di monache.— Firenze, 1620. Quart; 1 Holzschnitt. XIII. Novella
del Grasso legnaiuolo.-- Firenze, 1623. Quart; 1 Holzschnitt. XIV.
La storia di Gualtieri Marchese di Saluzzo__ Ohne Druckvermerk
(XVI. Jahrh). Quart; 1 Holzschnitt. XV. Lamento del Duca Ales-
sandro De Medici primo Duca di Firenze.— Ohne Druckvermerk.
Quart; 1 Holzschnitt. XVI. Indovinello, opera piacevole e Indovi-
nello opera ridicolosa. Ohne Druckvermerk. Klein Oktav; 2 Hefte;
2 Holzschnitte. XVII. Frottole composte da piü autori.— Ohne
Druckvermerk. Quart; 1 Holzschnitt. XVIII. La gran battaglia de
gli gatti e degli sorci.— Ohne Druckvermerk. Quart; 1 Holzschnitt.
XIX. Strage e morte di Benedetto Mangone famosissimo Capo di
banditi.— Florenz, ohne Datum. Quart; 1 Holzschnitt. XX. La histo-
ria di Ginevra degli Almieri, che fu seppellita per morta nella cittä
di Firenze.-- Siena, ohne Datum. Quart; 1 Holzschnitt. XXL La sto-
ria di Liombruno....— Firenze, ohne Datum. Quart; 2 Holzschnitte.
Diese einundzwanzig volkstümlichen Schriften wurden aus der grossen Samm-
lung Ulrico Hoepli’s ausgewählt, als typische Beispiele des italienischen Volks-
druckes. Inhaltlich zeigen diese Schriften den verschiedenartigsten Charakter;
ihren Stoff schöpfen sie aus religiösen und profanen Legenden, Heldentaten,
Liebesabenteuern, Spottgedichten, kurz der ganze Volksmund spricht aus ihnen.
Ebenso interessant sind die Holzschnitte, oft roh und unbeholfen in der Tech-
nik, immer aber ausdrucksvoll und ursprünglich. Ist auch ihr Stil regional be-
stimmt, so tragen sie doch alle die unverkennbaren Merkmale ihres italienischen
Ursprungs.
Prachtvolle Exemplare in Liebhabereinbänden, aus den Sammlungen D’Adda,
Murray und Manzoni stammend. (Tafel XLVI)
93). RAPPRESENTAZIONI SACRE. I. La Rappresentazione di
San Francesco. Quando conuerti quei tre Ladroni, che poi si fecion
Frati.— Firenze, Alle Scale di Badia, Ohne Datum. Quart; 6 BL; 1
Holzschnitt. II. La Storia di Santa Orsola, con le undicimila Vergini,
quäle tutte da lei furono conuertite, insieme con alcuni sant’huomini,
e poi gloriosamente martirizzati. Nouamente Ristampata e Ricorret-
ta.— Bologna, alle Scale di Badia, Ohne Datum. Quart; 8 BL; 2 Holz-
schnitte. III. Historia di Santa Uliva, Ohne Druckvermerk.-— Florenz,
Quart; 8 BL; 3 Holzschnitte. IV. La Rappresentazione del Re super-
bo.-— In Siena, alla Loggia del Papa, 1608. Quart; 8 BL; 5 Holz-
schnitte, davon 2 ganzseitig. V. La Historia di Santo Alberto. II quäle
volendosi fare frate del Carmine fu impedito dal Diavolo in habito
di femina, & egli conoscendolo lo fece rimanere beffato.— Firenze,
1576. Quart; 4 BL; 1 Holzschnitt.
Die «Rappresentazioni Sacre» oder geistlichen Spiele bilden eine besondere
Klasse der volkstümlichen Dichtung; und sind wie diese heute äusserst selten
geworden. Sehr schöne Exemplare in Liebhabereinbänden. (Tafel XL VII).
-
94) - MERCURIALIS. De arte gymnaftica.— Venezia, Giunta, 1601.
Quart; 308 Seiten und 14 BL für den Index. Viele ganzseitige Holz-
schnitte.
Es ist das vollständigste alte Buch über Sport. Die Bilder stellen Ringer, Seilklet-
terer, Diskuswerfer etc. dar. Sehr gute Erhaltung.
Weiches Pergament.
95) . DURANTE, CASTORE. Herbario novo. Con Figure che rap-
presentano le viue Piante, che nascono in tutta Europa, & nell’Indie
Orientali, & Occidentali etc. con Discorsi, che dimostrano i Nomi,
le Spetie, la Forma, il Loco, il Tempo, le Qualitä, & le virtü mirabili
dell’Herbe, insieme col peso & ordine di usarle, scoprendosi vari se-
creti, & singolari Rimedii da sanar le piu difficili infermitä del corpo
umano. Etc.—Venezia, Sessa, 1602.
Interessantes und wichtiges Kräuterbuch. Die amerikanischen Pflanzen sind da-
rin reichhaltig vertreten. Gutes Exemplar.
Original Pappband.
96) . NEGRI, CESARE. Nuove invenzioni di balli.— Milano, Giro-
lamo Bordone, 1604. Klein Fol.; 6 Bl.; n. 298 Seiten. Ein Portrait
und 58 ganzseitige Kupferstiche mit schönen Rahmen, Noten. Bru-
net, IV 34; Cicognara, 1725; Eitner VII, 166; Fetis VI, 295.
Das Buch des Negri ist fraglos das schönste und seltenste seiner Art. Die herrli-
chen Figuren, grossenteils von Mauro Rovere gezeichnet und von Leon Pallavi-
cino gestochen, geben mit grosser Treue die mailändischen Kostüme der Zeit
wieder. Die ausführlichen Listen der Damen und Kavaliere, die damals die Tanz-
schule Negris besuchten, geben dem Buch noch einen besondern geschichtlichen
Reiz. Gute Erhaltung, frische Abzüge, die ersten Blätter repariert.
Pergament.
97) . RINUCCINI, C. Descrizione delle feste fatte nelle reali nozze
de’ serenissimi principi di Toscana D. Cosimo de’ Medici, e Maria
Maddalena arcidudhessa d’Austria.^ Firenze, Giunta, 1608. Folgend:
FRANCESCHI, LORENZO. Ballo e Gioftra dei Ventil CONI,
FRANCESCO. DeilaNotte d’ Amore.^ L’Argonautica.— I Cavalieri
Sanesi a valorosi e cortesiProfessori d’ Arme. (Regolamento dellaGio-
£tra).— Quart; 149 S.; 5 grosse, gefaltete Tafeln mit Radierungen von
Mathaeus Greuter, folgende Szenen darstellend: Einzug der Madda-
lena d’Austria in Florenz, Festbankett im Saal der Fünfhundert im Pa-
lazzo Vecchio, Turnier auf Piazza Santa Croce, Brückenkampf auf
dem Ponte della Santa Trinitä, eine Schiffsparade auf dem Arno.
Die vollständige Serie der Festlichkeiten findet sich äusserst selten. Gute
Erhtalung.
Alter Pappband.
98) . GIRALDI, G. Esequie d’Arrigo Quarto CrHtianissimo Re di
Francia e di Navarra celebrate in Firenze dal Serenissimo Don Co-
simo II, Granduca di Toscana.^-Firenze, B. Sermartelli, 1610. Quart;
51 S.; Titelblatt mit Wappen 26; Kupferstiche im Text von A. Ro-
saccio.
Die Reihe der Kupferstiche illustriert die wichtigsten Ereignisse aus dem Leben
Heinrich des Vierten. Selten und sehr gut erhalten.
Pappband.
99) - CAPUTI, O. Relatione della pompa funerale che si celebrö in
Napoli, nella morte della Serenissima Reina Margherita d’Austria—
Napoli, Tarquinio Longo, 1612. Grossoktav; 184 S.; Viele ganzsei-
tige Figuren und Embleme in Holz geschnitten. Folgend: La pompa
funerale fatta in Napoli nell’esequie del Catholico Re Filippo II di Au-
stria scritta da Ottavio Caputi di Cosenza— Napoli, Stigliola, 1559.
Oktav; 147 S.; mit zwei Wappen in Holzschnitt. Folgend: Descri-
tione della pompa funerale fatta nelle essequie del Serenissimo signor
Cosimo de Medici— Firenze, Giunta, 1574. Oktav; 20 S. Kursiv;
Titelblatt mit Rahmen Holzschnitt, Portrait und Druckermarke.
Gute Erhaltung. Pergament.
100) . CATANEA PARASOLE, E. Teatro delle nobili et virtuose
donne dove si rappresentano varii disegni di lavori nuovamente in-
ventati et disegnati da Elisabetta Catanea Parasole— Roma, Mau-
ritio Bona, 1616. Längl. Kleinfolio; Titelblatt auf Kupfer gestochen
und fünfzig Tafeln in Holzschnitt.
Spitzenbuch von allergrösster Seltenheit, reich an eleganten und originellen Mo-
tiven. Die letzte grosse Tafel enthält das Modell eines Spitzentuchs für Philipp
den Dritten von Spanien. Diese Tafel fehlt fast immer. Schönes Exemplar, einige
Tafeln leicht ausgebessert. (Tafel XL VIII)
Schöner Pergamentband mit reicher Vergoldung auf Deckeln und Rücken.
101) .BONARELLI, PROSPERO. II Solimano. Tragedia—Firenze,
Cecconcelli, 1620. Quart; 6 Bl.; 162 S.; 1 Bl. m. Errata und Register;
5 gefaltete Kupferstiche.
Wegen der prächtigen Kupferstiche von J. Callot berühmte Ausgabe. Der Text
wurde von Maffei im «Teatro Italiano» wiedergegeben. Schönes Exemplar.
Pergament. (Tafel XLIX)
102) . PISTOFILO, B. Oplomachia—Siena, Hercole Gori, 1621.
Längl. Quart; 322 S.; zwei gestochene Titelblätter; ein Bildnis des
Autors; 53 Kupferstiche.
Berühmtes Waffenbuch, welches in drei Kapiteln den Gebrauch der Pike, der
Helebarde, und der Muskete beschreibt. Die Figuren sind mit viel Eleganz ge-
zeichnet und fein gestochen. Schönes Exemplar.
Lederband der Zeit, mit Rückenvergoldung.
103) . STROZZI, PIERO. Orazione funerale in morte dellTmpera-
tore Ferdinande) Secondo.— Firenze, De Marsi e Landi, 1631. Quart;
1 allegorischer Vortitel; 1 Bildnis Ferdinand des II., in Kupferstich.
De Vesme, Le Peintre Graveur Italien, S. 243.
Vortitel und Bildnis wurden von Stefano Deila Bella gestochen und gehören
unter die ersten Abzüge. Wie De Vesme angibt, tragen die Exemplare mit den
zweiten Abzügen einen andern Titel. Prächtiges Exemplar.
Pergamentband mit Goldpressung.
104) . BEZZI, GIVLIANO. II Fuoco trionfante, racconto della trans-
latione della miracolosa Imagine detta Ja Madonna del Fuoco....^
Forli, G. Cimatti 1637. Quart; 104 S.; 1 Titelblatt und 16 gefaltete
Tafeln, mit Darstellungen von Triumphbogen und Maschinen in Kup-
ferstich, von Floriano del Buono.
Gute Erhaltung. Alter Pergamentband.
103). PIO DI SAVOIA ASCANIO. L’Andromeda... cantata e com-
battuta in Ferrara il carnevale dell’anno 1638.^-Ferrara, Suzzi, 1639.
Klein Fol.; 4 Bl. und 132 S.; 1 Titelblatt und 4 gefaltete Radierun-
gen von Fr. Guitti.
Selten, fehlt bei Cicognara und ist eines der schönsten italienischen Festbücher.
Pappband. [Tafel L)
106). Descrizione delle feste fatte in Firenze per la canonizzazione di
san Andrea Corsini.^ Firenze, Pignoni 1632. Quart; 4 Bl. und 86
S.; 1 Titelblatt und zwanzig Radierungen. De Vesme, Le Peintre
Graveur italien S. 234.
Die Radierungen sind kleine Meisterwerke und werden Stefano Della Bella
zugeschieben.
Gute Erhaltung. Weicher Pergamentband.
107). CAVALCANTI, ANDREA. Esequie del Serenissimo Principe
Francesco celebrate in Fiorenza dal Serenissimo Ferdinando II Gran-
duca di Toscana suo fratello.^ Firenze, Landini, 1634. Quart; 1 Vor-
titel mit Portrait des Prinzen Francesco De’ Medici; 8 Figuren im
Text und eine grosse Tafel. De Vesme, Le Peintre Graveur Italien,
S. m.
Die grosse Radierung, welche in unserm Exemplar in zwei Abzügen vorhanden
ist, wurde von Stefano della Bella ausgeführt und zählt unter seine besten Werke;
sie stellt das Innere der Sankt Lorenz Kirche im Trauerschmuck dar, belebt
von Figuren im Kostüm der Zeit. Die weitern acht Radierungen reproduzieren
symbolische Gemälde, welche das Schiff der Kirche schmückten. Sehr schönes
Exemplar.
Pergamentband der Zeit mit Goldpressung.
io8).TORCIGLIANI, M. II Cielo Armato.Canzonea Venetia.^Luc-
ca, de Giudici 1651. Gross Fol.; 11 S.; Titelblatt in rot und schwarz,
grosse Radierung.
Ein interessantes und seltenes Beispiel einer Luxusausgabe des XVII. Jahrhun-
derts. Gute Erhaltung.
Pergamentband der Zeit, mit Goldpressung.
109). MONEGLIA, G. A. L’Hipermestra, Festa teatrale rappresen-
tata dal Sereniss. Principe Cardinale Gio. Carlo di Toscana per cele-
brare il giorno natalizio del Real Principe di Spagna.—Firenze, 1658.
Quart; 12 gefaltete Radierungen.
Die Tafeln sind für die Geschichte der italienischen Theaterdekoration beson-
ders interessant.
110). RUSCONI, G. A. I Dieci Libri d’ Architettura di Gio. Antonio
Rusconi. Secondo i precetti di Vitruvio.^- Venezia, Nicolini, 1660.
Klein Fol.; Ornamentales Titelblatt, viele schöne Holzschnitte mit
architektonischen Zeichungen, Maschinen und Sonnenuhren. Cico-
gnara n. 641.
Sehr gut erhaltenes Exemplar. Ex libris W. C. Mylne.
Lederband der Zeit.
m). CARDUCCI, ALESSAN.DRO. II Mondo Festeggiante. Bal-
letto a cavallo fatto nel teatro congiunto al Palazzo del serenis. Gran
Duca, per le Reali nozze dei serenissimi Principi Cosimo III di To-
scana e Margherita d’Orleans.— Firenze, Stamperia di S. A. S. 1661.
Quart; mit 3 grossen Radierungen von Stefano Deila Bella. De Ve-
sme, Le Peintre Graveur Italien, S. 109.
Prachtvolles breitrandiges Exemplar.
Pergamentband der Zeit.
112) . MONEGLIA, G. A. Ercole in Tebe, festa teatrale rappresen-
tata in Firenze per le reali nozze de’ serenissimi £posi Cosimo III
Principe di Toscana e Margherita Luisa Principessa d’ Orleans.— Fi-
renze, Stamperia allTnsegna delle Stelle 1661. Quart; 4 Bl. und 152
S. mit 11 Doppeltafeln; Radierungen.
Schönes Exemplar. Pappband.
113) .DE SGOBBIS, A.Nuovo etVniversaleTheatroFarmaceutico....
etc. etc. Necessario a ciascheduno farmacopeio: Vtile ad ogni Medico,
& Amatore della Medicina: Curioso per gli Inuestigatori delle piü
desiderate, & Artificiose Preparationi Spagiridhe: Eretto, et esposto
alla luce da Antonio de Sgobbis.... etc.—Venezia, Stamperia Juliana,
1667. 4°;Titelblatt in Kupferstich, ganzseitiger Stich mit drei Bild-
nissen: Giorgio Melichio, Alberto Stecchini, Antonio De Sgobbis;
Zweites Titelblatt mit Kupferstich-Vignette; drei Tafeln in Kup-
ferstich, die erste enthält: «Dichiaratione de gli Caratteri Spagirici gli
quali nella Lettura degli Autori chimici possono occorrere»; die an-
dern enthalten ca. hundert Abbildungen pharmazeutischer Instru-
mente.
Sehr gute Erhaltung. Pergamentband.
114) . RIPA, CESARE. Iconologia. Divisa in tre libri nei quali si espri-
mono varie Imagini di Virtü, Vitii, Passioni umane, Affetti, Atti, Disci-
pline, Humori, Elementi, Corpi Celefti, Provincia d’Italia, Fiumi, etc.
ampliate dal signor Cav. Giovanni Zaratino Castellini.—Venezia, Nic-
colö Pezzana, 1669. Quart, mit Figuren.
Das Buch Ripas ist eines der reichhaltigsten in seiner Art und ist auch heute
noch ein nützliches Nachschlagewerk für Emblematik und Heraldik. Gutes
Exemplar.
Halbpergament.
115) . MAGINI, GIO. ANT. Italia. Data in luce da Fabio suo fi-
gliuolo.— Bologna, 1670. Fol.; Titelblatt und 61 Landkarten in
«taille douce» gestochen.
Erster gedruckter Atlas, der sich ausschliesslich mit Italien beschäftigt. Schönes
Exemplar.
Pergament.
ii 6). PATINO, CARLO. Le Pompose feste di Vicenza, fatte nel
mese di giugno, del 1680. Dedicata agli illustrissimi signori Depu-
tat di Vicenza.— Padova, G. B. Pasquali 1680. Quart, mit Medaillen
und drei Doppeltafeln in Kupferstich, folgende Szenen darstellend:
Festzug vor dem Palazzo della Ragione, das Turnier, die Prozession
des Corpus Domini.
Gute Erhaltung.
Pappband der Zeit.
117). REDI, FRANCESCO. E^erienze intorno a diverse cose natu-
rali e particolarmente a quelle che ci sono portate dalle Indie.— Firen-
ze, Piero Matini, 1686. Folgend: Osservazioni intorno alle vipere.—
Firenze, Piero Matini, 1686. Folgend: Letteradi Francesco Redisopra
alcune opposizioni fatte alle sue osservazioni intorno alle vipere.—Fi-
renze, Piero Matini, 1685. 3 Hefte in Quart, mit Figuren.
Francesco Redi, der griechischen, lateinischen und arabischen Sprachen mächtig,
Doktor der Medizin und der Philosophie, Leibarzt der Grossherzöge der To-
skana, ist wohl einer der elegantesten und sympathischsten Gelehrten und Schrift-
steller des «Seicento». Dieser Band gibt am besten seine Tätigkeit wieder, in-
dem er verschiedene, vom Autor korrigierte Ausgaben enthält, welche ihrer
Güte halber von der Crusca zitiert werden. Diese « Esperienze » sind von 6 Kup-
ferstichen gefolgt, die den Text erläutern. Prachtvolles Exemplar, in tadellosem
Zustand.
Pergament.
ii 8). DE’ BARDI, C. Memorie del Calcio Fiorentino tratte da di-
verse scritture e dedicate all’Altezze Serenissime di Ferdinando Prin-
cipe di Toscana e Violante Beatrice di Baviera.— Firenze, Stamperia
di S. A. S. alla Condotta 1688. Quart; 6 BL; 118 S.; Titelblatt mit
Wappen; 2 grosse, gefaltete Tafeln, in «taille douce» gestochen, die
erste mit der Ansicht von Piazza Santa Croce bei Beginn des Spiels;
die zweite mit der Aufstellung der Spieler.
Die Florentiner Fussballspiele waren berühmt und traditionell, sie wurden bei
Hochzeiten und immer auf Piazza Santa Croce gespielt. Dieser florentinische
«Calcio» ist der tatsächliche Vorläufer des heutigen «foot-ball». Schönes Exem-
plar dieses seltenen Buches.
Halbleder.
119). AURELI, A. II Favore degli Dei. Dramma fantastico musicale
fatto rappresentare dal sereniss. Duca di Parma nel suo gran teatro
per le nozze del Principe Odoardo.... con la Principessa Dorotea Sofia
di Neoburgo.... musica di D. Bernardo Sabadini.^ Parma, Stamperia
Ducale 1690. Klein Quart; 10 grosse, gefaltete Radierungen ausge-
führt vonLorenzini nach Zeichnungen der Künstler Domenico Mauro
de Venezia und Ferdinando Galli Bibbiena.
Gute Erhaltung.
Pergament.
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«BwarrrftniiiHM ,lirfflr^Tr «
120). Ragguaglio delle nozze delle Maestä di Filippo Quinto e di Eli-
sabetta Farnese, nata Principessa di Parma, Re Cattolici delle Spagne,
solennemente celebrate in Parma l’anno 1714, ecc..— Parma, Stam-
peria di S. A. S. 1717. Fol.; Vortitel, 5 sehr grosse, gefaltete Tafeln
von Ilario Spolverini gezeichnet und von verschiedenen Künstlern
gestochen.
Gute Erhaltung.
Pergament.
121). MONGITORE, ANTONINO. L’Atto pubblico di fede solen-
nemente celebrato nella cittä di Palermo a 6 aprile 1724 dal Tribu-
nale del S. Uffizio di Sicilia.—Palermo, 1724. Kl. Fol. mit 4 grossen,
gefalteten Kupferstichen.
Enthält eine detaillierte Beschreibung aller Zeremonien des Gerichtsaktes, von
der provisorischen Errichtung der Halle, zur Darstellung der Prozessionen, von
der Verlesung der Prozesse, zur Ausführung des Richtspruches. Der letzte Stich
stellt die Strafe durch den Scheiterhaufen dar, welche den Verurteilten auferlegt
wurde. Schönes Exemplar.
Pergamentband.
122) . DA PERSICO, IGNAZIO. I Canarini.-^ Verona, G. A. Tu-
mermani, 1728. Kl. Oktav; 3 4 S.; Schöner ganzseitiger Kupferstich
am Anfang, elegante Vignette am Ende.
Hübsches Lehrgedicht über den bekannten Singvogel der Kanarischen Inseln.
Schönes Exemplar.
Pappband.
123) . Rutzvanscad il Giovine, Arcisopratragichissima Tragedia ela-
borata ad uso del buon gusto de’ grecheggianti compositori da Cat-
tuffio Panchiano, Bubuleo Arcade.-^ Venezia, Bettinelli, 1737. Oktav;
10 ganzseitige Figuren, Vignetten.
Bekannte Parodie vom venezianischen Senatoren Zaccaria Valaresso verfasst,
mit der Absicht Maffei’s Tragoedie Merope und das Drama «Ulisse il giovine»
von Domenico Lazzarini ins Lächerliche zu ziehen. In diesem «Rutzvanscad»
kommt die bekannte Stelle vor, in der der Souffleur vor das Publikum tritt, mit
den Worten: «Uditori, m’accorgo che aspettate, che nuova della pugna alcun vi
porti; ma Paspettate invan, son tutti morti». Die Figuren, welche das kleine Buch
schmücken, sind bedeutend in ihrer halb realistischen halb phantastischen Aus-
führung.
Pappband der Zeit.
124) . CARACCI, A. Le Arti di Bologna disegnate da Annibale Ca-
racci ed intagliate da Simone Giulini coll’assistenza di Alessandro Al-
gardi. Aggiuntavila Vita del suddetto Annibale Caracci.^Roma,i74o.
Fol.; Vortitel mit Bildnis und 80 Kupferstichen. Cicognara 1614.
Diese Kostümreihe ist sehr gelungen in ihrer Lebhaftigkeit; Caracci gibt hier das
Bologneser Volksleben mit Frische und Kraft und einem gesunden Realismus
trefflich wieder.
125) . Beatae Mariae Virginis Officium.Venezia, G. B. Pasquali,
In 16°; 18 ganzseitige Figuren und Vignetten.
Das Officium des Pasquali ist vollständig graviert, die Buchstaben wurden von
einer bekannten Künstlerin, Angela Baroni, gezeichnet und der ganze Text auf
Kupfer gestochen; die Figuren sind von Giambattista Piazzetta gezeichnet und
von Mario Pitteri gestochen. Das kleine Buch, welches das Werk der besten Ver-
treter der venezianischen Kunst des XVIII. Jahrhunderts darstellt, ist wirklich ein
Juwel der Buchdruckerkunst und fraglos das schönste Gebetbuch dieser Zeit.
Roter Maroquinband der Zeit, mit reicher Goldpressung auf den Deckeln.
126) . TASSO, T. La Gerusalemme Liberata.... con le figure di Giam-
battista Piazzetta.—-Venezia, Giambattista Albrizzi, 1745. Fol.; Grosse
Tafeln für jeden Gesang, Kopfleisten, «culs-de-lampe». Vortitel und
Bildnis der Maria Theresa.
Das schönste illustrierte italienische Buch des XVIII. Jahrhunderts. [Tafel LI).
Einband der Zeit, Rücken mit Bünden & Etikette, Goldpressung.
127) . GUTTIEREZ DEL HOYO, G. Accademico trasformato. Le
Stagioni con altre poesie.— Brescia, Rizzardi, 1760. Oktav; 180 S.,
Titelblatt mit Vignette, Bildnis des Grafen Carlo di Firmian, 4 ganz-
seitige Figuren gezeichnet und gestochen von Benigno Bossi; Vi-
gnetten.
Die Radierungen Bossi’s stellen Szenen aus dem Landleben in den verschiedenen
Jahreszeiten dar. Gute Erhaltung.
Pappband der Zeit.
128) . Poesie per le fauste Nozze della Nobil Donna Adriana Barbaro
col Nobil Uomo Nicolö Foscarini, dedicate a S. E. la Procuratessa
Cecilia Emo Barbaro.-— Venezia, Zatta, 1760 circa. Quart; 72 S.; Ti-
telblatt in rot und blau; Wappen der Familien Barbaro und Fosca-
rini; viele Vignetten im Text.
Pappband.
129) . GOLDONI, CARLO. Commedie e Componimenti diversi.—
Venezia, 1761-1764. Per Giambattista Pasquali. 19 Bände in Oktav;
19 Vortitel; 19 Titelblätter mit Vignetten; 1 Bildnis des Herzogs
Philipp von Parma und 68 Kupferstiche von Antonio Baratti und
Paolo Antonio Novelli gezeichnet, vom letzteren gestochen. Auch
die Titelblätter sind ganz gestochen.
Es ist dies die schönste und wichtigste Ausgabe der Werke des grossen Venezia-
ners; sie wurde unter seiner persönlichen Aufsicht gedruckt. Die fein humori-
stichen Stiche - sei es dass sie gewisse Szenen wiedergeben, sei es dass sie Epi-
soden aus dem Leben des Dichters schildern - zählen zum Schönsten was die ve-
nezianische Kunst hervorgebracht hat. Sie sind durchaus bodenständig und frei
von jedem Einfluss des französischen «Dix-huiti&me». Tadelloses, unbeschnit-
tenes Exemplar.
Pappband der Zeit.
130) . II Gazzettiere Americano contenente un distinto ragguaglio
di tutte le parti del Nuovo Mondo. Tradotto dall’inglese e arricchito
di aggiunte, note, carte e rami.— Livorno, Marco Coltellini, 1763.
Klein Fol.; 3 Bände mit Kupferstichen.
Wichtiges Werk, wegen seiner Landkarten und Stichen sehr gesucht; es enthält
u. a. eine Karte der 5 Seen des Canada (II Band), eine Karte v. Südamerica, eine
Ansicht der Niagarafälle, einen Plan und eine Ansicht von Quebec (III Band).
Schönes Exemplar.
Alter Pergamentband.
131) . Descrizione della Giostra fatta da Cavalieri Bresciani il Carno-
vale dell’anno 1766 e raccolta dei poetici componimenti usciti in tal
occasione.^>Brescia G. Rizzardi, 1766. Oktav; 64 S.; grosse, gefaltete
Radierung, gezeichnet von Scalvini und gestochen von Cagnoni, das
Turnier auf Piazza della Loggia darstellend.
Gute Erhaltung.
Pappband.
132) . TERENTIUS. Comoediae ex recensione Danielis Heinsii.^
Roma, Zempel, 1767. Fol.; 2 Bände mit Figuren.
Diese Ausgabe ist auf Grund der vatikanischen Handschriften bearbeitet und
enthält viele interessante Figuren, besonders Masken des lateinischen Theaters,
die den vatikanischen Codices entnommen sind. Enthält ausser dem lateinischen
Text, die italienische Übersetzung.
Schöner französischer Maroquinband, Wappen auf den Deckeln.
133)- DURANTI, D. Virginia. Tragedia dedicata a Sua AltezzaReale
il Signor Duca di Savoia.— Brescia, Rizzardi, 1768. Quart; Vortitel;
Titelblatt mit Bildnis des Autors, Bildnis des Herzogs von Savoien,
Vignetten und culs-de-lampe von Domenico Cagnoni gezeichnet
und gestochen.
Domenico Cagnoni war einer der produktivsten und raffiniertesten Stecher des
17. Jahrhunderts; die Kupferstiche des gegenwärtigen Buches sind so elegant
und lebhaft, dass sie sich ruhig mit den besten französischen Stichen messen
können. Beste Erhaltung.
Venezianereinband der Zeit, roter Maroquin, Deckel mit reicher Goldpressung.
134) . Poesie per l’ingresso solenne di S. E. il signor Gio. Girolamo
Zuccato Cavaliere e Cancelliere Grande.—Venezia, Albrizzi, circa 17 70.
Quart; 37 Bl.; Grosser allegorischer Kupferstich im Beginn; Titel-
blatt mit reicher Bordüre mit Blumen und Putten, oben das Wappen
der Familie Zuccato, auf dem Verso des Titels das Bildnis Zuccatos,
es folgen weitere 3 5 Blätter alle mit eleganten Umrahmungen, Vignet-
ten und culs-de-lampe. Die Druckermarke ist in eine reichverzierte
Kartusche eingeschlossen.
Eines der schönsten venezianischen Festbücher; sein wirklich brillanter Buch-
schmuck wurde von G. B. Piazzetta entworfen. Der Drucker Albrizzi besass
eine stattliche Sammlung von Projekten für solche Festbücher, die er von den
besten Künstlern der Zeit entwerfen und durch ein Privileg des Senates schützen
liess. Der Text setzt sich aus Gedichten von Gaspare Gozzi und andern bekann-
ten Schriftstellern zusammen. Sehr gute Erhaltung. (Tafel LII).
135) . Per la recuperata salute di S. Eccellenza il Signor Don Carlo
De Marco, Segretario di Stato per gli affari di grazia e giustizia ed
ecclesiastici di S. M. delledue Sicilie. Inno.—Roma, 1772, nella stam-
peria di Pallade. Quart; 28 S; Titelblatt in rot u. schwarz mit blauer
Vignette; 24 feinausgeführte Vignetten im Rötelton und 14 Initialen
in Blau und Bister sind im Text verteilt.
Luxusausgabe auf Dünnpapier, selten. Sehr gute Erhaltung. Papier.
13 6). Lettera ad un amico nella quäle si da ragguaglio della funzione
seguita in Napoli il giorno 6 Settembre del 1772. Per solennizzare
il battesimo della Reale Infanta Maria Teresa Carolina. Primogenita
delle LL. MM. delle Due Sicilie il Re Ferdinando IV e Regina Maria Ca-
rolina Arciduchessa d’Austria. E delle feste date per quest’oggetto.—
Napoli, Paolo da Simone, 1772. Fol.; 14 Doppeltafeln, Vignetten,
Kopfleisten, Initialen gezeichnet von L. Vanvitelli und von C. Nolli
gestochen.
Luigi Vanvitelli war Architekt und Erbauer des Königschlosses von Caserta.
Prachtvolles, unbeschnittenes Exemplar.
137) . TRENTINI, FR. La Cortesia, canti due a S. E. il Sig. Gio. G.
Zuccato Cav. e Cancelliere Grande della Serenissima Repubblica di
Venezia.— Padova, 1772, nella Stamperia Penada. Quart; Hübsche
Vignette auf dem Titelblatt und 4 im Text auf Kupfer gestochen. Die
erste ist eine fein gestochene Ansicht Venedigs.
Farbiger Papierumschlag der Zeit.
138) . Epithalamia exoticis linguis reddita.— Parma, Bodoni, 1775.
Folio; 104 Bl.; viele Vignetten in Kupferstich. Brooks, Edizioni Bo-
doniane N. 70.
Der berühmteste Bodonidruck; anlässlich der Hochzeit des Prinzen Carl Ema-
nuel Ferdinand von Piemont mit Maria Clotilde veröffentlicht. Die Widmungs-
inschriften an den König Vittorio Amedeo HI, die Königin und das Brautpaar
sind mit eleganten Bordüren geschmückt, welche jeweilen ein-Bildnis enthalten.
Andere Bildnisse piemontesischer Könige befinden sich in Medaillons über den
Inschriften «Urbium Subalpinarum exotericae», welche in den Originalschriften
gedruckt sind; auf den Seiten, welche die Uebersetzungen enthalten befinden sich
Kupferstiche mit Städteansichten. Das Werk ist vom drucktechnischen Stand-
punkt aus ein Meisterwerk, denn es gibt alle Möglichkeiten der Kunst Bodonis
wieder. Die ornamentalen Kupfer wurden von E. Ferrari, Benigno Bossi, Do-
menico Mussi gezeichnet, und von Cagnoni, Petrini, Volpato, Ravenet u. Som-
merau gestochen. Prächtiges Exemplar.
Maroquinband mit den Wappen des Königs von Piemont.
139) - TIRABOSCO, ANTONIO. L’uccellagione.^-Verona, Mo-
roni, 1775. Quart; 4 Vignetten.
Erste Ausgabe; das klassische Lehrgedicht über den Vogelfang; die 4 Vignetten
stellen die verschiedenen Jagdarten mit dem Netz dar. Schönes Exemplar.
Pergament.
140) . L’AURORA. Festa per musica da rappresentarsi nel regio tea-
tro di Torino per le nozze delle LL. AA. RR. Carlo Emanuele Prin-
cipe di Piemonte e Adelaide Clotilde di Francia.— Torino, Stamperia
Reale, 1775. Quart; 6 BL; 56 S.; Schöner allegorischer Vortitel und
Titelblatt von Porporati in cctaille douce»; Vignetten.
Gute Erhaltung.
Pappband.
141) . COLPANI, G. La Filosofia, Poema in versi sciolti.— Lucca,
1776. Quart; Gestochenes Titelblatt; Portrait der Erzherzogin Ma-
ria Beatrice d’Este; 4 Kupferstiche, 3 culs-de-lampe. Die feinausge-
führten Stiche sind zum Teil «avant la lettre».
Gute Erhaltung.
Marmoriertes Kalbleder der Zeit; mit Goldpressung.
142) . BONDI, CLEMENTE. Poesie.^ Padova, 1778. 2 Bände in
Oktav: 2 gestochene Titelblätter; 18 kleinere Kupferstiche und meh-
rere Initialen.
Die reizenden Kupfer sind von einer ursprünglichen Eleganz und Frische, die
in französischen Stichen oft verloren gegangen ist. Gute Erhaltung.
Marmoriertes Kalbleder der Zeit.
143) . LORENZI, B. Deila Coltivazione de’ Monti. Canti IV Del-
1’Abate Bartolommeo Lorenzi Veronese Acc. Filarmonico.^- Verona,
1778. Oktav; Gestochenes Titelblatt; Portrait des Erzherzogs Fer-
dinand von Oesterreich. Kopfleisten, Vignetten, culs-de-lampe in
Kupfer gestochen.
Gute Erhaltung.
Pergament.
144) . MAGNAN, D. La Ville de Rome ou description abregee de
cette superbe ville divisee en quatre volumes et ornee de 425 plan-
ches en taille douce.— Rome, Casaletti, 1778. Folio.
Sehr schönes Exemplar.
Halbpergament, Rücken mit Goldpressung.
145) . Poesie pel solenne ingresso di S. E. il Signor Gio. Benedetto
Giovannelli alla Dignitädi Procuratore di S. Marco.—Venezia, Simone
Ocdhi, 1779. Quart; 119 S.; allegorischer Vortitel in Kupfer gesto-
chen; Titelblatt in rot und schwarz, mit schöner Umrahmung und
mit Vignetten geschmückt, mehrere Vignetten im Text.
Gute Erhaltung.
Grüner Papierumschlag der Zeit mit Goldverzierung.
146) . COLPANI, G. Le Comete. Ohne Angaben.— Brescia, ca. 1780.
Oktav; 24 S.; Titelblatt mit hübscher Umrahmung, Wappen der
Familie Albani zu Beginn der Widmung, ein ganzseitiger Kupfer von
Cagnoni gestochen, am Ende eine Vignette.
Papierumschlag der Zeit.
147) . PEPOLI, A. Zeffiro e Clori. Poemetti in quattro canti.^ Fer-
rara, 1781. 16°; 100 S.; Vortitel und Titelblatt, Vignetten und 4 ganz-
seitige Kupferstiche, gezeichnet von E. Manfredi, gestochen von Galli.
Gute Erhaltung.
Lederband der Zeit mit Goldpressung.
148) . ALBERTI, L. B. Deila Architettura, Deila Pittura e Deila Sta-
tua di Leonbattista Alberti. Traduzione di Cosimo Bartoli.^ Bolo-
gna, Instituto delle Scienze, 1782. Quart; mit Figuren.
Die 70 prächtigen, gefalteten Kupferstiche, von Pio Panfili gezeichnet, bilden
einen wichtigen Schmuck dieser textlich schon ausgezeichneten Ausgabe. Vi-
gnetten, Kopfleisten, culs-de-lampe in Kupferstich. Gutes Exemplar.
Halbleder.
149) . ROBERTI, G. B. Favole Esopiane.^» Bassano, Remondini,
1782. Oktav; Allegorischer Vortitel; Titelblatt, Vignetten, Culs-de-
lampe in Kupferstich.
Lederband der Zeit; Goldpressung.
150) . BELLI, CARLO. II Ventaglio. Poemetto a S. E. la Signora
Paolina Contarini in occasione delle felicissime sue nozze con S. E.
il Signor Co. Giuseppe Giovanelli.^ Venezia, Carlo Palese, 1782.
Klein Oktav; 103 S. Titelblatt in Kupferstich.
Das reizende Titelblatt mit einer Girlande von Fächern und Bändern ist ein typi-
sches Beispiel des venezianischen Stils des XVII. Jahrhunderts. Gute Erhaltung.
Papierumschlag der Zeit. (Tafel LIII).
151) . BONDI, CLEMENTE. Poesie nell’occasione che professa la
regola di san Benedetto nell’insigne Monastero di san Lorenzo la nobil
donna Paolina Albrizzi, che assunse il nome di Cornelia.^- Venezia,
1784. Quart; 24 S.; Elegantes Titelblatt und 5 Vignetten in Kupfer-
stich.
Marmorierter Papierumschlag der Zeit. (Tafel LIV).
15 2). LEONI, G. La corsa delle slitte in Vicenza nel carnovale 1784.
Stanze umiliate agli ornatissimi Cavalieri e alle gentilissime Dame.^-
Vicenza, 1784, per G. Battista Vendramini Mosca. Klein Quart; 16
feinkolorierte Kupferstiche mit Silber und Goldschattierung.
Seltenes, interessantes Büchlein; der letzte Stich stellt einen Schlitten dar, auf
welchem ein Luftballon geladen ist. Gute Erhaltung.
Kalblederband der Zeit, Deckel mit Goldpressung.
153) - Orazione pel solenne ingresso di S. E. il signor Alvise Con-
tarini alla dignitä di Cavaliere della Stola d’oro e di Conte di ZafFo
e signore di Ascalona.—Venezia, 1784. Quart; 42 S.; Grosser Kupfer-
stich am Anfang, Giorgio Contarini darstellend, welcher Caterina Cor-
naro die Krone der Königin von Cypern zurückgibt; am Ende Vignette
mit Allegorie des Ruhmes. Der Text ist von Alessandro Vaninetti.
Gute Erhaltung.
Original Einband, gelbes Papier mit rotem Druck.
154) . Prospetto della Festa del Gioco del Ponte che si eseguisce in
Pisa il di xn di Maggio del corrente anno 1785 con veduta in rame
miniata del medesimo e accresciuta di diverse circostanze formanti
il complesso della suddetta festa per comodo ed intelligenza dei Si-
gnori Forestieri.—Firenze, Tofani, 1785. Quart; 1 farbiger, gefalteter
Kupferstich.
Selten. Gute Erhaltung.
Pappband.
155) . ZOMPINI, G. Le Arti che vanno per la via nella Cittä di Ve-
nezia.—Venezia, 1785. Folio; Vortitel; Titelblatt; 60 Tafeln in Kupfer
gestochen.
Seltene Ausgabe, denn die Platten gingen teils verloren. Geistreiche Illustration
der Sitten und Gebräuche des xvn. Jahrhunderts in Venedig. Gute Erhaltung.
15 6). Gli studi e i doveri che costituiscono il vero cittadino repub-
blicano. L’amico della propria famiglia a Laura e a Luigi.— Bassano,
1787. Quart; Kupferstiche.
Eine Sammlung von Hochzeitsgedichten. Prachtvolles Bildnis, gezeichnet von
Antonio Bertoldi, gestochen von Giovanni de Pian und von einem fein ausge-
führten Rahmen umschlossen. Ein ähnlicher Rahmen schmückt das Titelblatt,
gezeichnet von Augusto Colonna und gestochen von Gabrieli, welches Symbole
und Embleme der häuslichen und staatlichen Tugenden darstellt wie z.B.Würde,
Patriotismus, Einigkeit etc. Es folgt ein prächtiger Stich Gabrielis, eine Wieder-
gäbe des Gemäldes «Mutterschaft» von Rembrandt, dem kleinen Lehrgedicht
«Cornelia Madre de’ Gracchi ossia l’Educazione» vorangehend. Ein anderer Stich
nach einem Gemälde von Moitte leitet zum Gedicht « Penelope ossia il lavoro »
über. Es folgt eine dritte Tafel, ebenfalls nach einem Bild von Moitte, und ein
Gedicht « Arete ossia L’Economia domestica». 3 Kopfleisten, 3 culs-de-lampe.
Sehr schönes Exemplar.
Roter Maroquinband, mit dem Wappen Ferdinands von Spanien (1751-1802)
auf den Deckeln.
157) . Serie di majuscole e caratteri cancellereschi.^ (Parma, Bodoni,
1788). Fol.; 112 BL; Brooks, Edizioni Bodoniane N. 357.
Dieser Typenkatalog brachte Bodoni einen Lobbrief von Benjamin Franklin
ein. Er enthält 15 lateinische Majuskel-Alphabete, 9 griechische, 12 russische,
verschiedene Serien von Majuskeln, Kursiven, etruskischen Lettern etc. etc. Sehr
schönes Exemplar.
Leder.
158) . SAVIOLI, L. Amori.^Bassano, Remondini, 1789.16°; 141 S.;
Vortitel; Titelblatt in Kupferstich; Medaillon mit Bildnis des Autors.
Die «Amori» sind das geschätzteste poetische Werk Savioli’s und wurden von
den Zeitgenossen viel gelesen. Gute Erhaltung.
Grüner Maroquinband der Zeit Deckel und Rücken mit eleganter Goldpressung.
159) . CORRADO VINCENZO. II Credenziere di buon gusto—
Napoli, 1789, nella stamperia di Michele Migliaccio. Quart; ein schö-
nes Portrait des Autors und ein grosser Kupferstich (Format 44x29
cm.) mit der Darstellung eines «Dessert per il mese di maggio che
serve di lume per ornare i desserts degli altri mesi».
Interessantes Handbuch für Zuckerbäcker, mit Anleitung zur Tischdekoration.
Gute Erhaltung.
Pappband.
160) . POESIE pel solenne ingresso di Sua Eccellenza il Signore Ales-
sandro Albrizzi alla Dignitä di Procuratore di San Marco.^-Venezia,
1792. Quart; 12 BL; j ganzseitiger Kupferstich; Titelblatt mit gesto-
chener Umrahmung und Vignette; Druck in rot und schwarz auf
jeder Seite elegante Umrahmung von Silvestro Gatti gestochen.
Papier. [Tafel LV).
161) . DE ROSSI, GIOVANNI GHERARDO. Sdherzi poetici e pit-
torici.^Parma, Bodoni, 1795. Quart; 41 Kupferstiche. Brooks, Edi-
zioni Bodoniane n. 600.
Einer der wenigen illustrierten Bodonidrucke. Die mythologisch-allegorischen
Kupfer sind nach Zeichnungen des Portugiesen Tekeira, von Rosaspina gesto-
chen. Unser Exemplar enthält die Figuren in leichtem Rötelton, die Rahmen
sind schwarz. Schöne Erhaltung.
Pappband.
162) . BETTINELLI, S. II Parnaso Veneziano. Poemetto riprodotto
e illustrato nel solenne ingresso di S. E. il Cavaliere Messer Antonio
Cappello.^-Venezia, Stamperia di Carlo Palese, 1796. Quart; 87 S.;
schöner allegorischer Kupferstich.
Eine kurze Geschichte der venezianischen Literatur inVersen. Schönes Exemplar.
Rosa Papierumschlag der Zeit mit Wappen und Arabesken.
163) . CIPPICO, C. Delle Guerre de’ Veneziani nell’Asia dal MCC-
CCLXX al MCCCCLXXIV. Libri tre di Coriolano Cippico ripro-
dotti nel solenne ingresso di S. E. Cavaliere Messer Antonio Cap-
pello alla Dignitä di Procuratore di San Marco.^ Venezia, 1796.
Quart; Vortitel mit Allegorie Venedigs. Titel mit Vignette.
Gelber Papierumschlag der Zeit mit Wappen und Arabesken.
164) . Pitture di Antonio Allegri detto il Correggio esistenti in Par-
ma, nel Monaftero di San Paolo.^ Parma, Bodoni, 1800. Fol.; 33
Kupferstiche. Brooks, Edizioni Bodoniane n. 774.
Der beschreibende Text, italienisch, französisch, spanisch ist von Gherardo De
Rossi verfasst. Die 35 Kupferstiche sind in Rötel ton gedruckt. Schönes Exemplar.
Original Halblederband.
_
165) . LEONARDO DA VINCI. Trattato della Pittura.^, Milano,
Societä dei Classici, 1804. Gross Oktav; 1 Bildnis in Kupferstich; an-
schauliche Figuren.
Gute, schöne Ausgabe von Amoretti, Bibliothekar der Biblioteca Ambrosiana
besorgt. Der Traktat wird durch einer Biographie, ebenfalls von Amoretti geschrie-
ben, eingeleitet. Die «Societä dei Classici» nimmt in den Annalen der italie-
nischen Verlagstätigkeit einen wichtigen Platz ein; ihre schönen Verlagswerke
trugen viel zur Verbreitung des italienischen Buches bei. Schönes Exemplar auf
Handpapier. Halbpergament.
166) . BOSSI, GIUSEPPE. Del Cenacolo di Leonardo da Vincis
Milano, Stamperia Reale, 1810. Fol.; 7 grosse Tafeln.
Die Ausgabe wurde von Leonardo Nardini, Direktorder Stamperia Reale besorgt
und ist dem Herzog von Lodi gewidmet. Ein, zu seiner Zeit, berühmtes Buch, das
viele Diskussionen hervorrief. Die Tafeln in Faksimile geben einige Zeichnun-
gen Leonardos wieder. Gute Erhaltung.
Halbleder.
167) . DANTE. La Divina Commedia.^ Firenze, Tipografia all’in-
segna dell’Ancora, 1817-19. Fol.; 4 Bände; 125 Kupferstiche.
Monumentalausgabe,dem Bildhauer Canova gewidmet, und von AntonioRenzi,
G. Marini e G. Muzzi besorgt. Die 125 ganzseitigen Figuren wurden von Luigi
Ademollo und Nenci gezeichnet, von Ademollo, Lasinio, Lapi gestochen.
Schönes Exemplar. Leder.
168) . NOVELLI, F. Le Luminose Gesta di Don Chisciotte dise-
gnate e incise in xxxm tavole con spiegazioni.^ Venezia, Tipografia
di Alvisopoli, 1819. Oktav; 33 S.; ein gestochenes Titelblatt; 33
Radierungen von F. Novelli.
Ein Privatdruck, der von Gamba in ganz wenigen Exemplaren herausgegeben
wurde. Exemplar auf Handpapier.
Papiereinband der Zeit.
169) . PETRARCA. Le Rime.^-. Padova, nella tipografia del Semi-
nario, 1819-1820. Quart; 2 Bände mit Tafeln.
Es ist die berühmte Marsand’sche Ausgabe in 450 Exemplaren, welche vielen
spätem Ausgaben zur Grundlage diente. Textlich und typographisch vollkom-
men, zählt sie zum Besten, was italienische Buchkunst hervorbrachte. Das Werk
ist mit Bildnissen, Ansichten, Faksimili reich geschmückt. Vollständige Biblio-
graphie. Perfektes Exemplar.
Grüner Maroquinband, mit Goldpressung auf Deckeln und Rücken.
170) . Raccolta di trenta costumi con altrettante vedute le piü interes-
sant della Cittä di Milano, disegnati ed incisi da diversi; Biasioli ter-
minö alFAcquatinta.— Milano, Fratelli Bettalli, senza data. [1821].
Oktav; Titelblatt und 30 feinkolorierte Kupferstiche.
Reizende Kostümserie, die zugleich Ansichten Mailands aus dem 18. Jahrhun-
dert enthält, lebhaft in Ausdruck und Farbe.
Halbmaroquin.
171). FERRARIO, GIULIO. Storia ed analisi degli antichi Romanzi
di Cavalleria e dei Poemi romanzeschi d’Italia_— Milano, Ferra-
rio, 1828-29. Oktav; 4 Bände; 70 Kupferstiche, farbig und in Sepia.
Das Werk Ferrarios ist vom künstlerischen und literarischen Standpunkt von
grösstem Interesse; es umfasst das reiche geschichtliche und legendäre Material
der Epen Frankreichs, der Bretagne und Spaniens und gibt die Übersetzung
der Urtexte, mit Inhaltsangaben der berühmtesten Heldenepen. Die Illustra-
tionen wurden von den besten Künstler der Zeit gezeichnet und gestochen, so
von Biagio Vernet, Francesco Hayez, Sanquirico. Prachtvolles Exemplar, auf
breitrandigem Velin gedruckt.
Roter Halbmaroquinband von Rivi£re, mit Goldpressung.
172). SANQUIRICO. Incoronazione di S. M. I. R. Ferdinando I
a Re del Regno Lombardo-Veneto con sacra solenne pompa cele-
brata nelFinsigne Metropolitana di Milano il VI sett.re 1838, descritta
e rappresentata dall’Architetto-Pittore Scenico Alessandro Sanqui-
rico.— Längliches Folio; Text und 41 Tafeln.
Bildnis Ferdinand des Ersten im Krönungsornat von Focosi gezeichnet und li-
thographiert. Die folgenden Tafeln stellen den Einzug in Mailand, die Krönung,
das Bankett und andere Einzelheiten des Festes dar.
173). MANZONI, ALESSANDRO. I Promessi Sposi. Storia della
Colonna Infame.— Milano, Guglielmini e Redaelli, 1840. Oktav;
400 Holzschnitte.
Diese Ausgabe des berühmten Romans ist die erste illustrierte, und eines der
schönsten Bücher der romantischen Epoche. Manzoni überwachte persönlich die
Herausgabe, die Zeichungen stammen zum grössten Teil von Francesco Gonin,
einige von Pietro Riccardi u. andern. Die Ausführung der Holzschnitte lag dem
Maler Luigi Sacchi ob. Schönes Exemplar. (Tafel LVI)
Halbleder.
—
TAFEL I
N. i. Petrarca, Pogliano, 1476
IfbCandidi in libros Appiani fopbifr§ Alexandrini ad Nico
laumquintü lummü ponrificem Pr^fatio inciptt felicifimie.
Ppiani Alexandrim biftoriä feu ue *
terü incuriaifeu temporü lmquitate
deperditä: öd ueluti longo poftlimi'
nioad nos redeunteoptimeiacmaxi
mepötifexNicolaequmte tuo nutu
tuoq; lmperto e gr^’ca latinam facere
mftitui/ ut non modo apud noftros
nota eilet ledulitas mei obfequij: fed
adpofteros quocp uirtutts tu£ fama
traniiret.Quid enimdigmustuis mencis lmpendi poteft/q ut
ij: qui in lequenti^uo b^caliquandolegentcumgdihciorum
magnitudinem ornatü mtuebunt: qus?tatenoftratuoaufpi'
cioconFd^a funt/ teNicolaü eum eile incellvgant: qui nö mi'
noremin lecupet'andislibris/ q in reftituendis moenibus buic
urbi adbibuens curam. Ecpfe&o licet lila prgclara: ödmagna
fint:qug manu öd arte con(Fant: öda plurimis fummo ingenio
diligentiaq$parantur/prgftantiora tarnen babenda erunt: qu§>
ftudijs adiunda/ monumentisquoqjferuantmrlitterarü.iltaq;
qui Petri ßafilics contiguamdourium admirant atefnuctam
quadrato lapide: quitdadriani rtiolerh uaciflim reftitutä: qui
deorü templu ab Agrippacondjitü ateluffectü $tatenofcra
qui plura alia breuicefiura uetuftati ni tuacantas admotuflec
pi’as manus/ eolHequoqj admirancöueniet totiiluftreslibros
ad nos tua opera traduftosegrecis.'nectuam iapientiä nomen
digmtate cömemorationelaudis fug immunes prgterire: etil
non buius temponsefleputem uirtutestuaselegantion ftilo
debitas in mediu proferre bocfolü dixeritn te bis rebusgefcis
aflecutum ut uerus prelul digniflimus princeps baberere.Scd
ut ad Appianü iedeam Doleo equide lumme pater bis i libns
N. 2. Appianus, Venezia, 1477
doneddlbumana generatione et laltre ebofe fanza La cognitionc ct fcdc dcllc quali fecotido U cbriftiana re
iigione neiTuno puo andarc alla beatitudinc Et nondixe non ccgncfci ma dixc non concfcefti che ncn cono
fccfh in uita ma alprcfente conofci. Ec forfe e/dadubitarc fc lanimalaquale mentre fu congiunta ccl corpo
non bcbbc cognmonc di dio. Dipoi feperata gia et dannata lapoffa bauere: Nicntedimeno fict ncltide dache
ologi che lanimn feperata dal corpo b3 tanto acume che non per congetturc lequali pofföno eifere falfe; Ma
per ragioru dimoftpatiue conofcono La Lucc ec belleza didio eifere Infinita laquale cogmcione da lorograuif
üma pena uedehdoO di qucllaeffcr pnuati:Ma non Laconofcano diftinctamence perebe di taLe cognitione
piglierebbono fommogaudio et participerebbönodelfommobene. Chome uerbi gratta Se unogiouinec
to non fuffi ftatö in grenze al tempo dellannuale celebratione et pompafacta al Bapttfta et unbgü narrofii
quellacfferc moltobella in modo che altutto etfanzadubitanoneelgiouinectocupidiffimo di talifpectacu
li lo credefTi non c/dubbio che ne pigüerebbe difpiacere non piccolo uedendo£en<f priuato: pcrche intende
la belleza in confbfo che non fa alcro che accendcrgli la uoglia dintenderla diftinctamente et con fuo o'rdihe
ACCIO chio fugga quefto mak;cioc el male della ignoränria et del uitio. ET PEGGIOicioe ladannatione
Laquale fcguica dal non conöfcere quanto male fia nel uitib. Chi non conofce quanto fia peftifero eluitio nQ
lo fugge di che confeguita graue detrimenco:et daquefld ne nafee unalcro piy graue pcrche non lo fuggen
do ne fa babito eiquale uccide lamma.SI CHIO ueggia lä porta di fän Pietra: Per quefto intendi len trau
del purgatorio. Jmpotbc Pietro cioe dfömo pöteftee et tuen cfacerdoti equali.bSno Lauctorita da qucllo ab
foiuedo Lanimadalla coipalafanno habile apotere andare apurgarfi :et non effendo abfoluta farebbe dannata
allinfemo. Ne mi pare che fi debbe intendere laporca del paradifo perebe Virgüio difoprabadirrioft ro no
efTere fufheiente acondurlo. ALLHOR ü moffe : Dantbe che e/lapperitoranonale et la ragione 'inferiore
priega la ragione fuperiore che lo guidi alla cot^templatione ec allhora 1a ragione excitata dallappeuto ü üol
gc alla concemplatione et Dantbe cioe epfo appetitogli tien drieto pcrche gli diuenta obbediente
O giomo fenandaua ct laer bruno
togleua gliammall ehe fono mterra
dalle fatiirlie loro: et jo folo uno
Mapparecchtauo a foftener laguerra
ft del camtno et ft della ptetatc:
ehe ritrarra la mente che non erra
O mufe o alto mgegno hör manitate ,
o mente che feriuefh cio chio uidi
qui fi parra la tua nobihtatc.
Oftiamo dire che elpreccdente capf trold fia fh»
ü gtomo fenandaua ct laer bruno 1—/ quafi una propofinone di tuttalopera p laquale
togleua gliammall che fono intcrra A. lauctore non folimente dimoftra con brieue pa
j.ii» c—-----------r_i----------- tele quello che per tuttalopera babbiaadtreiMaancho
ra la ragione perebe tflene tale ordinc. Deftofli lappeti
to ricqrcädo el fuo bene et illuminato dalla ragione fug
gilafcluaiet faliua al piontc doue uedea cl fole. Map
lauia delle fiere; dalle qualigli fu utetaco el'Calire. liehe
fignifica che conofciuto ma non molto diftinctamente
cbel fommo bene conffteua infruire idio: cercaua la co
gmtione di quello nella uita auile doue regna la ragio
neinferiore:Laqualefpeffoe/ing3nnatadalfenfo: Et
doue effendo leuirtu duili non perfecce molto poffono
le perturbatiöni dcüammo lequali cercando piacerehonore et unle non feguitano eluerogaudio Ne anebo
ra el uero utile che non ü puo mai feperarc da ihonefto. Ne el uero honore eiquak non e/ altro che la uera
N. 5. Dante, Firenze, 1481
TAFEL IV
I IRR O
♦" .. ■■ V
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I
N. 8. Valturio, Verona, 1483
TAFEL V
1
N. 9. Aesopus, Napoli, 1485
TAFEL VI
Taua Io marito bC Ja moglicrc in grandiflimo amorc ad donarcfc fam
mo piacere bC cufll paflanao la loro uica in /ölazo.la morte uenc bCama
zo Io marito aila aonna & quello portaco a!Ia fepultura la dgnna (laus
w
,
I
i
N. 9. Aesopus, Napoli, 1485
TAFEL VII
TAFEL VIII
N. 12. Aesopus, Brescia, 14S7
N. 12. Aesopus, Brescia, 1487
—
TAFEL X
N. 13. Dante, Brescia, 1487
TAFEL XI
II
i
N. 17. Dante, Venezia, 1491
TAFEL XIII
N. 22. S. Girolamo, Firenze, 1492
■■■■■■■■■■■■■■■Hi
TAFEL XV
N. 23. Panciera, Firenze, 1492
------------------------- ■ --------------*----------------------------------------—------------------------------
TAFEL XVI
j f! tj
TAFEL XVII
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I
f.»
TAFEL XIX
N. 27. Vita de Sancto Antonio de Padova
TAFEL XX
HERODOTI H ISTORICI INCIPIT*
Laurcntii Vallemconuerfio de Gra.co in Latinum*
ERODOTI Halicamafd hiftori* «xplica/
tiohasccft: utnecp ca qua. geftaftmt: ex rebue
humanis oblitcrentur ex zuoeneq; ingentia St
admiranda Opera; uel a Grads editasuel a Bar
baris gloria fraudetur:cum alia: tum uero:qua
de re i(H intet fe belbgerauerut» Petfaru eximii
memocät diOfenfionu auäores exritifTe Phce^
tuces qui a man quod Rubrum uocaturan hoc noftrum profiaL
ccntcs: 8t hanc incolcntes regionem:quam nunc quoqj incolunt:
longinquis contiimo nauigatiombus incubucrunt: fadendifcp
Aegyptiarum & Affynarum merdü ueduris in alias plagas: pra/
ripuccp Argos traieccrunt* Argos&cmm catempcftate omni/
mirrn
N. 29. Herodotus, Venezia, 1494
TAFEL XXI
([LIBRO DI FRA CHERVBINO
N. 30. Fra Cherubini da Spoleto, Firenze, 1494
|
■
TAFEL XXII
TAFEL XXIII
N. 32. Niccolö da Osimo, Venezia, 1494
FRANCHIN1GAFORI LAVDENSIS. MVSICE ACTIO*
NIS. LIBER PRIM VS.
De Introdudtorio ad Muficam exerdcatfanem ncceflario.
Caput primum.
T Gharmonicam fcientiam pfcrique ccfTan*
tc vfu^quodthcoricicfOlögcaucftius quam
q ipfa funt cxcrciratione profcquuti: hos ta *
men ad tantuni harmonia: vfum nulla crcdi *
cur fdenria puemre non potui(Tc:Quid enim
praeftantifiimos vctcrcs illos primo theori *
cx confcriptos commcmorcmf’qum Orphe*
um: Amphionem: Linum thebeum: Ar io*
nem 6t Thimotcum ac reliquos ipfa pofteri*
tas celebrarit: quorum cocentu^vfu inquam)altcr feras: faxa alter 8t Gl*
uas; Aquatiles beluasalter:agreftefq; animos 8t rüdesdemul xere.hos
8t difdplirue l'pGus inftitutis 8t ipfa adh'one cöftat celeberrimos extitifle
Nee remcrePythagoricos ipfos 8t Platonicos acqj Parhypareticos in mc*
dium adduxero: quorum iuflii difciplinandis adolefccntibus8tnacura*
lis 8t artificioGe voas vfus plurimum comendaturrquod ea quidem ratio *
ne affertum eft: quum Anftoxenus muGcus atep Phibfophus teile Mar*
choT ullio primo tufeulanarum queftionum:ipGus corporis intenGonem
quadam velut in cantu 8t fidibusrquac harmonia didtur:Gc ex totius cor *
poris natura 8t figura varios modosßeri canq in cätu fonos affirmauerir.
Sunt 8t qui vanas pofuerepotentias niG redigantur ad adlus: qua re
exerdtationemmelodicacvocis fentiunt harmonier confyderationi plu*
rimum contuliffr.non q> variam ei multicudinem fed ipfam adhibcat per*
fedtionem. Eft igitur müGcae adlio motus fonorum cöfonanrias ac me*
lodiam efFiciens Quosquidem fonos fruftraratione8t fciencia colligi*
mus: niG ipfa fuerint excrcitatione compradienG. Hinc eorum InrenGo*
nes remiffionefqj ac confonantias non animo tantum ata rationeifed au*
ditus 8t pronüciationis confuetudine pcmocefcere neceflc eft. Sed n eqj
N. 34. Gaffurio, Milano, 1496
GAFORVS*
FO CLXvn
öe Sancta Semigüda €t &mi(elfo Triultia
ipfa T^afia tora montana 7 frigidaonter veftuales 7 fräcones pftitura a *ft.be' ß>c bafft»
no ttumine in feptemtrionem pozzecta/'Cburingie pzouincie fe ptungens. 3d£ pouincta
autem monafterium adeo noftro euo(rt aiunDpzouentibuseft opulenlTimu;
vt mttlti pzincipes germanozum ad iilud afpirare videantur. 3n illo itaqj £e> w
nobto bec fancta virgo Semigunda quoaduint fllibafo cozpoze tamqj angc'
Ins vri femper vifa cft.Scmpcrcp leutoze % agreftioze cibo cötenta ac cuitu oc
fozmi'T ftratis operimcntifcp abiectiflimfe vfam fuifle conftat. Quantum infc
fuit femper bumilima inter burmies fe fe eribuit: 7 fe totam Ideflfeffe'ad pubU
ca fue marris fancre religionis 7 alrrids commoda'coouerm. £>emum vite bu
ius naufragio (upcm&vt ftarutu cd Omnibus bomimbus.quum in Omnibus
vite fue partibus inregerime fanctiflimeqj vinffae vita ifta oifeeflit. 1£>opuli
autenvquum eius in monafterto oozmmonem accepillentvelut (1 nibil i eam
vnq$ pzo oignitate contuliflent oum viueret :fed omnem ei gratiam peberent:
publicum bonozem funeri öecreucrunr*3llud tgttar cum ingenti pompa t re^
ligione apud ecclefiam Bambergenfem in franconia ozierali oelarumad latu^
benrici viri fui cbriftianifTimi fepeliere.3pfatquippe Bambergcfis emiras/ vbi
fupza'apud ßermanoö clariffima,adamnem regnicium ftta eft. £ums catbe^
dralem ecclefianveius marttu» benricus imperaroz fundauerat plttra obtinet uu^tc vbi
locarquem tdcirco £efarem accole rejigiofe colunr 7 vt fanctum babenr. abijt fu.
itaeg bec regina tertia 00arcif oie/ad celi fulgoze3 vbi cum angelis eius mur.i'
ctpatum tenctumtris noftre que furfum e bicrafalenv quam pftmodum inno/
centius emsnbnums quartus pontifecepzoprer crebza eius miraculai fancta'
rum catbalogo aggi^egauit. £uius feftus ipfo öefunaionis (pfiue de vijüelic3.
qutnto nonas mar&fVcelebzeapud germaods baberur.
<T©amifellaf 'Uriülria nrguncula CDediolanenfe. /capi. vltimu}.
Smtfella vtrguncula Qpo
diolanenfis'et vetuftano'
bilifTimaq? 'TTriulciana'fa'
_____ milia pzbgeira boc 'noftro
1 eniU cuo. quarmrn 7 occimum eratis
agens annunvreluti altera ’bozrenfia
ozarric romanaermiia eriftens mdole
amore lirterarum'7 ftud»jOzu3 oulcedi
necoalefcens'7 fandi iam elegantia.ac
incredibili qda ozif fuauirare adeo iüi
populofifltme ciuitati enitefccre iripit/
vt jpotins pzodigium cj$ femma'erifti'
metur*2l matemaquippeauia'Bami'
fella mulierum optima fic eft appellata. £uius quidem facundifltmum mge>
nium 7 accumen.4! ad ftudta ardöz atq3 amoz ab ipfis cöabiliscvr tta loquar)
ectititzvt eriam aliam quandam futuram generoficaris fapientiam fuis genero
fis parentibus polliceatur-lo3nne3 näq? equeftris oignitatis ac fenatozii mu
neris nec non 7 bonarum litterarum infignttum'babcr patrem'matre? #0 an
gelam eque rrobilifTimamer pzepotenti CWartinengozuj bziciana familia pzo#
pagatam 7 ipfaj litreraru; non ecperte3«Qui parentes a mufis pzimö enurriti
$ iii
N. 35. Bergomensis, Ferrara, 1497
TRIVMPHVS
ce ligatura alla fiftula tubale,Gli altri dui cu ueterrimi cornitibici con*
cordi ciafcuno 6c cum gli inftrumenti delle Equitantc nymphe.
Sotto lequaletriuphalefeiugheeralaxidenelmeditullo, Nelqlegli
rotali radii erano lafixi, deliniamento ßaluftico ,gracilifcenti lepofk
neglimucronatilabiicum uno pomulo alla circunferentia. Elquale
Polo eradifiniffimo 6c potiderofo oro, repudiante el rodicabileerugi'
ne,6c lo incediofo Vulcano,della uirtute 6c pace exitiale ueneno. Surm*
mamente dagli feftigianti celebrato,eum moderate ,6c repentine
riuolutioe lntorno faltanti,cum folemniflimi plaufi, cum
gli habiti cindi di fafceole uolitante,Et le fedente fo*
pra gli trahenncentaun. LaSanda cagione,
& diuino myfterio,inuoce cofone 6c car*
mini cancionali cum extre
maexultatione amo/
rofämentelauda
uano.
**
*
N. 36. Colonna, Venezia, 1499
TRANSIIT ADSPONS VMTRIBV'S’EXORNAT.ACQR'ONiS
N. 37. S. Caterina, Venezia, 1500
TAFEL XXVIII
N. 39. Franco e Pulci, Firenze, s. a.
TAFEL XXIX
TTZTS---------2TZT2---------ZTZTE 2TZT2T
EBELLO DOPPOILMORIRE VlVERE-ÄNfffORA.1
^a) BERNARDIEEllBlISVBRES DEBERE EÄlENlVR. NO MESTVS :aomagn 0 ROMA SVPEKBA'Trr0 -
W S ‘DVXCIN14-^ ^1
N. 41. Corio, Milano, 1503
TAFEL XXXI
MMMNMMBiaMIMBMI
TAFEL XXXII
CCapitolo DlgrroranÄÄ de mifcrta ulte human« di
Niccolo Libumio .
N. 45. Dante, Firenze, 1506
TAFEL XXXIII
TAFEL XXXIV
N. 47. Sabellico, Venezia, 1508
—••• - -
J
I
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TAFEL XXXV
TAFEL XXXVI
FINITO LA PRIMA DECA DI
Tito Liuio Padouano hiftorico dal co
miciametodcllacitta de Roma.Sequi'
ta la terra dclla fcconda bat tag ha Car'
thaginefc.
Capitulö. I.
NQVE
fta parre
1 de lamia
opaelici
toame di
]j plare fpö
taneame'
te pmite
doqloch
!la magior
pte de li
fcripcori:
______ hanno p
meflonel pricipiö'di tuta la fumma de
lopa loro:cioe che io feriuero deuna
guerramaxiarnete degna di memoria i
tra tutte le altrc che mai fiano ftate p te
po alchüo laqle Hanibale duca de Car'
thaginefi hebbe col populo Röano: Irn^
perho che mai no cobattetero intra loro
alchune cittadeto gete piu ualide di fov
te de richezzetnea quelle medefime fu
mai tato de-uirtu o forza dato: qnto a q'
ftetleqle non cöbatteuano irra loro igno
ra'temetetma fempre cöpareuio alla bat
tag ha cöqlle arte puate nella priaguer'
raCarthaginefe.Etfuocaro uariala for
tuna dellaguerraßc dubiofa la bartalia:
chepiuuicini fuoroal periculogliumc«
tori che li altriCoftoroanchoracobatte
ronopiu quafip magior odio che forzc
luno contra laltroh'dcgnadofi li Romai
‘ che li uindti lpontaneamente portafleno
lärme contra li uincitori.Et li Carchagi'
nefi crededo che co fuperbia& auarame
■ te fopra lor;che eräo uicti fufle ulato4e
Romani lo imperio. Anchora e fama che
Hambale i etadequafi denoueanni eöv
bb
N. 50. Livius, Venezia, 1511
ANDRE AE ASSARACI
SARRACHI TRIVVL
tias
TAFEL XXXVII
N. 53. Assaracus, Milano, 1516
TAFEL XXXVIII
fcJL ™ fwSS^rZ5JS
N. 55. Gaffurio, Milano, 1518
■■■Hi
N. 58. S. Giovanni, Milano, 1520
P
TAFEL XL
N. 59. Vavassore, Venezia, 1520
TAFEL XLI
TAFEL XLII
©umnw t>e
jJlntbmctic.i geo
metria. Tfbzopozrioni: et pjopoztionalita:
Wouamente tmpiesfe ?n Zofcolano fu U rtua oil .n3enacenfe et
vnico carpionifta Zaco: 3menisfimo 5ito: oe 11 antique z
enidenti rutne oi la nobil cita Jßenaco oittwtlurtra-'
to: Cum nomerofita oe gmpatoii»- epitf?apf?i|
pi antique z perfette littere fculpitf- oe*
tato: z cos finicfimi z mirabit co/
lone marmoieinnumcri
fragmenti di alaba-
Uro poipbidi z ferpendm'Xofe certo
lettoz mio otletto oculata fu
de miratu oigne fob»
terra fe rt'trq
uano.
Continentia t>e tutra lopera.
y
2k irameri e mifure m.totti modi
occurrend.
^lopoirioni t ppoüionalita a nodda
oel 5? oe Cuclide;e oe Cuttl li altn
Tot ItM.
Cfpiadüouero midetie numero. r 5. per
le quanrfta continue «ppoitionali oel
<? e 7? oe Ctidide ertratte.
Zutte te parö oe lalgommo: doe releua
re partirenrnilßtplicarersümare: e fo*
trare:con tutte die pue in fern' e rotti
eradtcieptogrefiiom.
©e la regota mercantefca trftta oel. v e
fof fondamöt cö cafi eieptari p c? m'
S^.guadagnt.-perdite.-tranfpo^atiO'
nüemuefhte.
^»artir:muIti{Jliear: sumar: e Totrar oe
Ie ppoitioni: e oe tutte fort! radici.
©e Ie tre regole oelCatayn oitta pofi'
rionece fua oaguie,
Cuidentie generalnoner conclufioni nu
mero.66.abfoluereogni cafo cfpe per
regole oidinane tion fi podefte.
Zotte fwte bfnomij e recffir e altre lince
irradonall oel oecirno oe Cuclide.
•Zutte regole oeSIgebia oitte oe la cofe
e I01 febiicbe e fbndamend.
Cöpagme in tutri modt:e loijartire.
Socide oe bdh'ami:e Io? parfire.
5ritriperdoni;cotdmi:IiueIi/:Iogagiom':
egodimend.
löaratd in tutd modi femplid-cöinpo»
fh'.-ecol tempo.
Cambt real :fecd?i: fitddj: e enminuti:
ouercommuni. Ctermfnf
eJkeriri femplide a capo oanno: e altri
'iRefti:6ldi:fcond:oe tepo e oenari: e oe
recare a vm.dtpiu pardte.
©a:argend:<Ho» afönare: e<ar8ttarc.
rffsold cafi e ragi'oni ftraordinarie: ra*
rie e otuerfe a tutte occurrerie; eömo
nella fequente tauota appare oidin*'
tamenfe oe tutte.
0:dine a feper tener ogni cöto:e fcriptu
re;e oef quaderno in cinegia.
Zartffa oe tutte pfance e cofhimi mer«
cantefcbi in tutto ei mondo.
J^tarictre tbeouca oe geometria: e oe Ii
erngrcwpi -regulan: e altn* oepedend
X^tnolteaftre cofe oe grandifTtmi piace
ri.t frutro: commo oiflufemenrc per
la fequente tauola appare-
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N. 64. De Burgo, Tusculano, 1523
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TAFEL XLIII
Cirtc.XJCXK»
N. 67. Fanti, Venezia, 1526
TAFEL XLIV
LE SORT1 DI FRANCESCO
MARCOLINO DA FORLI
INTITOLATE GIARDINO DI PENSIERI ALLO
ILLVSTRISSiMO SIGNORE HERCOLE
ESTENSE D VC A DI FERRARA»
N. 68. Marcolini, Venezia, 1540
TAFEL XLVI
f rottole compofle da pin aütori cioe?
£utipa*ü:ocuo* rmocaso.
Io mi parto confumando.
Che farä deiia mia vita.
La non vijol elfer piu mia.
Che faralla,che diralla.
Vfcirallo,6 refterallo.
IPcrchem’hai abbandonato.
Donna riaquanto difpetto.
Iononl’ho, pcrche nönl’ho.
La Brunettina mia.
La Paftorella fi leua per tempo.
La Canzona del ChericottO-
Amormi pn’ua di libcrta.
N. 92. - XVII. Frottole s. n. t.
—
TAFEL XLVII
N. 93. - II. La storia di Santa Orsola
TAFEL XLVIII
N ioo. Parasole, Roma, 1616
-
N. ioi. Bonarelli, Firenze, 1620
N. 105. Pio di Savoia, Ferrara, 1639
j
TAFEL LI
mammmm
A RG O M E tr T O. /:
Fuype Erminui c tut pattor l'acaylle; intanto
lancredl invasi dl leicercando, Upiedc^
Fon ne ’laccc d’Amudu il^ero vanto
D Aryante riprovar Kaunojido Iiajedt•/;_.
Fern? di/AiO di cuatode Santo
Seco en/ra, üt amipo :ßekeine, ehe vedeJ ^
|^dialFapa/i ma/e il/ode ardlr nesceJ, '
WFer Lu salvaryuerm epro edle ni&tceJ. ,3
CANTO SETTIM O.
i.
N tanto Erminia infra l’ombrofe
piante
D’antica felva dal cavallo £ fcorta:
Nd pifi governa il fren la man
tremante;
E mezza quafi par tra viva e morta.
Per tante ftrade fi raggira e tante
II corridor , ch’ in fua balia la porta;
Ch’alfin dagli occhi altrui pur fi dileguaj
Ed 6 foverchio omai ch’ altri la fegua.
( 77 )
N. 126. Tasso, Venezia; 1745
BBS ß
■■HMMIMli
TAFEL LII
AL NOBILE E CIRCOSPETTO SIGNORE
GIACOMO ZUCCATO
Segrefario delP EccellentiJJimo Senate, Fratello di S. E. K'.
e Cancellier Grande .
Il Co. Orazio decli Arrichi • Landinj
laE El memorando aureo brillante giori
^ ln cui 1’Illuftre German Voftro, e
Dell’Adria Angnfta per le vie luperbe
Fra Je comuni acclamazion giulive,
N. 134. Ingresso di G. Zuccato, Venezia, circa 1770
—
IL VENTAGLIO
j POEMETTü
> TE
DELL AB CARLO BELLI
A S E ZA SIGNORA
PAOLINA CONTARINI
IN OCCASIONE *
DELLE f EUCISSIME SUE NOZZE
CON S. E. IL SIGNOR CO:
GIUSEPPE GIOVANELLI
IN VENEZIA MDCCLXXXII
Neüa stampena di Carlo Palefe
{cn Je debite Pennissioni.
N. 150
TAFEL LIII
■
TAFEL LIV
Appo IV/itfner firn * C PTZ.S.
N. 151
TAFEL LV
PEJL SOLENNE 1NGRESSO
ALESSANDRO ALBRIZZI
N. 160
-
______
CAPITOLO VIII. «t$7
I noslri fuggiaschi camminarono un pezzo di buon trolto, in silen-
zio, voltandosi, ora l’uno ora l’allro, a guardare se nessuno gl’ insegui-
va, lulli in affanno per la fatica della fuga, per il balticuore e per
la sospensione in eui erano stali, per il dolore della calliva riuscifa,
per T apprensione confusa del nuovo oscuro pericolo. E ancor piü in
affanno li teneva l’incalzare conlinuodi que’rinlocchi, i quali, quanlo,
per l’allontanarsi, venivan piü fiochi e ollusi, tanlo pareva che pren-
dessero un non so che di piii lugubre c sinistro. Finalmente cessarono.
I fuggiaschi allora. trovandosi in un campo disabilalo, e non sentendo
un alito all’intorno, rallentarono il passo;e fu la prima Agnese che,
ripreso fiato, ruppe il silenzio, domandando a Kenzo com’era andata,
domandando a Menico cosa fosse quel diavolo in casa. Renzo raccontö
brevemente la sua trista storia; e lutl’ e tre si voltarono al fanciullo,
il quäle riferi piü espressamente 1’avviso del padre, e raccontö quello
eh’egli stesso aveva veduto e rischiato, e che pur troppo confermava
T avviso. Gli ascolfalori compresero piü di quel che Menico avesse sa*
puto dire: a quella scoperta, si senliron rabbrividire ; si fermaron
lutt’e tre a un Iralto, si guardarono in viso Tun con l’altro, spa-
ventati; e subito, con un movimento unanime, tult’e tre posero una
mano, chi sul capo, chi sulle spalle del ragazzo, come per acearez-
zarlo, per ringraziarlo tacitamente che fosse stato per loro un angelo
tutelare, per dimostrargli la compassione che sentivano dell’ angoscia
N. 173. Manzoni, Promessi Sposi, 1840
VERZEICHNIS
DER AUTOREN, DRUCKER UND
Achate L., 18
Aesopus, 9, 12
Agostino da Portese, 67
Albanzani, 1
Alberti L. B.. 72, 78,148
Albertus, L., 54
Albrizzi, 126, 134
Aldo, 36, 37
Aldo, [figliuoli d’], 70
Allegri 164,
Angelieri, 84
Appianus, 2
Arrivabene C., 63
Assaracus, 53
Aureli, 119
Bartoli, 77
Bartholameo de Zanni de
Portesio, 50
Bascarini N., 73
Belli, 150
Benacci, 91
Benali B., 17, 26, 27, 31,
32, 52
Bergomensis, 20, 35
Berlinghieri F., 4
Bertelli, 76
Bettalli, 170
Bettinelli, 123, 162
Bezzi, 104
Biblia, 49
Bindoni A., 36
Biringuccio, 71
Boccaccio, 65
Bodoni, 120,157,161,164
Bona, 100
Bonarelli, 101
Bondi, 142, 151
Bonini Bonino, 8, 12,13
Bordone G., 96
Bossi G., 166
Buonaccorsi F., 22
Calandri Ph., 15
Campi, 88
Capcasa, 17, 21
Capranica, 3
Caputi, 99
Caracci A., 124
Carampello, 89
Carducci A., m
Cavalca, 24, 28
Cavalcanti A.f 107
Cecco d’Ascoli, 60
Cecconcelli, 101
Cessolis, 25
Cimatti, 104
Cippico C., 163
Colonna Fr., 36, 70
Colpani, 141, 146
Coltellini, 130
Columna Fr., 36, 70
Coni Fr., 97
Corio B., 41
Corrado, 159
Correggio, 164
Costumi milanesi, 170
Crescenzio, 56
Cresci, 80
Da Cessole, 25
Da Persico, 122
Da Ponte, 47, 53, 55
Da Sabio St., 66
Dante, 5, 13, 17, 45, 69,
167
Da Vinci, 165
De Bardi, 118
De Boninis B., 8,12, 13
De Burgo, 64
De Farfengo, 19
De Franceschi, siehe Fran-
ceschi
De Frizis, 57
De Giudici, 108
De Gregoriis Joh. et Greg.,
29
De Legnano, 60
De Libris, 28, 33
De Marsi, 103
De Morgiani L., 15, 30
De Rossi G. G., 161
De Rugeriis U., 10
De Sgobbis, 113
De Simone, 136
De Tausignano, 63
De Tuppo, 9
De Viano B., 65
Di Lorenzo, 5
Di Lovere Fr., 44
Diogene Laerzio, 43
Di Pietro Giovanni, 16,
23, 24
Durante, 95
Duranti, 133
Entrate, 137,145,153,162
Epithalamia, 138
Erasmo di Valvasone, 87
Euclides, 7
Fanti, 67
Feliciano Felice, 1
Ferrario, 171
Feste, 135, 136, 154
Foresti, 20, 35
Fra Cherubim da Spoleto,
30
Franceschi Fr., 77, 78, 81
Franceschi G., 90
Franceschi L., 97
Franco M., 39
Gaffurio, 34, 55
Galignani, 82, 83
Gallo A., 89
Gazzettiere Amer., 130
Giolito G., 74
Giostra Cavalieri Brescia-
ni, 131
Giov. da Magonza, 15, 30
Giov. di Pietro, 16, 23, 24
Giovanni Padoano, 71
Giraldi, 98
Giunta, 45, 49, 94, 99
Giustiniani L., 31
Goldoni, 129
Gori, 102
Guadagnino, 59
Guglielmo da Pavia, 18
Guttierez del Hoyo, 127
Herbolarium, 18
Herodotus, 29
Homerus, 66,
Jacopone da Todi, 52
Ketham, 63
Landi e De Marsi, 103
Landini, 107
Lazzaro D., 86
Leonardo da Vinci, 165
Leoni, 152
Le Signerre, 34
Livius T., 50
Lorenzi, 143
Löslein P. N., 2, 3
Lovere Fr., 44
Magini, 115
Magnan, 144
Maler B., 2, 3
Manfredo da Monfer., 38
Manuzio Aldo, 36, 37
Manzoni, 173
Marcolini Fr., 68, 69
Marozzo, 79
Matini P., 117
Mazali, 42
Mazochius, 61
Mercurialis, 94
Merlino, 46
Migliaccio, 159
Miniatore B, 10
Minuziano A., 41
Miscomini A., 25
Mondino, 63
Moneglia, 109, 112
Mongitore, 121
Morgiani L., 16, 23, 24
Negri C., 96
Nicolini, 110
Nicolö da Osimo, 32
Nozze, 120, 128, 140, 156
Occhi S., 145
Officio B. M. V., 62
Officium B. M. V., 57,125
Ovidius, 19, 42
Pacini P., 39, 43
Pacioli, 64
Padovano G., 71
Paganini P., 64
Palese, 150, 162
Panciera, 23
Parasole, 100
Pasquali G. B.,i 16,125,129
Passavanti I., 33
Patino C., 116
Penada, 137
Pepoli, 147
Petrarca, 1, 14, 74,169
Pezzana N., 114
Phalaris, 44
Piccolomini, 85
Pignoni, 106
Pinargenti, 79
Pio di Savoia, 105
Pistofilo, 102
Pittoni, 75
Platon, 54
Poesie ingresso A. Albriz-
zi, 160
Poesie ingresso G. G. Zuc-
cato, 134
Poesie nozze Barbaro, 128
Polifilo, 3 6, 70
Porcacchi, 82, 83
Porro G., 82
Portese, 67
Pulci Luca, 40,
Pulci Luigi, 39
Ragguaglio Nozze Filip-
po V, 120
Ramusio, 8
Rappresentazioni Sacre 93
Ratdolt Erhard 2, 3, 6, 7
Redi Fr., 117
Remondini, 149, 158
Rinuccini, 97
Ripa C., 114
Rizzardi, 127, 131, 133
Rizzo B., 20
Roberti, 149
Rolevinck, 6
Rossi L., 35
Rusconi, 38, 110
Rutzvanscad, 123
Sabellico, 47
Sanquirico, 172
S. Agostino, 16
S. Antonio da Padova, 27
S. Bonaventura, 21
S. Caterina, 37!
S. Francesco, 26, 48
S. Giovanni, 58
S. Girolamo, 22
Savioli, 158
Savoia, 105
Scinzenzeler, 48, 58
Sermartelli, 98
Sessa, 95
Sirigatti, 90
Stabili Fr., 60
Stagnino B., 62
Stampe popolari, 92
Stamperia Reale Milano,
166
Stigliola, 99
Strozzi, 103
Suzzi, 105
Tacuino, 51
Tartaglia, 73
Tasso, 126
Tebaldeo A., 38
Terentius, 132
Tipografia di Alvisopoli,
168
\
Tipografia dell’Ancora,
167
Tipografia Seminario Pa-
dova, 169
Tirabosco, 139
Tofani, 154
Torcigliani, 108
Torrentino, 72
Trentini, 137
Tumermani, 122
Tuppo, 9
Valaresso, 123
Valturio, 8
Valvasone, 87
Valvassore, 59
Varisco G., 85
Vecellio, 86
Vendramini Mosca, 152
Ventura C., 87
Viggiani A., 84
Vitruvius, 51
Zarlino, 81
Zatta, 128
Zempel, 132
Ziletti I., 1
Zompini, 155
HH