46 wenige verkauft worden. Interessant ist, dass es in Winterthur von jeher sehr schwer gehalten hat, Käufer für Wohnhäuser mit mehr als 3 Wohnungen zu finden. Als gut verkäuflich haben sich hingegen das Einfamilienhaus mit 4 bis 5 Zimmern als Doppel oder Reihenhaus, ferner das Zwei- und Dreifamilienhaus frei stehend und als Doppelhaus, bewährt. Diese Haustypen bilden denn auch das Gros der gesamten Wohnbebauung und sind in den letzten Jahren durch Genossenschaften und Handwerker konsortien in immer wieder neuen Variationen und interessan ten Gruppierungen angewandt worden. Auf gemeinnützig-ge nossenschaftlicher Grundlage sind in Winterthur bisher zirka 1000 Wohnungen erstellt worden, wovon aber der Grossteil in Privatbesitz übergegangen ist. Der kommunale Wohnungshau geht bis auf die 70er Jahre zurück. 1918 errichtete die Stadt mit Hilfe des Kantons 60 Wohnbaracken als Notwohnungen, die heute noch gut erhalten sind und deren Insassen kaum mehr an einen Wohnungswechsel denken. Die im Jahre 1919 erstellt^ städtische Wohnkolonie im Vogelsang ist durch Einzel verkauf der 60 Einfamilienhäuser inzwischen liquidiert worden. Anstatt ihre Mittel in eigenen Wohnhäusern zu investieren und sich mit deren Verwaltung zu belasten, sucht die Stadt nun vielmehr Ein fluss und Mitsprache zur Erzielung eines planmässigen, ratio nellen Wohnungsbaues zu gewinnen durch das Mittel einer sehr aktiven Bodenpolitik. Die nach dem zürcherischen Baugesetz vom Jahre 1893 vom Baulinienabstand abhängige maximale Bauhöhe ist im Wohn gebiet sehr selten voll ausgenützt worden und in den 1909 er lassenen «Vorschriften für die Bebauung der äussern Quartiere» ist die zulässige Geschosszahl denn auch nach der Art einer Zonenbauordnung für das ebene Aussengebiet auf 4, und für das Hügelgelände auf 3 reduziert worden. Der grosse Zug, der in der Art der Behandlung der Bahnhoffrage in den 1850er Jahren und im Bebauungsplan für das Neuwiesen quartier vom Jahre 1861 zum Ausdruck kam, ist aus den spä tem Planungen mehr und mehr entschwunden. Waren die Bau blöcke im Neuwiesenquartier sowohl in wirtschaftlicher, wie in bautechnischer Hinsicht mustergültig geformt (Rechteck von