1“ diesen Tagen erinnertsich die Vereinigung Zürcher Kunstfreunde ihres zehnjährigen Bestehens. Im Spätsommer 1917 gegründet als Instanz für rasche und tatkräftige Hülfe bei wichtigen Ankäufen für die Samm- lung im Zürcher Kunsthaus hat sie diesem bis heute eine Reihe von wertvollen Kunstwerken gesichert, die sonst unerreichbar geblieben wären. Wenn sie gegen außen einzig mit solchen Erwer- bungen hervortritt und nur eine Art Ankaufsgenossen- schaft zu sein scheint, so kann sie dies doch nur sein, weil sie im Grunde mehr ist: eine Vereinigung von wahrhaften Freunden der Kunst, von denen jeder in- mitten seines Kreises in der Liebe zur Kunst lebt und selber Kunstwerke um sich hat und sammelt. Und jeder hilft mit seiner Gesinnung und Tätigkeit die Atmo- sphäreschaffen und tragen, in der allein auch eine öffent- liche Kunstsammlung aufblühen darf und kann. Der Wunsch, an eigener Freude anderen Anteil zu geben ist in empfänglichen Herzen zu allen Zeiten kaum weniger lebhaft als das Bedürfnis, an persönlichem Schmerz bei andern Teilnahme zu finden. So fördern die Zürcher Kunstfreunde wie ihre eigene Sammlung auch das zürcherische öffentliche Museum und haben sie sich entschlossen, in diesem zehnten Jahr der Ver- einigung die sonst mit ihrem Heim verwachsenen