22 „Ich kann nicht auch noch eine Wiederholung des „Nachtcafes“ senden, denn sie ist noch nicht einmal angefangen, aber ich will sie sehr gerne für Dich machen. “ An BERNARD, No. XVIII, S. 79. „Ich habe Dir nun schon tausendmal geschrieben, dass mein „Nachtcafe“ kein Bordell ist; es ist ein Cafe, in welchem die Nachtschwärmer aufhören, Nacht schwärmer zu sein, da sie die ganze Nacht schlaff und versumpft auf den Tischen verbringen, ohne im ge ringsten herumzustreichen. Nur zufällig bringt eine Dirne ihren Liebhaber dorthin.“ An BERNARD, No. XIX, S. 82. 35 Sonnenblumen — „Ich bin mit dem Eifer beim Malen, mit dem ein Marseiller die Bouillabaisse isst. Das wird Dich nicht wundern, denn es handelt sich um grosse Sonnen blumen. So arbeite ich an drei Stücken: 1. Drei grosse Sonnenblumen in einer grünen Vase, heller Hinter grund, Leinwand zu 15; 2. drei Blumen, ein Ableger, eine abgeblätterte, eine Knospe auf königsblauem Hintergrund, Leinwand zu 25; 3. 12 Blumen und Knospen in einer gelben Vase, Leinwand zu 30. Das letzte Stück ist hell auf hell und wird, wie ich hoffe, das beste sein, aber ich werde mich damit nicht lange aufhalten. Da ich hoffe, mit Gauguin in einem Atelier zu leben, will ich das Atelier dekorieren, nichts als grosse Sonnenblumen. — Ich arbeite jeden Morgen bei Sonnenaufgang, denn die Blumen welken rasch, und es handelt sich darum, das ganze auf einen Zug zu machen. An THEO, No 510, S. 436, Sommer 1888. „Jetzt bin ich beim vierten Bild mit den Sonnen blumen. Das vierte ist ein Strauss von 14 Blumen