io von dieser Stirn gedacht werden können. Wie lebendig arbeitet auch in diesen Blättern überall zwischen den Nadelstrichen auf bauend und farbig der Papiergrund mit. Sie sind wirklich nicht Kunstwerke in schwarz auf weiß, sondern in schwarz und weiß. Die Landschaften der letzten fünf Jahre geben in Nah bildern das Gespinst der Äste und Zweige in der Baumdämmerung, über Wiesen, steinernen Brückenlöwen, hellen und dunkeln Was sern, im Berliner Tiergarten oder einem Mecklenburgischen Park. Oder sie klären sich, wo der Blick ein größeres Feld sucht, zur Vedute. Walchenseelandschaften, als Durchblick zwischen Bäumen, oder offener Ausschnitt auf Berg, Wald, Wiesen, ein Bauernhaus, die Wasserfläche, sind oft kaum mehr als handgroß. Das Höchste in Einfachheit und stiller Reife ist ein Breitblatt, auf dem in flachen Streifen erst Grashügel, dann ein Waldsaum, der See, schön hintereinander aufwachsende Bergrücken und ein fried licher Himmel sich aneinander fügen. Die mit diesem Hinweis berührten Arbeiten, die der Ausstellung der Zeichnungen und Gemälde unmittelbar angegliedert sind, vermöchten für sich allein eine ziemlich abgerundete und zutref fende Vorstellung von Art und Umfang des Corinthschen Radier werkes zu vermitteln. In den Erdgeschoßräumen der graphi schen Sammlung sind noch einmal 60 Blätter vereinigt; Zustands drucke und Varianten von bereits oben ausgestellten, verworfene Platten, kühne Versuche aus allerjüngster Zeit, die an sonst noch respektierten Grenzen rütteln, vom Betrachter noch mehr ver langen als die anerkannten Meisterblätter, die im Rahmen der Gesamtausstellung in erster Linie einmal zugänglich gemacht w r erden mußten. Wenn er aber im Gesamtwerk einmal zu uns gesprochen hat und wir den Meister dort zu verstehen glauben, mag es dazu kommen, daß wir gerade in solchen, bei der ersten Berührung problematisch wirkenden Arbeiten die freieste und stärkste Bestätigung und Entfaltung, zum mindesten wertvolle Erweiterung, seiner Künstlerschaft finden. Im Vorraum leuchten mehr als ein Dutzend große, reprä sentative Arbeiten, die ebensogut auch an jedem andern Ort in der vordersten Reihe stehen könnten; der auf weichem Grund