ür uns Fernerstehende und wohl für Alle außer seinen nächsten Gestalt und das Werk Edvard Munchs von Jh. einer Art geheimnisvollen Dämmerlichts umwittert. Immer und überall wird von seiner Kunst gesprochen. Er bleibt Einsiedler und Außenseiter, trat nie als Führer hervor und schien für Mitteleuropa, und die Schweiz im besondern, persönlich so wenig erreichbar wie seine Bilder und Drucke,- zu seinen Lebzeiten noch scheint es ihm beschieden, eine beinahe mythische Figur zu werden. Mit der durch einige Aufsätze seiner Freunde geschaffenen Überlieferung und ergänzenden Mitteilungen aus seinem eigenen Munde läßt der Versuch sich unternehmen, den äußern Lebensgang darzustellen. Der Vater Edvard Munchs war Kreisarzt in Löiten im norwegischen Amt Hedemarken. Ein Onkel, Peter Andreas Munch, schrieb als hoch* geachteter Historiker die Geschichte von Norwegen. Ein Großvater war hoher Geistlicher. In Löiten kam Edvard Munch am 12. Dezember 1863 zur Welt- Seine Kindheit und Jünglingszeit verlebte er aber in Kristiania, die Familie war zeitig dorthin übergesiedelt, und als Stadtkind von jeher bekennt der Künstler sich auch heute noch. Als Knabe schon ein geschickter Zeichner, besuchte er die technische Schule für die Ausbildung zum Ingenieur. Eine Erkrankung wurde Anlaß zum Übergang in die Zeichenklasse der Kunst* und Gewerbeschule. 1882 begann er mit einigen Freunden zusammen auf eigene Hand zu malen. Sein Schülerverhältnis zu Christian Krohg, dem nachmals berühmtesten norwegischen „Naturalisten" — vor seinen Bildern kann man sich zeit* weise an unsern Albert Anker erinnern — beschränkte sich nach seinen Worten darauf, daß Krohg eines Tages sagte, er möchte gern sein Lehrer sein und daß er kurze Zeit unter seiner Anleitung zeichnete. Seine wirk* liehe Schule waren die Freundschaft und die Arbeitsgemeinschaft mit gleich*