a 3/Z 80
1922
18.6.-2.8
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a3/Z80
1922
0618
^AVSSTELLVNG
1Ö'.' Juni bis 2,. August igaji.
VOLLSTÄNDIGER KATALOG
„WOLFSBERO" ZVRICM
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Abbildung 1
SELBSTBILDNIS, 1919
KATALOG NR. 62
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AUSSTELLUNG
Edvard Munch
IM ZÜRCHER KUNSTBAUS
18. JUNI BIS 2, AUGUST 1922
VOLLSTÄNDIGES VERZEICHNIS
DER AUSGESTELLTEN WERKE
MIT EINLEITUNG UND 32 TAFELN
VON
W. WARTMANN
ZÜRICH / VERLAG DER ZÜRCHER KUNSTGESELLSCHAFT
KUNSTHAUS AM HEIMPLATZ
i
BUCHDRUCKEREI BERICHTHAUS / ZÜRICH
PHOTOGRAPHIEN VON E, LINCK / DRUCKSTÖCKE VON GEBR. BACHMANN
Als Edvard Mundi vor zwanzig Jahren von Italien her zum
J x erstenmal schweizerischen Boden betrat, erregte er nadh
wenigen Schritten die Aufmerksamkeit der Obrigkeit von Mendrisio
und wurde für zwei Tage hinter Schloß und Riegel gesetzt, er
weiß heute noch nicht warum. Mit halben Entschuldigungen
entlassen, reiste er rasch bis zur Nordgrenze, — kaum daß er Zürich
mit dem Künstlergütli und dem Bauschänzli eine Stunde wid^
mete —• um das ungastliche Land für die Zukunft zu meiden.
Seine Werke trafen sich in der Folge an großen Ausstellungen
in Berlin und Wien mit Werken schweizerischer Maler, vor allem
Ferdinand Hodlers,- in die Schweiz fanden sie während der ganzen
so fruchtbaren und entscheidenden Zeit den Weg nicht, so wenig
als der Künstler Lust hatte, seine ersten Schweizer Eindrücke durch
neue Erlebnisse aufzufrischen oder auszulöschen.
Wenn Zürich und die Schweiz heute das Glück: genießen,
eine ausgewählte Sammlung seiner Gemälde und das ganze
graphische Werk vor sich zu sehen, so ist dies eine ebenso un^
verhelfte wie unverdiente Freude, Gemeinsame Freunde, voran
die Herren Prof, Dr, C. Glaser in Berlin, Dr, Gustav Schiefler
und H. C. Hudtwalcker in Hamburg haben die Verbindung mit
dem Künstler hergestellt und gefestigt,- die Herren Direktoren
Pauli in Hamburg, Waldmann in Bremen, Haberditzl in Wien
setzten sich mit persönlicher Mitarbeit und den Mitteln ihrer Im*
stitute für Zürich ein,- zahlreiche Sammler in Skandinavien und
IV
Deutschland, die Herren Chr, Mustad, H, Nörregaard, H, N, Roede,
Jörgen B, Stang in Kristiania, C, M. Pineus in Göteborg, E. Thiel
in Stockholm, L. Lewin in Breslau, H, Esche in Chemnitz,
L. Gutbier in Dresden, Dr, J, Elias in Berlin, Dr, M. Linde
in Lübeck, außer den bereits an erster Stelle genannten Helfern
und manchen, die nicht genannt sein wollen, steuerten Gemälde
und kostbare graphische Blätter bei. Ihnen allen spricht die
Zürcher Kunstgesellschaft an dieser Stelle ihren aufrichtigen,
wärmsten Dank aus, Sie weiß, daß sie damit die großen Kreise
der zürcherischen und schweizerischen Kunstfreunde und Künstler
hinter sich hat.
Am allermeisten ist sie aber Edvard Munch selbst ver^
pflichtet. Nur durch die Überlassung seiner eigenen Bilder und
Drucke und durch sein persönliches Eintreten bei den Freunden
in Skandinavien hat die Ausstellung überhaupt zustande kommen
können, und ohne seine geduldige Mitarbeit während eines mehr-
wöchigen Aufenthaltes in Zürich wäre ihre sorgfältige Vorberei-
tung und übersichtliche Darbietung nie denkbar gewesen. So
antwortet er auf den überraschenden Empfang, den ihm die Schweiz
vor zwanzig Jahren bereitet hat.
ür uns Fernerstehende und wohl für Alle außer seinen nächsten
Gestalt und das Werk Edvard Munchs von
Jh. einer Art geheimnisvollen Dämmerlichts umwittert. Immer und
überall wird von seiner Kunst gesprochen. Er bleibt Einsiedler und
Außenseiter, trat nie als Führer hervor und schien für Mitteleuropa, und
die Schweiz im besondern, persönlich so wenig erreichbar wie seine Bilder
und Drucke,- zu seinen Lebzeiten noch scheint es ihm beschieden, eine
beinahe mythische Figur zu werden. Mit der durch einige Aufsätze seiner
Freunde geschaffenen Überlieferung und ergänzenden Mitteilungen aus
seinem eigenen Munde läßt der Versuch sich unternehmen, den äußern
Lebensgang darzustellen.
Der Vater Edvard Munchs war Kreisarzt in Löiten im norwegischen
Amt Hedemarken. Ein Onkel, Peter Andreas Munch, schrieb als hoch*
geachteter Historiker die Geschichte von Norwegen. Ein Großvater war
hoher Geistlicher. In Löiten kam Edvard Munch am 12. Dezember 1863
zur Welt- Seine Kindheit und Jünglingszeit verlebte er aber in Kristiania,
die Familie war zeitig dorthin übergesiedelt, und als Stadtkind von jeher
bekennt der Künstler sich auch heute noch.
Als Knabe schon ein geschickter Zeichner, besuchte er die technische
Schule für die Ausbildung zum Ingenieur. Eine Erkrankung wurde Anlaß
zum Übergang in die Zeichenklasse der Kunst* und Gewerbeschule. 1882
begann er mit einigen Freunden zusammen auf eigene Hand zu malen.
Sein Schülerverhältnis zu Christian Krohg, dem nachmals berühmtesten
norwegischen „Naturalisten" — vor seinen Bildern kann man sich zeit*
weise an unsern Albert Anker erinnern — beschränkte sich nach seinen
Worten darauf, daß Krohg eines Tages sagte, er möchte gern sein Lehrer
sein und daß er kurze Zeit unter seiner Anleitung zeichnete. Seine wirk*
liehe Schule waren die Freundschaft und die Arbeitsgemeinschaft mit gleich*
VI
strebenden jungen Malern, „die alle auf ihren Flügeln etwas von Paris
hatten", Erik Werenskiöld und andere. 1885 fand auch Munch die
Möglichkeit zu einer ersten kurzen Reise nach Paris. Einen Monat soll
er dort geblieben sein, ohne eigentlich sehr viel zu sehen, nur von Raffaelli
habe er einen lebendigen Eindruck mitgenommen. 1888 ging er im Sommer
zum erstenmal nach Aasgaardstrand am Kristianiafjord, sonst arbeitete er
von 1882—1889 in Kristiania, in den Jahren des „Durchbrudis", da die
bisher ruhigfriedliche Hafenstadt Großstadt werden wollte und die neuen
Ideen aus den Hauptstädten des Festlandes von der Jugend begierig auf*
genommen und mit Heftigkeit ins Leben übersetzt wurden. Die Mutter und
zwei Schwestern starben früh an Schwindsudit, ihn selber suchte immer
wieder schwere Krankheit heim. Er lebte aber mit den Jungen, in der
Atmosphäre der „Kristiania^Boheme", — Hans Jäger war ihm Freund
und Kamerad, sein Andenken ist ihm heute noch teuer und unmittelbar
gegenwärtig — und setzte sich damit in Widerspruch zu dem streng-
gläubigen Vater, so daß er bald auf sich allein angewiesen war.
Seit 1883 hatte er öfter ein Bild an die großen Ausstellungen in
Kristiania gesandt. Als ihm 1889 ein Staatsstipendium von tausend
Kronen zuteil wurde, besuchte er vorerst in Paris kurze Zeit das Atelier
von Leon Bonnat und vertiefte sich in die Werke der Pointillisten, sah
auch beim Kunsthändler van Gogh Bilder von Vincent und von Gauguin,
1890 und 1891 war er in Deutsddand, Italien, an der französischen Riviera,
kehrte aber stets wieder nach Paris und St. Cloud zurück. Wieder von
Kristiania aus brachte er 1892 auf eine Einladung des Vereins Berliner
Künstler jene Ausstellung nach Berlin, die am Tage nach ihrer Eröffnung
von den Veranstaltern und Gastgebern geschlossen wurde. Er stellte
die Bilder in einem auf eigene Kosten gemieteten Raume dennoch aus
und fand sich in einem Kreis von neu gewonnenen Freunden so wohl,
daß er sich in Berlin niederließ. Auch diesen Aufenthalt unterbrach er
durch Reisen nach Aasgaardstrand, Italien, Paris. Walter Rathenau war
einer der ersten, der 1893 in Berlin ein Bild erwarb, Munch ist ihm in
Freundschaft verbunden geblieben, 1907 malte er ihn in ganzer Figur.
Zu den nächsten Freunden gehörten während der ersten Berliner Zeit Strind=
berg, dann Przybyszewsky, der norwegische Dichter S. Obstfelder, Richard
Dehmel, Meier=Graefedie beiden ersten, auch Hans Jäger, traf er während
der Jahre 1895—1897 wieder in Paris.
VII
1897—1901 führte der Künstler ein Wanderleben mit kurzen Untere
brechungen durch Aufenthalte in Norwegen. Er nennt diese Jahre eine
dunkle Zeit voll Unruhe, Krankheit und Not, sie war aber auch voll Arbeit
und verstehender Freundschaft. 1902 öffneten sich ihm die Räume der
Berliner Sezession zu einer Ausstellung neuer Bilder. Wie er erzählt, hing
oben an den Wänden sein „Fries des Lebens", darunter der „Teil" in^
mitten andererWerke von Ferdinand Hodler. Der stille Sammler und Kenner
Albert Kollmann vermittelte ihm den Zugang zu dem Augenarzt Dr. Max
Linde in Lübeck, oder diesem den Zugang zu seiner Kunst, und Dr. Linde
wurde auf einige Jahre für den immer nodh von Armut bedrängten,
nicht anerkannten Maler der wahre Mäzen. Zur Durchführung seiner
verschiedenen Aufträge — Familienbilder, ein Fries zur Ausschmückung
eines Saales und jene Mappe Radierungen und Lithographien „Aus dem
Hause Linde" — arbeitete Munch 1902 und 1903 abwechselnd in Lübeck
und in Aasgaardstrand und Kristiania. Von Lübeck aus ergaben sich
Beziehungen zu Hamburgisdhen Kunstfreunden, über Berlin nach Thüringen,
namentlich Weimar. Der Sommer gehörte immer Norwegen, Herbst und
Winter 1904/05 Berlin und Hamburg, 1905/06 Berlin, Weimar, Elgersburg
und Kosen. In dieser Zeit schon zeigten sich die Nachwirkungen der Not
der Lehr^ und Wanderjahre als nervöse Überreiztheit. 1907 verbrachte
er in Berlin und Lübeck, den Sommer malend in Warnemünde. Von da
aus begab er sich im Herbst 1908 nach Kopenhagen in das Sanatorium
von Dr. Jacobsen. Noch als Patient spürte er hier bald das Erwachen
neuer Lebenskraft. Mehr als geheilt, geladen mit drängender Ungeduld
für neues Schaffen, kehrte er 1909 nach Norwegen zurück.
In Kragerö, fast noch am offenen Meer, in unmittelbarer Berührung
mit einer großen und herben Landschaft, schuf er die Wandgemälde für
die Universität in Kristiania. Bald suchte er doch wieder die Stadt und
die Enge des heimatlichen Fjordes. 1911 arbeitete er abwechselnd auch
in Hvitsten unweit der Hauptstadt, von 1912 an in dem Industrieort Moß,
1916 richtete er sich auch in Sköien, ganz nahe bei Kristiania, eine
Wohnstätte ein. 1912 hatte er noch einmal Kopenhagen, Paris und
London besucht,- während des Kriegs, da das Ausland verschlossen
blieb, reiste er im eigenen Land und brachte es dazu, daß er schließlich
an vier Orten zugleich Wohnsitz und Arbeitsstätte besaß. In Kragerö
und Moß war er Mietgast, in Hvitsten und Sköien hat er selber Haus
VIII
und Hof, in Hvitsten namentlich jenes Stüde Strand, das auf den Bildern
mit den badenden Männern oft wiederkehrt. Nach dem Kriegsende und
nachdem er nochmals eine schwere Erkrankung wieder glücklich über**
standen hatte, nahm er die Festlandreisen, die ja fast immer zu Studien^
und Arbeitsaufenthalten werden, von neuem auf: 1920 war er in Berlin und
Paris, 1921 in Berlin, Wiesbaden, Frankfurt. Und bei seinem diesjährigen
Besuch in Zürich erklärte er, „ich spüre, daß meine Wanderzeit noch nicht
fertig ist" und fuhr durch den Gotthard nach Italien.
Dieses von innen und außen bewegte und bedrängte Leben erfüllt sich
reich und farbig im Werk. Ungleich spiegelt sich wieder dieses in den Augen
der Zeitgenossen, je nach ihrer Stellung innerhalb der vier Jahrzehnte, die
es umspannen. Eben erst durch seine Bilder erweckte Berliner Freunde
begrüßen ihn im Jahre 1894 mit einer Kampfschrift <Das Werk des Edvard
Munch, Vier Beiträge von Stanislaus Przybyszewsky, Dr. Franz Servaes,
Willy Pastor, Julius Meier*=Graefe, Berlin S. Fischer). Jugend setzt sich
für Jugend ein,- trotzend stellen sie ihn der Gegenwart und der scharfen
Helligkeit des Tages als den Künstler der Zukunft und des nur halb faß-
baren geheimnisvoll Seelischen entgegen,- und doch empfinden wir heute
die innere Übereinstimmung zwischen seinem Wesen und dieser Auslegung
nicht vollkommen,- Munch ist ihnen vielleicht mehr nur Flagge für eigenes,
doch anders bestimmtes und anders gerichtetes Streben. Andreas Aubert
nimmt in seiner Norwegischen Malerei des 19. Jahrhunderts {Deutsch bei
Klinkhardt 'S) Biermann, Leipzig) an der Jahrhundertwende mit leichter
Besorgnis Abschied von dem im Impressionismus geschulten, aber auf neue
Bahnen übergetretenen immer noch jungen Künstler: «gerade als die Zeit
für ihn gekommen zu sein schien, sich in mehr künstlerisch gereiften Formen
zu sammeln, war die Übermacht des Naturalismus gebrochen durch eine
neuromantische Strömung, und Munch ließ sich sofort mit fortreißen von
ihren wildesten subjektiven Gedanken, als aristokratischer Meister einer
nervenfeinen, bis zum Krankhaften genußsüchtigen Kunst vom seltensten
und edelsten Rasseblut». Munch ist ihm jetzt der ausgeprägte Typus für
das, was man die Decadence des zu Ende gehenden Jahrhunderts genannt
hat. Zehn Jahre später sieht Aubert «Munchs exzentrische Gestalt als alU
beherrschende Vordergrundfigur in der wieder entschiedener als je im ZeU
dien des Kolorismus stehenden Malerei».
Abbildung II
J
FRAU THAUUOW, 1890
KATALOG NR. 3
1
IX
In den gleichen Jahren, da auch ein schweizerischer Sammler unter dem
Eindruck der ihm aus seinen Bildern gewordenen Einsichten sich vor der
Öffentlichkeit zur Kunst seiner Zeit bekennt, setzt Dr, Linde sich in einem
mit sorgfältigen Reproduktionen geschmückten Heft mit der Kunst seines
Freundes auseinander < Edvard Munch und die Kunst der Zukunft,
Friedr, Gottheiner, Berlin*CharIottenburg, neue Ausgabe 1905), Er unten*
sucht ihre Bedeutung neben dem im Grunde bereits überwundenen Im*
pressionismus, beleuchtet die Fragen der malerischen Technik und des
Stils, der Weltanschauung und der sittlichen Wertung, die ihm im Zu-
sammensein mit den Schöpfungen des Meisters entgegentreten und sieht im
vollen Glauben an dessen große künstlerische Sendung überall in seinem
Werk die Fragen auf neue und vorzügliche Art gelöst.
1907 erschien das erste Buch,- das „Verzeichnis des graphischen Werks
Edvard Munchs bis 1906" von Gustav Schießer <Bruno Cassirer Berlin).
Der Band, aus eindringender Sammlerliebe und für Sammler geschrieben,
enthält eine auf das Wesentliche von Form und Geist des graphischen
Werks von Munch gehende Einführung und das beschreibende Verzeichnis
der von 1894 bis 1906 entstandenen Radierungen, Lithographien und Holz*
schnitte. Er ist längst vergriffen. Die neue, auf die Gegenwart nachgeführte
Ausgabe wird vom Verfasser vorbereitet, vor ihr wird von diesem in der
Sammlung der „Graphischen Bücher" bei Arnold in Dresden ein Abbil*
dungsband über die Munchsche Graphik herauskommen, 1908 setzt sich Jens
Thiis, der spätere Direktor des Museums von Kristiania, mit einem reich
illustrierten Aufsatz in der Zeitschrift für bildende Kunst noch einmal als
Jugendfreund und Gesinnungsgenosse temperamentvoll und beredt für Munch
ein. Dann folgen mit den größeren Ausstellungen in Deutschland — 1912
Sonderbund in Köln und Sezession in Berlin, Thannhauser in München,
1903, 1913 und 1921 Cassirer, 1914 Gurlitt, 1915 J, B, Neumann in Ber*
lin, 1921 Commeter in Hamburg — die oft sehr aufschlußreichen Kataloge,
nicht selten mit Einleitungen von deutschen Kritikern, gelegentlich auch mit
Abbildungen/ neben diesen die beiden „Nordischen Kataloge" für die Gra*
phik, ohne Angabe von Ort und Jahr um 1910 und 1916 gedruckt, da*
her der Nummerzahl nach vollständiger als Schiefler,- sie geben in bunter
Reihe nur die norwegischen Titel, der erste auch die Abbildungen der
Blätter mitsamt der Ausstellungswand, oft 10 und 20 kleine Bilder auf
einer Seite.
X
Mit den Ausstellungen folgen allmählich auch die ausführlicheren Aus*
einandersetzungen in den deutschen Zeitschriften ,■ ziemlich spät, da für zu*
stimmende Würdigungen wohl erst das Reifwerden der Leserschaft abge*
wartet werden mußte. Mit negativer Stellungnahme hatten die Tages*
Zeitungen schon von Anfang an nicht zurückgehalten. In „Kunst und Künst-
ler" setzen mit 1912 zwei Stimmen ein. Curt Glaser sdiafft die Grund*
lagen und Bausteine zu seinem 1917 vollendeten Buch, z, B, mit einer
breit angelegten und eindringlich werbenden und überzeugenden Abhand-
lung über die Munchsche Graphik im Band 1912/13/ er sieht in Munch
einen Eigenen und Großen, Karl Scheffler nähert sich ihm eher zögernd. Er
hat nicht ungehemmten Zugang, findet nicht alle Forderungen erfüllt,die er an
einen großen Maler und Künstler stellt, vermag nicht, ihn so zu nehmen
und gelten zu lassen wie er ist, sondern stellt seine Forderung über die
Leistung, die er sieht,- seine Vorstellung ist enger, nicht weit und ge*
schmeidig genug, um Munch völlig aufzunehmen,- dies verpflichtet zu um
so gründlicherer Aussprache. Scheffler benutzt dazu jeden Anlaß (Kunst
und Künstler XI 391, XII 205, 289, 415, XIX 307). Er sieht ein starkes
Talent, das da und dort an seinen (Schefflers) Erwartungen und Forde*
rangen vorbeigeht. So geht auch der Kritiker da und dort am Künstler
vorbei,- es ist doch mehr Grenzen ablaufen als zu den Quellen dringen,
wenn er ihn <XIX, 219) als Radierer zwar dem engem Rembrandt*
kreis einfügt, aber ihm auch etwas vom Blut Goyas zuschreibt und in
den großen Landschaften einen leisen Piranesi*Zug, in den radierten Köpfen
etwas Englisches festzustellen glaubt. Was Schefflers Wertung des Künstlers
am schärfsten charakterisiert, ist, daß er in ihm immer wieder mehr Zart*
heit und Charme als Kraft, mehr Einschmeichelndes als Erschütterndes findet.
Ähnlich traut H, Rosenhagen schon 1903 im Februarheft der «Kunst»
angesichts der bei Cassirer ausgestellten Bilder dem als brutal ver*
schrieenen Munch zu, daß er ein sehr feines Gefühl für zarteste Nuancen
besitzt und, wenn er wollte, sicher in der Form zur höchsten Eleganz
gelangen könnte. Er rühmt im weiteren die Frische der (damals) neuesten,
vor der Natur entstandenen Werke gegenüber den symbolistischen Schöp*
hingen der 90er Jahre, mit ihren einfacheren, aus der direkten Anschauung
nicht aus der Spekulation gewonnenen Symbolen, und die Graphik mit
ihren vorzüglichen Arbeiten, die den Künstler jedem Kenner und gewiß
auch dem verständigen Publikum empfehlen müssen. An dieses „ver*
XI
ständige Publikum" hat C. Glaser zehn Jahre später Anlaß, sich immer
wieder zu wenden, um von Berlin her in München für Munch einzutreten
und auf seine Bedeutung hinzuweisen <Die Kunst 1912/13, S. 72, 94, 230),
der Ruf Rosenhagens scheint ohne Echo verhallt und in der Zwischenzeit
in München wenig geschehen zu sein. 1916 folgen einige Seiten von
M. J. Friedländer über Munchs Graphik,- auch für ihn ist die Zeit noch nicht
weit zurück, da man vor den Werken Munchs stutzte oder sich empörte,
doch ist Munch der geblieben, der er war, und das Urteil hat sich ge^
wandelt. Er prägt das glüddiche Wort, daß man die mit Bedeutung ge-
sättigten gleichnishaften Blätter wohl als dichterisch, nicht aber als literarisch
empfinden und benennen könne und findet ruhig-schöne Formulierungen
für ihren überragenden formalen und geistigen Reiz. Anders sieht ihn
1920, in unserer nächsten Nähe, noch einmal Max Osborn. Ihm ist Munch
der geheimnisreiche nordische Naturphilosoph, der die von allen Hüllen
befreite Seele der Natur zu erfassen sich vermißt. Sein Wesen ist stummes
Wissen, in seiner neugeschaffenen Natur schrillt eine Disharmonie auf, etwas
wie die Angst vor ungekannten drohenden Gewalten, vor denen es kein
Entrinnen gibt, und traurige Rätsel, Schauer der Einsamkeit dringen aus
seinen Bildern auf uns ein. In seinen Farben findet er eine grausame Härte,
und seine Bilder sollen so sehr auf das vielsagende Spiel der Linien gestellt
sein, daß die Sch warzweiß-Wiedergabe ihre wesentliche Existenz enthalte.
Das „Kunstblatt" bringt 1917 <Heft 12, S, 9> eine Einführung in das
Werk Munchs, verflochten mit der Lebensgeschichte und für den Menschen
und Künstler bezeichnenden Zügen, von Gustav Schießer,- in den folgenden
Jahrgängen Notizen und Hinweise, von Auktionsergebnissen bis zum
Huldigungsgedicht, Im Jahr 1917 kommt mit dem „Mundi" von C. Glaser
auch das zweite Buch (Berlin, Bruno Cassirer),- eine eingehende Mono^
graphie wie sie nicht mehr länger fehlen durfte, in gleicher Weise nach der
ästhetischen wie der historischen Seite ausgebaut und von hundert Ab-
bildungen begleitet.
Alle diese Veröffentlichungen über den Meister sind von der Stellung
des Verfassers zu der Kunst seiner Zeit und ganz besonders auch davon
abhängig, was für ein Ausschnitt aus dem schwer zu überblickenden Ge-
samtwerk Munchs ihm eben vorlag. Sie stellen nach Auffassung und
Farben ein sehr buntes Gemisch dar, wenige stehen auf so breitem und
sicherem Grund wie Schießer und Glaser, alle aber führen doch ein Stück
r
XII
Weges,- auf ihre Weise suchen sie sich der überraschenden Erscheinung
zu bemächtigen, sie für mitfühlendes Verständnis zu erschließen. Am»
schauung vermögen sie nicht zu geben, wohl aber dem Ungeduldigen eine
mehr oder weniger bestimmte Vorstellung, dem Genügsamen ein Vor-
Urteil. So verschieden sie in der Auslegung und Wertung sein mögen,
so machen sie alle in gleicher Weise staunen durch die zahlenmäßige
Fülle an Einzelwerken, die sie offenbaren. Ältere Aufsätze und Ver-
zeichnisse erwähnen ganze Folgen von Bildern, die später nicht mehr genannt
werden oder doch verschollen und unerreichbar scheinen. Ein Teil ist in
skandinavischen privaten und öffentlichen Sammlungen für uns und für die
meisten bisherigen Berichterstatter so gut wie unzugänglich. Von andern
erzählt Munch, daß sie, mehr als ein Dutzend, durch Schiffsunfälle und
Hausbrände zerstört worden oder durch Diebstahl abhanden gekommen
seien. Manche hat er als ungenügend selbst beseitigt. Eine ziemliche
Anzahl, die er für die besten hält, verwahrt er selbst in seinen Magazinen:
„Ich brauche sie für meine Arbeit," Seine Werke sind für ihn das Werk,
und zur Vollbringung der großen Lebensaufgabe sind ihm alle Bilder, die
er bis jetzt gemalt hat, Unterlage und Studienmaterial.
In den 1880er Jahren schon werden einige Themen angeschlagen, die
heute nur in späteren Fassungen oder nur als Radierung, Lithographie
oder Holzschnitt, vielleicht auch in mehr als einer graphischen Technik
erhalten sind. Das „Kranke Mädchen" soll das erste Gemälde gewesen
sein, das Munch 1885 an die Ausstellung in Kristiania sandte. Nach
dieser ersten „unter dem Eindruck: des impressionistischen Kolorismus
gemalten Fassung" ist 1896 eine zweite, 1907 eine dritte (unsere Nr. 32>
entstanden, außerdem zwei Radierungen (unsere Nr. 80 und 112) und eine
Lithographie in verschiedenen Farbenkombinationen (unsere Nr, 213). Wie
Munch erzählt, ist ihm, — wie Hodler in ähnlichen Fällen —, zugemutet
worden, der Grund dafür sei Spekulation auf vermehrten Verkauf, und
Geldgier. Die „Pubertät" oder „Nacht" entsteht wie „der Tag danach"
im Jahre 1886,- erhalten sind beide Bilder in neuen Fassungen von 1894,
dazu noch in je einer Radierung (unsere Nr. 87 und 138), die Nacht
auch in der ersten Lithographie, die Munch gezeichnet hat (unsere Nr, 201),
Durch drei Jahrzehnte hindurch folgen sich von 1889 an die Kompositionen
mit der Landungsbrücke und den wartenden oder plaudernden Mädchen
(s. unsere Nr. 12, 22, 147, 307, 459). Die „Eifersucht" erhält sieben»»
Abbildung III
FRÄULEIN W., 1905
KATALOG NR. 24
XIII
mal neue Form <davon unsere Nr. 4, 211, 212, 46>. Dies sind wenige
Beispiele.
Stärker noch als die Neigung zu wiederholter Aufnahme eines be^
stimmten einzigen Themas für ständige Vertiefung und Verstärkung erweist
sich das Streben, innerlich verwandte Themen zu größerer Einheit und
reicherem Klang im Zyklus zusammen zu fassen.
Schon zur ersten Berliner Ausstellung von 1892 bringt Munch eine
Anzahl jener Gemälde im wesentlichen fertig gestaltet und zyklisch gereiht,
aus denen er im Lauf der nächsten Jahre den „Fries des Lebens" auf»
baut. Wahrend des Berliner Aufenthaltes erweitert er die Sammlung, 1894
sind es 14 Bilder wie die Nacht <s. unsere Nr. 138, 201), die Einsamen
<Nr. 92, 421), Eifersucht <Nr, 211, 212), das liebende Weib <Nr. 88, 204),
Eifersucht am Meer <Nr, 4, 404, 426), die Dreigestalt des Weibes <Nr. 93,
238), der Kuß <Nr. 7, 94, 221, 428), Mädchen am Fenster <Nr. 78),
Vampyr <Nr. 205), Asche <Nr. 220, 236), der Schrei <Nr. 203), Angst-
gefühl <Nr. 214, 401), Fieber <Nr. 223), Sterbezimmer <Nr. 224),• 1902
in der Ausstellung der Sezession 18, — nach anderm Bericht 22, — Gemälde
in gleich großem Format, ein wirklicher Fries von Bildern des Lebens und
des Sterbens, Im letzten Jahrzehnt des Jahrhunderts steht diese Folge
im Mittelpunkt seines Werkes, alles was er schafft, ist Teil dieser Idee,
Auch die vielen heute scheinbar außerhalb stehenden Kompositionen ent*
stehen im Gedanken an den „Fries des Lebens". Parallel geht jene Samm*
lung von ersten Bildnislithographien seiner Dichterfreunde, aus den Jahren
1896 bis 1902, Heiberg, Jäger, Strindberg, Obstfelder, Mallarme, Przyby*
szewsky, Holger Drachmann, Ibsen, auch ein „Zyklus des Lebens", und
auch als zusammenhängende Reihe gedacht.
Vom Pariser Impressionismus hatte Munch zu Anfang der 1890er
Jahre seiner eigenen Natur folgend und von seinen Freunden bestärkt sich
abgewendet. Bilder, nicht Abbilder von Modellposen und gestellten Situa-
tionen wollte er schaffen, nur eigenes Erlebnis aus dem Innersten heraus,
als Gleichnis für Menschenleben überhaupt, gestalten. So sind die Gemälde
zum ersten Lebensfries empfunden und durchgeführt. Als die Öffentlichkeit
sie zu Gesicht bekam, hatte er schon auf seine Weise den Weg „zur
Natur" wieder zurückgefunden. Vielleicht ist erst jetzt, in den frisch^
farbigen, breitflächigen Bildern der Jahre 1902—1907 der Impressionismus
in der ihm gemässen Form in ihm fruchtbar geworden. Die Erneuerung
XIV
ist eine Angelegenheit der Form, das tiefste Wesen und die Ziele seiner
Malerei bleiben gleich. Wenn er jetzt für seine Figuren Modelle benutzt
und Landschaften „nach Natur" malt, so gibt er einzig den in ihm selbst
gereiften symbolhaften Vorstellungen mehr Blut und Unmittelbarkeit, Den
Auftrag zur Ausschmückung eines Saales im Hause Linde in Lübeck
benutzt er, um den Lebensfries in neuer, künstlerisch stärkerer Form zu
„wiederholen", und im Fries für das Reinhardtsche Schauspielhaus in Berlin
verwendet er 1907 die gleichen Grundgedanken noch freier noch einmal-
Aus dem Sommer am Strande von Warnemünde erwächst vorerst in einem
Triptychon, dann in einer ganzen Bilderwand mit einer großem Zahl von
Feldern ein einziges Bild «Mann»,
Nach der Heimkehr von Kopenhagen füllt ihm während fünf Jahren
die Aufgabe der Universitätsbilder das ganze Leben. <Ein Aufsatz von
C. Glaser im Jahrgang 1914 der Zeitschrift für bildende Kunst vermittelt
mit seinen reichen Abbildungen eine ergreifende Vorstellung von dem
Werk.) Zweimal malt er vor der Übertragung auf die Wand jedes der
drei großen Felder Sonne, Forschung, Geschichte, 11 Meter breit und
41/2 hoch, als Entwurf vollständig fertig, zweimal auch je sechs begleitende
Seitenbilder, dazu die Felder „Säemann" und „Pfadfinder" mit immer
noch über lebensgroßen Figuren. Das neue Werk ist wiederum ein Sinn-
bild für Menschenleben und Erdendasein, nur viel größer und freier
gebildet als der ursprüngliche „Fries des Lebens", Auch alle Bilder, die
sonst in dieser Zeit entstehen, Landschaften, Figuren, Kompositionen,
äußerlich freie Schöpfungen und als solche bedeutend genug, stehen mit
den Universitätsbildern in Beziehung, indem sie mit ihrem Ideenkreis
verknüpft sind oder technische Einzelprobleme lösen. Es ist wie bei
Hodler, wo die Ideen der großen Bilder einander im Grunde ganz
nahe stehen, und schon Jahre vor ihrer Ausführung, aber auch noch nadv*
her, in den Einzelfiguren der gebeugten Männer, den knienden Knaben
und milden Frauen die „Enttäuschten", die „Lebensmüden", der „Aus-
erwählte" sich anzeigen und ihre Wirkung erproben,- wo lange Zeit der
Künstler jeden Mann, der ihm begegnet, in den Ring der Schwörer stellt
und auf seine Eignung abwägt, und jede Frau ihm zu einer der Schreiten-
ten in der Reihe der „Empfindung", des „Blick in die Unendlichkeit" oder
der in Entwürfen vielfach erwogenen „Freude an der Natur" wird,- wäh^
rend nebenher zahlreiche Bildnisse, Landschaften und kleinere Werke auf-
XV
blühen, scheinbar unabhängig, aber doch nur von der aus den größten Auf-
gaben erwachsenen Kraft gespiesen und durchdrungen.
Vor einem solchen Hintergrund heben zu allen Zeiten die Einzelwerke
Munchs sich ab. Die Universitätsbilder sind seit einigen Jahren so gut wie
vollendet, aber im Speisesaal einer großen norwegischen Fabrik wartet heute
ein neuer Lebensfries auf die Ausführung und beherrscht als einzige AuL
gäbe das ganze Denken und Schaffen des Künstlers.
Vor einem solchen Hintergrund stehen auch die jetzt im Kunsthaus
zur Ausstellung vereinigten Bilder. Sie lassen alle die Abhängigkeit von
etwas Gemeinsamem, Stärkerem ahnen und erschöpfen sich, auch ganz für
sich betrachtet, nicht als selbständige Einzelwerke im malerischen Reiz einer
geschmackvoll aufgeteilten farbigen Fläche. Derartige Bescheidung ist ihnen
fremd, es schwingt immer etwas Andersartiges noch mit. Daher erschöpfen
sie vielleicht auch nicht ganz die rein malerischen Möglichkeiten bis zum
allerletzten Rest, die Spannung, die in ihnen lebt, ist nicht einzig die
des vollkommenen farbigen Gewebes. Alle sind Teile eines „Lebens-
frieses", in allen ist neben der optischen Leuchtkraft der Farben eine Kraft
anderer Art die wirkliche Herrsdierin. Munch sagt unverhohlen, daß das
Arbeiterbild aus dem Erlebnis in einem Fabrikviertel herausgewachsen sei,
da er die dumpfe Wucht dieser Menschen und Massen gegen sich strömen
gespürt habe,- eine Uferlandschaft nennt er nicht „Strandbild", sondern
„Wellen gegen den Strand", und die „Schiffswerft" heißt bei ihm „das
Schiff wird aufgehauen". Vor dem Winterbild mit den gefällten und
geschälten gelben Stämmen sagt er: „ja, die Bäume bluten",- auf die Frage,
ob er denn nie „absolute" Malerei getrieben und z. B. Stilleben gemacht
hätte: „Ja, in der ,Äpfelzeit', da malte ich auch ein großes Früchtestilleben,
sehr sorgfältig, sehr schön, so gut als irgend ein Cezanneschüler, nur stand
dahinter eine Frau, die eben ihren Mann getötet hatte". Und doch be=
zeichnet er seine Bildnisse und auch die meisten Landschaften und manche
Figurenbilder auch der neuesten Zeit als impressionistisch. Sie entspringen
aber nicht einem optischen sondern einer Art von „dynamischem" Impres-
sionismus. Die Bilder leben von der LInmittelbarkeit nicht der rein sinn^
liehen, sondern der „Ausdrucks"^Empfindung nach Bewegung und Kräfte-
spiel der Massen im Bilde, und der Wirkung einer aus der Darstellung
heraus auf uns eindringenden aggressiven Energie. Die Malweise mag
XVI
dabei das eine Mal etwas impressionistisch gelockert, das andere Mal etwas
straffer gespannt scheinen, sie ist der Wirkungsabsicbt angepaßt. Wie
jedes Einzelbild auf das Gesamtwerk bezogen ist, so im einzelnen Bild
die Technik auf die besondere Bildidee,- die Reife und Einheitlichkeit der
Gesamtanschauung schließt dabei sinnlose Wildheit und Ziellosigkeit in der
Technik von vornherein aus. Im einzelnen Bilde will überdies der Künstler
den Blick unausweichlich dahin führen, wo er den Kampf ausficht,- er erlaubt
ihm nicht, genießerisch über die ganze Fläche zu gleiten um jede Handbreit
einzig als Malerei <als „absolute" Malerei) auszukosten.
Die graphische Abteilung der Ausstellung geht nahe bis zur Voll*
ständigkeit. Vielleicht ist das Wagnis, eine so reiche Zahl von Drucken im
Rahmen einer zeitlich beschränkten Ausstellung eng gereiht nebeneinander
zu zeigen, fast zu groß. Es steht beim Beschauer, der Versuchung zur
Oberflächlichkeit zu widerstehen und in ruhig eindringender Betrachtung
dem einzelnen Blatt die Aufmerksamkeit zu gönnen, die es verdient, und
die es immer reichlich lohnt. Der Verdacht allzu leichter Produktion fällt
davor zusammen, daß die Ausstellung drei Jahrzehnte umspannt.
Als Munch Radierer wurde, war er schon zwölf Jahre Maler. Der
Sicherheit des Sehens und Empfindens ist die Sicherheit im Gestalten vom
ersten Moment an schon ebenbürtig. Das früheste Blatt, die Bildnisstudie
in kalter Nadel nach einem Herrn Mengelberg in Berlin soll auf dem
Rückweg vom Kaufladen entstanden sein, wo er eben erst Radiernadel
und Kupferplatte erworben hatte,- die letzten Blätter sind wieder wenig
umfangreiche, schlechthin vollendete Kaltnadelarbeiten, In den ersten Jahren
versucht nnd meistert er rasch alle Verfahren der Spezialisten, kalte Nadel,
Roulette, Ätzung, Schabkunst und macht sie auch schon völlig seiner per*
sönlichen Handschrift dienstbar. Es reizt ihn, die neue Sprache an den
Themen des Lebensfrieses zu erproben. Später vereinfacht er Technik und
Vorwurf,- die Radierung wird ihm gewandte, hellsichtige Begleiterin auf
seiner „Wanderschaft", immer bereit zu hastiger, abgekürzter Formulierung
rasch gesehener und empfundener Erlebnisse.
Ein Jahr nach der Radierung errang sich Munch als Ausdrucksmittel
und Kunstform auch die Lithographie. Das Verfahren ist schmiegsamer,
die Wirkung breiter und weicher. Munch zeichnet auf den Stein mit Pinsel
und Stift wie auf großes weißes Papier, Namentlich in Paris, wo er mit
XVII
den Meistern jener Jahre wohl schon allein durch den gemeinsamen Drucker
Clot in Berührung kam, entstanden Blätter, die für das Höchste, was das
Verfahren hervorbringen kann, immer repräsentativ bleiben werden. Auch da
ist er bald Meister aller technischen Mittel, er gelangt zu sonst kaum erreichtem
Schmelz des weichen schwarzgrauen Kreidestriches vor leuchtendem Weiß
und wahrt auch in den farbigen Blättern immer Klarheit und Größe. Auch
die Lithographie ist ihm anfänglich vorwiegend nur neue Sprache für
Themen, wie er sie im Lebensfries anschlägt. Mit der ersten Bildnisfolge
macht er sie selbstherrlich. Von etwa 1900 an werden ihm in anderer
Form, aber ähnlichem Sinn wie die Radierung Lithographenkreide und
Umdruckpapier zum Tagebuch. Nun zeichnet er Bildnisse, wo er ein Bild
nicht malen will, oder um ein gemaltes Bild durch eine raschere Notiz zu
ergänzen,* aus den Aufzeichnungen im Tiergarten von Kopenhagen wird
ihm die Folge der „Tiere", daraus in merkwürdiger Verflechtung mit dem
Niederschlag ganz andersartiger Beobachtungen der Zyklus „Alpha und
Omega", wo Bild und Text nebeneinander in ihm auftauchen und geformt
werden. In immer breiter und weiter geführtem Schwung malt er schließlich
mit dem weichen Stift Blätter von bisher nie gesehener Fülle und Kraft
wie „Feuersbrunst", „Erdarbeiter" und die großen Frauenakte.
Der Holzschnitt ist für reicher abgestufte Wirkungen weniger gefügig
als Radierung und Lithographie. Munch macht sich seit 1896 in Paris, zwei
Jahre nachdem er mit Radieren begonnen hatte, alle Möglichkeiten auch dieses
Materials zu eigen und zwingt ihm neue, bisher noch nicht gekannte Wir*
kungen ab. In den allerersten Blättern stellt er noch vorwiegend schwarze
Form gegen hellen Grund oder verschiedene Farben in ungebrochenen
Flächen gegeneinander. Er scheint auf Vallotton und Japan aufzubauen.
Fast gleichzeitig geht er aber auch schon eigene Wege. Er löst die Fläche
auf, zerstört scheinbar die zeichnerische Form und läßt Weiß und Schwarz
aufeinander lossprühen, daß sie im Auge zu Formen einer neuen Ordnung
zusammenspielen. Aus der Nähe betrachtet erscheint das Bild zerschlissen
und zersplittert wie auf manchen seiner neueren Gemälde,* es fehlen die
sicher führenden Linien und eine dekorativ-flächenhafte Aufteilung,* Licht
und Bewegung knallen nur als Funke zwischen grellem Weiß und Nacht-
schwarz von einem Angelpunkt zum andern. An der Wand schließt es sich zur
schönsten Festigkeit und bildmäßigen Ruhe,* größte Einfachheit der Mittel und
völlig undekorative Haltung im einzelnen zeitigen höchste dekorative Kraft.
XVIII
Munch ist, zu Recht oder Unrecht, als Graphiker noch mehr bekannt
und genannt denn als Maler. Die graphische Abteilung der Ausstellung
im Zürcher Kunsthaus ist durch das Eintreten der gewiegtesten Sammler
und besten Freunde des Künstlers so geworden, daß sie auch dem ver^
wohnten Kenner, und diesem vielleicht in erster Linie, ein Ereignis bedeuten
muß. Sie enthält nicht nur sozusagen alle wichtigeren Blätter, — auch die
größten Seltenheiten —, sondern auch diese noch in ausgewählten Zuständen
und Drucken. Dies darf an dieser Stelle wohl in aller Form gesagt sein.
Gleichzeitig mag für diejenigen Kunsthausbesucher, die den Drang in sich
fühlen, am graphischen Werk Edvard Munchs sich zum Kunstfreund und
Kenner zu bilden, noch einmal auf die Bücher von G, Schießer und C, Glaser
hingewiesen werden.
VERZEICHNIS
DER
AUSGESTELLTEN WERKE
Bei den Größenangaben bedeutet die erste Zahl die Breite, die zweite
die Höhe, für die Gemälde in Centimeter, die graphischen Arbeiten in Millimeter.
Die Zahlen beziehen sieb bei den graphischen Arbeiten auf die Breite und Höhe
des Bildes, nicht der Platte.
Die im Katalog von G. Schiefler <1907) und im sog. «Nordischen Kata-
log» <1916?) enthaltenen graphischen Arbeiten sind mit den Buchstaben S und N
und den entsprechenden Nummern bezeichnet.
Die Technik der Radierungen ist durch die Abkürzungen Ae, AT, KN, Sch
als Aetzung, Aquatinta, Kalte Nadel, Schabkunst angegeben.
Die mit * bezeichneten graphischen Arbeiten sind in den ausgestellten oder
sonst im Zürcher Kunstbaus vorrätigen Drucken verkäuflich. Von den meisten
übrigen können einzelne Drucke auf Anfrage nachgeliefert werden.
Nach AB sch fuß des Katafoges sind eingetroffen:
170 B Trau Törster^Nietzsche*. . KN 175x290
445 A Jappe Nifssen *..............Mofzschnitt 235x315
1906
1911
GEMÄLDE
1 Tanzgesellsdiaft . , . 39x29 Kristiania 1886 -
2 Rue de Rivoli .... 65x80 Paris 1889/90
3 Frau Thaulow .... 87x130 Kristiania 1890
4 Eifersucht 95x65 Aasgaardstrand 1891
5 Sommernacht am Ufer . 125x87 Aasgaardstrand 1892
6 Spielsaal 92x72 Riviera 1892
7 Der Kuß 60x72 Riviera 1892
8 Kind mit Puppen . . , 75x100 Berlin 1894
9 Hendrik Ibsen .... 100x72 Kristiania 1898
10 Frau Nörregaard , . . 108x130 Kristiania 1899
11 Tote Mutter und Kind . 91x100 Aasgaardstrand 1900
12 Sommernacht, Mädchen
auf der Brücke . 128x83 Aasgaardstrand 1900
13 Albert Kollmann . , . 65x81 Berlin 1901
Herr Dr, Julius Elias,
Berlin
V erkäuflich
Verkäuflich
Verkäuflich
Herr H, Nörregaard,
Kristiania
Privatbesitz Berlin
Privatbesitz Berlin
Privatbesitz Berlin
Privatbesitz Berlin
4
Herr H, Nörregaard,
Kristiania
Kunsthalle Bremen
Hr. H. C. Hudtwalcker,
Hamburg
Privatbesitz Berlin
4
14 Albert Kollmann und Sten
Drevsen.............
73x59
15 Bewachsenes Haus . .
110x92
16 Landstraße.............
114x88
17 Mädchen auf Bett , ,
65x85
18 Sommernacht . , . .
91x101
19 Apfelbaum.............
87x76
20 Kinder des Dr, Linde
179x144
21 Kuß am Meer, Lindefries
195x91
22 Sommernacht, Frauen auf
der Brüche ....
80x91
23 Zwei Mädchen im Garten
110x130
24 Fräulein W............
100x180
25 Maler Ludwig Karsten .
97x191
26 Park in Kosen ....
80x70
27 Tauwetter.............
99x78
28 Frau Schwarz ....
60x99
29 Frau Förster^Nietzsche .
100x164
Berlin 1901
Aasgaardstrand 1902
Aasgaardstrand 1902
Berlin 1902
Kristiania 1902
Aasgaardstrand 1902
Lübeck 1903
Aasgaardstrand 1903
Aasgaardstrand
1903/04
Aasgaardstrand 1905
Hamburg 1905
Aasgaardstrand 1905
Kosen 1906
Elgersburg 1906
Berlin 1906
Weimar 1906
Privatbesitz Berlin
Privatbesitz Berlin
Privatbesitz Berlin
Privatbesitz Hamburg
Verkäuflich
Hr. H. C. Hudtwaldcer,
Hamburg
Herr Dr. Max Linde,
Lübeck
Privatbesitz Berlin
Herr W. L. Gutbier,
Dresden
Verkäuflich
Dep. Kunstbaus Zürich
Herr Dir, E. Thiel,
Stockholm
Österr. Staatsgalerie,
Wien
Privatbesitz Hamburg
Privatbesitz Kristiania
Privatbesitz Kristiania
Abbildung IV
MAI,ER LUDWIG KARSTEN, 1905
KATALOG NR. 25
J
5
30 Badanstalt . . .
90x112
31 Hafen von Lübeck
121x81
39 Melancholie .
neue Fassung, 125 x 120
40 Fichtenwald im Schnee
160x131
41 Schiffswerft . , ,
108x100
42 Schneelandschaft
124x96
43 Doppelbildnis Perl
Frau ....
90x68
Berlin 1907
Lübeck 1907
Warnemünde 1907
Warnemünde 1907
Kopenhagen 1909
Kopenhagen 1909
Kristianiafjord 1910
Kragerö 1910
Kragerö 1910/11
Moß/Kragerö 1911
Kragerö 1911
Kragerö 1911
*
Kragerö 1912
und
. . Moß 1912
32 Das kranke Mädchen
neue Fassung, 120 x 119
33 Zwei Männer am Strand
120x97
34 Krankenschwestern . .
94x110
35 Dr. Jacobsen . ,
112x204
36 Landschaft mit Eisenbahn
neue Fassung 116x 91
37 Schneelandschaft . . .
96x94
38 After Fischer an der Küste
128x103
44 Schneesturm an der Küste Kragerö 1912
103x104
45 Frau Professor Gl. . . Moß 1913
85x120
Privatbesitz Berlin
Privatbesitz Berlin
Herr Dir. E. Thiel,
Stockholm
Österr, Staatsgalerie,
Wien
Privatbesitz Berlin
Privatbesitz Kristiania
Herr H, Esche,
Chemnitz
Verkäuflich
Privatbesitz Kristiania
Privatbesitz Kristiania
Privatbesitz Kristiania
V erkäuflich
Verkäuflich
Privatbesitz Kristiania
Privatbesitz Kristiania
Privatbesitz Berlin
w
46 Leidenschaft neue Fassung, 130x84 Moß 1913 Hr. H. C. Hudtwalcker, Hamburg
47 Arbeiter 228x204 Moß 1913 Privatbesitz Kristiania
48 Gebirgsweg 74x79 Kragerö 1914 Privatbesitz Kristiania
49 Entwurf zur „Geschichte" neue Fassung, 239x93 Moß 1914 Privatbesitz Kristiania
50 Große Küstenlandschaft, 174x140 Kragerö 1915 Herr Jörgen B, Stang, Kristiania
51 Küstenlandschaft , , . 150x100 Hvitsten 1915/17 Herr Chr, Mustad, Kristiania
52 Bauer im Kohlacher . 180x136 Skoi'en 1916 Herr Chr, Mustad, Kristiania
53 Badende Männer auf FeL sen 159x180 Hvitsten 1916 Privatbesitz Kristiania
54 Neger 72x100 Skoien 1916 Privatbesitz Kristiania
55 Kragerö im Schnee , . neue Fassung, 114x134 Kragerö 1916 Privatbesitz Kristiania
56 Landschaft, Felder im März 99x67 Skoien 1916 Privatbesitz Kristiania
57 Felsenküste 100x67 Hvitsten 1916 Verkäuflich
58 Kornernte 160x125 Skoien 1917 Privatbesitz Kristiania
59 Akte im Wald . . . 100x75 Hvitsten 1917 Verkäuflich
60 Zwei Frauen auf Bett . 95x90 Skoien 1917 Verkäuflich
61 Frühling 83x58 Hvitsten 1918 Verkäuflich
7
62 Grippekrank, Selbstbild**
nis 130x150 Skoien 1919 Herr Chr. Mustad, Kristiania
63 Akt im Wald .... 109x160 Skoien 1919 Verkäuflich
64 Mord 137x109 Skoien 1919 Privatbesitz Kristiania
65 Badender Mann , , 109x259 Hvitsten 1919 Privatbesitz Kristiania
66 Frau Mustad .... 105x195 Skoien 1919 Privatbesitz Kristiania
67 Badender Mann, mit Land- schaft 259x109 Hvitsten 1919 Privatbesitz Kristiania
68 Badende Männer , . . 159x109 Hvitsten 1919 Privatbesitz Kristiania
69 Wellen gegen den Strand 129x110 Hvitsten 1919 Privatbesitz Kristiania
70 Herbstwald 120x90 Skoien 1919 Verkäuflich
71 Mädchen im Garten . . 135x110 Skoien 1920 Privatbesitz Kristiania
72 Frauenakt 105x150 Skoien 1920 Verkäuflich
73 Zwei liegende Frauen Skoien 1920 Verkäuflich
80x50
8
RADIERUNGEN
74 ♦ Bildnisstudie Mengelberg .... S 1. N 79 KN 105x140 1894
75 Die Amerikanerin S 2 KN 105x145 1894
76 Das Mädchen und der Tod . , , S 3. N 182 KN 195x290 1894
77 Vampyr * S 4. N 175 KN 210x280 1894
78 Mädchen im Hemd am Fenster , S 5II. N 184 KN 140x205 1894
79 Trost * S 6, N 177 KN u, AT 305x210 1894
80 Das kranke Mädchen, groß , . . S 7 III. N 133 KN 270x360 1894
81 Sitzender Halbakt <ModeIIstudie> * , S 9 II. N 82 KN 190x265 1894/95
82 Kristiania-Boheme I S 10 II d. N 156 Ae u. AT 285x205 1895
83 Kristiania^Boheme II S 11 III. N 26 AT u. KN 380x280 1895
84 Tete^ä^tete S12IIIS, N 180 Ae u. KN 315x205 1895
85 Mondschein * S 13 II b, N 147 AT u. KN 255x310 1895
86 86a Badende Frauen S 14 I. N 187 Badende Frauen * S 14 III KN KN u. AT 310x210 1895
87 Morgen <Der Tag danach) , , . S 15 I. N 181 87a und b Morgen <Der Tag danach) . S 15 III und IV KN KN u. AT 275x190 1895
.
Abbildung V
DR. JACOBSEN, 1909
KATALOG NR. 35
9
88 89 Liebendes Weib S 16 Liebespaar am Strande (Anziehung) KN 260x360 1895
90 S 17 Hochformat Liebespaar am Strande (Anziehung) AT u. KN 240x315 1895
S 18 a. N 18 Querformat AT u, KN 315x215 1895
91 Sommernacht (Die Stimme) . , , S 19 I, N 144 AT u. KN 315x240 1895
92 Zwei Menschen (Die Einsamen) S 201. N 72 KN 215x150 1895
93 Das Weib S 21 B. II. N 30 AT u. KN 340x290 1895
94 Der Kuß * S 22 b. N 122 KN u. AT 260x325 1895
95 Dr. Seidel S 261. N 173 KN u, Roulette 210x310 1895
96 Dr, Max Asch S 27 II b, N 128 KN 175x255 1895
97 Fräulein Heiberg* S 38 N 40 KN 250x300 1895
98 Mädchenakt, von hinten .... S 39 a, N 148 Sch 130x145 1896
99 Mädchenakt im Zimmer .... S 40 a, N 132 KN u. Sch 130x150 1896
100 Liegender weiblicher Akt . . , , S 41. N 151 Sch 290x125 1896
101 Junges Mädchen am Strand <Die Einsame) S 42 b Sch färb. 220x290 1896
102 Liebespaar (Meer der Liebe) , , . S 43, N 129 Sch 290x220 1896
103 Die beiden Mädchen und das Gerippe S 44. N 136 KN 415x305 1896
104 Mädchen mit Hemd, sitzend . , . S 45. N 172 Ae 120x155 1896
105 Mädchen am Ofen S 46, N 83 Ae 175x270 1896
106 Weiblicher Halbakt mit langem Haar S 47 b. N 3 Ae 95x235 1896
107 Das Herz S 48 b. N 178 Ae 230x235 1896
10
108a Unter dem Joch / Ae u. KN 330x235 1896
b Der Selbstmörder \ a> S 49 a. N 2 b> S 50 a. N 126
109 Knut Hamsun S 52 KN 95x145 1896
110 Frau Helberg S 53. N 169 KN 170x215 1896
111 Berliner Tiergarten * S 5411b. N 146 AT u. KN 150x120 1896
112 Das kranke Mädchen, klein . , . S 60, N 125 Ae 170x125 1896
113 Nächtliche Straßenszene .... S 84. N 102 Sch färb. 300x240 1897
114 Badende Knaben S 85. N 107 Sch färb. 235x300 1897
115 116 Modell in Kapuze und Kragen . . S 86. N 127 Junges Mädchen auf Sofa, und Bild^ nis Munch von der Dargestellten Sch 295x395 1897
gezeichnet S 87 b, N 16 Ae 145x220 1897
117 Sigbjörn Obstfelder S 88. N 183 Ae 130x170 1897
118 Die Katze, klein* S 89 b. N 75 KN 140x90 1897
119 Schriftsteller Helge Rode* , , . S 103, N 18 KN 175x240 1898
120 Strandlandschaft mit Boot * , , . S 136. N 23 Ae 70x110 1900
121 Nachtcafe * S 138. N 25 Ae 190x140 1901
122 Doppelselbstmord <Totes Liebespaar) S 1391 N 31 Ae 495x325 1901
123 Die tote Mutter * S 140 II N 74 Ae 485x310 1901
124 Drei Gesichter S 145. N 88 Sch 395x300 1902
125 Arbeiter S 146. N 143 Ae 115x430 1902
126 Fischer mit Tochter S 147. N 100 Ae 635x485 1902
127 Studienköpfe, alter Mann und junges 11
Mäddien S 148. N 4 KN 430x310 1902
128 Dame mit Hut, Brustbild .... S 149. N 186 KN 465x490 1902
129 Alte Frauen im Krankenhaus . , S 154. N 21 Ae 120x175 1902
130 131 Platz in Berlin* S 155. N 33 Leichenwagen auf dem Potsdamer KN u. AT 160x110 1902
Platz * S 156. N 176 KN u. AT 285x225 1902
132 Zwei Kinder S 157, N 81 KN 110x80 1902
133 Badendes Mädchen S 158. N 27 Ae 165x240 1902
134 Albert Kollmann, Profil . . . ‘ , S 159. N 162 KN 110x160 1902
135 Cafe Bauer, Berlin S 160, N 24 KN 125x90 1902
136 Kartenspielerinnen <«Hopfenblüte»> , S 161. N 34 KN 235x120 1902
137 Italienerin <«Hopfenblüte») . , , S 162. N 137 KN 220x260 1902
138 Junges Mädchen auf Bett , , , , S 164. N 39 Ae 145x185 1902
139- Der große Dorsch S 165. N 36 Ae u. AT 175x125 1902
140 Strandlandschaft mit Bäumen , . . S 166. N 71 Ae 190x120 1902
141 Tod und Leben S 167. N 35 Ae 145x185 1902
142 Alte Frau mit Schirm * .... S 168. N 73 Ae u, AT 320x490 1902
143 Abend im Park * S 194, N 37 Ae 235x165 1903
144 Die Eiche S 196. N 120 Ae 475x620 1903
145 Wäscherinnen am Strand .... S 198, N 145 Ae 130x85 1903
146 Häusliche Arbeit S 199 Ae 135x85 1903
12
147 Mädchen auf einer Landungsbrücke S 200 Ae u, AT 255x180 1903
148 Brustbild eines Arbeiters * . , . . S 201. N 60 Ae 320x490 1903
149 Roulettetisch S 202, N 89 Ae 430x265 1903
150 Badende Kinder S 203. N 121 KN 630x485 1903
151 Bordellmädchen, Weiblicher Halbakt* S 214, N 76 Ae 170x235 1904
152 153 Wäscheplatz S 215. N 159 Studienkopf, Weib mit roter Nase, Ae 267x205 1904
Hamburg * S 219. N 140 KN 125x190 1905
154 Fräulein Esche S 220 KN 105x100 1905
155 Junges Straßenmädchen * .... S 221 KN 165x175 1905
156 Mann und Weib S 222. N 139 KN 310x205 1905
157 Karikatur I <Salome> S 223. N 179 KN 125x75 1905
158 Karikatur II <Spukgestalten> , . , S 224. N 80 KN 170x130 1905
159 Karikatur III <SaIome> S 225. N 163 KN 90x55 1905
160 Frauenkopf von vorn S 226. N 160 KN 85x110 1905
161 Ottilie Schießer, mit Hut .... S 227. N 161 KN 140x135 1905
162 Landgerichtsdirektor Schießer, Kopf , S 238. N 170 KN 145x160 1905/06
163 Mädchenkopf <„Prinzessin v, Ilmenau")* S 239. N 174 KN 90x135 1906
164 Kartenspieler in Elgersburg , . . S 240. N 28 KN 185x125 1906
165 Studienkopf, Mann mit weichem Hut S 241. N 171 KN 85x95 1906
166 Vier männliche Studienköpfe . . . S 242. N 135 KN 150x110 1906
Abbildung VI
BADENDER MANN, 1919
KATAEOG NR. 65
13
167 Kopf eines bärtigen Mannes * . . S 243. N 168 KN 60x85 1906
168 Weiblicher Studienkopf, 3/4 von links, mit Schulteransatz rechts , . , KN 90x135 1906
169 Cafe, Berlin N 154 Ae 225x160 1906
170 Fräulein C,, Mädchenkopf von vorn, mit Haarmasche und Schlips N 20 KN 230x275 1906
170A Andreas Schwarz KN 90x125 1906
171 Mädchen am Strand N 134 KN 170x105 1907
172 Ottilie Schiefler KN 125x185 1907
173 Fräulein Harter, Kopf KN 135x165 1909
174 Fräulein Ch KN 140x145 1909
175 Zwei Mädchenköpfe (Krankenpflege^ rinnen) N 212 KN 145x95 1909
176 Junges Mädchen mit einfachem Spitzen- kragen KN 90x140 1909
177 Celine, unbekleidet, im Lehnstuhl KN 200x260 1912
178 Celine mit Hut * N 281 KN 185x240 1912
179 Celine ohne Hut (Französin) * . . N 282 KN 165x250 1912
180 Mann und Frau, Paris * . , . . KN 180x160 1912
181 Weibliche Aktfigur, sitzend . . . KN 110x165 1913
182 Weibliche Aktfigur, stehend , . . Ae 230x470 1913
183 Frau Gierlöff, Profil Ae 150x225 1913
184 Die Katze, groß Ae 300x225 1913
185 Eifersucht Ae 270x190 1913
186 Das Geheimnis Ae 230x150 1913
187 Der Biß Ae 275x195 1913
188 Asche Ae 270x185 1913
189 Unterredung ........ Ae 190x125 1913/14
14
190 Der Verführer N 276 Ae 480x240 1913/14
191 Gespräch Ae 185x140 1914
192 Mann mit Schlapphut Ae 130x170 1914
193 Beleidigte Dame <Die Zornige) , , Ae 250x330 1914
194 Mann mit Pferd N 289 Ae 495x295 1915
195 Adam und Eva am Apfelbaum N 294 Ae 360x250 1915
196 Söhnchen von Herrn Gierlöff , . , N 636 KN 50x55 1916
197 Dr, Hieronymus Heyerdal * . . N 634 KN 50x75 1916
198 Frauenköpfchen <Frau R.) * . , . N 248 KN 55x80 1916
199 Backfisch N 220 KN 105x150 1916
200 Liegender Halbakt <Ekstase> , . KN 165x125 1916
N 635
LITHOGRAPHIEN
201 Das junge Modell .... S 8. N 259 Kreide 275x400 1894
202 Selbstbildnis S 31. N 63 Tusche und Kreide 320x460 1895
203 Das Geschrei S 32. N 260 Tusche 250x350 1895
204 Liebendes Weib S 33 Aa. N 42 Tusche und Kreide 440x600 1895
204a Liebendes Weib, II. Zustand, farbig S 33 II b 2
205 Vampyr * S 34. N 110 Tusche, Feder und Kreide 555x385 1895
15
205a Vampyr........................Tusche, Feder und
S 34, NI 10 Kreide, darüber Farbe
von 3 Holzplatten
206 Die Hände S 35, N 236 Tusche und Kreide 290x480 1895
207 Die Gasse* S 36. N 15 rr rr rr 305x470 1895
208 Tingeltangel S 37 208a Tingeltangel, bemalt rr rr rr 630x410 1895
209 In der Klinik S 55 Kreide 545x330 1896
210 In der Frauenklinik .... S 56 rr 500x340 1896
211 Eifersudit, klein S 57. N 96 Kreide und Tusche 455x325 1896
212 213 Eifersucht, groß * .... S 58. N 109 Das kranke Mäddien . . . Tusche Kreide und Pinsel, 570x465 1896
S 59 N 188 213a Das kranke Mäddien . . . S 59 roter Drude mit Tonplatte 565x422 1896
214 Angstgefühl S 61b II Tusche, Z^farbig 385x420 1896
215 Die Urne S 63 III. N 11 Tusche 265x460 1896
216 Anziehung (Sternenhimmel) * S 65. N 93 Tusche und Kreide 355x475 1896
217 Anziehung (Mann und Weib) S 66 Kreide 645x410 1896
218 Loslösung S 67 Kreide und Tusche 580x480 1896
219 Befreiung S 68. N 51 Kreide 645x415 1896
220 Asche I S 69 Kreide und Tusche 430x500 1896
221 Die Blume der Liebe . . . S 70. N 8 rr rr rr 300x625 1896
222 Liebespaar (Meer der Liebe). S 71. N 13 rr rr rr 425x320 1896
223 Todeskampf S 72 Tusche 500x400 1896
16
224 225 Sterbezimmer S 73. NI Zeichnung zu „Peer Gynt", Titelblatt zu „La Critique", Tusche und Kreide 555x400 1896
Paris S 74 c. N 203 Kreide 300x250 1896
226 226a Gunnar Heiberg S 751. N 103 Gunnar Heiberg, mit Umrahm S 7511 mungslinie rr 420x485 1896
227 Hans Jäger S 76. N 626 Tusche und Kreide 335x400 1896
228 August Strindberg .... S 77 III. N 98 rr rr rr 460x605 1896
229 Sigbjörn Obstfelder .... S 78. N 114 Kreide 280x355 1896
230 Stephane Mallarme*. . . • S 79 rr 295x405 1896
231 Trauermarsch S 94. N 207 Tusche 375x555 1897
232 Weiblicher Studienkopf/ Abend S 96/97 Kreide und Tusche 420x350 1897
233 233a Stanislaus Przybyszewsky® . S 105 I. N 84 Stanislaus Przybyszewsky.* II. Zustand, Gesicht aufge^ hellt, grauer Wischton auf Kleid und Hintergrund rr rr rr 445x540 1898
234 Begier S 108. N 239 Tusche und Kreide 400x305 1898
235 Todeskuß S 119 Kreide 450x290 1899
236 Asche II S 120 Tusche und Kreide 455x350 1899
237 Abschied nach der Gesellschaft S 121. N 6 Kreide 530x410 1899
238 Das Weib <Die Sphinx) . . S 122 Tusche und Kreide 595x450 1899
239 Harpye S 137 Kreide 320x365 1900
Abbildung VII
FRAU MUSTAD, 1919
KATALOG NR. 66
17
240 Holger Drachmann .... S 141. N 99 Kreide 450x585 1901
241 241a Weiblicher Halbakt .... S 142 a Weiblicher Halbakt, dreifarbig <Rotes Haar und grüne Augen) * S 142 c. N 56 Tusche und Kreide 395x695 1901
242 243 Männlicher Akt S 169. N 90 Doppelbildnis, Ehepaar Leisti- Kreide und Tusche 365x480 1902
kow * S 1701, N 9 243a Doppelbildnis, Ehepaar Leisti- kow, II. Zustand, ohne die Kinderfigur zwischen Mäm= nerkopf und Bildrand * Kreide 865x520 1902
244 Ibsen im Cafe S 171. N 7 ff 595x430 1902
245 Martha Sandal S 172. N 97 ft 425x635 1902
246 Der Sumpf S 205 Tusche und Kreide 490x250 1903
247 Aufwartung, Karikatur . . S 207 Kreide 295x150 1903
248 Karikatur I S 208 ff 320x215 1903
249 Karikatur II S 209 ff 420x180 1903
250 251 Geigenkonzert * S 211. N 112 Frau mit langem Haar und Tusche und Kreide 545x475 1903
Brosche S 212. N 17 ff ff ff 465x600 1903
252 Salome S 213. N 86 Kreide 305x395 1903
253 254 Karikatur auf die Presse . . S 218 Bildnis eines alten Herrn <GoId- Tusche und Kreide 435x375 1904
stein, Vater) S 228 Kreide 235x340 1905
18
255 Karikatur: Tanz der Salome S 229 Kreide 340x180 1905
256 Albert KoIImann .... S 244 rr 340x435 1906
257 Kinder van de Velde . . . S 245. N 200 rr 680x460 1906
258 Henry van de Velde* . . S 246 rr 175x260 1906
259 Andreas Schwarz * .... N 12 rr 220x295 1906
260 261 Frau Schwarz N 149 Berliner Modell <1906 gezeich- net, gedruckt 1913/14) roter rr 245x270 1906
261a Drude * N 262 Berliner Modell, zweifarbiger Drude * rr 350x415 1906
262 Mörderin <Marats Tod), 2-Tarb.* N 47 rr 345x440 1906/07
263 Ottilie Schiefler rr 290x335 1908
264 265 Dr. Jacobsen N 192 Melancholie <Die Geistes^ rr 295x515 1909
kranke) * N 185 rr 115x250 1909
266 Weinende, klein * . . . . N 224 rr 115x275 1909
267 Kleines Mädchen, stehend N 300a rr 150x430 1909
268 269 Kleines Mädchen, laufend * . N 165 Tigerkopf I rr 120x415 1909
<Augen und Schnauze hell)* N 235b rr 211x180 1909
270 Tigerkopf II <Nase dunkel) * N 516a rr 255x310 1909
271 Schreitender Tiger .... N 514 rr 310x165 1909
19
272 Liegende Löwin, mit erhobenem Kopf Kreide 235x170 1909
273 N 524 Große Affenstudic .... rr 455x300 1909
274 Mandrill, von vorn * . . . rr 150x255 1909
275 Affenfamilie * rr 365x 175 1909
276 N 502 Adlerkopf * rr 135x92 1909
277 N 512 Eisbären und Seelöwe . . rr 320x205 1909
278 N 508 Pfauenfamilie * rr 350x170 1909
279 N 507 Flamingos <StrandvögeI> * rr 329x207 1909
280 N 529a Mädchen mit Bär * . . . . rr 210x200 1909
281 N 513 Zum Walde • rr 385x325 1909
282 N 87 Sommernacht <AIpha und Omega) * rr 435x210 1909
283 Omega und das Schwein * . rr 465x325 1909
284 Karikatur; Rüdekehr zur Stadt der freien Liebe .... rr 225x325 1909
285 N 507 Schriftsteller Goldstein, von vorn * rr 245x275 1909
286 N 167 Schriftsteller Helge Rode* rr 205x335 1909
287 N 124 Schauspieler Smith * , . . rr 185x340 1909
288 N 138 Frau Helge Rode .... rr 340x440 1909
289 N 118 Selbstbildnis mit Zigarette rr 460x570 1909
290 Truthahn rr 345x235 1910
291 Rechtsanwalt Thorwal Stang. rr 250x315 1912
N 191
20 292 Westminster*Abtei, London . Kreide 400x260 1912
293 N 223 Schleichender Panther, London* FF 365x175 1912
294 N 226 Löwengruppe * ff 400x155 1912
295 N 498 Enten * FF 400x255 1912
296 Adam mit der Ente * . . . FF 335x485 1912
297 N 528 Hühnerhof FF 375x435 1912
298 Weiblicher Rückenakt . . . FF 435x415 1912
299 N 287 Zwei weibliche Akte; a> stehend, b> sitzend . . FF 500x340 1912
300 Wolfgang Gurlitt * . . . . !F 665x470 1912
301 N 231 Cally Monrad FF 585x475 1912
302 Mädchenbrustbild, mit aufge^ stütztet geschlossener Hand FF 425x415 1912
303 N 157 Mädchenbrustbild,Haushälterin FF 350x345 1912
304 N 104 Tor Hedberg * FF 280x305 1912
305 N 101 Selbstbildnis, Kopf .... FF 265x320 1912
306 N 115 Komponist Christian Sinding* FF 220x275 1912
307 N 106 Fünf Mädchen auf der Brüdee * FF 525x380 1912
307a 308 N 628 Fünf Mädchen auf der Brücke, blauer Drude Deutsche Musikanten <Ständ= chen) * . FF 385x260 1912
309 N 221 Nachdenkender Mann, Selbst* bildnis, sitzend .... FF 245x315 1912
N 218
Abbildung VIII
HENDRIK IBSEN, 1898
KATALOG NR. 9
310 Die Haushälterin, von links . Kreide 250x415 21 1912
311 Junger Knecht, von links*. . rr 340x350 1912
312 N 166 Schneeschaufler Holzschnitt, Kreide 500x650 1912
313 N 244 Museumsdirektor Jens Thiis * Kreide 230x295 1913
314 N 246 Fräulein Kitteisen .... rr 245x380 1913/14
315 Der Verführer rr 620x435 1913/14
316 N 250 Zwei alte Männer *. . . . rr 265x175 1913/14
317 N 253 Konsul Sandberg, lesend <Im Coupe) rr 345x230 1914
318 N 330 Frau Gierlöff rr 425x605 1914
319 N 251 Fjordlandschaft rr 530x355 1914/15
320 N 224 Dame mit großem Hut, Rechts^ anwalt Stang und Männer- kopf, roter Druck * . . rr 540x340 1914/15
321 Die Geschichte rr 785x415 1914/15
322 N 255 Alma mater * rr 845x380 1914/15
323 N 612 Totentanz rr 290x480 1915
324 N 280 Der Baum * rr 360x220 1915
325 Junge Tauben rr 220x245 1915
326 N 317 Das abgebrannte Bergen <Ha« fenstadt I) * rr 350x210 1916
327 N 327 Das abgebrannte Bergen <Ha= fenstadt II>* rr 360x240 1916
328 N 328 Tigerbändiger Savade <Hagen* beck, Kristiania)* . . . rr 635x485 1916
329 N 332 Löwenbändiger <Hagenbeck, Kristiania)* rr 660x490 1916
22 330 Liegender Löwe Kreide 280x260 1916
331 Zwei Affen, Rücken gegen- einander rr 315x190 1916
332 N 527a (?) Apfelpflücken (Neutralien), * vierfarbig Pinsel 485x540 1916
333 Fabrikbesitzer D Kreide und Tusche 485x610 1917
334 N 333 Frauenkopf, en face* . . . Kreide 230x275 1919
335 Ruhende Frau, Halbakt® . . rr 460x570 1919/20
336 Fußbad rr 450x605 1920
337 Komponist Fritz Delius * rr 435x545 1920
338 Grete und Betty, Köln* . rr 200x370 1920
339 Oswald (Gespenster)® . . rr 505x405 1920
340 Schriftsteller Willem Krag* . Tusche und Kreide 340x430 1920
341 Familienszene (Gespenster)* . Kreide 620x420 1920
342 Erdarbeiter * rr 595x435 1920
343 Feuersbrunst* rr 750x550 1920
344 Violinspieler Arvesen* . . rr 670x485 1920
345 Frauenkopf, mit offener Hand am Mund* rr 275x380 1920
346 Töditer Heyerdal* .... rr 590x470 1920/21
347 Grenadierstraße, Berlin * rr 395x275 1921
348 Park in Wiesbaden* . . . rr 480x360 1921
349 Cafe in Wiesbaden® . . . rr 490x370 1921
350 Buchenwald, Wiesbaden® . . rr 380x490 1921
351 Panther im Käfig, Frank- furt a. M* rr 490x325 1921
352 Liegende Frau, groß* . . . // 800x590 1921
353 Liegende Frau, klein, grüner Druck* rr 560x430 1921
354 Weinendes Mädchen* . . . rr 470x630 1921
355 Zwei Menschen, Hochformat,* roter Druck rr 605x645 1921
356 Frau Barth * rr 610x595 1921
23
HOLZSCHNITTE
401 Angstgefühl, roter Druck S 62. N 95 375x600 1896
402 Männerkopf in Frauenhaar, dreifarbiger Drude S 80. N 48 300x545 1896
403 Mondschein, zweifarbiger Druck S 81. N 62 470x410 1896
403a Mondschein, dreifarbiger Druck 460x400 1896
404 Abend, zweifarbiger Druck S 82. N 43 455x375 1896
405 Weiblicher Akt, Figur allein S 99. N 105 165x390 1897
406 Zum Walde, dreifarbiger Druck S 100. N 57 650x525 1897
407 Fruchtbarkeit * S 110 515x420 1898
408 Sommernacht <Die Stimme) S 113. N 41 100x250 1898
409 Die Blutblume, Titelzeichnung"1 S 114. N 68 330x465 1898
410 Rouge et noir, zweifarbiger Drude S 115 190x250 1898
4I0a Rouge et noir, Kopf allein S 115. N 108 170x185 1898
411 Melancholie, vierfarbiger Drude S 116 410x300 1898
412 Große Schneelandschaft S 118. N 119 460x320 1898
413 Der alte Schiffer* S 124. N 5 355x435 1899
414 Meereslandschaft, dreifarbiger Drude S 125. N 58 570x370 1899
415 Männlicher Akt, mehrfarbiger Drude S 126. N s. 10 440x440 1899
24
416 Badende Jünglinge, mehrfarbiger Druck . S 127 . . . 650x445 1899
417 Badendes Mädchen <Die Nixe) mehrfarbiger Drude S 128. N 65 520x430 1899
418 Mädchenkopf am Strande, dreifarbiger Druck . . S 129. N 55 410x470 1899
419 Frauenkopf, zweifarbiger Druck . . . S 130. N 45 180x250 1899
420 Die dicke Dirne, mehrfarbiger Druck S 131. N 53 . . . 200x250 1899
421 Zwei Menschen, vierfarbiger Druck * S 133. N 44 . . . 555x395 1899
422 Mann und Weib S 132. N 66 510x420 1899
423 Das Herz, dreifarbiger Druck .... S 134. N 52 . . . 185x250 1899
424 Begegnung im Weltall, dreifarbiger Druck S 135. N 46 . . . 250x185 1899
425 Studienkopf, ältere Frau S 143. N 258 200x250 1901
426 Abend <Am Strand, Melancholie)* . . S 144 . . . 480x385 1901
427 Abend, vor dem Hause* 190x170 1901
428 Der Kuß, vierte Fassung des Blattes von S 102 D. N 64 1897 . 465x465 1902
429 Der Kuß <nur Figurenplatte) ® .... S 102 255x390 1902
430 Betender alter Mann S 173 N 22 330x460 1902
431 Kopf eines alten Mannes <Kopf allein) . S 174. N 67 . . . 235x415 1902
432 Der Apfelbaum S 175. N 130 440x350 1902
433 Strandlandschaft mit Wäscherin * . . . S 210 460x320 1903
434 Mann und Weib sich küssend, dreifarbiger S 230a. N 54 Druck* 540x395 1905
435 Mann und Frau (Köpfe) S 231. N 91 195x250 1905
436 Der Kuß auf dem Felde S 232 265x210 1905
Abbildung IX
SOMMERNACHT, MÄDCHEN AUF DER BRÜCKE, 1900
KATAEOG NR. 12
25
437 Frauenkopf, von vorn................................ 200x250 1905
S 234. N 92
438 Alte Männer und Knaben.............................. 440x360 1905
S 235. N 69
439 Mädchenkopf, 3/4 von rechts*........................ 170x185 1905
S 236. N 113
440 Alter Mann <Der Urmensch)........................... 455x685 1905
S 237. N 85
441 Der Lumpensammler................................... 215x330 1908
442 Selbstbildnis....................................... 345x555 1910
N 116
443 Abendunterhaltung, Hvitsten................... 510 x 335 1910/11
444 Schneearbeiter*..................................... 495x595 1911
N 249a
445 Gebirgsweg*......................................... 495x595 1911
446 Mondlandschaft (Die Einsame), mehrfarbiger Druck 255x180 1912
447 Klippen im Meer (Schneeflecken)*.................... 600x315 1912
N 303
448 Stehendes Mädchen in schwarzem Kleid* . . . 350x540 1912
N 111
449 Waldblöße im Winter*................................ 430x345 1913/14
450 Gesprächstunde, Mann und Frau*...................... 345x475 1913/14
451 Tannenwald im Schnee*............................... 470x350 1913/14
452 Anziehung........................................... 170x155 1915
453 Junges Mädchen, das Haar ordnend* .... 355x595 1915
N 273
454 Haus an der Küste*.................................. 540x345 1915
454a Haus an der Küste, zweifarbiger Druck*
455 Waldwärts, mehrfarbiger Druck....................... 650x505 1915
456 Sonnenbad, mehrfarbiger Druck....................... 565x350 1915
N 284
457 Mann und Frau unter Bäumen.......................... 600x315 1915
458 Panischer Schreck*.................................. 540x385 1920/21
459 Mädchen auf der Brücke*............................. 425x500 1920/21
459a Mädchen auf der Brücke, farbiger Druck *
460 Krankenzimmer*...................................... 600x490 1920/21
461 Menschengruppe auf dem Platz*....................... 495x305 1920/21
462 Die letzte Stunde*.................................. 580x425 1920/21
26
AUS DEM HAUSE MAX LINDE
Mappe mit Radierungen und Lithographien, 1902
470 Die Gartenfront des Hauses* . . S 176. N 164 . Kreide und Tusche 385x165
471 Frau Dr. Linde S 177 KN 200x310
472 Dr. Max Linde, klein * S 178 KN 130x240
473 Dr. Max Linde, groß * S 179 KN 190x275
474 Die vier Knaben * S 180 KN 315x125
475 Mutterunglück * S 183 Ae 105x130
476 Veranda* S 184 Ae 265x185
477 Innenraum * S 185 Ae 180x120
478 Innenraum mit einem Kinde* . . S 186 Ae 110x180
479 Das Haus * S 187 Ae 610x470
480 Der Garten * S 188 Ae 450x550
481 Der Garten bei Nacht * . . . . S 189 Ae, AT, KN 600x440
482 Dr. Max Linde N 158 . Kreide 200x300
<Nicht ausgestellt: Mutterglüdc KN 251 X 362, S 181 ,• Knabenbildnis KN 199 X 288, S 182/
Frau Dr. Linde, Kopf, L. 210x273, S 190.)
27
ALPHA UND OMEGA
Einundzwanzig Lithographien mit Text des Künstlers, 1909
486 Inhaltsverzeichnis 497 Omega und die Blumen
487 Titelblatt, Satyrkopf 498 Omegas Augen
488 Titelblatt, Blume 499 Omega und der Esel
489 Alpha und Omega 500 Omega weint
490 Mondschein 501 Omega und das Schwein
491 Im Walde 502 Omegas Flucht
492 Omega und die Schlange 503 Alpha und die Nachkommen
493 Alpha tötet die Schlange 504 Alphas Verzweiflung
494 Omega und der Bär 505 Alpha tötet Omega
495 Omega und der Tiger 506 Alphas Ende
496 Bär und Tiger
Nr. 486—488 Blattgröße je 280x295
Nr. 489—506 Blattgröße je 650x480
Alpha und Omega waren die ersten Menschen auf der Insel. Alpha lag im Grase
und träumte. Omega nahte sich ihm voll Neugierde. Sie brach einen Farnwedel und he»
rührte ihn, daß er erwachte,
Alpha liebte Omega. Am Abend saßen sie eng aneinandergeschmiegt und schauten
die goldene Säule des Mondes im Spiegel des Meeres, das sich leise bewegte.
Sie wanderten in dem tiefen Walde, der voll sonderbarer Tiere und Pflanzen war.
Ein geheimnisvolles Dunkel herrschte. Am Boden erblühten zahllose herrliche Blumen,
Einmal erschrak Omega und flüchtete jäh in Alphas Arme, Viele Tage leuchtete heller
Sonnenschein über der Insel,
Einmal lag Omega draußen vor dem Walde im Sonnenschein, Alpha saß im Schatten
der Bäume, da erhob sich eine gewaltige Wolke aus dem Meere und breitete sich über
den Himmel und überschattete die Insel,
Alpha rief Omega, aber Omega hörte nicht. Da sah Alpha, daß Omega den Kopf
einer Schlange in ihren Händen hielt und starr in ihre funkelnden Augen bildete, eine
riesige Schlange, die zwischen den Farnen an ihrem Körper emporgeglitten war. Plötzlich
strömte Regen hernieder, und Alpha und Omega erfaßte ein Schrecken,
Eines Tages begegnete Alpha der Schlange auf dem Felde, er rang mit ihr und tötete
sie, Omega schaute von weitem.
Und Omega begegnet dem Bären, Sie erschauerte, als das weiche Fell ihren Körper
berührte. Sie legte ihren Arm um den Hals des Bären, und ihr Arm verschwand in den
dichten Haaren,
28
Omega begegnete der Dichter^Hyäne. Ihr Fell war struppig und ungepflegt, Ihre ba*
nalen Liebesworte rühren sie nicht, aber sie windet einen Lorbeerkranz mit ihren kleinen
weichen Händen und krönt sie, ihr süßes Gesiebt zärtlich an den bösen Kopf geschmiegt.
Der Tiger näherte sein grausam wildes Haupt Omegas lieblichem Köpfchen, Omega
zitterte nicht. Sie ließ ihre Hand in dem Rachen ruhen und streichelte seine Zähne,
Als der Tiger dem Bären begegnete, spürte er Omegas Geruch, den Duft der bleichen
Apfelblüte, die Omega an jedem Morgen bei Sonnenaufgang küßte. Sie gingen einander
an und zerrissen einander. Plötzlich ändern gleich wie auf einem Schachbrett die Figuren
ihren Platz, Omega lehnt sich an Alpha, Neugierig und ohne zu verstehen rechen die
Tiere ihren Hals und schauen das Spiel,
Die Augen Omegas waren wechselnd von Farbe, An gewöhnlichen Tagen waren sie
blau wie der Himmel, aber wenn sie ihre Liebsten erblichte, wurden sie schwarz, und es
blitzte rot in ihren Tiefen, und dann geschah es, daß sie ihren Mund in einer Blume ver*
barg. Omegas Herz war wandelbar. Eines Tages sah Alpha sie am Bache sitzen und
einen Esel küssen, der in ihrem Schoße lag. Da holte Alpha den Strauß und lehnte sich
an seinen Hals. Aber Omega hob nicht die Augen von ihrem liebsten Amt des
Küssens,
Omega fühlte sich müde, und es quälte sie, nicht alle Tiere der Insel zu besitzen. Sie
kauerte im Grase nieder und weinte heftig, dann erhob sie sich und irrte umher auf der
Insel. Da traf sie das Schwein, Sie kniete hin und verbarg ihren Körper in ihrem langen
schwarzen Haar, Und Omega und das Schwein erkannten einander.
Aber Omega langweilte sich, eines Nachts, als die goldene Säule des Mondes sich
in dem Spiegel des Wassers wiegte, entfloh sie auf dem Rücken eines Hirsches über das
Meer, nach den hellgrünen Ufern unter dem Monde, Alpha blieb allein zurück auf der Insel.
Eines Tages kamen die Kinder Omegas zu ihm, ein neues Geschlecht war auf der
Insel erwachsen, sie sammelten sich um Alpha, und nannten ihn Vater. Es waren kleine
Schweine, kleine Schlangen, kleine Affen, kleine Raubtiere und andere Wechselbälge des
Weibes, Er verzweifelte.
Er lief am Strande hin, Himmel und Meer waren rot wie Blut, Er hörte Schreie
in der Luft und hielt seine Ohren, Erde, Himmel und Meer schwankten, und er verspürte
eine tiefe Angst,
Eines Tages brachte der Hirsch Omega zurück. Alpha sitzt am Strande, Sic kommt
ihm entgegen, Alpha hört das Blut in seinen Ohren sausen, die Muskeln seines Körpers
schwellen, und er schlug Omega mit seinen Händen zu Tode. Als er sich dann über sie
beugte und ihr Antlitz sah, erschrak er. Es blickte ihn an wie damals im Walde, als er
sie am meisten geliebt hatte.
So war er noch im Anschauen versunken, als ihn die Bastarde und Tiere der Insel
überfielen. Und sie zerrissen ihn.
Das neue Geschlecht erfüllte die Insel,
Abbildung X
KINDER DES DR. LINDE, 1903
KATALOG NR. 20
MELANCHOLIE, 1911
Abbildung XI
I
KATALOG NR. 39
Abbildung XII
LEIDENSCHAFT, 1913
KATALOG NR. 46
Abbildung XIII
ARBEITER, 1913
KATALOG NR. 47
Abbildung XIV
GROSSE KÜSTENEANDSCHAFT, KRAGERÖ, 1915
KATALOG NR. 50
Abbildung XV
WELLEN GEGEN DEN STRAND, 1919
KATALOG NR. 69
Abbildung XVI
DAS MÄDCHEN UND DER TOD, 1894
KATALOG NR. 76
Abbildung XVII
DAS KRANKE MÄDCHEN, 1894
KATADOG NR. 80
Abbildung XVIII
DER KUSS, 1895
KATADOG NR. 94
DR. MAX LINDE, groß, 1902
KATALOG NR. 473
CEI.INE IM LEHNSTUHL, 1912
Abbildung XX
KATALOG NR. 177
Abbildung XXI
KRISTIANIA-BOHEME II, 1895
KATALOG NR. 83
Abbildung XXII
Abbildung XXIII
BADENDE KINDER, 1903
KATALOG NR. 150
\ '
■
&
Abbildung XXIV
ANZIEHUNG, 1896
KATALOG NR. 216
A
Abbildung XXV
STEPHANE MALE ARME), 1896
KATALOG NR. 230
Abbildung XXVI
WEIBLICHER HALB AKT, 1901
KATALOG NR. 241 A
1
V
Abbildung XXVII
JENS THIIS, 1913
KATALOG NR. 313
L
Abbildung XXVIII
TIGERBÄNDIGER SAVADE, 1916
KATALOG NR. 328
Abbildung XXIX
ERDARBEITER, 1920
KATAEOG NR. 342
Abbildung XXX
ZWEI MENSCHEN, 1899
KATALOG NR. 421
L
Abbildung XXXI
MANN UND WEIB, 1899
KATALOG NR. 422
Abbildung XXXII
KRANKENZIMMER, 1920/21
KATAEOG NR. 460