7 turen. Aber trotz dieser ein wenig literarischen Richtung ihres Empfindens hatten sie so viel inniges Verhältnis zur Natur und zur male rischen Erscheinung der Dinge, dass sie ihre Visionen restlos malerisch realisieren konnten. Richters Landschaften, so. phantastisch gesehen, haben doch die Struktur der Erde und die Wahr heit in Luft und Licht. Und sein grosses Bild „Rast der Pilger“, in der Empfindung so sonnig und so schwärmend wie eine Geschichte aus Jean Paul, ruht fest im Boden des Wirklichen. Als Solidität der Zeichnung und Struktur, als Schönheit und Einheitlichkeit in Farbe und Licht gibt es restlos die Stärke seiner Empfindung wieder und steht schon fast auf der Höhe der Meisterleistungen Hans Thomas. Der Unterschied zwischen Ludwig Richter und HANS TH OMA ist kennzeichnend für den Richtungswechsel, der sich in der ganzen deutschen Malerei um jene Zeit, bald nach der Mitte des Jahrhunderts, in der neuen Gene ration vollzog. Die Malerei wird malerischer. Das Streben geht nachdrücklicher auf die „Erschei nung“ im ästhetischen Sinne, auf die rein male rische Erscheinung, auf die Verhältnisse von Licht und Luft und Farbe und ihre gegenseitigen