21 wäre es schön, den ganzen Menzel zeigen zu können. Aber der hat zu Deutschlands Ruhme eine dauernde und feste Stätte in der Berliner Nationalgalerie gefunden. Der Impressionismus indessen, den Menzel für sich einmal entdeckt oder erfunden hatte, und den er dann im Alter in seinen eigenen Leistun gen verleugnete, war eine Tatsache geworden und sollte auch für Deutschland eine Tatsache werden. Es ist im Sinne der immanenten Gesetzmässig keit alles Kunstgeschehens gewiss kein Zufall, dass derjenige Künstler, der den Impressionismus zu einer deutschen Angelegenheit machte, ein Geistesverwandter Menzels war: Max Liebermann, wie Menzel, im Gegensatz zu Leibi und Trübner ein typischer Norddeutscher. Der Weg aber, auf dem Liebermann zu diesem Ziele kam, ist höchst aufschlussreich für das Wesen der ganzen deut schen Kunst. Man würde der Liebermannschen Kunst bei weitem nicht gerecht, wollte man sie schlechthin „Impressionismus“ nennen. Sie ist erst langsam zum Impressionismus geworden. Als der Künstler, bald nach 1870, zuerst nach Paris kam, stand seine Kunst der Münchener Malerei und der Altberliner Tradition, Krüger und Steffeck, näher als allem anderen. In Paris