Kunsthaus
a3/Z80
1916
0430
Ex.2
Zürich
Bi Uttottacfe
KUNSTHAUS ZÜRICH
AUSSTELLUNG
30. APRIL BIS 28. MAI 1916
PREIS 20 Rp.
BUCHDRUCKEREI NEUE ZORQHER ZEITUN6, ZÜRICH.
Die Zürcher Kunstgesellschaft setzt sich als eine
ihrer Aufgaben das Ziel, mit ihren wechselnden Aus-
stellungen den Besuchern des Kunsthauses die ver-
schiedenen Künstler und Richtungen der bildenden
Kunst vorzuführen.
In dieser ihrer Tätigkeit will sie als Mittlerin
zwischen den ausübenden Künstlern und den Besuchern
der Ausstellungen angesehen und gewürdigt werden
Sich nach seinem Empfinden und seinem Ge-
schmack mit den ausgestellten Werken auseinander-
zusetzen, muss einem Jeden anheimgestellt werden.
D
Die Verkaufspreise verstehen sich netto Kunsthaus.
Zollgebühren bei Werken aus dem Auslande fallen
zu Lasten des Käufers.
□
Den Verkauf ausgestellter Werke vermittelt
ausschließlich die Zürcher Kunstgesellschaft,
man melde sich im Sekretariat
(Erdgeschoß des Kunsthauses).
a3/2. $o> Etei-1
Gedächtnis-Ausstellung
WALTHER KOCH f
Gemälde: Preis: Fr.
1. Strasse in Nierstein 600
2. Wiese mit Pappeln 600
3. Pappelallee 1000
4. Apfelbaum 600
5. Pappeln 600
6. Oppenheimer Steinbruch 500
7. Morgen am Rhein 600
8. Wintersonne 600
9. Laidbachhorn 800
10. Eingang zum Sertigtal 800
11. Laret 1000
12. Föhntag in Davos 500
13. Sonnenschatten im Lärchenwald 500
14. Schlapinerjoch 600
15. Bergstrom (Isartal) 1200
16. Aus einem Park (Norddeutschland) 700
17. Herbst in Davos 850
18. Hollunderbusch 600
19. Ochsengespann 550
20. Skizze zum grossen Davosersee-Bild 600
21. Herbst 500
22. Im Dischmatal 600
23. Bach auf der Grüni 550
24. Am Untersee 450
25. Am obern Zürichsee 450
26. Waldinneres 400
3
27. Lärchen im Herbst Preis: Fr. 450
28. Wiesenbach 400
29. Bei Höhwald 300
30. Blühende Wiese (Prättigau) 450
31. Im Prättigau 600
32. Lärchen 500
33. Nelken 400
34. Pechnelken 450
35. Bunte Früchte 350
36. Ringelblumen 120
37- Sonnenblumen 450
38. Bauer auf dem Felde 450
39. Erdarbeiter 450
40. Kohlezeichnungen: Nachsommer-Schnee * 250
41. Bergbach 180
42. Berglandschaft I 180
43. Wolken und Berge 180
44. Blumen 200
45. Berglandschaft II 200
Farbige Bleistiftzeichnung en:
46. Alvaneu Dorf 45
47- Locarno 60
48. Reichenau I 45
49. Alvaneu 45
50. Barke (Genfersee) 50
51. Reichenau II 30
52. Davos 45
53. Berlingen I 45
54. Berlingen II 45
55. Höfe (Davos) 60
— 4 —
Bleistiftzeichnungen: Preis: Fr.
56. Brücken 160
57. Häuser am Wasser 160
58. Gebirgsstock 160
59. See und Berge 150
60. Alphütten 150
61. Landschaft mit Pappeln 150
62. Bergwiese 100
63. Berglandschaft 150
64. Bergtal 150
Radierungen:
65. Frauenkirch 40
66. Barke (Genfersee) 40
67. Gasse in Berlingen 40
68. Haidestall 25
69. Obstgarten 25
70. Bei Davos 12
71. Flüela-W eisshorn 25
Lithographien:
72. Berner Allee 40
73. Garten in Grindelwald 30
74. Sertig 30
75. Pappeln bei Nierstein 30
76. Silvrettagletscher 30
77. Zuger Berg 20
78. Prättigau 20
□ □
EDOARDO BERTA, LUGANO
Gruppo I «Mattini dorati» Preis: Fr.
79. Risveglio (trittico) 1300
80. Monteceneri d’autunno —
81. Boschetto sacro —
Gruppo II «Tramonti rossi»
82. Bimbo nel prato 600
83. Gita in montagna 700
84. Tramonto a Bironico 700
85. Acqua dorata 500
86. Tramonto rosso a Castagnola (Trittico) 1400
Gruppo III «Armonie serali»
87- Fede o o
88. Crepuscolo 700
89. Ruscello al crepuscolo 650
90. Villa sul lago 550
91. * Albero pendente 800
92. Ritratto di Signora 800
93. Messidoro 1200
94. Nina 1000
95. Oratorio di campagna 600
96. Idillio primaverile 1000
97. Betulle in autunno 700
98. Bosco scintillante 700
99. Armonie tranquille (Trittico) 1400
100. Tramonto dal Parco Ciani 450
101. Salice nella valletta 500
102. La capanna delF eremita 600
6
Preis: Fr.
103. Mattino fresco 800
104. Rododendron 900
105. Ruscello nel bosco 800
106. Bozzetto per il «Messidoro» 500
107. Paesino fresco 750
108. Tramonto nella valletta 500
109. Tramonto autunnale 450
110. Autunno piovoso (Trittico) 1300
111. Le sorgenti sul St Gottardo (Polittico) 2600
112. Funerale Bianco 5000
113. Fine d’una primavera 7000
114. Glicine a Castagnola 500
FERDINAND HODLER, Genf
115. Genfersee, Abend Oel 5000
116. Eiger » 5500
117. Genfersee vor Sonnenaufgang 3000
118. Kirschbaum 4000
119. Genfersee, Morgen » 5000
120. Frauenstudie I 7000
121. Frauenstudie II 7000
122. Frauenkopf 5000
123. Sterbende » —
124. Landschaft » 5000
125. Frauenkopf, Spanierin » 3000
126. General Wille » —
127. Genfersee » 4000
128. Hafen von Genf 4000
129. LaBelle-Tole » 4000
130. Studie > 6000
131. Studienkopf » 2500
132. Blick ins Unendliche, Studie » —
133. Jüngling v. Weibe bewundert, Studie 20,000
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ERNST WURTENBERGER,
Zürich
Zwölf Entwürfe zu historischen Bildnissen:*)
134. Erwin von Steinbach
135. Hans Sachs
136. Mathias Grünewald
137- Gutenberg
138. Luther
139. Hutten
140. Kant
141. Joh. Seb. Bach
142. Goethe
143. Bismarck
144. Friedrich der Grosse
145. Moltke
Kinderbildnisse:
146. Beate
147- Annemarie '
148. Valerie
149. Ursula
150. Annie
151. Monica
152. Franzsepp
153. Georges
154. Bebe
155. Trude
* *
*
156. Bildnis, Herr F. 158. Bildnis, Frau U.
157. Bildnis, Herr U. 159. Bildnis, Frau M.
160. Der Philosoph
*) Auskunft über die Verkaufsbedingungen ist im Bureau
des Kunsthauses erhältlich.
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BILDWERKE:
PAUL BURKHARD,
Richterswil - München
Preis: Fr.
161. Männl. Studienkopf Gips 300
162. Bildnis von Cand. med. S. P. » 300
AUGUST HEER, Arlesheim
163. General Ulrich Wille Stein 7000
164. Generalstabschef v. Sprecher » 7000
165. Ferdinand Hodler Bronze 3000
166. Carl Spitteier (Gips) in Stein 3000
ohne Rahmen
166A. General Wille Bronzemedaille 40
166B. Generalstabschef v. Sprecher » 40
OSCAR WENKER, Schwarzhäusern
167. Frauenkopf mit Schleier
168. Männliche Büste I
169. » »II
□ □
Gips 100
» —
» —
9
Biographische Notizen
WALTER KOCH. Geboren 14. April 1875 in Ottensen bei
Hamburg. War 1897, nach dreijährigen kunstgewerblichen Studien
in Berlin, in Hamburg kunstgewerblich tätig und besuchte gleich-
zeitig die Hamburger Kunstschule. 1898/99 hielt er sich zum
erstenmal aus Gesundheitsrücksichten in Davos auf, 1901 liess er
sich dort nieder und beteiligte sich in der Folge an internationalen
und schweizerischen Ausstellungen mit Gemälden und kunstgewerb-
lichen Arbeiten. Als Maler bevorzugte er die Alpenlandschaft und
wählte seine Gegenstände namentlich im Davoser Tal und auf
der Lenzerheide; Studienreisen führten ihn 1909 nach dem Unter-
see, 1918 an den Rhein. Mit viel Erfolg widmete er sich gewissen
Gebieten des Kunstgewerbes, er zeichnete Diplome, Entwürfe für
Stickerei, Plakate; für die schweizerische Landesausstellung 1914
schuf er das Davoser Haus, für das Krematorium in Davos deko-
rative Gemälde. Am 30. Juni 1915 erlag er einer Krankheit, die
auf starke geistige Depression unter dem Eindruck des Weltkrieges
zurückgeht. Drei grosse Davoser Landschaften sind Eigentum des
Davoser Verkehrsvereins, ein Gemälde «Lenzerheide» im Rätischen
Museum in Chur. An den Ausstellungen der Zürcher Kunstgesell-
schaft erschien W. Koch nur selten, im Jahre 1912, mit 40 Werken.
EDOARDO BERTA. Geboren am 29. November 1867 in Giu-
biasco, Kanton Tessin. Besuchte die Zeichenschule in Bellin-
zona und studierte 1881—1885 an der Brera-Akademie in Mailand.
Anfänglich noch unter dem Einfluss seines letzten Lehrers Prof.
Tallone und der alten italienischen Meister beteiligte er sich
(mit Bildnissen und einem St. Hieronymus) schon in dieser Zeit an
Ausstellungen in Mailand und der Schweiz. 1886 kehrte er in die
Schweiz zurück und bildete sich auf eigenem Wege selbständig
weiter. Von da aus beschickte er seither die internat. Ausstellungen
in Venedig, Mailand, Düsseldorf, München und in der Schweiz. Er
ist in den Museen von Bern, Düsseldorf, Lausanne, Lugano, Rom
und Vevey vertreten. An den Ausstellungen der Zürcher Kunst-
gesellschaft erscheint E. Berta seit 1907 von Zeit zu Zeit.
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AUGUST HEER. 1867 in Basel geboren. 1907 an der Ge-
werbeschule in München für Zeichnen. 1888—1891 für Bildhauerei
an der Berliner Akademie unter Prof- Albert Wolf; 1891—1892 bei
Falguiere an der Ecole des Beaux-Arts in Paris. Seither selb-
ständig schaffend, vorerst in München, 1895—1896 in Genf für
dekorative Arbeiten zur Schweiz. Landesausstellung; 1896—1900 in
Berlin, dann, bis 1918, in München, in neuester Zeit in Arlesheim,
Kt. Basel. Die frühesten Werke des Künstlers sind ein Baum-
gartner-Denkmal in Zürich (ca. 1890), ein Denkmal auf die Turn-
väter Niggeler und Spiess an der Turnhalle in Kleinbasel 1892,
die Statuetten «Erblüht» (Marmor, Privatbesitz Basel) und «Ver-
lassen» (Gips, Kunsthalle Basel), aus der zweiten Berlinerzeit das
Nationaldenkmal in Neuenburg (gemeinsam mit dem Zürcher
Bildhauer Adolf Meyer) und die Marmorstatuen «Vestalin» und
«Flora» (Privatbesitz, Ludwigsburg). Ende der 90 er Jahre ent-
stehen die ersten Bildnisbüsten in Bronze und Stein, an die sich
eine ohne Unterbruch jährlich wachsende Reihe anschliesst. Sie
entstammen dem Familienkreis des Künstlers, der Basler Gesell-
schaft, seinem Münchner Kreis, wo er Mitglied der Luitpoldgruppe
und der «Allotria» ist; er porträtiert seinen Grossvater, seine
Eltern, Gelehrte wie Jakob Burckhardt, Maler wie Albert Anker,
H. B. Wieland, F. Hodler, die Bundesräte Comtesse und Frey, General
Wille und Genenalstabchef v. Sprecher. Mit Entwürfen zu Denk-
mälern ausser den bereits genannten hat er sich noch bei
folgenden Wettbewerben beteiligt: Wettsteindenkmal in Basel,
Pestalozzidenkmal, Weltpostdenkmal, Rütligruppe. Dekorative
Arbeiten in Verbindung mit der Architektur lieferte er zum neuen
Bahnhof in Basel, zum Nationalbankgebäude in Bern (Giebel-
figuren, 1912), zum Bundeshaus in Bern (1912), für die Turnhalle
und das Schulhaus Thierstein sowie für die Frauenarbeitschule
in Basel, ein grosses Relief «Orpheus unter den Tieren» für eine
Basler Villa. In Basel führte er auch verschiedene Grabmäler
aus. An der Schweizer. Landesausstellung 1914 war er mit dem
«Florabrunnen», dem «Bacchusbrunnen», 4 dekorativen Figuren und
der Marsgruppe am Hause «Wehrwesen» vertreten. Die Museen
folgender Städte besitzen Werke von Aug. Heer: Basel (Öffent-
liche Kunstsammlung und Kunsthalle!, Biel, Genf, St- Gallen,
Zürich. — An den Austeilungen der Zürcher Kunstgesellschaft
erscheint er seit 1904 fast alljährlich mit neuen Arbeiten.
(jt ,4f£—sf
FERDINAND HODLER. Geboren in Bern 185B, Sohn eines
Schreiners. Als Jüngling Schüler des Landschaftsmalers F. Sommer
in Thun. 19jährig Kunstschüler an der Akademie in Genf, Lehrer
Barthelemy Menn. In den Jahren 1872—1875 erste Beteiligung
an Ausstellungen («Student» und «Waldinneres»). Während eines
Sommeraufenthaltes inHerzogenbuchsee (1876) entstehen zahlreiche
Bildnisse und Landschaftstudien. 1877 folgt ein längerer Aufent-
halt in Spanien. Seither lebt 'der Künstler in Genf. Zu ver-
schiedenen Malen unternahm er kürzere Reisen nach Paris. Haupt-
werke: «Schwingerzug» 1887, «Die Nacht», «Die Enttäuschten»,
«Die Lebensmüden» 1891/92, «Der Auserwählte» 1898. «Eurythmie»,
«Wilhelm Teil» 1897, Wandgemälde «Marignano», «Der Tag» 1900,
«Die Wahrheit», «Heilige Stunde» (früheste Fassung) 1908,
«Empfindung» 1903/04, «Heilige Stunde» 1907, «Aufbruch der
Jenenser Studenten» 1909, «Das Lied in der Ferne» 1910, «Heilige
Stunde» 1911, «Reformationsbild für das Rathaus inHannover» 1913,
«Blick ins Unendliche» 1916. — Im Jahre 1896 wurde als erstes
Werk im Zürcher Künstlerhaus der «Schwingerzug» ausgestellt;
seither ist Hodler mit vereinzelten Bildern und grössern Sonder-
ausstellungen fast Jahr für Jahr im Künstlerhaus und Kunsthaus
erschienen. Die Sammlung im Zürcher Kunsthaus besitzt über
15 Gemälde und eine Reihe Zeichnungen des Meisters.
ERNST WÜRTENBERGER. Geboren 23. Oktober 1868 in
Steisslingen, Grossherzogtum Baden. Besuchte die Schulen in
Konstanz und studierte 1888—1891 an der Münchener Akademie
bei den Professoren L. Herterich und Wilhelm Diez. Nach kurzer
Tätigkeit als Bildnismaler in Emmishofen wandte er sich 1894/95
nach Florenz zu weiterer Ausbildung. 1897/93 war er Meister-
schüler bei Ferdinand Keller in Karlsruhe. Dann wieder in München
und Emmishofen; seit 1902 in Zürich. Neben zahlreichen Bild-
nissen hat er als grössere Kompositionen geschaffen: «Die sieben
Schwaben» 1897, «Doppelbildnis der Schwiegereltern» 1901, «Kuh-
handel» 1908, «Totenfeier» 1912, «Der zwölfjährige Jesus im
Tempel» 1915. Seit 1905 sind einige Holzschnittfolgen von
Bildnissen in Schwarzweiss entstanden, in denen mit einfachsten
Mitteln der schlagende Ausdruck der Persönlichkeit und künst-
lerischen Form gesucht wird. Gemälde des Künstlers befinden
sich in der Kunsthalle in Basel und den Museen in St. Gallen,
Konstanz, Winterthur, Zürich. Die Ausstellungen der Zürcher Kunst-
gesellschaft beschickt er seit 1902 alljährlich.