5 thekräume BI, BII und Bill das Wort. Man er warte nicht, damit alle zeichnenden und malenden Vertreter dieses Zürcher Künstlergeschlechtes ken nen zu lernen. Das vorhandene künstlerische Ma terial ist zu lückenhaft; zur Klarlegung der man nigfaltigen Familienzusammenhänge wärenStamm- taseln unerläßlich. Neben zahlreichen, weniger be deutenden Vettern fehlt eine der stärksten Persön lichkeiten vollständig, der „Engländer" Heinrich Füßli (1741—1825), der Schöpfer des in Kompo sition und Gebärde so theatralisch-pathetisch stilisier ten Gemäldes, das ihn selbst zeigt, wie er den Wor ten des greisen Bodmer lauscht (Nr. 148 des Samm lungskataloges), ebenso der wenig jüngere Land schafter Heinrich (1755—1829), dessen einziges in der Sammlung vorhandenes Blatt zu nichtssagend ist, um als Aeußerung einer Künstlerpersönlichkeit gel ten zu können. Auch von manch einem der ausge stellten Blätter wird sich nicht viel mehr sagen las sen. Da mag sich der kritische Beschauer daran er innern, daß der eine dieser Maler und Zeichner nebenbei nicht bloß Ratsschreiber, sondern auch sehr verdienstvoller Historiker gewesen ist, ein anderer veröffentlichte ein „Magazin für Liebhaber der En tomologie" und das „Archiv für Jnsektengeschichte", ein dritter war Sekretär eines ungarischen Grasen, Feldmesser, und schließlich Archivar der Kaiserlichen Akademie der bildenden Künste in Wien. Die Be rechtigung der Ausstellung beruht zum guten Teil aus der Bedeutung, die solche Persönlichkeiten für die Geschichte des zürcherischen Kunstgeschmackes und, im besondern, der Zürcher Kunstgesellschaft be sitzen. Was von den vorgelegten Zeichnungen unge schickt und nüchtern sich darstellt, nehme man als das, was es ist, als bloß merkwürdig, bloß historisch interessant. So übel angebracht und unnütz gegen über reiner Kunst rein intellektuelle, analytische