13 Einheitlicher und stärker als die bunte Zusam menstellung von Zeichnungen verschiedener Meister in den vereinzelt stehenden Schränken der Räume 81 und 811 wirkt die ungeteilte Flucht von Aus stellungsvitrinen im dritten Bibliotheksaal. Er ent hält ausschließlich Werke eines einzigen, aber wirk lichen und großen Künstlers. Wilhelm H e i u- r i ch F ü tz l i (geb. 1830) hat im Jahre 1901 sein in Oel gemaltes Selbstbildnis der Gemäldesamm- lung geschenkt (Kat.-Nr. 151), gleichzeitig wurde die Kreidezeichnung „Luigia" angekauft (Kat.-Nr. 153). Schon früher war die „Römerin" (Kat.-Nr. 152) in die Sammlung gelangt. Zu der jüngst verflossenen Erössnungsausstellung sandte Füßli drei Bildnisse, darunter den „Cellospieler", die in ihrer vornehmen Ruhe wohl jedem Besucher mit der Erinnerung an den Kuppelsaal als Haupteindruck verbunden bleiben werden. Die jetzige Ausstellung zeigt ihn in mehr als achtzig Blättern verschiedenen Gewichtes als Zeichner. Eröffnet wird die Reihe durch einen äußerst sorgfältigen männlichen Akt aus der Zeit, da der Sechzehnjährige in Frankfurt am Städel- schen Kunstinstitut lernte. In den gleichen Jahren, 1846 und 1847, sind neben leichten Reiseskizzen einige Bildnisstudien, Kinder und pseisenrauchende Bauern, entstanden. Aus Zürcher Sommerserien stammt wohl das Blatt mit der Schipfe und dem stark belaubten Lindenhof in sonniger Mittagsstun de. Zeugnisse des ersten Besuches in Italien (1850 von München aus) sind mehrere Architekturbilder aus Venedig. Hier wie auf Blättern mit Motiven aus Nordsrankreich, Strand und Landschaft in der Nähe von Dieppe, mittelalterliche Befestigungen, und einzelnen Landschaft- und Architekturskizzen aus Salzburg, werden in einfacher Bleistiftzeich nung durchaus malerische Wirkungen erreicht. Von den zahlreichen humoristischen Blättern ist die