nn 5 — Hintergrund abheben, was ausserordentlich die plastische Wirkung des Ganzen erhöht. Zur weiteren Belebung des an dem herrlichen Frauenkörper atlasartig schimmern- den hellrosa Incarnates benützt der Meister Adonis’ leuchtenden roten Mantel. Adonis selbst ist stehend, nackt, mit nur die Lenden und Schultergegend be- deckendem flatterndem Chiton gegeben. Er beugt sich zärtlich zu Venus herab. Die linke Hand hält, sich stützend am Speere, zwei Leinen für die Hunde. Der kleine pausbackige Cupido steht diesmal auf der Bank hinter der Göttin und sucht mit dem linken Arm Adonis am Mantel zurückzuhalten. Im Vordergrunde liegt am Boden ein gelbes Jagdhorn. Die Rasenbank stösst links an einen Baum an, dessen Zweige zum Teil von einem breiten gelbbraunen Vorhang verdeckt sind. Im Hinter- grunde bergige Landschaft, Die Figuren sind zweitel- los: von Rubens Meisterhand gemalt, die Accessorien ‘Landschaft, Hunde, Vorhang etc.) von einem seiner Schüler. Was den Ursprung des Bildes betrifft, so handelt es sich höchst wahrscheinlich um das 1628 von Rubens für den König von Spanien gemalte Werk, welches seit- her verschollen ist. Rooses berichtet darüber: *) »Dans la mortuaire de Rubens (catalogue No. 45) se trouvait une Venus et Adonis d’apres le Titien, qui fut vendue au prix de 1500 florins au roi d’Espagne. Pacheco affirme que Rubens executa cette copie en 1628. Les inventaires des tableaux appartenant aux rois d’Espagne ne mentionnent pas cette oeuvre qui, au moins par la composition, est identique au numero precedent.« Rubens hat nun gewiss nicht für den König von Spanien eine eigenhändige Copie (von No. 3), sondern ein neues Werk geschaffen. *) L’oeuvre de Rubens. Vol. III, pag. 179.