— Bo Ich habe das Gemälde 1902, mit mehreren andern, in Ungarn von Frau Baronin A... erworben. Ein Vorfahre der Besitzerin hat Anfangs des vorigen Jahr- hunderts die Kämpfe gegen Frankreich als österreichi- scher General mitgemacht und brachte es 1815 aus dem Feldzuge mit nach Hause. Es ist nun wohl anzuneh- nehmen, dass der französische Vorbesitzer (wie mir mitgeteilt wurde, ebenfalls ein hoher Militär) das Bild aus Spanien als Beutestück entführte und darum »er- wähnen die Inventare der Könige von Spanien nichts von dem Gemälde.« Dass die Leinwand schwere Zeiten durchgemacht hat, ist deutlich ersichtlich. In höchst ungeschickter Weise — vielleicht wegen grosser Eile — ist das Bild ringsum im Zickzack aus dem Rahmen geschnitten worden, um aufgerollt leichter transportiert werden zu können; bei dieser Barbaren-Arbeit hat Adonis auch etwas Haare lassen müssen. Habent sua fata tabulae. Zu dem Titan’schen Gemälde habe ich kurz zu bemerken, dass es aus italienischem Privatbesitze stammt. Es ist eine Atelier-Replik des Hauptwerkes im Prado- Museum in Madrid. Eine zweite Replik befindet sich (wie schon oben erwähnt) in der Nationalgalerie in London. Zürich, März 1903. Dr. Adolf Bommel. C