10 Lebens, bloß vom Goldglanz des Himmels überloht. Und da sieht man die Menschen und die Tiere müde schreiten, nach den Pflichten und Arbeiten des Tages der Ruhe bedürftig. Ochsen werden vom Felde getrieben. Ein Bauer wankt hinter ihnen drein und man sieht sie schon halb um die Wegbiegung verschwinden. In der Mitte der braunen Straße aber schreitet — — eine echt Segantinische Figur — gesenkten Hauptes und halb wie schlaftrunken, ein kräftiges Bauernmädchen und zieht ein weißes Kalb hinter sich drein. Bedächtig trottend folgt die feiste braune Kuh ihrem störrischen Jungen, das zappelig trippelt. Sie alle kehren jetzt heim, die Herde zum Stall, die Menschen zu ihrer Hütte. Das Beste und Lohnendste am Leben ist die Heimkehr am Abend, wann das Tagewerk vollbracht ist: in diesem dumpfen Gefühl leben die meisten dahin und blicken müde zur Erde. Der Künstler aber zeigt uns, was jene nicht sehen, die Pracht des Himmclsglanzes, und läßt darin wie eine demantene Krone der Erfüllung die goldlichttrunkene olke, fast über dem Haupte des sorgenschweren Menschen- s. mag auch kindes, erscheinen. Doch das Ende ist alleinal der Tod darüber die Seele zum Himmel schweben. Daruin mußte eine Landschaft des Todes auch hier deu Abschluß bil den. Und wiederum, wie auf dem Bilde „Glanbens- trost", Hai auch die Natur ihr Sterbekleid angezogen und liegt da in der Leichenhülle tiefen, tiefen Schnees. Schwarze trauernde Gestalten heben sich wie düstere Schatten davon ab. Sie stehen vor einer von hangen der Schneelast halberdrückten, von atifgetürmten Schnee- wällen halbvergrabeiten Hütte und harren des Toten, der daraus emporgetragen wird. Drei Frauen sind es und ein Kind. Frierend und weineird stehen sie da und neben ihnen wartet die jämmerliche Fuhre, die den Sarg aufnehmen soll. Ein Schimmel ist davor ge spannt, der kläglich den Kopf hängen läßt, gleich als weinte auch er. Doch trotz der Schmerzensfülle der Kreatur herrscht auf dem Bilde keinerlei Sentimentali-