11 tat. Verschwinden doch fast die armseligen Menschlein in der weiten schneeigen und bergigen Oede, die so trauervoll stimmt und dabei doch so erhaben gleichgültig ist in ihrer herben Pracht. So kalt die Natur hier wirkt, so unsäglich schön ist sie doch. Dieses violette Tal des Schnees, mit den weißen, zacki gen Firnen darüber und dem blauen f leuchtenden Himmel in der Höhe und der goldenen wetterschwangeren bOfitt tft ttt ir»nAst/4Ä «rtv ötttotv» £ es ist nicht möglich, vor einem Bilde von soviel Herrlichkeit sich kleinen Schmerzgefühlen zn überantworten, auch wenn man die ganze Menschheit weinen sähe. Fühlen wir doch gerade hier, wie klein die Menschheit ist! Wie klein daher auch ihr Schmerz, der von der Natur aufgesogen wird wie ein übler Dunst, der aufwärts zur Wolke steigt, um sich mit ihr zur rechten Zeit zu entladen. In Segen und Schönheit wandelt sich unser Ungemach, und Geschlechter werden kommen, die über unsern Gräbern jauchzen gleich wie, schon mehr als ein Jahrhundert lang, die gesamte Kulturmenschheit den grausen Untergang der Pompejaner dankbar preist. So gibt auch hier die Natur den höheren Ton an, der den irdischen Jammer hell überklingt. Und jene Wolke gerade, die, unheildrohend wie ein Drache, sich auf die höchste Bergesspitze niederläßt, sie ist ein solch berauschend schönes Gebilde, daß wir, von Wonne durchdrungen, uns in ihren Anblick versenken, Lobgebete leise murmelnd. So schön ist das Bild, obgleich es noch lange nicht fertig ist. Die Pracht, die noch gebannt darin schlum mert, vermögen mir kaum zu ahnen. Noch viel geglie derter wäre gewiß alles geworden, noch reiner, heller, jubelnder. Noch deutlicher hätten iotr die Ueberwindung des Todes gespürt. Das hat nicht sein sollen, wie manches andere, das der schweigsame Künstler als kaum ausgesprochenes Projekt mit sich ins Grab genommen hat.