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ürdwr AmKgesellsHaft.
§Mizk A«sße!lNß mdcrm AimßiüttKe
im Künstlerhaus
(Thalgasse Z. neben der Börse, Zürich I)
Katalog der VIII. Serie W;
(22. September — 23. Oktober)
Täglich ununterbrochen geöffnet,
von 10 Uhr vormittags bis 7 Uhr abends.
Eintritt von 10 Uhr bis 1 Uhr Kr. ). -
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Lin Verzeichnis der ausgestellten Werke mit Angabe der Dimensionen und des
Verkaufspreises liegt in den Ausstellungsräumen auf.
jCoIlektiv-jAusstellung
von
Schweizer Künstlern in Paris
Breslau, Louise Catherine.
Huile:
1. La chanson enfantine
2. L’etude de la geographie
3. L’etude du Dessin
4. La petite modiste
5. Le miroir
6. La petite falle ä la cythare
7. La petite fille au devidoir
3. Portrait de l’auteur
9. Fleurs
Detrempe:
10. Le gamin cruel
Pastel:
11. Tete au grand chapeau
12. Portrait de Mad. St.
13. Jeune fille au chapeau blanc
14. Jeune fille brodant
15. Tete de femme au soir
16. Tete d’homme en chapeau
17- Tete de gamin
18. Tete au beret
19. Petite pauvresse
20. Petite fille anglaise
21. Actrice parisienne
22. Petite fille au chien noir
23—25. Lithographies
Brasset, Eugene
Pastell
26. Vierges sages
27. Vierges folles
28. Lac Leman, gros temps
29. Lac Leman, soir de Sept.
30. Nuages d’orage
Aquarell i
31. Projet de fantaisie
32. Jalousie et Vitriol
34. Morphinomane
35. Bonne annee
36. Fille du Barde
37. Matin d’hiver
38. Solitude
39. Chasse sous Charlemagne
40. Biens de la terre
41. Fete du 14. Jublet
42. Bazar au Caire
43. Jeux du Printemps
proj. decoratif
44. Jeux du Printemps
proj. decoratif
42. Cuisine des Anges
46. Projet de monument
47. Charlemagne devant Nar
bonne
48. Ange de Noel
49. Joyeux Noel
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Rollektiv--Aussteüung
von Schweizer Küstlern m Paris
im Künstlerhans Zürich
vom 22. September bis 2Z. Oktober 1901.
Zur Einführung.
Eugene Grastet.
Eugen Grasset, der 1850 in Lausanne geboren wurde, ist den
Besuchern des Künstlerhauses nicht ganz unbekannt. Im Juli 1897 erschien
er hier mit dekorativen Entwürfen. Sie enthüllten nur einen minimen
Bruchteil dieser universellen Begabung. Diejenigen vollends, die den Namen
Grasset nur als den Namen des Autors der viel und heftig bestrittenen
Jubiläumspostmarke kennen — und deren giebt es in seinem Vaterlande
wahrscheinlich gar nicht wenige! — werden vermutlich nicht wenig überrascht
sein, von der führenden Stellung zu vernehmen, die ihr Landsmann, und zwar
nicht nurin Frankreich, auf einem nicht zum wenigsten durch seinen befruchten-
den Einfluß zu üppiger Blüte gelangten weiten Knnstgebiete einnimmt, und in
dieser Kollektion, für die Herr Grasset die Auswahl selbst getroffen hat,
den Künstler von universell gebildetem Geiste und vielseitig schöpferischem
Genius kennen zu lernen. Auch diese aus nahezu 100 Nuuunern bestehende
Ausstellung, die sich als dritte den beiden 1894 in Paris und 1899 in Wien
vorausgegangenen anschließt, spiegelt nur einen Bruchteil seines reichen
Lebenswerkes; ans manches hat man verzichten müssen, so wegen der Gefähr-
lichkeit des Transportes ans Proben seiner Glasmalerei, von der nun
die Aquarell-Skizzen der berühmten WaiE ä'^ro-Fenster eine Vorstellung
zu geben versuchen müssen. Aber das Bild der bedeutenden Persönlichkeit
geht deni Beschauer imnitten dieser Kollektion doch auf.
„Was England", schreibt William Ritter in seiner Monographie, „an
Walter Crane und William Morris hat und gehabt hat, besitzt Frankreich
an Grasset; von ihm allein stammt die neue idealistische und dekorative
Renaissance her. Sein Einfluß war in Paris bereits lebendig, lange bevor
von jenseits des Kanals der Ruhm dekorativer Offenbarungen herüberdrang.
Wenn man heute nur mehr mit Lächeln von der alten Bezeichnung spricht,
die unter dem Begriff der „Kleinkunst" alles umfaßt, was nicht Architektur,
Malerei oder Skulptur ist, so dankt man es seiner Lehre und seiner Propa-
ganda durch Wort und That .... In welchem Lande immer das Evan-
gelium verkündet wird, das sowohl die dekorativen Künstler, wie Grasset
und W. Crane, als auch die Tondichter, Richard Wagner an der Spitze,
predigen, das Evangelium der Einheit der Kunst mit dem Leben wird
überall gehört."
Was Grastet zu dem gemacht hat, was er geworden ist, das ist aus
der einen Seite seine ungewöhnlich tief und weit dringende ästhetische Bildung,
aus der andern eine, in diesem Maße kaum einem Zweiten unter den Lebenden
gegebene Beherrschung der technischen Mittel seiner Kunst. Er ist Architekt,
Ornamentist, Freskist, Illustrator, Kunst-Tischler, Schmied, Glasmaler. Er ist
und will vor allem sein, was die Alten waren: ein sublimer Handwerker.
Alles, was er berührt, wird zum reizvollen Kunstwerke, und nichts ist ihm
zu gering. Die Architektur, die er in Zürich unter Semper studierte, bildete
die solide Grundlage seiner Aesthetik. Bewußt geht er auf die Idee der
Alter: zurück, die den Architekten als Ordonator aller andern Künste bestimmt
und dem Allgemeinen das Einzelne, d. h. Bildwerk und Statue unterordnet.
Und in geschmeidigster Anpassung an das moderne Leben übersetzte er diese
Theorie in die Praxis. So gewannen seine in einfachen Linien und starken
flachen Tönen komponierten Plakate die stille Größe und erhabene Bescheiden-
heit der Freske, die in den heutigen Lebensverhältnissen fast zur Unmöglichkeit
geworden [ist. So gelang ihm, wie keinem seit dein 16. Jahrhundert, den
großartigen, imposanten Stil, den prunkvollen Reichtum der Glasmalerei zu
■ erneuern, wieder zu beleben. So gelang ihm, das Landschaftsbild in eine
stilvolle Wanddekoration zu übersetzen, die neben den feinsten japanischen
Drucken sich sehen läßt. So wird dem stolz Bescheidenen aus einem Kalender,
einer Einladungskarte in Stil und Geschmack ein Kunstwerk. Sein univer-
seller Geist scheint alle Civilisationen durchstöbert und sich zu eigen gemacht
zu haben; tief bis in die romantische Ornamentik gehen seine starken Wurzeln.
So steht er, trotz allei: Einflüssen, die Macht über ihn gewannen, im Kern
seines Wesens eine alpine Natur, .in seiner Universalität, schaffend und lehrend,
als einer jener Meister vor uns, wie wir sie seit der Früh-Reuaissance zu
schauen entwöhnt waren.
Louise Catherine Breslau.
Louise Catherine Breslau ist den Zürchern bekannter, obwohl
sie in erster Jugend diese Stadt verlassen, um in Paris, wo nach ihrer
Ueberzeugung die edelste Tradition bildender Kunst in ununterbrochener
Blüte lebt, ihre künstlerische Individualität zur bestmöglichsten Entwicklung jit
bringen. Ihr ästhetisches Ideal ist, im Gegensatz zu Grasset, im Geiste der
Holländer und auch der englischen und französischen Schulen des 18. und
19. Jahrhunderts das intime Staffeleibild. Ihr Ziel ist, das tagtügliche
Leben zu beobachten und so darzustellen, wie es alle zu sehen glauben,
der Künstler allein aber wahrgenommen hat! Mit Aufwand alles tech-
nischen Könnens, und jeder ihr zu Gebote stehenden Lichtreize strebt die
Malerin danach, die packende Illusion der Wirklichkeit, nicht deren tote
Kopie, zu schaffen. Das technische Mittel scheint ihr dabei nebensächlich,
— wenn nur auf eine gewisse Distanz dieses Ziel für den Beschauer
erreicht wird.
Felix Vallotton.
Felix Vallotton, wie Grasset ein Waadtländer, ist mit einer von ihm
selbst leider sehr beschränkten Auswahl vertreten, die den liebenswürdigen
Künstler jedoch sofort als Zeichner und Plastiker von hohem Range signalisiert.
Seine beiden Münnerporträts dokumentieren den zielbewußten Stilisten, dessen
feine Technik gewisse Reminiszenzen von Ingres bewahrt hat. Eines seiner
schönsten Porträts hatte letztes Jahr einen Ehrenplatz an der französischen
Centennalabteilung der Weltausstellung, in die bekanntlich nur Meisterwerke
Aufnahme gefunden hatten.
Eine ganz hervorragende Stellung hat sich Vallotton aber durch seine
synthetisch vereinfachten Porträtsund Sittenscenen in Holzschnitt erworben,
die den Weg durch die ganze Kunstwelt gefunden haben. Wir haben eine sehr
amüsante und originelle Auswahl solcher Holzschnitte vor uns, die durch die
gewollte Reduktion der Mittel zum archaistischen Stil gewisser Arbeiten des
Mittelalters zurückzukehren scheinen, ohne deshalb einen eindringlich modernen
Charakter zu verlieren. Diese Sittenscenen ans dem vielbewegten Pariser
Leben sind mit eigentümlich acerber Ironie empfunden, — ja, ein unnenn-
bares Gefühl des Unheimlichen plant über ihnen.
Vergleicht man diese Abbreviationen der Modellierung und des Effekts
mit der fast peinlichen minutiösen Ausführung des einen Münnerporträts,
so empfängt man vor Vnllottons Wissen und Können nicht geringen Respekt.
Rich. Ranft. -- Pierre vibert. - Gust. poetzsch.
Von jüngeren schweizerischen Kräften in Paris, die gleichwohl ans be-
deutende Erfolge bereits zurückblicken, sind die beiden Genfer Richard Ranft
und Pierre Vibert und der Neuenburger Gustave Poetzsch vertreten.
Richard Ranft ist mit farbigen Radierungen gelegentlich schon früher
einmal hier erschienen. Der kleinen Auswahl solcher außerordentlich reiz-
voller Radierungen, die namentlich technisch interessieren, gesellt er diesmal
einige Landschaften von delikatem Geschmack. Er giebt diesmal nur seine
Karte ab; ihn näher kennen zn lernen, dürfte sich demnächst wohl die sehr
willkontmene Gelegenheit bieten.
Die Serie origineller, teils phantastischer, teils dem Leben abgelauschter,
stets markanter Zeichnungen und Holzschnitte von Pierre Vibert sind das
Werk eines ganz jungen Künstlers, eines Schülers des berühmten Graveurs
Lepöre. Die Energie, mit der er auch der geringsten seiner Schöpfungen den
Stempel eines früh ansgereiften Stils aufdrückt, verleiht allen seinen Arbeiten
die Signatur der Eigenart.
Gustave Poetz sch ist Debütant. Zum erstenmale gelang es dent jungen
Künstler im diesjährigen Pariser Salon, die Aufmerksamkeit der Presse und
Liebhaber auf sich ;u lenken. So durfte er in diesem Ensemble schweizerischer
Künstler nicht fehlen, die, nachdcin sie in der Fremde, ans dem heißen Pariser
Boden, im Feuer der Kritik ehrenvoll gestanden, voit den Volksgenossen in
der Heimat wohl erwarten dürfen, daß liebevolle BetrachttNtg, daß verdiente
Wertschätzung ihrer Künstlerschaft Wärme von der Empfindung erhalten, die
aus den Worten quillt: „Uns sind sie mehr!"
50. Joyeux Noel
51. St. Georges
52. Automme
53. Druidesse
54. Poesie
55. Musique erichantee
56. Harpe Celtique
57- Poursuite de faunesses
58. Jardinage
59. Figures decoratives
60. Pres Ouchy, Automme
61. Renommee
62. Vue d’Auvergne
63. Brouillard de Printemps
64. Novembre, Jardin de
Luxembourg
65. Soir, Jardin de Luxembourg
66. Projet decoratif
67. Projet decoratif
68. Musique
69. Hercules de Carrefous
70. Bain
71. Pont ä Paris
72. Musique religieuse
73. Vigne du Seigneur
74. Harpiste
75. Apparition de St. Michel
76. Seine a Paris
77- Couverture de re vue
78. Calendrier du Bon Marche
79. Feuilles des 4 fils Aymon
80. Enchantement
81. Enchantement
82. Couverture
83. Couverture
84. Les 12 mois
85. Couverture de livre
86. Mosaique
87- Frontispue
88. Vue de Paris
89. Vue de Paris
90. Representation Theatrale
au XV® siede
91. Duel judiciaire
92. Conte de Noel
Dessin:
93. Eginhard, la fülle de Char-
lemagne
94. Etüde de tete
Lithographie:
95. Etüde de tete
96. Couverture de Catalogue
Aß che :
97- Jeune fille aux Iris
98. Napoleon
99. Walkyrie
100. 1'Etüde
101. l’Affiche
102. Jardiniere
103. Anges annonciateur
104. Nativite
105. Duel du Chevalier Bayard
. Photographie:
106. Bataille de Grandson
107. Attila.
108. Reverie
109. Harmonie
110. Jean des Eignes
(suite d’Illustrations)
111. Meubles et details
112- Facade d’Eglise
113. 6 Compositions
114—118. Maquette p. une suite
de vitraux de l’histoire de
Jeanne d’Arc
Poetzsch, Gustave
Huile:
119. Rouen les Docks
120. Laveuses
120 a. Barques, Lac de Neuchatel
Pastel:
121. Etüde femme
122. Rieuse rousse
Sanguine:
123. Tete de femme
139. 1 cadre cont. 2 gravures
a) Petites filles
b) Bon Marche
140. 1 cadre cont. 2 gravures
a) L’averse
b) Le coup de vent
141. 1 cadre cont. 2 gravures
a) Le bain
b) L’absoute
142. Portrait d’Edgar Poe
143. Portrait de Stendhal
Ranft, Richard
Huile:
124. Bäte au parisien
125. Espagnol au cafe concert
126. Etang de St. Claire
127- Murs du village
128. Maison aux giroflees
Pan forte:
129. Le Bar
139. Dejeuner au bord de l’eau
131. La charette anglaise
132. Nuit sur la falaise
133. Marechal ferrant
Vailotton, Felix
Hu ile:
134. Bords de la Seine
135. Viehle nie de Marseille
136. Portrait de Dostojewski
137. Porträt de jeune homrne
Gravures s\bois:
138. 1 cadre cont. 2 gravures
a) Enterrement
b) Le beau soir
Vibert, Pierre
Dessin:
144. Tete de Bacchante
145. Rodeurs nocturnes
146. Les remords
147. Tete de femme
148. Le fou et le vent
149. Tete de vieille
150. Homme vindicatif
151. L’arbre brise
152. Sur les bords de la Bievre
153. Le saule
154. Tete de femme
155. Coin de ferme
156. Tete de Christ
Gravüre s/bois:
157- Danse de faunes
158. 6 gravures p. cartes postal.
159. 1'homme soucieux
160. Amour naissant
161. Cabaret champetre
162. Paysage tourmente
163. Chemineau
Druckerei der Neuen Zürcher Zeitung.
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