15 Art deutlich gemacht und fest hingesetzt, nirgends ein toter Punkt, alles wie aus einem Atem, in prachtvollen einfachen Gegensätzen . aufgebaut, scheinbar ganz ruhig, in Wahrheit aber von einem erstaunlich erregten und stark gebändigtem Tem perament. Zwei, drei Farben mit ihren Zwischen tönen genügen ihm für eine Bildrechnung. Aber die Farben sind so sehr zum Schwingen gebracht, dass diese harmlosen Stilleben wie ein Stück Kosmos wirken. Später, in den achtziger Jahren, ändert er seinen Stil. Das Temperament zeigt sich freier und lebendiger, das „Stillebendige“ kommt mehr heraus, die Form löst sich auf, die Tonigkeit zerflattert ein wenig in hellere Farbig keit, und die Technik wird flimmernder. In seinem Meisterwerk, dem „Stilleben mit Trauben“, erreicht er eine goldene Farbigkeit, die weit über alle Tonmalerei hinausgeht. Hier ist der Begriff der malerischen Erscheinung um der Erscheinung willen fast auf die Spitze getrieben, die einzelnen Dinge, die dennoch da sind, existieren vornehm lich als malerische Werte, ohne dass darum ihre Gegenständlichkeit gelitten hätte. Diese Malerei ist zugleich abstrakt und sinnlich. Man sieht von den Dingen zunächst nur ihre hinreissende Er scheinungskraft und kann sich doch wieder im