37 Geschichtliches über den Tisch. Eine Jahrzahl ist auf dem Tische nicht angegeben. Sie liegt aber in den beiden Wappen. Dieselben gehören nämlich den Basler Familien Bär und Brunner an. Nach gütiger Mittheilung des Herrn His-Heusler, Vorstand des Museums in Basel, dem wir in den letzten Jahren eine Reihe urkundlicher Nachweisuugen über Holbein und seine Zeitgenossen verdanken (zusammengefasst im dritten Jahr gang der Jahrbücher für Kunstwissenschaft, herausgege ben von Dr. A. von Zahn), gab es zu Anfang des sechs- zehnlen Jahrhunderts zu Basel nur Ein Ehepaar Bär-Brunner, nämlich den im Jahre 1515 in der Schlacht von Mariguano umgekommenen Haus Bär und seine Gattin Barbara Brunner. Hans Bär war in der Schlacht von Marignano der Fähndrich der Basler, und die Tapferkeit, mit der er sterbend das Basler Panner noch rettete, wurde von den Zeitgenossen so sehr bewundert, dass nicht nur unsere Schweizerchroniken, sondern auch der berühmte italienische Geschichtschreiber Paul Jovius seines Heldentodes geden ken, Wir wissen nun nicht, mit welchem der drei Aus züge (Mai, Anfang Juli und Ende August 1515) Bär die Heimat verliess. Immerhin aber war der italienische Feld zug seit dem Frühjahr 1515 nolhwendig vorauszusehen, und Hans Bär als Fähndrich musste sich gefasst halten, den selben mitzumachen. Die Bestellung des Tisches kann also unmöglich später als im Frühjahr 1515 erfolgt sein — nach der Meinung Kunstverständiger muss sie noch iu’s Jahr 1514 zurück reichen. Dieses Resultat ist in doppelter Beziehung wichtig für die Holbein-Frage. Einmal rückt dadurch Holbeins Gebe rsiedlung von Augsburg nach Basel, die man bisher nicht vor Dezember 1515 nach weisen ko u nte, ungefähr um ein Jahr hinauf. Zugleich besitzen wir in dem Tische das älteste beglaubigte Werk