Die Künsllergesellschaft konnte im Jahr 1847 zur Eröff
nung ihres neuerbauten Kunsthauses, unterstützt von der Ge
fälligkeit der Eigeuthümer, dem Publikum eine Uebersicht
der Kunstschätze geben, welche sich hier im Privatbesitz be
finden.
Die jetzige Ausstellung ist der zweite Versuch in dieser
Richtung, und auch bei diesem verdanken wir der erfreuli
chen Bereitwilligkeit der hiesigen Sammler und Kunstfreunde,
das Gelingen desselben.
Verhältnissmässig sehr wenige Bilder, welche vor 23 Jah
ren ausgestellt waren, erscheinen jetzt wieder, was zum Theil
auch daher rührt, dass die Künsllergesellschaft, aus ihrer
Sammlung, mit Ausnahme eines einzigen Gemäldes, diesmal
nichts der Ausstellung heigegeben hat. Sie wird bald nach
Schluss der Ausstellung ihre Sammlungen den Kunstfreunden
und dem grossem Publikum zugänglich machen und den
Besuch derselben möglichst erleichtern.
Auch die Gemäldesammlung der Stadthibliothek wurde
jetzt nicht in Anspruch genommen, während es damals ge
schah. Immerhin aber gibt die Differenz der Zahlen Stoff
zu Fragen und Vergleichungen.
Indess würde eine Ausstellung von 707 Nummern, wie
diejenige von 1847, im jetzigen Lokale nicht Baum finden,
oder nur mit unverhältnissmässigen Kosten zu bewerkstelligen
sein. Damals handelte es sich um Ausfüllung aller Bäume
des neuerbauten Hauses.
An Gehalt verspricht die jetzige Ausstellung die vorzüg
lichste zu werden, die wir je veranstaltet, und wir dürfen
hoffen, dass die verehrten Besitzer der Kunstwerke für die
Entbehrung, die Sie sich durch ihre so verdankeswerthe Theil-
nahme auferlegt haben, durch den Genuss, den diese Aus
stellung bietet, in erfreulichster Weise entschädigt werden.