teiligt sind. Beispiele dafür besitzt die Ausstellung vielleicht in einigen römischen Bronzen und einigen Arbeiten von Holbein. Zu allen andern Zeiten und auch bei manchen Zeitgenossen von Holbein stehen die Schalen ungleich. I Bei der Beschäftigung mit der Erscheinung der Werke stellt sich die Frage auch nach ihrer Bedeutung. Die bildende Kunst ist wie die Dichtkunst und die Musik ja Sprache, von Menschen, die ihrer Zeit, und aus ihrer Zeit heraus auch uns sich mitteilen, mit ihren Freuden, Leiden, Angsten, Wünschen. Was die Künstler durch die Jahrhunderte behandeln, umspannt alle denkbaren menschlichen Erlebnisse und Erfahrungen; außerkünstlerische kirchliche und weltliche Einzel- und Gemeinschaftsfragen bis zu den schließ- lich nicht weniger schwer genommenen rein künstlerischen Tat- beständen, da eine Zeichnung, ein Bild, eine Skulptur als Selbst- zweck und Aufgabe von jeder irgendwelchen sonstigen Verpflich- tung frei Geltung haben. So gesehen bedeutet bildende Kunst Geschichte. Die Geschichte des Schweizer Landes, nicht so sehr die tatsäch- liche, aber die von Menschenhand aufgezeichnete, beginnt mit einem römischen Feldherrn und Staatsmann, einer germanischen Invasion und einer römischen Kirche. Die letzte „prähistorische’” Stufe der Schweiz, die von der For- schung mit den Jahreszahlen 400 bis 58 vor Christus umgrenzte jüngere Eisenzeit oder La Tene-Zivilisation, — während die ältere Steinzeit bis auf 6000 vor Christus zurück gelegt wird — gilt als die Zeit der Kelten, die aus Süddeutschland, vom obern Rhein und der obern Donau, vor den vom Norden drängenden Ger- be} 4A co