42 Ein Kirchenfest , die Papstmesse 9 der 60,000 Menschen beiwohnen , erklärt den Sinn des Baues - als Prunk saal , Denkmal der politischen Macht , Coliseo der Päpste • Der Einlaß des Volkes beginnt um 9 - die Messe um 11 Uhr * Die Italiener bringen ihre Proviant« körbe und Fiaschi mit , machen es sich auf den Stein* fliesen bequem und vermehren ihre Collazione • Nachher wird die Stimmung erwarttzngsvoll , feierlich # Endlich teilt sich der Vorhang , der die erste rechte Seiten kapelle schließt - deren Altar Michelangelos n Pieta w schmückt - aus höchster Höhe erschallen Töne , die die Mauern Jerichos hätten zerstören können - es waren Tuben und die Stärke lag in der Überraschung der Plötzlichkeit • Eine Garde trägt auf langen Stangen Straußfederwedel - und 3chon ist der Thron mit einer gespenstig wirkenden weißen Gestalt sicht bar • Wir Mitteleuropäer , im Bewußtsein , uns in einer Kirche zu befinden , erschrecken über den ohrenbetäu benden Applaus , der losbricht , über das Schreien - nein , das Brüllen : Ewiva papa re ! Der Spektakel wird durch die Tuben aus der Höhe gesteigert - es klingt nieht musikalisch , nicht feierlich , aber •* überwältigend - man muß mit brüllen « Wir stehen nahe der Kapelle und direkt über uns erhebt sich jetzt die Sedia Gestatoria mit der weißen Gestalt • Das Irdische des ganzen Spektakels versinkt , das Überirdische dieser Gestalt überbietet alles • • •