Sattes Frühlingsgrün und warme blaue Luft findet er in einem neuen italienischen Sommer in Olevano und Ba- gnaja. Die Massen werden vom Licht durchdrungen und flockig aufgelockert. Ueber den Elbalandschaften liegt far- big durchstrahlte Helligkeit von Meer, Felsen, Kornfeldern in heissem Sonnenglanz. Damit der Grenzdienst ihm die Hand und Zürich die Farben nicht allzu schwer werden lassen, übt er sich in Stilleben und Bildnissen. Im Gedan- ken an den Süden malt er fern von den Orten glücklicher Inspiration Erinnerungen. Der Tessin, eher ein kleines schweizerisches Italien als eine italienische Schweiz, gibt ihm auch wieder neue Bildformen. Zeitweise dominiert der Grotto. Es ist wie eine von Feierlichkeit entbundene, etwas übermütige Wiederkehr der ersten italienischen Zeit. Hauswände, Dachschrägen, Strassen- und Hofmäuer- chen, Bänke und Wirtschaftstische werden Elemente einer robusten Bildarchitektur. Die Farben sind dick und heiss wie italienischer Rotwein, Menschen, Tiere, Gegenstände vergnügliche Statisten. Neben einander entstehen in diesen Jahren in der Hei- mat tonig gebundene und farbig gelöste kleine Badeplätze und Gärten am Rhein, im Tessin bunte Gartenausschnitte und Ausblicke auf Berge und Wasser, bis mit dem sommer- lichen Wallis wieder ein grösserer Rhythmus aufrauscht. Grell flimmert der Sonnenglast über der breiten Talsohle und glühenden Strassen und macht die dunkel gekleideten Menschen zu tanzenden Schatten. Der Weg ist wirklich nicht weit von hier aus nach Nordafrika und nach Süd- frankreich, wo es dem Künstler beschieden war, in sorg- sam ausgewogenen Landschaften unter weiss brennendem Licht und Glanz von Sonne, Staub und Silber an die Voll- kommenheit zu rühren. Was wäre weiter gekommen? Das ist für niemanden