92 literarischen Sachen beschäftigte. Der Comble, der Höhepunkt des deutschen Dadaismus, war die dadaistische Aus stellung in der Kunsthandlung Burk hardt am Liitzowufer. Der „Oberdada" Baader, diese hebephrenwitzige Er scheinung, hatte dort „Dadako“, das Buch des Weltgerichts, ausgestellt, ohne daß es (trotz seiner „kosmischen Bedeu tung“) einen Käufer gefunden hätte. Die Klebebilder (Arbeiten, die nur aus bunten Papierstücken zusammen gesetzt sind) Raoul Hausmanns wurden wegen ihrer aggressiven Schärfe be rühmt. Grosz und John Heartfield, der „Monteurdada“, hatten aus allen Win keln ihres Ateliers Gedanken wie Puppenlappen zusammengetragen und daraus phantastische Konstruktionen errichtet. So etwas war der ernsthaften Kunstkritik noch nie vorzusetzen ge wagt worden, die es verstand, so ge schickt zu bellen, daß am Ende sogar die Gerichte aufmerksam wurden. Der normale Mensch hatte endlich behördlichen Anstoß genommen, das Endziel des Dadaismus stand nahe bevor. Denn der Dadaismus war in seinen letzten Absichten gegen die Seele des Normalmenschen gerichtet, ihr sollte eine außerordentliche Handlung ent gegengesetzt werden. Ihr sollte gesagt werden: „Es ist die Normalisierung aller Dinge und Werte, • _ % ITi 15 Nie wurde „ Kunstwerke“ des Dada Jas Chaos der Nachkriegszeit treffender dargestellt als in den „Kunstwerken“ des Dadaismus. Was damals sinnlos erschien, liat heute den Wert des künstlerischen Zeitdokuments.