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7 Nur im Kampf ist Schönheit. Kein Meister
werk ohne ein aggressives Moment. Die Dichtung
muß ein heftiger Ansturm gegen unbekannte Kräfte
sein, um sie aufzufordern sich vor den Menschen zu
legen.
8 Wir stehen auf dem äußersten Vorgebirge
der Jahrhunderte!... Wozu hinter uns blicken, da
wir gerade die geheimnisvollen Tore des Unmög
lichen brechen? Zeit und Raum sind gestern da
hinaufgegangen. Wir leben im Absoluten, denn wir
haben schon die ewige, allgegenwärtige Schnellig
keit geschaffen.
9 Wir wollen den Krieg preisen, — diese ein
zige Hygiene der Welt — den Militarismus, den
Patriotismus, die zerstörende Geste der Anarchis
ten, die schönen Gedanken, die töten, und die Ver
achtung des Weibes.
10 Wir wollen die Museen, die Bibliotheken
zerstören, den Moralismus bekämpfen, den Femi
nismus und alle opportunistischen und Nützlichkeit
bezweckenden Feigheiten.
11 Wir werden die arbeitbewegten Mengen,
das Vergnügen, die Empörung singen, die vielfar
bigen, die vieltönigen Brandungen der Revolutionen
in den modernen Hauptstädten; die nächtliche Vi
bration der Arsenale und Zimmerplätze unter ihren
heftigen, elektrischen Monden; die gefräßigen Bahn
höfe voll rauchender Schlangen; die durch ihre
Rauchfäden an die Wolken gehängten Fabriken; die
gymnastisch hüpfenden Brücken über der Messer