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Zeitungen auftauchenden, oft besser gemeinten als überlegten
Vorschlag unsere Aufmerksamkeit zuwenden oder denselben
beantworten können: Die Künstlergesellschaft muss die freie
Entschliessung über die Verwendung der ihr anvertrauten
Fonds sich selbst vorbehalten und nimmt diessfalls nur ein
Recht in Anspruch, das jedem andern Vereine auch zugestanden
wird.
Festlichkeiten, In gewohnter Weise wurde je am
2. Januar der Berchtoldsiag gefeiert, wobei im Gesellschafts-
kreise einige fröhliche Stunden verlebt wurden. Auch unserer
Damen wurde nicht vergessen: Am 31. Januar 1885 fand eine
«Soiree> und am 13. Februar 1886 ein Costümfest in unseren
Gesellschaftsräumen statt, das besondere Erwähnung verdient,
indem dabei eine Reihe von Bildern und Szenen aus Gottfried
Kellers «Zürcher Novellen » zur Darstellung gebracht wurde, Die
Ausführung gelang vortrefflich und es verlieh die Anwesenheit
von Ehrengästen dem Feste eine besondere Weihe. Dieser
Abend wird allen Theilnehmern noch lange in fröhlicher Er-
innerung bleiben.
Zürcherischer Kunstverein, Zur Unterstützung der
von der Zürcherischen Künstlergesellschaft — Sektion Zürich
des Schweizerischen Kunstvereins — zeitweise veranstalteten
Ausstellungen und Verloosungen wirkte in bisheriger Weise der
Zürcherische Kunstverein. Derselbe wurde, wie die übrigen
Angelegenheiten der Künstlergesellschaft, von deren Vorsteher-
schaft geleitet.
Ueber das Jahr 1885 wurde früher Bericht erstattet und
es verbleibt uns bloss noch, die finanziellen Angelegenheiten
des Kunstvereins für das Jahr 1886 darzulegen.
Es zählte derselbe während des verflossenen Jahres. 1886
404 Mitglieder mit 446 Aktien (gegenüber dem Vorjahr eine
Abnahme von 7 Mitgliedern mit 12 Aktien), deren Betrag
a Fr. 10 per Aktie mit Fr. 4460 einbezahlt und wie folgt ver-
theilt wurde: