Strebens zu sein, brauchen wir wohl nicht weiter auszuführen.
Mit dem Beitritt zahlreicher Mitglieder wachsen nicht nur unsre
ökonomischen Kräfte, sondern auch der Muth und die Zuversicht,
neue Aufgaben anzugreifen, und aus dem mehr konservativen
Verhalten, das uns hie und da zum Vorwurf gemacht, aber
z. Z. durch die Verhältnisse einfach vorgeschrieben ist, heraus-
zutreten. Der Name «Künstlergesellschaft > darf niemanden
abschrecken, unsrer Vereinigung beizutreten, denn die Voraus-
setzung ist irrig, dass nur Künstler oder Kunstgelehrte ihr
beitreten dürfen, oder dass ein gewisses Mass formellen Wissens
zur Aufnahme erforderlich sei. Allerdings sind uns Künstler
und Kunstkenner jederzeit am meisten willkommen und überaus
werth, aber unsre Gesellschaft hat doch von jeher mit vollem
Bewusstsein auch allen denen ihre Porten geöffnet, welche
lediglich die Ziebe zur Kunst und die Freude an ihren Werken
ihr zugeführt hat. Von dieser Tradition gedenken wir um so
weniger abzugehen, als einerseits leider die Zahl der zürche-
rischen Künstler eine überaus kleine geworden ist und ander-
seits der ursprüngliche Zweck blos persönlicher Anregung und
freundschaftlicher Unterhaltung durch den Liegenschaften-Besitz
und das fortwährende Wachsthum der Sammlungen dergestalt
erweitert worden ist, dass die Verwaltung der Gesellschafts-
angelegenheiten zu einer sehr belangreichen Aufgabe geworden
ist, die sehr verschiedenartige Kräfte in Anspruch nimmt und
anch fernerhin bedarf. Das allerdings hat der Gesellschaft
noch nie dauernden Vortheil gebracht, wenn neue Mitglieder
der Gesellschaft aus Gründen beigetreten sind, . welche ihrem
eigentlichen Zweck völlig fern lagen und in dieser Hinsicht
streben wir nicht darnach, ä tout prix unsre Mitgliederzahl zu
vermehren; aber herzlich willkommen ist jedermann, der einen
offnen Sinn und einen guten Willen mit sich bringt, in freier
Weise sich und andre durch die Beschäftigung mit Fragen der
Kunst geistig zu fördern und zu erfreuen.
Vorsteherschaft. Durch fortwährend schwankende Ge-
sundheitsumstände fand sich zu unserm lebhaften Bedauern
Herr Prof. Julius Stadler gezwungen, das früher gestellte Ent-
lassungsgesuch von der Stelle des Präsidenten zu erneuern und
es blieb uns nichts anderes übrig, als diesem Begehren unter