Volltext: Berichterstattung über das Jahr 1888 (1888)

Strebens zu sein, brauchen wir wohl nicht weiter auszuführen. 
Mit dem Beitritt zahlreicher Mitglieder wachsen nicht nur unsre 
ökonomischen Kräfte, sondern auch der Muth und die Zuversicht, 
neue Aufgaben anzugreifen, und aus dem mehr konservativen 
Verhalten, das uns hie und da zum Vorwurf gemacht, aber 
z. Z. durch die Verhältnisse einfach vorgeschrieben ist, heraus- 
zutreten. Der Name «Künstlergesellschaft > darf niemanden 
abschrecken, unsrer Vereinigung beizutreten, denn die Voraus- 
setzung ist irrig, dass nur Künstler oder Kunstgelehrte ihr 
beitreten dürfen, oder dass ein gewisses Mass formellen Wissens 
zur Aufnahme erforderlich sei. Allerdings sind uns Künstler 
und Kunstkenner jederzeit am meisten willkommen und überaus 
werth, aber unsre Gesellschaft hat doch von jeher mit vollem 
Bewusstsein auch allen denen ihre Porten geöffnet, welche 
lediglich die Ziebe zur Kunst und die Freude an ihren Werken 
ihr zugeführt hat. Von dieser Tradition gedenken wir um so 
weniger abzugehen, als einerseits leider die Zahl der zürche- 
rischen Künstler eine überaus kleine geworden ist und ander- 
seits der ursprüngliche Zweck blos persönlicher Anregung und 
freundschaftlicher Unterhaltung durch den Liegenschaften-Besitz 
und das fortwährende Wachsthum der Sammlungen dergestalt 
erweitert worden ist, dass die Verwaltung der Gesellschafts- 
angelegenheiten zu einer sehr belangreichen Aufgabe geworden 
ist, die sehr verschiedenartige Kräfte in Anspruch nimmt und 
anch fernerhin bedarf. Das allerdings hat der Gesellschaft 
noch nie dauernden Vortheil gebracht, wenn neue Mitglieder 
der Gesellschaft aus Gründen beigetreten sind, . welche ihrem 
eigentlichen Zweck völlig fern lagen und in dieser Hinsicht 
streben wir nicht darnach, ä tout prix unsre Mitgliederzahl zu 
vermehren; aber herzlich willkommen ist jedermann, der einen 
offnen Sinn und einen guten Willen mit sich bringt, in freier 
Weise sich und andre durch die Beschäftigung mit Fragen der 
Kunst geistig zu fördern und zu erfreuen. 
Vorsteherschaft. Durch fortwährend schwankende Ge- 
sundheitsumstände fand sich zu unserm lebhaften Bedauern 
Herr Prof. Julius Stadler gezwungen, das früher gestellte Ent- 
lassungsgesuch von der Stelle des Präsidenten zu erneuern und 
es blieb uns nichts anderes übrig, als diesem Begehren unter
	        
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