Volltext: Berichtersattung über das Jahr 1890 (1890)

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kommission, Herr Oberst Rothpletz, in einer Aufsehen erregenden 
Brochure letztes Jahr auf’s treffendste die Gefahren bezeichnet, 
in welche uns der.neu eingeschlagene Wege einer „nationalen 
Kunstpflege“ unausweichlich hineinführt. Leider ist der Verfasser 
bald darauf schwer erkrankt und hat desshalb seine Reform-Ideen, 
welche in unsern Kreisen viel Anklang gefunden, nicht weiter 
verfolgen können. In der Bundesversammlung haben sie aber 
doch ein Echo geweckt und es dürfte ein weiteres Jahr von 
Erfahrungen die Mithülfe der Kunstvereine bei den staatlichen 
Bestrebungen wieder mehr zu Ehren bringen. 
Bauten. Von der im Innern des Kunstgebäudes bewerk- 
stelligten Umänderung der Hängeeinrichtung haben wir bereits 
oben Bericht erstattet. Die bezüglichen Auslagen waren nicht 
sehr bedeutend, wiewohl der schwarze Anstrich allerlei unvorher- 
gesehene Schwierigkeiten bot; dagegen verursachte uns sehr nam- 
hafte Kosten die Trockenlegung der Nordmauer des Kunst- 
gebäudes, welch letztere sich schon seit einigen Jahren durch 
unangenehme Anzeichen im Aquarellzimmer als stark mit Salpeter 
Jlurchsetzt erwiesen hatte. MNachgrabungen ergaben die Noth- 
wendigkeit einer durchgreifenden Abhülfe auch auf der Nordwest- 
seite, und es musste den bezüglichen, nach einlässlicher Berathung 
angeordneten Vorkehrungen leider auch die Kastalpe auf der 
kleinen Terrasse zum Opfer fallen. — Dass wir sonst den Baum- 
schmuck der Umgebungen des Künstlergutes wohl zu schätzen 
wissen, geht schon daraus hervor, dass der Vorstand sich ver- 
anlasst gesehen hat, an den Tit. Stadtrath Zürich zu Handen 
der Schulhausbau-Commission eine Petition für Erhaltung der 
prächtigen Baumgruppen beim Portal der Stockar’schen Liegen- 
schaft zu richten, ein Schritt, der, wie wir hoffen, nicht vergeblich 
gewesen ist. — Die Decoration der Ofenwand im Gesellschafts- 
3aal, deren schon unser letzter Bericht Erwähnung that, ist zu 
allgemeiner Befriedigung ausgefallen und wir freuen uns nun, 
sine „Gesellschaftstube“ zu besitzen, die, bei aller Anspruchs- 
losigkeit, doch einer Künstlergesellschaft wohl ansteht und ihren 
geselligen Vereinigungen zur Zierde gereicht. Die starke Inan- 
spruchnahme des Saales auch für andere Gesellschaften beweist 
am besten, dass man ihn überall als „heimeliges Festlokal“ zu
	        
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