Full text: Berichtersattung über das Jahr 1890 (1890)

zwar unsers Gedenkens die Sitzungen der Gesellschaft seit einer 
Reihe von Jahren nicht mehr besucht, allein es hat uns doch 
zur Ehre gereicht, den berühmten Mitbürger als Mitglied unserer 
Gesellschaft zu besitzen, und wir erinnern uns noch mit Ver- 
ynügen des Abends, da zu seinen Ehren und auch zu seiner 
aufrichtigen Freude eine Reihe Scenen aus den Zürcher-Novellen 
in heitern Bildern bei uns vorgeführt worden sind. Die + Herren 
Hünerwadel-Zeller und Gottfried v. Grebel gehörten der jüngeren 
Generation an, aber beide sind treue Mitglieder der Gesellschaft 
gewesen; in dem letztern haben wir zudem ein äusserst thätiges 
Vorstandsmitglied verloren, dessen Lebhaftigkeit, Initiative und 
Freigebigkeit ihm die Herzen rasch eroberte, und das auf dem 
von ilim übernommenen Gebiete des Ausstellungswesens sehr 
schwer zu ersetzen sein wird. — Vier Mitglieder haben wir auch 
durch Austritt verloren, und es stellt sich die Mitgliederzahl nun- 
mehr per Ende 1890 auf 134. 
Vorsteherschaft,. Mit dem Hinschied des Herrn G. v. 
Grebel musste die von demselben bekleidete Stelle eines Kunst- 
direktors neu besetzt werden, und es ist Herr Ulrich-Schoch so 
freundlich gewesen, in die Lücke zu treten. Auf seinen besondern 
Wunsch haben wir indessen den Titel „Kunstdirektor“, welcher 
in Folge Wegfalls des Aktzeichnens aus unserm Gesellschafts- 
programm auch sonst nicht mehr ganz passend erschien, in den- 
jenigen eines II. Conservators abgeändert und gleichzeitig die 
Obliegenheiten der beiden Conservatoren neu geordnet. Dem 
ersten Conservator, Herrn Brun, ist die Sammlung der Hand- 
zeichnungen und Kupferstiche unterstellt, dem II., Herrn Ulrich, 
die Gemäldesammlung. In den Ausstellungs-Commissionen führt 
abwechselnd einer dieser beiden Beamten den Vorsitz. — Als 
Ersatzmann im Central-Comite des schweizerischen Kunstvereins 
ist an Stelle des Herrn v. Grebel Herr Maler H. Nägeli gewählt 
und im Herbstbott der letztere als Beisitzer im Vorstand durch 
Herrn Kunsthändler Appenzeller ersetzt worden. 
Gesellschaftsabende. Während der Sommermonate sind 
dieselben bekanntlich etwas spärlich besucht, und ein eigenes 
Missgeschick pflegt seit einigen Jahren dafür zu sorgen, dass 
jeweilen der Donnerstag durch Gewitter und Regengüsse aus-
	        
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