Volltext: Berichterstattung über das Jahr 1892 (1892)

grössere Ankauf (A. Böcklin, in der Gartenlaube) hatte allerdings 
die Mittel des Berichtsjahres zum voraus erschöpft, allein wir 
wollten uns doch die Gelegenheit, das genannte Bild anzukaufen, 
nicht entgehen lassen, um so weniger, als uns einerseits die 
Familie Fröhlicher in dankenswerter Weise entgegenkam und uns 
anderseits eine Reihe Album-Loskaufsbeiträge von neu einge- 
tretenen Mitgliedern für diesen Zweck zur Verfügung gestellt 
wurden. 
Über den Stand der Sammlung haben wir sonst nichts bei- 
zufügen, als dass die „Räume sich füllen“, aber das Haus sich 
leider nicht im Verhältnis dehnt und die Schwierigkeiten richtiger 
Unterbringung neuen Sammlungszuwachses daher immer grösser 
werden. Und doch können wir unmöglich für die Erweiterung 
des Sammlungsgebäudes Pläne machen, bevor die Kaufhaus- 
Umbaufrage entschieden ist und wir wissen, ob die bittere Not- 
wendigkeit uns zwingt, auch für Ausstellungsräume auf unserem 
ungünstig gelegenen Künstlergutterrain zu sorgen. Mit dem Ge- 
danken, dass die ständige Sammlung da verbleiben müsse, wo 
sie jetzt ist und nur durch Annexe zum bisherigen Gebäude 
für die neuen Bedürfnisse Raum zu schaffen sei, haben wir uns 
so ziemlich vertraut gemacht, weil nur ein ganz ungeahnter und 
unwahrscheinlicher Zufall uns die Mittel an die Hand geben 
könnte, im Mittelpunkt der Stadt ein grosses Museum zu bauen. 
Aber sehr schwer nur können wir uns von dem Gedanken trennen, 
dass das vortrefflich gelegene Kaufhaus zum Ausstellungsgebäude 
umgebaut werden und damit einem durchaus nicht nur bei uns, 
sondern in weiten Kreisen gefühlten Bedürfnis entsprochen werden 
könnte. Hiefür wären die Mittel leicht zu finden und wenn erst der 
Umbau nach einem der uns zur Verfügung gestellten Pläne ausgeführt 
wäre, so würden, des sind wir überzeugt, Tausende an dem Aus- 
stellungsgebäude Freude empfinden, welche jetzt das verwahrloste 
alte Kaufhaus hinwegwünschen. Einstweilen ruht die Angelegen- 
heit, weil die Organisation der neuen zentralisirten Stadtverwaltung 
vorläufig alle Kräfte der neuen Beamten in Anspruch nimmt und 
wir wollen daher an diesem Orte und in diesem Augenblick uns 
nun auch nicht weiter darüber aussprechen. Nur wolle man es 
uns zu gut halten, wenn mittlerweile im Künstlergut sich die 
Kunstwerke etwas häufen und Ausstellungen in Ermanglung eines
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.