Volltext: Berichterstattung über das Jahr 1893 (1893)

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sind bis jetzt nicht behandelt worden und es kann daher erst im 
nächsten Berichte mitgeteilt werden, ob die Oberbehörden — wie 
wir hoffen, — diese Angelegenheit von einem freiern Gesichts- 
punkt aus ansehen. 
Festlichkeiten. Von solchen im Jahresberichte zu sprechen, 
wenn das Damoklesschwert der Steuerkommission über einem 
hängt, ist etwas gefährlich; da wir aber unsere Geselligkeits- 
schöpplein selbst bezahlen und ganz getrennte Rechnung führen 
über das, was uns, und das, was gewissermassen der Öffentlich- 
keit gehört, wollen wir es doch wagen, ein paar Worte auch von 
dieser Seite unserer gesellschaftlichen Tätigkeit zu sagen. Der 
Berchtoldstag wurde mit grosser Teilnehmerzahl gefeiert und 
brachte den anwesenden Mitgliedern und Gästen die Überraschung 
einer vom Präsidium in aller Stille mit einigen Künstlern ver- 
anstalteten Konkurrenz für Erstellung eines neuen Kunstgebäudes, 
wofür von den Wettbewerbern nacheinander der Ütliberg, der 
Zürichsee, der neue Eisenbahn-Damm, der Dolder, die Quai- 
brücke etc. ete. als Bauplätze vorgeschlagen wurden. Der 
« Präsidialscherz» wurde später auf speziellen Wunsch für die 
Mitglieder gedruckt. -- Über die fröhliche Vereinigung mit Damen 
am 8. März dürfen wir hier hinweggehen, da sie sich mehr nur 
im Rahmen allgemein geselliger Unterhaltung bewegte, dagegen 
haben wir der Triennial-Versammlung des Schweizer. Kunst- 
vereins noch zu gedenken, die am 10./11. Juni in Zürich statt- 
gefunden hat. Die Zentral-Komite-Sitzung wurde im Künstler- 
gut abgehalten und abends fanden sich auf der Terrasse ‚bei 
festlich beleuchtetem Garten die Mitglieder des schweizerischen 
Vereins mit unsern Gesellschaftsmitgliedern und ihren Familien 
zusammen. Am folgenden Tage führte nach dem Besuch der 
Turnus-Ausstellung und Abhaltung der Generalversammlung in 
der Getreidebörse eine «Schwalbe» bei prächtigem Wetter die 
77 Teilnehmer aufs Zürichhorn, wo einige fröhliche Stunden ver- 
bracht wurden, wie billig von allerlei Reden eingerahmt, von 
denen diejenige des Präsidenten unserer Gesellschaft, welcher 
in Scherz und Ernst die Zürcher Kunst und ihre Leistungen 
seit 100 Jahren den Gästen vorführte, denselben hernach ge- 
druckt als Andenken zugestellt worden ist. Nach Tisch öffneten 
sich ihnen freundlichst die Ateliers der Herren Bildhauer Kissling
	        
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