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sind bis jetzt nicht behandelt worden und es kann daher erst im
nächsten Berichte mitgeteilt werden, ob die Oberbehörden — wie
wir hoffen, — diese Angelegenheit von einem freiern Gesichts-
punkt aus ansehen.
Festlichkeiten. Von solchen im Jahresberichte zu sprechen,
wenn das Damoklesschwert der Steuerkommission über einem
hängt, ist etwas gefährlich; da wir aber unsere Geselligkeits-
schöpplein selbst bezahlen und ganz getrennte Rechnung führen
über das, was uns, und das, was gewissermassen der Öffentlich-
keit gehört, wollen wir es doch wagen, ein paar Worte auch von
dieser Seite unserer gesellschaftlichen Tätigkeit zu sagen. Der
Berchtoldstag wurde mit grosser Teilnehmerzahl gefeiert und
brachte den anwesenden Mitgliedern und Gästen die Überraschung
einer vom Präsidium in aller Stille mit einigen Künstlern ver-
anstalteten Konkurrenz für Erstellung eines neuen Kunstgebäudes,
wofür von den Wettbewerbern nacheinander der Ütliberg, der
Zürichsee, der neue Eisenbahn-Damm, der Dolder, die Quai-
brücke etc. ete. als Bauplätze vorgeschlagen wurden. Der
« Präsidialscherz» wurde später auf speziellen Wunsch für die
Mitglieder gedruckt. -- Über die fröhliche Vereinigung mit Damen
am 8. März dürfen wir hier hinweggehen, da sie sich mehr nur
im Rahmen allgemein geselliger Unterhaltung bewegte, dagegen
haben wir der Triennial-Versammlung des Schweizer. Kunst-
vereins noch zu gedenken, die am 10./11. Juni in Zürich statt-
gefunden hat. Die Zentral-Komite-Sitzung wurde im Künstler-
gut abgehalten und abends fanden sich auf der Terrasse ‚bei
festlich beleuchtetem Garten die Mitglieder des schweizerischen
Vereins mit unsern Gesellschaftsmitgliedern und ihren Familien
zusammen. Am folgenden Tage führte nach dem Besuch der
Turnus-Ausstellung und Abhaltung der Generalversammlung in
der Getreidebörse eine «Schwalbe» bei prächtigem Wetter die
77 Teilnehmer aufs Zürichhorn, wo einige fröhliche Stunden ver-
bracht wurden, wie billig von allerlei Reden eingerahmt, von
denen diejenige des Präsidenten unserer Gesellschaft, welcher
in Scherz und Ernst die Zürcher Kunst und ihre Leistungen
seit 100 Jahren den Gästen vorführte, denselben hernach ge-
druckt als Andenken zugestellt worden ist. Nach Tisch öffneten
sich ihnen freundlichst die Ateliers der Herren Bildhauer Kissling