gibt der planirten grössern Vereinigung ein praktisches sym-
pathisches Ziel, über dem sich am leichtesten persönlicher Zwist
vergessen lässt, und mit dem grossen Mitgliederbestand wird
manches zu erreichen sein, was der alten Künstlergesellschaft wohl
auch als wünschbar vorgeschwebt hat, aber von ihr aus Mangel an
persönlichen und ökonomischen Kräften nicht hat ausgeführt werden
können. Dem Eifer der jüngern Gesellschaft, der in kurzer
Frist so viele neue Kunstfreunde zu werben vermochte, darf von
uns die Anerkennung nicht versagt werden, während auf der
andern Seite schon in dem ersten Jahre des Bestandes der
neuen Vereinigung die Empfindung bei derselben gewiss auch
nicht ausgeblieben ist, dass es nicht so gar leicht ist, eine Gesell-
schaft für bildende Kunst über hundert Jahre beisammen zu
halten, und dass daher gegenüber wohlmeinender, ausdauernder
Arbeit der an die Spitze gestellten Mitglieder, welche schliesslich
allerdings auch etwa mit einer gewissen Müdigkeit der Natur ihren
Tribut zollen, kein gar zu scharfes kritisches Mass angelegt
werden sollte.
Da schon im letzten Berichte und in dem kurz vorher
an die Mitglieder versandten Zirkulare in Kürze mitgeteilt worden
ist, wie es gekommen, dass sich plötzlich in Zürich zwei Kunst-
gesellschaften gebildet haben, und am Schlusse dieses Berichtes
in ausführlichster Weise der Gang der Ereignisse dargelegt wird,
welche bis zu dem heutigen Antrag auf Wiedervereinigung führten,
so halten wir es weder für notwendig noch zweckmässig,
an diesem Orte mehr darüber zu sagen, sondern wir gehen nun
zur weitern Berichterstattung in der gewohnten Reihenfolge der
Gesellschaftsangelegenheiten über, indem wir dabei ausnahms-
weise den Zeitraum bis zum heutigen Tage hineinziehen, da mit
demselben — Ihre Zustimmung zur Vereinigung vorausgesetzt —
die bisherige Künstlergesellschaft, wenn nicht formell, so doch
‘atsächlich ihr Ende erreicht. Aus diesem letztern Grunde und
ım die Rechenschaftsablegung ’beim Übergang der Gesellschafts-
‚eitung in andere Hände vollständig zu machen, bringen wir,
in Abweichung von bisheriger Übung, auch die Jahresrechnung
zum Abdruck. Sie werden, wenn Sie dieselbe mit den im Archiv
vefindlichen Rechnungen aus der Zeit vor 20 Jahren vergleichen,
ans das Zeugnis nicht versagen, dass wir — Dank namentlich