„Aber weißt Miggeli, das hab ich auch niemehr getan, meiner 
Seel nicht!” 
Das Miggeli war dran ihm zu Tagen, daß ihm das doch gleich 
Tein könne, und was er denn etwa wolle mit feinem Gered. 
„Weißt, aber ich weiß nicht, was ich denkt hab felbiges Mal. 
Auf einmal hab ich dem Gaul die zündige Zigarre zwifchen das 
Lederzeug und das Pell gelteckt, da ift er davon!” 
Das Mädchen Iah auf den Boden und wußte nicht, ob der 
Gottlob am heiterhellen Tag fchon befoffen oder fonft über fei. 
„Magft du mich jefct gleich noch?” fragte der nach einer Weile. 
Da (lieg der Jungfer ein roter Schein ins Gefleht und es ließ 
die Augen nicht mehr vom Boden los. 
„Jebt wirft mich denk nimmer mögen?” fragte der Gottlob 
ipeiter. 
Da fing das Jüngferlein ein Lächeln an, daß die Vögel in den 
Bäumen darob zu ftaunen fchienen. 
„Ja rpenn dir fo viel daran gelegen ift, mögen tu ich dich 
fchon.” 
„Gleich, auch wegen dem Gaul?” 
Darauf hat fleh der Schneidermeifter Gottlob Schleicher nicht 
länger befonnen und hat das Miggeli Steiner zur Frau genom= 
men, und ift trots der Gaulgefchichte nicht übel dabei gefahren. 
Aber verrechnet hat er fleh dabei doch. Die Angft vor der 
Polizei und vor allen uniformierten Beamten ift er nicht los ge= 
worden — 
Jetft wo er auf feinem Tifch faß und finnierend auf feinen 
Fingerhut guckte, rpar es ihm genau, als höre er die Stimme 
Wächters der Ordnung 
kam fein Gefleht 
derliches Ausfehen. Dine herrifche Angft hockte fleh in Mund 
und 
Augenwinkel und verfteinerte feine. Züge, 
i entfchloflenen Ausdruck, den ihm niemand 
gab ihm 
inte. Br 
laufchte hinaus 
verklang die Stimme ipieder. Mit einem 
fcheuen Seufzer zog er eine Armlänge Zrrim von der 
fädelte ein und nähte Stich 
Schon in der Schule hatte 
feilen. So rpar er immer für fleh 
m Stich. 
ihm diefe Furcht im Nacken ge 
allein geblieben, weil er fleh 
Bubenftreichen fürchtete. Vor den Lehrern zitterte 
für ihn Staatsgewalt waren. Und die Lehrer brauchen
	        
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