Kirchgang
FME Glocken läuten, und Herr Joachim
Zieht mißgeftimmt die Stiefel auf die Deine,
Er denkt, das Läuten ruäre rregen ihm ...
Sein Frauchen macht ihm den Zylinder reine.
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Dann gibt er feiner Gattin einen Kuß.
In feinen Augen ift der Spruch zu lefen:
„Verflucht, daß man zur Kirche gehen muß!
Wie fchön ruär’s heute noch im Bett geiuefen.“
Kaum lieht Herr Joachim por feiner Tür,
So gibt er feiner Leiblichkeit die Sporen, —
Er kommt lieh felber Poller Salbung für,
Nichts blieb zurück pon feinem großen Zoren.
Da trifft er den Herrn Pfarrer Heinrich Salz
(Ein Hann, genau rnie Zruingli oder Luther),
Herr Joachim nnrd liebepoll ruie Schmalz,
Und fein Gefleht ift ipeich rpie Tafelbutter.
Sie gehn zufammen, mas den Brapen freut. —
Die Hänner ziehen alle tief die Hüte.
„Ein fchönes Wetter haben mir doch heut.“
Der Pfarrer nickt Poll Innigkeit und Güte.
Da kommt auch noch die keufche Katharin.
Sie ift ein Vierteljahr Perreift geruefen.
Den Seelenherrn gewährend, grüßt Ae ihn.
Sie ift noch etrnas blaß, iPie kaum genefen.
Der Friedei hat ein Sträußchen auf dem Hut.
Wahrfcheinlich flucht er fchauderhaft im Stillen.