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alten für Ergebnisse einer neuen Gesellschaftsordnung. Nicht
aber gegen die Ursachen der alten und für die Geburt der neuen
Ordnung. Sicher sind manche, welche sich mit diesen absoluten
Problemen abquälen, sehr gute Genossen — doch ändert dies nichts
daran, daß ihr berufliches Streben schädlich, wenn nicht wirkungs
los sein muß, in ähnlichem Sinn wie das Tun von Genossen, die
die Frage, „wie lebe ich als Kommunist in der bürgerlichen Ge
sellschaft?“, beantworten: „indem ich sie meide oder so tue, als
ob sie nicht da sei“ und folgerichtig eine Siedlung gründen. Die
Künstlerkolonie Worpswede etwa ist ein Schulbeispiel dafür. Dort
kann man sich Kommunisten ansehen wie Edelwild im Zoo, das
Gitter bauen sie sich selber, und weh tun sie niemandem. Die
Probleme, die sie naturnotwendig fruchtlos behandeln, sind viel
leicht spruchreif, wenn der Kampf mit der Bourgeoisie, mit Kapital
und Militarismus endgültig vorüber ist. Die Mittel im Kampf
haben nichts zu tun mit seinen Früchten: Mittel zu sein für den
Kommunismus, einzig das ist das Gebot der Gegenwart, Kommu
nist sein zu wollen mitten im Kapitalismus, Kunst über den Klassen
produzieren zu wollen, ist — wenn auch liebenswert-kindliche —
Vermessenheit. Eine ganz andere Frage ist es, inwieweit die Kunst
der Gegenwart Ansätze und Keime birgt, Nährboden ist für die
Kunst der kommunistischen Proletariergemeinschaft. Diese Frage
zu untersuchen ist jedoch nicht Aufgabe des kommunistischen
Künstlers (das Grübeln müßte seine Phantasie zersetzen), sondern
die des Kulturforschers. Ein Unterschied wie zwischen Mutter
und Hebamme. „Proletkult“, das Embryo der kommenden klassen
losen Kultur, hat noch kein Bewußtsein, kann also kein Programm
usw. haben; untersucht kann lediglich werden, ob das Proletariat
mit ihm schwanger geht, die Symptome können genannt und er
kundet werden, man kann sich darüber streiten, was dem Proletariat
nottut, damit sein Kindlein wächst und gesund zur Welt kommt.
Der kommunistische Künstler aber kann dazu nichts anderes tun,
als seine Kräfte ganz und rückhaltslos in den Dienst der revolutio
nären Gegenwart zu stellen. Dann und nur dann dient er wahrhaft
der Zukunft.
Teil IV
Der Künstler im kommunistischen Staat.
Mit Eroberung der staatlichen Macht eines Landes durch das
Proletariat ist eine der wichtigsten Voraussetzungen zur Ueber-
windung des Bürgertums erfüllt: seihe antisoziale, privatkapitali-