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Junge Garde.
Wir sind die erste Reihe.
Wir gehen drauf und dran.
Wir sind die junge Garde.
Wir greifen an.
Im Arbeitsschweiß die Stirne.
Der Magen hungerleer.
Die Hand voll Ruß und Schwielen.
Spannt das Gewehr.
So steht die junge Garde.
Zum Klassenkampf bereit.
Erst wenn die Bürger bluten.
Sind wir befreit.
Kein Wort mehr vom Verhandeln.
Das doch nichts frommen kann.
Mit Luxemburg und Liebknecht.
Wir greifen an.
Es lebe Sowjetrußland.
Hört, wir marschieren schon.
Wir stürmen in dem Zeichen:
Revolution.
Sprung auf die Barrikaden.
Heraus zum Bürgerkrieg.
Pflanzt auf die Sowjetfahnen.
Zum roten Sieg.
Oskar Kanehl
Erwiderung.
In Heft 8/9 des „Gegner“ erschien ein
„Offener Brief“ .an die Novembergruppe. Wir
erhielten darauf von der Novembergruppe eine Zu
schrift, welche dazu Stellung nahm. Leider ist
die rechtzeitige Veröffentlichung dieser Erwide
rung durch ein Versehen unterblieben. Ihr
Wortlaut ist:
Wir stellen fest: Es ist der Opposition
bekannt gewesen, daß die November
gruppe schon seit langem dank ihrer
praktischen Tätigkeit zu der Ueberzeu-
gung gekommen ist, daß die Verfolgung
radikal politischer Ziele Sache eines jeden
einzelnen sei, daß die Gruppe als Vereini
gung lediglich radikal künstlerische Ziele
zu verfolgen habe. (Beweis sind neben
verschiedenen Erklärungen im Jahre 1919
die unzweideutige Stellungnahme der
Generalversammlung im November 1919
und die am 23. Juli 1920 errichteten Ver
einsstatuten, die von Angehörigen der
Opposition mitunterschrieben wurden).
Dadurch, daß die Novembergruppe den
Mitgliedern eine wirksame Stütze bedeu
tet, gibt sie ihnen die Möglichkeit, sich
künstlerisch und politisch auszuwirken.
Wenn diese Aufgaben nicht mehr von
ihr zu lösen sind, wird ein objektives
Urteil zu richten haben.
Novembergruppe