Sitzendes Mädchen. 1914. <Bronze.> Größe ca. 20 cm
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Favory konstruieren mit reichen, fetten, blen
denden und freien Mitteln, mit einem sicheren
Geschmack. Jules Flandrin, älter als sie, ist
dennoch ihr Zögling. Gerb au lt, ein Tempe
rament, vergeudet seine Gaben, ohne sichRechen*
schaft zu geben,* er wird ein starkes meisterliches
Werk schaffen, sobald er sich Rechenschaft gibt.
Ich bedaure, daß Le Fauconnier, dessen An*
fange vor dem Krieg ausgezeichnet waren, nicht
die Versprechungen gehalten hat, die man ihm —
zu Recht oder Unrecht — glaubte machen zu
sehen. Gernez zu gleicher Zeit merkwürdig
cerebral und liebenswürdig*sensibel, arbeitet
ohne weiteres für das Museum. Suzanne
Valadon erinnert uns daran, daß Edgar Degas,
in seinen grausamsten Verzeichnungen, die er
offensichtlich gegen das beklagenswerte mensch*
liehe Gerippe gerichtet hat, es niemals auf eine
die Majestät der alten schmerzensreichen Ge*
rippe allzu verunglimpfende Art gewagt hat.
Picart le Doux hat ohne Zweifel Kraft.
Robert Mortier emanzipiert sich auf den
frischen Spuren Rouaults. Was Marquet be*
trifft: sein Akt vor gelbem Hintergrund besitzt
ein prachtvolles Ungestüm.
Fast hätte ich Henri Matisse vergessen.
Aber das, was wir hier von ihm sehen, hat nicht
die Bedeutung, die nötig wäre, um ein hinrei*
chendes Urteil über das Werk und den Welt*
Einfluß dieses Meisters auszusprechen. Valtat,
in einer Meerlandschaft mit roten Felsen, hat
sich selbst übertroffen. Jean Lurcpat hat in
seinen Aquarellen eine japanische Delikatesse
des Pinselstriches.
DEUTSCHLAND~ ÖSTERREICH
Deutschland führt eine schöne geschlossene
und starke Sammlung vor, Dieselben großen
Richtlinien, wie in der französischen Abteilung,
finden sich auch hier. Aber die Analytiker scheinen