Volltext: Zweiter Jahrgang (2(1921))

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ZEITFRAGEN 
Die Krisis des deutschen Budis. III. 
Eurydike: Gerda Müller 
Orpheus: Heinridi George 
Uraufführung von Oskar Kokosdikas Drama 
»Orpheus und Eurydike« 
in Frankfurt a. M. am 2. Februar 1921 im Sdiau- 
spielhaus. Regie: Heinridi George. Bühnenbilder: 
Ludwig Sievert. Bild: II. Akt 
Warum ich Gegner der Valutaordnung bin. 
Der Herausgeber des »Ararat« hat midi auf 
gefordert, für das Märzheft: einiges über diesen 
Gegenstand niederzuschreiben. Die gebotene 
Gelegenheit ergreife idi umso lieber, als idi midi 
kurz fassen kann. Aus Nr. 1 <Januar 1921) ist 
Ihnen das Wesentlichste zur Sadie bereits be 
kannt. — 
Vaterland, Geschäft, Kultur '<D Co. Eine 
Firma, die in üblem Ruf steht. Mit Fug. 
<Mandimal ist übrigens audi die Frömmigkeit 
Teilhaberin.) lind je nach dem erwarteten Be 
sucher wird die betreffende Flagge aufgezogen. 
Ich verabscheue das. Tief innerlich. 
Aber es gibt Gebiete, auf denen sich Ge 
schäfts- und Kulturinteressen unvermeidlich be 
gegnen. Die buchhändlerische Verkaufsordnung 
für Auslandlieferungen ist ein solcher Boden. 
Wer sie bekämpft, muß sich zuvor prüfen, ob 
er es nicht aus Eigennutz tut. Ich brauche kaum 
erst zu sagen, daß ich nur die Sache, nicht irgend 
welchen persönlichen Vorteil im Auge habe. 
Und des weiteren gilt es, sich klar darüber 
zu sein, ob die Behandlung der einschlägigen 
Fragen intra muros <des Buchhandels) zu er* 
folgen hat oder vor die Schranken der Öffent* 
lichkeit gehört. Nun: die Valutaordnung ist 
keine innere Angelegenheit. Sie berührt u. a. 
gerade unsere Geltung nach außen, die Bezieh* 
ungen zu anderen Völkern. Sie hat eine wirt* 
schaftliche Seite und zugleich eine politische. 
Und ein Anhänger von Geheimpolitik bin ich 
nie gewesen. 
Wir Buchhändler kranken an den Folgen einer 
großen Unterlassung: unsere Preise hätten mit 
der Geldentwertung besser Schritt halten und 
beizeiten halbwegs angemessen in die Höhe 
Eurydike: Gerda Müller 
Orpheus: Heinridi George 
»Orpheus und Eurydike«, Drama von Oskar Ko 
koschka. Uraufführung am Frankfurter Schauspiel 
haus am 2. Februar 1921. Regie: Heinridi George. 
Bühnenbilder: Ludwig Lievert
	        
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