Volltext: Zweiter Jahrgang (2(1921))

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George Grosz, Radfahren und Schwerathletik. 
Entwurf zu einem Wandbild für eine Turnhalle 
eines Arbeiter »Sportklubs 
alte schottische Frau, die zu einer gewissen Sekte 
gehörte, deren Anhänger so im Abnehmen be= 
griffen waren, daß zuguterletzt nur noch sie und 
der Prediger übrig blieben. Als jemand ihr die 
Tatsache vor Augen hielt, daß sie von jetzt ab 
nur noch zu zweit in der Kirche sein würden, 
meinte die Alte: »Ich bin meiner' nicht so ganz 
sicher«. 
Gilbert K. Chesterton hegt keine allzu hohe 
Meinung von der Vertrautheit der Menschen 
mit der Literatur und illustrierte das folgender 
maßen : »Fragt man gebildete, ernsthafte Leute, 
welche Bücher sie auf einer einsamen Insel mitten 
im Ozean lesen möchten, so werfen sie sich ge 
wöhnlich in die Brust und antworten »Shake 
speare und die Bibel«. Ließe man sie aber diese 
Bücher mit sich nehmen, so könnte ich beschwören, 
daß sie dieselben auf der Insel zum erstenmal in 
ihrem Leben lesen werden« 
MeineAufzeichnungen über Chesterton wären 
aber nicht vollständig, wollte ich verschweigen, 
daß er seit seiner Ankunft hier — vor ein paar 
Wochen — seinen Namenszug auf mehr als 
6000 Bücher,- Photographien, Post-, Menu- und 
andere Karten hat setzen müssen. 
Eine der vielen Gefahren, die ein literarisches 
Genie bei einem Besuch in Amerika läuft. 
GRAPHISCHE MAPPEN 
Marie Laurencin — Ad. v. Hatzfeld: 
»Sommer«. 
VI. Veröffentlichung der Galerie 
Flechtheim, Düsseldorf 1920. 
Mappen zu besprechen wie »Sommer« 
von Marie Laurencin macht Vergnügen, 
weil hier wirklich alles reizvoll und fein und 
sauber ist. Die Vorworte von R. Schidcele 
und Andre Salmon, die herben prachtvollen 
Gedichte von Ad. v. Hatzfeld und endlich die 
vier Lithos von Laurencin,- sinnbildlich fein 
zusammengeschlossen durch den ziervollen 
Druck auf reinem weißen schönsten Papier 
und blauen Mappendeckel. Eine Künstlerin 
steht hier im Mittelpunkte, die sicherlich nicht 
Letztes und Stärkstes unserer Zeit gibt <gar 
nicht geben will),- aber etwas so sublimiert 
Vornehmes und Liebliches, daß man diese 
Dinge unbedenklich auf das Konto Haben 
unserer gegenwärtigen Kunst schreiben kann. 
Man kennt ihre Gemälde mit der feinen wie 
George Grosz, Rhythmische Erneuerung durch Box- und 
Base-Ball. Wandbild für eine Arbeiter-Turnhalle
	        
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