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George Grosz, Radfahren und Schwerathletik.
Entwurf zu einem Wandbild für eine Turnhalle
eines Arbeiter »Sportklubs
alte schottische Frau, die zu einer gewissen Sekte
gehörte, deren Anhänger so im Abnehmen be=
griffen waren, daß zuguterletzt nur noch sie und
der Prediger übrig blieben. Als jemand ihr die
Tatsache vor Augen hielt, daß sie von jetzt ab
nur noch zu zweit in der Kirche sein würden,
meinte die Alte: »Ich bin meiner' nicht so ganz
sicher«.
Gilbert K. Chesterton hegt keine allzu hohe
Meinung von der Vertrautheit der Menschen
mit der Literatur und illustrierte das folgender
maßen : »Fragt man gebildete, ernsthafte Leute,
welche Bücher sie auf einer einsamen Insel mitten
im Ozean lesen möchten, so werfen sie sich ge
wöhnlich in die Brust und antworten »Shake
speare und die Bibel«. Ließe man sie aber diese
Bücher mit sich nehmen, so könnte ich beschwören,
daß sie dieselben auf der Insel zum erstenmal in
ihrem Leben lesen werden«
MeineAufzeichnungen über Chesterton wären
aber nicht vollständig, wollte ich verschweigen,
daß er seit seiner Ankunft hier — vor ein paar
Wochen — seinen Namenszug auf mehr als
6000 Bücher,- Photographien, Post-, Menu- und
andere Karten hat setzen müssen.
Eine der vielen Gefahren, die ein literarisches
Genie bei einem Besuch in Amerika läuft.
GRAPHISCHE MAPPEN
Marie Laurencin — Ad. v. Hatzfeld:
»Sommer«.
VI. Veröffentlichung der Galerie
Flechtheim, Düsseldorf 1920.
Mappen zu besprechen wie »Sommer«
von Marie Laurencin macht Vergnügen,
weil hier wirklich alles reizvoll und fein und
sauber ist. Die Vorworte von R. Schidcele
und Andre Salmon, die herben prachtvollen
Gedichte von Ad. v. Hatzfeld und endlich die
vier Lithos von Laurencin,- sinnbildlich fein
zusammengeschlossen durch den ziervollen
Druck auf reinem weißen schönsten Papier
und blauen Mappendeckel. Eine Künstlerin
steht hier im Mittelpunkte, die sicherlich nicht
Letztes und Stärkstes unserer Zeit gibt <gar
nicht geben will),- aber etwas so sublimiert
Vornehmes und Liebliches, daß man diese
Dinge unbedenklich auf das Konto Haben
unserer gegenwärtigen Kunst schreiben kann.
Man kennt ihre Gemälde mit der feinen wie
George Grosz, Rhythmische Erneuerung durch Box- und
Base-Ball. Wandbild für eine Arbeiter-Turnhalle