NOTIZEN
Der Großherzogi idien Majolika-Manufaktur
Karlsruhe ist es gelungen, die wertvolle Kraft des aus
gezeichneten Keramikers Prof Max Läuger ihrem Unter
nehmenfest zu verknöpfen. Die Arbeiten von Prof. Läuger
werden künftighin im Rahmen der Produktion der Majo
lika-Manufaktur zur Verbreitung gebracht.
Prof. Max Läuger, der bekannte Meister moderner
Majolika hat eine Lebensarbeit dafür eingesetzt, um die
Fayencekunst zur Vollkommenheit einstiger Blütezeit
zurückzuführen. In Gestaltung, Brand, Bemalung und
Glasur wußte er in höchst persönlicherWeise diese Kunst
mit dem ganzen Zauber ihrer schillernden Technik wieder
zu neuem Leben zu erwecken. Die umfassenden Aus
stellungen in Karlsruhe <Bad. Kunsthade im Herbst 1920)
und in Mannheim <Städt. Kunsthalle im Sommer ds. Js.>
lenkten gerade in letzter Zeit wieder die Aufmerksamkeit
auf Läugers neueste Werke und zeigten in ihnen seine
ganze geistig-technische Überlegenheit, die ihn zu einem
der führenden Keramiker in ganz Europa macht.
Deutsche Ausstellung in Stockholm. Für das
nächste Frühjahr, Februar—März, ist eine gewählte Aus
stellung deutscher Kunst in den schönen Räumen von
Liljevalchs Konsthall vorgesehen, welche Gemälde, Drucke,
Zeichnungen und illustrierte Bücher aus den letzten Jahr
zehnten und der Gegenwart umfassen soll. Das Aus
stellungsmaterial wird in der Hamburger Kunsthalle ge
sammelt werden.
Ein französiseher Flaubertankläffer. Frank
reich wird in diesem Herbste die Erinnerung an Flau-
berts hundertsten Geburtstag feiern. Durch einen inter
nationalen Aufruf sind Teilnehmer für die Theaterauf
führung in Rouen und Geldspenden für das zu errichtende
Denkmal im Luxemburg-Garten eingeladen worden.
Doch ist die Anerkennung von Flauberts Bedeutung in
Frankreich noch keineswegs allgemein durchgedrungen,
was sich darin kund gibt, daß die Akademie der Unsterb
lichen als Körperschaft abgelehnt hat, an den Festlichkeiten
teilzunehmen. Frederic Masson, Geschichtsschreiber und
ständiger Sekretär der Akademie hat an den Präsidenten
dieser ehrwürdigen Körperschaft den folgenden Brief ge
richtet, der im »Temps« unlängst erschien und der uns
Deutschen Flaubertverehrern Anlaß zu einem fröhlichen
Gelächter bieten mag: »Mein lieber Präsident, wollen Sie
mir gestatten, auf Ihre liebenswürdige und sehr schmeichel
hafte Einladung mit einer Absage zu antworten. Ich habe
einwilligen müssen, an fünf oder sechs Denkmalseinweih
ungen teilzunehmen. Für meine drei und siebenzig Jahre
ist das viel. Es handelte sich jedoch um Akademiemit
glieder. Was Flaubert betrifft, habe ich nicht diesen ent
schuldigenden Hinweis. Ich habe ihn gekannt und ich habe
ihn genügend beobachtet, um ihn scharf zu verurteilen.
Wir wollen uns darüber noch einmal mündlich unterhalten.
Sie werden alsdann wie ich denken. Es war ein wackerer
Kopf, bürgerlich bis in die Knochen, der den überreizten,
den wilden Farbenschwelger, den Verhöhner des Familien
lebens simulierte. Er hat sich für seine Nichte ruiniert
und war aller möglichen Achtung würdig,- aber seine
Geistigkeit war die eines alten Rouener Provinzarztes,
der, wenn er den Mund zum Reden auftat, zwischen der
Haltung eines Stutzers und eines Lastträgers schwankte.
Ihn anders darstellen, heißt eine Lüge verbreiten,- freilich
wird gerade diese um sich greifen. Ihnen sehr ergeben,
Frederic Masson.« F. M. H.
An den Werkmeister von Assisi!
(LegencfeJ
Afs unser Herr Gott den „Garten KircBBoff in WiesBaden" saB (üngefäBr zur sefBen
Zeit, da wir uns davor im grapBiscBen KaBinett trafen, und den icB fieBe, wie Sie wissend,
scBüttefte er traurig den Kopf und sagte: „ScBade, scBade, daß mein Paradies versunken
ist; es war das einzig würdige ModeBBfür dieses Lraumkind von einem MaBer!" ABer das
Paradies war nun scBon einmaB versunken und Bei der VaButa an Samoa, die r FidscBi=JnseBn
und BeyrutB nicBt zu denken. So scBuf er, ScBöpfer aBBer Dinge, nocB einmaB ein Land in
seinen aBten Pagen: Mojano, den Go Bf von SaBerno, SpeBBo, AmaBfi, die Gegend um Assisi
und die Berge UmBriens. MittenBinein aBer setzte er Josef, das Kind, scBenkte iBm einen
BerrBicBen MaBkasten mit vieBen BSuBen, aus denen feine WürstcBen troffen, zwickte man sie,
und sagte: „So Kind, nun maB einmaB!" Das Kind kBatscBte in die Hände, so scBön kam
iBm aBBes vor, BBitzBBank, niegeBnageBneu, zierBicB, sauBer und so seBigBBau, funkeBnd und
triefend von LicBt!
„Das Bast du wirkBicB scBön gekonnt!" rief das Kind, „wunderscBön"! Und scBon zog
es einen PinseB Bervor, der Batte Borsten von der scBönsten Sau, und einen StieB von meBr